TV tipp 12.7. ARD 22:45
WDR (Stern.) | Länge: 45 Minuten
Todkrank und abgeschrieben - zweiklassenmedizin.
Zwei-Klassen-Medizin in Deutschland
Film von Jan Schmitt und Marcel Kolvenbach
An lange Wartezeiten beim Arzt hat man sich inzwischen gewöhnt. Auch mit Zuzahlungen und Praxisgebühr können die meisten Kassenpatienten leben. Doch die Zwei-Klassen-Medizin in Deutschland reicht viel weiter.
Menschen, die schwer erkranken, stehen oft alleine in ihrem Kampf ums Überleben. Sie brauchen Kraft, um gegen die Krankheit zu kämpfen und müssen sich zusätzlich gegen ihre Kasse und deren Weigerung wehren, die Kosten für eine lebenserhaltende oder lebensverlängernde Therapie bei ihrem behandelnden Arzt zu übernehmen.
Eine bittere Erkenntnis für Patienten, gerade wenn sie auf Sicherheit und Zuversicht angewiesen sind.
Eine von ihnen ist die 38-jährige Julia L. aus München.„Wollt Ihr uns sterben lassen, nur weil wir diesem System ausgeliefert sind?“ fragt die schwer kranke Patientin. Mit ihrem Arzt und einer Anwältin kämpft sie um eine Therapie, doch die Kasse lehnt ab. Die Behandlung wird abgebrochen. Ebenso wie bei der 28-jährigen Stefanie R. „Ich will behandeln, darf aber nicht“, sagt ihr Arzt, „man zwingt mich, gegen meinen medizinischen Eid zu verstoßen“.
Der 57-jährige Ingenieur Eckhard Z. wird mit der Diagnose ‚Lungenentzündung' ins Krankenhaus eingeliefert. Zwei Monate später ist er tot. Wurde ihm aus Kostengründen eine lebensrettende Behandlung versagt? Die Tochter ist überzeugt: „Mein Vater hätte nicht sterben müssen.“
Viele Menschen sterben einen leisen Tod, weil sie keine Kraft haben, neben der Krankheit auch noch die Vorschriften, Absagen und bürokratische Entscheidungen zu bekämpfen. Sie werden zerrieben in einer Maschinerie, in der die Kosten das zentrale Kriterium zu sein scheinen und in der über Schicksale von Menschen nur nach Aktenlage entschieden wird.
WDR (Stern.) | Länge: 45 Minuten
Todkrank und abgeschrieben - zweiklassenmedizin.
Zwei-Klassen-Medizin in Deutschland
Film von Jan Schmitt und Marcel Kolvenbach
An lange Wartezeiten beim Arzt hat man sich inzwischen gewöhnt. Auch mit Zuzahlungen und Praxisgebühr können die meisten Kassenpatienten leben. Doch die Zwei-Klassen-Medizin in Deutschland reicht viel weiter.
Menschen, die schwer erkranken, stehen oft alleine in ihrem Kampf ums Überleben. Sie brauchen Kraft, um gegen die Krankheit zu kämpfen und müssen sich zusätzlich gegen ihre Kasse und deren Weigerung wehren, die Kosten für eine lebenserhaltende oder lebensverlängernde Therapie bei ihrem behandelnden Arzt zu übernehmen.
Eine bittere Erkenntnis für Patienten, gerade wenn sie auf Sicherheit und Zuversicht angewiesen sind.
Eine von ihnen ist die 38-jährige Julia L. aus München.„Wollt Ihr uns sterben lassen, nur weil wir diesem System ausgeliefert sind?“ fragt die schwer kranke Patientin. Mit ihrem Arzt und einer Anwältin kämpft sie um eine Therapie, doch die Kasse lehnt ab. Die Behandlung wird abgebrochen. Ebenso wie bei der 28-jährigen Stefanie R. „Ich will behandeln, darf aber nicht“, sagt ihr Arzt, „man zwingt mich, gegen meinen medizinischen Eid zu verstoßen“.
Der 57-jährige Ingenieur Eckhard Z. wird mit der Diagnose ‚Lungenentzündung' ins Krankenhaus eingeliefert. Zwei Monate später ist er tot. Wurde ihm aus Kostengründen eine lebensrettende Behandlung versagt? Die Tochter ist überzeugt: „Mein Vater hätte nicht sterben müssen.“
Viele Menschen sterben einen leisen Tod, weil sie keine Kraft haben, neben der Krankheit auch noch die Vorschriften, Absagen und bürokratische Entscheidungen zu bekämpfen. Sie werden zerrieben in einer Maschinerie, in der die Kosten das zentrale Kriterium zu sein scheinen und in der über Schicksale von Menschen nur nach Aktenlage entschieden wird.
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