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Realistische Einschätzung besch.. Diagnose

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    Realistische Einschätzung besch.. Diagnose

    Hallo,
    ich bin neu, und bräuchte mal eine realistische Einschätzung der Lebenserwartung meines Schwiegervaters. Die schlechten Nachrichten überholen sich leider gerade gegenseitig.

    Zur Geschichte: Mein Schwiegervater ist 64, PK--Diagnose vor ca. 1 1/2 Jahren, er ist starker Raucher
    Lt. SchwieVa damals: Hormonspritze (3-Mon.) Keine Op notwendig alles nicht so schlimm
    Lt. SchwieVa: auch schon 1 Chemo kurz nach Diagnosestellung.
    1 Jahr lang lt. SchwieVa PSA Wert mal besser mal schlechter. Genauere Angaben kamen leider nicht. Alles immer "Bestens"
    Nach 1 Jahr kam dann der 1. Harnstau. Wurde operiert, alles i.O. lt. SchwieVa.
    1/2 Jahr später wieder Nierenstau, OP i.O. es wurde ein Zugang gelegt, der Tage später wieder entfernt werden konnte.
    Zusätzliche Komplikationen jetzt:
    leichter Schlaganfall vor 5 Wochen (GsD alles neurologisch soweit wieder i.O., außer Körperlicher Schwäche), nun täglich 1 Aspirin
    2 Wochen später, Patient ist 3 Tage in der Reha, plötzlich schwere Dyspnoe (w/Rauchen) zurück ins KH,
    Diagnose: COPD
    Absolutes Rauchverbot. (Seit 2 Tagen raucht er leider wieder)
    Lt. KH neuerlich beginnender Nierenstau bds.

    Heute habe ich beim Besuch folgenden Bericht gefunden:

    31.10.08: Beginn Palliative Chemo mit Taxotere/wöch.
    bei fortgesch. hormonrefraktärem Protatakarzinom (35 mg/m² KOF q1w)
    Diagnosen: PK cT4b cN0 M0 G3a, Gleason Score 9 (c61, G)
    Harnstauungsniere bds. (N13.3, BG)
    Nikotinabusus (F17.1, G) COPD (J44.99, G)
    1.Zykl.: Kühlung d.Hände, 2 Hübe Berotec,
    Dexamenthason 8mg und in 100 ml NaCl 0,9%(Vorlauf)
    und Tavegil 2 mg.

    Zusatzinfo: Sein Vater ist dran gestorben, Beide Brüder hatten PK, sind aber rechtzeitig operiert worden, bisher alles i.O. Mein Mann lässt sich jetzt (endlich) auch kontrollieren. Ergebnis steht noch aus.

    Für meinen Mann ist diese Diagnose schlimm, er hat erst vor 5 Jahren seine Mutter durch Lungenkrebs verloren. Da ich beiden, SchwieVa und Mann, so gut wie möglich beistehen will, wäre es hilfreich zu wissen, wie schlecht die Lebenserwartung meines Schwiegervaters nach euren Erfahrungen ist.
    Gibt es noch andere Therapieformen od. -ansätze?

    Danke Fiona

    #2
    Realistische Einschätzung besch.. Diagnose

    Grüß Dich Fiona,

    bin kein Spezialist für HRPCa = Hormonrefraktären Prostatakrebs aber leider muß ich sagen, wenn dein Schiegervater sich so lange in den eigenen Beutel gelogen hat und noch dazu starker Raucher ist bzw. wahr ist ihm...

    Gehe davon aus, daß dein Mann etwa um die 40 Jahre alt ist und da muß Du alle Kraft für Ihn einsetzen denn Er ist hoch gefährdet für eine Prostatakrebs Erkrankung und sollte mindestens jedes Jahr einen PSA-Wert machen lassen!

    Ich hoffe für Euch, daß bei deinem Mann noch nichts im Gange ist und meine, daß Er jetzt schon an eine Ernährungsumstellung denken soll! Wünsche ein schönes gutes Wochenende!

    Gruß, Helmut
    Zuletzt geändert von Gast; 01.11.2008, 22:20. Grund: Fehler Korrektur

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      #3
      Ich denke, niemand kann eine genaue Einschätzung geben, wie lange die Lebenserwartung ist. Das ist nicht nur vom PSA und Gleason-Score abhängig, sondern vor allem von der tatsächlichen Lebensqualität und anderen Laborwerten. Wenn Hb, Leber- und Nierenwerte gut sind, ist die Prognose besser, als wenn die auch schlecht sind. Es gibt Betroffene mit solchen Ausgangswerten, die auch nach fünf Jahren noch leben. Oder noch länger. Und es gibt welche, die innerhalb weniger Monate versterben. Die COPD ist natürlich für sich allein schon eine ernstzunehmende Erkrankung. Immerhin hat er noch keine Metastasen und das ist schon mal gut. Bekommt er Zometa? Mein Vater lebt mit Gleason 9 (4+5), Knochen- und Lymphknotenmetastasen im ganzen Körper seit Mai letzten Jahres, aber vermutlich hat er es schon seit 2005, wenn man sich den Fortschritt seiner Erkrankung ansieht, die auch nur entdeckt wurde, weil er akutes Nierenversagen hatte. (s.Profil). Ihm geht es im Moment gut.

      Gruß, Melanie

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        #4
        Richtig, mein Mann wird nächstes Jahr 40. Und er ist wie sein Vater. Man muss ständig hinter den Terminen her sein. Aber zum Urologen geht er jetzt freiwillig.

        Zur Ehrenrettung meines Schwiegervaters muss ich noch sagen, er hat sich nicht selbst belogen, er hat nur uns (!) belogen. Das er das alles emotional nicht so wahr nimmt, liegt aber auch daran, dass er schon seit langem w/Depris. Haloperidol nimmt.

        Und nachdem wir angefangen haben, nachzubohren, kam halt noch eine Hiobsbotschaft nach der nächsten.....

        Und so schlimm es ist, und so sehr ich ihm beistehen werde, aber Mitleid habe ich auch nur ganz minimal. Seine Brüder haben im diese Situation schließlich lang genug prophezeit...

        Gruß Fiona

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          #5
          Zitat von FionaL. Beitrag anzeigen
          Und so schlimm es ist, und so sehr ich ihm beistehen werde, aber Mitleid habe ich auch nur ganz minimal. Seine Brüder haben im diese Situation schließlich lang genug prophezeit...
          Das klingt aber nach sehr viel Verbitterung. Ich wünsche euch viel Kraft.

          Gruß, Melanie

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            #6
            Realistische Einschätzung besch.. Diagnose

            Liebe Fiona,
            habe es etwas streng ausgelegt aber dafür hat dir doch Melanie für deinen Schwiegervater eine realistisch gute Lebenserwartung aufgezeigt!
            Und so schlimm es ist, und so sehr ich ihm beistehen werde, aber Mitleid habe ich auch nur ganz minimal. Seine Brüder haben im diese Situation schließlich lang genug prophezeit...
            Kürzlich in einem Prostatakrebs Bericht habe ich gelesen, daß wenn der Vater Prostatakrebs hat, nicht unbedingt auch der Sohn haben muß aber noch gefährdeter sind die Brüder zueinander!

            Ich habe über 2 Jahre gebrauch um meinem Bruder -5 1/2 Jahre älter wie ich- zu überzeugen, daß er endlich zum Urologen gehen solle, heute nach über 3 Jahren bekommt er eine vierteljährliche Spritze Profakt und ist mir dankbar dafür!
            Macht es Gut, Helmut

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              #7
              ich bin nicht verbittert, nur pragmatisch und realistisch.

              Und im übrigen würde ich ihm im Leben nicht sagen, das mir die schwere Lungenerkrankung nicht leid tut.

              Ich werde für Ihn tun was ich kann, und soweit das mit 2 kleinen Kindern möglich ist.
              Und natürlich tut es mir schon wahnsinnig leid, dass es ihm so schlecht geht, das wünscht man ja wirklich keinem. Aber Mitleid hilft ihm nicht, nur Taten. (bitte nicht falsch verstehen.)
              Gruß Fiona

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                #8
                Wenn mein Mann nicht freiwillig gehen würde, würde ich ihn höchstpersönlich hinschleifen.

                Was meinen Schwiegervater angeht, ich wollte einfach mal eine klare und ehrliche Aussage über eine realistische Lebenserwartung haben. Und die sich überstürzenden immer schlechteren Nachrichten der letzten Wochen überfordern einen dann doch, wenn man den Überblick behalten will.

                Mein Mann und ich hatten evtl. überlegt, ob er zu uns in die unmittelbare Nähe ziehen könnte (Betreutes Wohnen) da er jetzt ca. 60 km von uns weg wohnt. Dann könnten wir uns viel besser um ihn kümmern, und er könnte seine Enkelkinder öfter sehen. Was ihm vielleicht auch einen neuen Antrieb geben könnte.
                Wobei ich auch sehr gut verstehen kann, dass er das momentan einfach noch nicht will.

                Gruß
                Fiona

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                  #9
                  Hallo Helmut,

                  was ist Profakt??

                  Ich bin noch nicht mit allen Medis, Fachbegriffen, etc, vertraut, obwohl ich seit Tagen versuche alle Infos, die ich kriegen kann, zu ergoogeln.

                  Danke Fiona
                  Zuletzt geändert von Gast; 01.11.2008, 23:48. Grund: Ergänzung

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von Tochter75 Beitrag anzeigen
                    . Bekommt er Zometa?
                    Hallo Melanie,

                    Nein.

                    Seine Medi-Liste:

                    w/PK: Prostalitan 0,4, Taxotere (Chemo), Fortecortin 8mg,
                    Ondansetron 4mg
                    ob er die 3-mon. Spritze jetzt noch bekommt, konnte er mir heute
                    leider nicht sagen.
                    w/COPD: Spiriva, Foradil, Oxis 6µg, Pulmicort 200µg, Viani Discus,
                    w/Schlaganfall: ACC-Akut
                    w/Bluthochdruck, Herz-Kreislauf,usw: Digimerck
                    w/Depressionen: Haloperidol

                    Gruß
                    Fiona

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                      #11
                      Realistische Einschätzung besch.. Diagnose

                      Hallo Fiona,

                      Hallo Fiona,
                      was ist Profakt??
                      Profact ist ein LHRH-Analoga und Verhindern Testosteronbildung in den Hoden; bei Dauermedikation: Knochenabbau!
                      Nicht nur durch die LHRH-Analoga Spritzen wird der Knochen abgebaut sondern vom Tumor selbst! Daher ist unbedingt durch ein Skelettszintigraphie noch besser Wäre ein 18F-PET/CT -aber es ist doch sehr teuer- zu klären ob schon Metastasen meistens in den Knochen vorliegen! So wie eine Osteoporose sie kann durch ein q-CT gut erkannt werden und wenn beide Ursachen vorliegen kann Zomata das beste der Wahl sein aber wenn keine Metastasen vorliegen kann auch in Tablettenform wie das Fosamax 70 mg pro Woche zur Profilaxe eingenommen werden.

                      Natürlich wäre es besser wenn dein Schwiegervater in eurer Nähe wohnen würde, denn ich sehe es doch bei mir wenn meine zwei kleinen Enkeln bei uns sind, Sie bringen ganz schön Tempo in unser Leben und Lachen aus voller Freude!

                      Mit Lieben Grüßen, Helmut

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                        #12
                        Hallo Fiona,

                        als Raucher, oder gewesener, ich hoffe es, mit COPD (ich kenne COPDler rauchend mit Riesenaschenbechern auf der Bänken von Bad Dürrheim, ich habe keinen vom Rauchen abbringen können) und den anderen gravierenden körperlichen Problemen, werden diese das größere Problem sein.
                        Wurde ein Knochenscinti gemacht, es ist davon auszugehen, daß er Metastasen hat bzw, bekommen wird, wenn der GS stimmt. Aber auch das muss kein Problem sein, bei ausgezeichnetem "Lebenswandel"

                        Ich würde sehr empfehlen einen Psychoonkologen zu consultieren, der kann evtl. mehr helfen als ein Onko.

                        Ob da die Chemo hilfreich ist bezweifle ich als Nichtmediziner. Wie sind die Nebenwirkungen, hat er Embolien, Wassereinlagerungen, !! Lungenbereich, wie ist das Herz.

                        Ich würde versuchen zu entgiften, wie ist der Lebenswandel, die Ernährung. Das dürften wichtigere Beeinflussungsmöglichkeiten sein, als eine "Hochmedikation".

                        Viel Erfolg, Konrad

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                          #13
                          Hallo Fiona,
                          zum Zometa: Wenn jemand einen hohen Gleason-Score hat, ist die Wahrscheinlichkeit, Knochenmetastasen zu bilden, sehr groß. Bei Betroffenen, die noch keine Knochenmetastasen haben, wird Zometa (es handelt sich um ein sogenanntes Bisphosphonat, das eine 20.000 fach höhere Potenz hat als die Medikamente, die ursprünglich gegen Osteoporose eingesetzt wurden), alle drei Monate gegeben, um die Knochen zu festigen und Metastasen zu verhindern bzw. hinauszuzögern. Wenn schon Knochenmetastasen da sind, wird es alle 3-4 Wochen gegeben, um die Knochen stabil zu halten und Frakturen zu verhindern. In vielen Fällen (z.B. bei meinem Vater) hilft es auch gut gegen Schmerzen, die durch Metastasen hervorgerufen werden.
                          Es gibt viele Möglichkeiten, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und noch lange Zeit eine gute Lebensqualität aufrecht zu erhalten. Letztendlich weiß niemand, wie viel Zeit dem einzelnen Menschen bleibt. Es ist kein unmittelbares Todesurteil, aber es ist etwas, das die Lebenszeit limitiert. Wenn ihr euch dafür entscheidet, euer Leben mit deinem Schwiegervater zu verbringen, dann kann das eine Entscheidung auf viele Jahre sein. Rein statistisch gesehen leben nach fünf Jahren noch 18% der Schwerstbetroffenen, es gibt auch welche, die noch nach zehn Jahren leben. Und es gibt welche, die nur ein oder zwei Jahre mit der Diagnose leben. Wer zu welcher Gruppe gehört, weiß niemand.

                          Gruß, Melanie

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                            #14
                            Hallo Melanie,

                            ich muß meinen Schwiegervater mal genau befragen, was er sonst noch für Medis evtl. direkt vom Urologen bekommt.

                            Leider hat er jetzt nach 3 Wochen Abstinenz doch wieder mit dem Rauchen angefangen. Und auf meinen Verweis, welches Risiko er damit eingeht, da bei ihm jede die Letzte sein kann, hat er mich nur angelacht. Meine Einwände sind an ihm abgeprallt. Ich glaube leider nicht daran, dass er in 5 Jahren noch leben wird, dazu fehlt im der Kampfgeist und der Wille. Ich habe bei meiner Schwiegermutter gesehen, wie sehr der Wille zu Leben den Krankheitsverlauf beeinflussen kann. Als sie erfuhr, dass ihr erstes Enkelkind unterwegs ist, hat sie alle Kräfte mobilisiert, und der Krebs ging tatsächlich zurück, plötzlich gab es doch wieder eine Chance. Dann kam ein Rückfall, und sie gab sich geschlagen, innerhalb einer Woche verstarb sie. 2 Wochen vor der Geburt ihrer Enkeltochter. Ich habe ihr so sehr gewünscht, dass sie sie noch sieht.

                            Vom Lebenswandel her: Er macht keinerlei Sport (versuche ihn schon seit Jahren davon zu überzeugen) oder ähnliche körperliche Bewegung, es sei den er läuft zum Edeka. Ernährungstechnisch siehts auch düster aus. Wenn er denn was isst, dann meist nur ein Süppchen, Fleisch o.ä.. Gemüse und Obst nur in verschwindend geringen Mengen, obwohl ich ihm die Notwendigkeit einer ausgewogenen Ernährung gerade bei seiner Krankengeschichte wirklich sehr deutlich erklärt habe.

                            Als wir gestern bei Ihm waren, hat er sehr schlecht ausgesehen. Er hatte auch noch nix zu Mittag. Nur 2 Liter Milch, und das ist nu nich ganz ausreichend. Daher gehe ich davon aus, dass ihm die Chemo doch sichtlich auf den Magen schlägt. Besonders meinem Mann tut es sehr weh, ihn so leiden zu sehen.

                            Hoffen wir, dass er vielleicht doch noch anfängt, um sein Leben und um dessen Qualität zu kämpfen. Ich kann ihm nur die Chancen und Möglichkeiten aufzeigen, nutzen muss er sie selbst.

                            Liebe Grüße
                            Fiona

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                              #15
                              Zitat von FionaL. Beitrag anzeigen
                              .... Leider hat er jetzt nach 3 Wochen Abstinenz doch wieder mit dem Rauchen angefangen. ...
                              Sterben muss man sowieso,
                              doch schneller geht's mit Marlboro .

                              WW

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