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Brachytherapie

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    Brachytherapie

    Hallo, in den letzten Tage habe ich viel in diesem Forum gelesen und schon einiges an Informationen erhalten. Mein Vater (67 Jahre) hat seit Freitag die Diagnose Prostatakrebs. Der PSA liegt bei 5,98, der Gleason-Wert bei 7 (3+4). Vor zwei Jahren war der PSA noch unauffällig. Von insgesamt acht Proben bei der Biopsie waren zwei (auf der gleichen Seite) positiv. Als Behandlung wird die Brachytherapie empfohlen, da eine Operation zu riskant ist (Marcumar wegen künstlicher Herzklappe). Hat jemand schon Erfahrungen mit dieser Therapie und welche Klinik ist empfehlenswert. Ich weiß nicht, ob das als Information ausreicht, aber ich hoffe auf ein paar wertvolle Tipps.
    Herzlichen Dank im Voraus!!!

    #2
    Hallo Birgit!

    Wenn der Gleason-Score so stimmt, wäre Dein Vater wohl noch ein Brachy-Kandidat (früher hieß es oft: Gleason max. 6; heute macht man die Brachy wohl auch noch bei 7).

    Was heißt "unauffällig" beim letzten PSA konkret?
    Und wieviel Prozent der beiden positiven Stanzen waren positiv? Wie hoch war der Anteil "4"?

    Ich würde den PSA-Wert demnächst (d.h. 3 - 4 Wochen nach der Biopsie) zur Kontrolle nochmal bestimmen lassen. Bis dahin würde ich den Gleason-Score per Zweitgutachten überprüfen lassen (z.B. bei Prof. Bonkhoff). Ihr könntet auch bei Prof. Böcking eine DNA-Zytometrie machen lassen, aus der sich Hinweise ergeben können, wie der Tumor Deines Vaters auf eine Strahlentherapie reagieren würde.

    Wenn Ihr all das zusammen habt, könnt Ihr in Ruhe eine Entscheidung treffen. Es gibt keinen Grund, jetzt übereilt zu reagieren.

    Renommierte Brachy-Kliniken gibt es zumindest in Köln und Berlin. Mehr kenne ich nicht, aber das kann man dann in Ruhe eruieren.

    Alles Gute und, wie gesagt, Ruhe bewahren. Das hört sich bei Deinem Vater noch nicht übermäßig dramatisch an!!

    Schorschel

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      #3
      Hallo Birgit,

      ich bin mit der HDR ( High Dosis Ratio ) Brachytherapie
      im Afterloading behandelt worden.
      Dies ist eine kombinierte Strahlentherapie aus äusserer Bestrahlung ( ca. 35 mal ) und dem reinen Afterloading ( bis 3 x )
      Hierbei wird der Strahlenträger kurzzeitig in den Tumor eingebracht und dann wieder entfernt.

      Alternativ gäbe es noch die Behandlung mit SEEDS.
      Hier werden kleine radioaktive Teilchen in die Postata eingebracht, die dort auch verbleiben.

      Wenn du bei Google die Begriffe Seeds oder Afterloading oder auch Brachytherapie eingibst erhältst du schon viele Infos.

      Bzgl. Klinik kommt es ja ggf. auch auf euren Wohnort an.
      Meine Behandlung fand im Westdeutschen Prostatazentrum ( Klinik am Ring ) in Köln statt.

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        #4
        Hallo Birgit,
        bei mir wurde die Brachytherapie vor 17 Monaten durchgeführt.
        Meine damaligen Werte :
        Alter : 68 jahre
        Gleason Wert : 6 (3+3)
        PSA : 4,0
        Biopsie : 2 von 8 Stanzen positiv
        P-Volumen : ca.48ml

        Nach der Brachytherapie ( Seeds ) gingen die PSA-Werte stetig zurück auf heute 0,43

        Die Seeds-Implatation wurde in Berlin im OP-Zentrum bei Dr. Kahmann ambulant durchgeführt,
        d.h. :
        1. Tag : Voruntersuchung
        2. Tag : Seed-Implation unter Vollnarkose , nach dem Aufwachen gut
        gefrühstückt und zu Fuß zurück in das Hotel gelaufen und
        Abends beim Italiener gut gegessen.
        3. Tag : Nachuntersuchung und Verband entfernt und am Abend
        zurückgeflogen.

        In den ersten Wochen hatte ich gelegentlich ein Brennen beim Wasserlassen und mußte Nachts öfters zur Toilette , jetzt höchstens noch 1x.

        KEINE Inkontinenz KEINE Impotenz !!
        Keine Reha kein OP-Risiko.

        Die Behandlung wurde von der Techniker-Krankenkasse voll übernommen.

        Für uns war es die beste Entscheidung !!

        Ich wünsche Euch alles Gute ,
        falls noch Fragen sind kannst Du mir ja eine E-Mail schicken.

        Gruß
        Hans-Dieter

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          #5
          Brachytherapie

          Bei meinem Mann 69 ,wurde im Oktober 2007 Prostatakrebs festgestellt.
          PSA 7,2 Gl. 3+4, 2 von 8 Proben waren positiv. Er ließ noch ein Pet Cholin CT machen, im KH in Stuttgart 1200,-- Euro.Wird von der Kasse nicht oder nur ein Teil übernommen.Gibt einem Sicherheit ob bei der Biopsie alles erfasst wurde und auch bezüglich der Lympfknoten. Am März 2008 wurde dann im KH in Stuttgart mit der HDR Brachytherapie begonnen.ZUerst bekam er 28 Bestrahlungen danach mußte er zweimal im Abstand von einer Woche für drei Tage ins KH,wo dann je eine Afterloadingsitzung durchgeführt wurde.Ihm ging es die ganze Zeit sehr gut.Sein PSA ist nach 3 Mon. auf 1,0 gefallen.Nächstes Ergebnis steht noch aus.Ihm geht es ausgezeichnet,keinerlei Nebenwirkungen wie bei einer Operation.

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            #6
            Hallo,

            danke erst mal für die Tipps. Das hat schon etwas geholfen. Werde mich wieder melden, wenn es Neuigkeiten gibt.

            Gruß und Danke, Birgit

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              #7
              Brachytherapie - Gefahr durch Strahlen ???

              Hallo,

              mein Vater hat gestern die Brachytherapie bekommen. Soweit alles in Ordnung, allerdings hat sich bei ihm die Überzeugung fest gesetzt, dass er nun "strahlt". Er geht davon aus, dass er eine Gefahr für seine mitmenschen während der nächsten drei Monate darstellt. Deshalb will er jeden näheren Kontakt in dieser Zeit vermeiden (Kinder, Enkelkinder). Nach meinen Infos besteht lediglich bei Schwangeren und Kleinkindern (jünger als drei Jahre), ein erhöhtes Risiko. Allerdings glaubt er mir das nicht so richtig. Kennt jemand einen Link, wo dieses "Risiko" noch einmal beschrieben wird. Ich denke, es ist absolut unsinnig, sich selbst in Isolation zu begeben, wenn dazu keine Ursache besteht.

              Gruß und Danke, Birgit65

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                #8
                Zitat von Birgit65 Beitrag anzeigen

                ...allerdings hat sich bei ihm die Überzeugung fest gesetzt, dass er nun "strahlt". Er geht davon aus, dass er eine Gefahr für seine mitmenschen während der nächsten drei Monate darstellt...
                Hallo Birgit,

                nach meinen Informationen (ich weiß aber nicht mehr, wo ich das gelesen habe) hat Dein Vater Recht.

                Er sollte für eine gewisse Zeit z.B. seine Enkel nicht auf den Schoß nehmen usw., denn er "strahlt" in der Tat etwas. Du wirst sicher noch genauere Infos hier im Forum bekommen. Vor allem aber hätte der behandelnde Arzt Deinem Vater da etwas mitgeben müssen!!

                Schorschel

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                  #9
                  Hallo Birgit!

                  Hier eine Fundstelle:

                  Frage: Wie hoch ist das Strahlenrisiko nach dem Eingriff für Familienangehörige?
                  Antwort: Die eingesetzten Seeds erzeugen nur in einem sehr kleinen, Zentimeter großen Umfeld im Prostata-Gewebe Strahlung, sodass für Mitmenschen keine Gefahr besteht. Bevor der Patient entlassen wird, dürfen seine Messwerte bestimmte Strahlengrenzwerte nicht überschreiten. In den ersten 90 Tagen soll allerdings kein enger Körperkontakt zu Schwangeren und zu Kleinkindern gepflegt werden.
                  Diesen Hinweis habe ich im Internet mehrfach gefunden.

                  Alles Gute für Deinen Vater!!

                  Schorschel

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                    #10
                    Brachytherapie

                    Hallo Birgit,
                    Was Schorschel schreibt ist richtig.
                    Wenn Kleinkinder auf den Schoß genommen werden, sollte sich Dein Vater eine sogenannte "Bleihose" besorgen.
                    Gruß und alles Gute
                    Hajoke
                    "Mein Profil und meine Geschichte" www.myProstate.eu

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