hallo Freunde des Einsatzes von Metastasen-Hemmstoffen,
ich habe den Eindruck, dass eine nächste Runde der Debatte rund ums VitD sinnvoll ist.
Ich habe letzte Woche ein neueres Papier von Dr.Kremer bekommen, in dem er die Erkenntnis-Fortschritte der letzten Jahre bzgl. VitD+Calcium referiert, interessante und neue Überlegungen anstellt und ein neues Produkt von Tisso mit D3 ankündigt.
Was sich getan hat seit, sagen wir seit 2003 -jedenfalls in der Rezeption dieses Forums- ist, dass die Bedeutung des Steroidhormons Calcitriol (VitD entsteht wie die andereren Steroide auch aus Cholesterin, der erste Schritt ist das Aufbrechen eines der 4 Ringe eines Cholesterin-Derivats durch UV-Licht in Hautzellen) weit über die bisher angenommenen Bereiche (Phosphat-Calcium-Knochenstoffwechsel) hinausgeht, dass vielmehr sämtliche Zellsystem über die Calcium-Pegel, die vom bioaktiven VitD getriggert werden, reguliert werden.
Soweit ich unsere PK-/BPS-Forums-Wahrnehmung mitbekommen habe, lief das so:
1999 veröffentlichte Dr.Reinhold Vieth ein Papier, das Ärzte, die sich mit dem PK speziell beschäftigten, aufmerksam werden liess, allen voran wohl Snuffy Myers. Von Leibowitz kennen wir ein Papier, ich glaube aus 2003, zu Calcitriol, in dem er sich auf Myers bezog und auf Dr.Thomas Beer. Dessen Calcitriol-Versuche sind uns länger bekannt, Ralf und Jürg haben z.B. ein Papier von ihm übersetzt, steht auf den KISP-Texten.
Dann gibts die Ausführungen von Myers in seinem 2006er Buch, das wir ja inoffiziell übersetzt haben und in dem erklärt, VitD sei das "most important supplement for prostate cancer treatment" - also das wichtigste Nahrungsergänzungsmittel bei PK.
Ich meine, dass wir diese Seiten zwar übersetzt, aber wenig diskutiert und noch weniger angewandt haben.
Wir wissen zwar, dass z.B. Dr.Eichhorn zur Einleitung einer Taxotere-Chemo eine Riesen-Dosis Calcitriol gibt, aber ich glaube nicht, dass viele ihre Serums-Pegel von D3, Calcitriol, Calcium, PTH regelmässig messen und darausfolgend ihre Supplementierung und/oder ihre Essensgewohnheite anpassen.
Wir wissen, dass Calcitriol eine Anti-Krebs-Wirkung hat, aber wer setzt es ein? Wir wissen, dass Prostata-Gewebe die Umandlung vom D3 ins bioaktive Calcitrion macht, ziehen daraus aber keine Fragen für unsere Vorstellung, wie das zur Regulation der gesunden Prostata beitragen könnte. Wir wissen, dass PK-Zellen die Fähigkeit zur Umwandlung verlieren, weshalb die Supplementierung von D3 hier evtl. nicht mehr anzuraten ist, messen das aber nicht, um zu einem gezielten Ersatz des D3 durch Calcitriol zu kommen.
Mit einem Wort, insbesondere beim metastasierten PK setzen wir glaube ich VitD nicht systematisch ein.
So in 2003 hatte Wil im Forum einiges erklärt u. ich hatte den Stryer zu Rate gezogen:
und dann:
Diese Formulierungen sind auch in der aktuellen 6ten Auflage des Stryer zu finden, sprich die Bedeutungs-Ausweitung hat in diesem Lehrbuch noch nicht stattgefunden.
Worauf Kremer u.a. hinweist: Nach dem Aufbrechen des zweiten Rings (Ring B) kann der erste Ring (A) sich danach frei um die Achse, die ihn mit Ring B verbindet, bewegen und so eine Rotation machen, deren biologische Bedeutung noch kaum erforscht ist. Jedenfalls unterscheidet diese Eigenschaft des bioaktive VitD es von allen anderen Steroiden.
Ich glaube, nachdem die Debatte um die Andro- und Östrogene (ebenfalls Cholesterin-Abkömmlinge) sich für die Frage der therapeutischen Konsequenz gerade bei angeblich "hormonrefraktärem" PK neu stellt (s. die Beiträge über die beiden Sensationen des Sommers, a)dass sich HUPK-Tumore ihre Androgene selbst machen und b)dass Androgenzeptoren sowohl Wachstum als auch das Gegenteil vermitteln),
ist es sinnvoll, das VitD, genauer das Calcitriol, in die Neu-Debatte von Therapie-Strategien fürs HUPK einzubeziehen. Biochemisch alles eng verwandt.
Ein kleines Problem ist, dass das Papier von Dr.Kremer nicht veröffentlicht ist. Wie soll ich damit umgehen, falls jemand das auch lesen will?
Nun ja ...
good night,
Rudolf
ich habe den Eindruck, dass eine nächste Runde der Debatte rund ums VitD sinnvoll ist.
Ich habe letzte Woche ein neueres Papier von Dr.Kremer bekommen, in dem er die Erkenntnis-Fortschritte der letzten Jahre bzgl. VitD+Calcium referiert, interessante und neue Überlegungen anstellt und ein neues Produkt von Tisso mit D3 ankündigt.
Was sich getan hat seit, sagen wir seit 2003 -jedenfalls in der Rezeption dieses Forums- ist, dass die Bedeutung des Steroidhormons Calcitriol (VitD entsteht wie die andereren Steroide auch aus Cholesterin, der erste Schritt ist das Aufbrechen eines der 4 Ringe eines Cholesterin-Derivats durch UV-Licht in Hautzellen) weit über die bisher angenommenen Bereiche (Phosphat-Calcium-Knochenstoffwechsel) hinausgeht, dass vielmehr sämtliche Zellsystem über die Calcium-Pegel, die vom bioaktiven VitD getriggert werden, reguliert werden.
Soweit ich unsere PK-/BPS-Forums-Wahrnehmung mitbekommen habe, lief das so:
1999 veröffentlichte Dr.Reinhold Vieth ein Papier, das Ärzte, die sich mit dem PK speziell beschäftigten, aufmerksam werden liess, allen voran wohl Snuffy Myers. Von Leibowitz kennen wir ein Papier, ich glaube aus 2003, zu Calcitriol, in dem er sich auf Myers bezog und auf Dr.Thomas Beer. Dessen Calcitriol-Versuche sind uns länger bekannt, Ralf und Jürg haben z.B. ein Papier von ihm übersetzt, steht auf den KISP-Texten.
Dann gibts die Ausführungen von Myers in seinem 2006er Buch, das wir ja inoffiziell übersetzt haben und in dem erklärt, VitD sei das "most important supplement for prostate cancer treatment" - also das wichtigste Nahrungsergänzungsmittel bei PK.
Ich meine, dass wir diese Seiten zwar übersetzt, aber wenig diskutiert und noch weniger angewandt haben.
Wir wissen zwar, dass z.B. Dr.Eichhorn zur Einleitung einer Taxotere-Chemo eine Riesen-Dosis Calcitriol gibt, aber ich glaube nicht, dass viele ihre Serums-Pegel von D3, Calcitriol, Calcium, PTH regelmässig messen und darausfolgend ihre Supplementierung und/oder ihre Essensgewohnheite anpassen.
Wir wissen, dass Calcitriol eine Anti-Krebs-Wirkung hat, aber wer setzt es ein? Wir wissen, dass Prostata-Gewebe die Umandlung vom D3 ins bioaktive Calcitrion macht, ziehen daraus aber keine Fragen für unsere Vorstellung, wie das zur Regulation der gesunden Prostata beitragen könnte. Wir wissen, dass PK-Zellen die Fähigkeit zur Umwandlung verlieren, weshalb die Supplementierung von D3 hier evtl. nicht mehr anzuraten ist, messen das aber nicht, um zu einem gezielten Ersatz des D3 durch Calcitriol zu kommen.
Mit einem Wort, insbesondere beim metastasierten PK setzen wir glaube ich VitD nicht systematisch ein.
So in 2003 hatte Wil im Forum einiges erklärt u. ich hatte den Stryer zu Rate gezogen:
möchte ich ein paar Sätze aus dem Biochemie-Lehrbuch von Stryer, 4.Auflage, verbreiten. Als Ergänzung zu den Ausführungen von Manfred R. und Wil (2.2.03), Guy (3.2.) und Christian (23.2.), der einen Text von Leibowitz zum Calcitriol verbreitete.
und dann:
Vitamin D entsteht aus Cholesterin unter der ringöffnenden Wirkung des Lichtes.
Cholesterin ist auch die Vorstufe von Vitamin D, das bei der Kontrolle des Calcium- und Phosphatstoffwechsels eine wichtige Rolle spielt.
Das 7-Dehydrocholesterin (Provitamin D3) wird durch ultraviolettes Licht zu Prävitamin D3 photolysiert, das dann spontan zu Vitamin D3 isomerisiert. Vitamin D3 (Cholecalciferol) wird durch Hydroxylierungsreaktionen in Leber und Niere in Calcitriol (1,25-Dihydroxycholecalciferol), das aktive Hormon, umgewandelt
Cholesterin ist auch die Vorstufe von Vitamin D, das bei der Kontrolle des Calcium- und Phosphatstoffwechsels eine wichtige Rolle spielt.
Das 7-Dehydrocholesterin (Provitamin D3) wird durch ultraviolettes Licht zu Prävitamin D3 photolysiert, das dann spontan zu Vitamin D3 isomerisiert. Vitamin D3 (Cholecalciferol) wird durch Hydroxylierungsreaktionen in Leber und Niere in Calcitriol (1,25-Dihydroxycholecalciferol), das aktive Hormon, umgewandelt
Diese Formulierungen sind auch in der aktuellen 6ten Auflage des Stryer zu finden, sprich die Bedeutungs-Ausweitung hat in diesem Lehrbuch noch nicht stattgefunden.
Worauf Kremer u.a. hinweist: Nach dem Aufbrechen des zweiten Rings (Ring B) kann der erste Ring (A) sich danach frei um die Achse, die ihn mit Ring B verbindet, bewegen und so eine Rotation machen, deren biologische Bedeutung noch kaum erforscht ist. Jedenfalls unterscheidet diese Eigenschaft des bioaktive VitD es von allen anderen Steroiden.
Ich glaube, nachdem die Debatte um die Andro- und Östrogene (ebenfalls Cholesterin-Abkömmlinge) sich für die Frage der therapeutischen Konsequenz gerade bei angeblich "hormonrefraktärem" PK neu stellt (s. die Beiträge über die beiden Sensationen des Sommers, a)dass sich HUPK-Tumore ihre Androgene selbst machen und b)dass Androgenzeptoren sowohl Wachstum als auch das Gegenteil vermitteln),
ist es sinnvoll, das VitD, genauer das Calcitriol, in die Neu-Debatte von Therapie-Strategien fürs HUPK einzubeziehen. Biochemisch alles eng verwandt.
Ein kleines Problem ist, dass das Papier von Dr.Kremer nicht veröffentlicht ist. Wie soll ich damit umgehen, falls jemand das auch lesen will?
Nun ja ...
good night,
Rudolf
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