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    Nachgefragt

    ich 53 Jahre und glücklich verheiratet, bin nun seit einiger Zeit in diesem Forum angemeldet gewesen um mich zu informieren. Kurz zu meinen Parametern: 2002 hatte ich einen PSA von 4,5, nach erfolgter Biopsie - kein weiterer Befund - habe ich das Thema wieder verdrängt. Im Juni habe ich wieder den PSA bestimmen lassen - 5,6 - diesmal sind von 12 Stanzen 3 positiv. Nach 2 abgesagten OP-Terminen für die Total-OP habe ich jetzt den Weg der Brachytherapie eingeschlagen. Nach vielen Überlegungen - dafür und dagegen, Arztmeinungen, internet, bin ich bereit zu sagen, die Brachytherapie hört sich für mich nach dem richtigen Weg an. Die Tatsache, daß ich über Jahre nur einen geringen Anstieg des PSA-Wertes hatte, daß ich noch relativ jung und ansonsten noch ganz gut in Form bin, gibt mir die Hoffnung, mit den Seeds das Karzinom in den Griff zu kriegen. Bitte um infos zu Erfahrungen mit Seeds

    Grüße Deck-100

    #2
    Hallo!

    Interessant wäre noch zu wissen, wie Dein Gleason-Score ist.

    Du könntest überlegen, eine DNA-Zytometrie machen zu lassen, weil sich dort Anhaltspunkte für die Erfolgsaussichten einer Bestrahlung ergeben können. Dazu wird Dir Hutschi sicher noch etwas schreiben.

    Zum Thema Brachy ist LudwigS ein Voll-Profi. Du kannst ihm ja eine Private Nachricht schicken. Er rät Dir sicher gerne.

    Alles Gute!!!

    Schorschel

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      #3
      Nachgefragt

      Hallo Schorschl,

      vielen Dank für die Nachricht und die Tipps - Gleason Score ist 3 + 4 - ist meine Vorgehensweise o.k.? Ich bin mir da oft nicht sicher. Aber vom Gefühl her ist mir die Total-OP vielleicht übereilt, was weg ist, ist weg. Mittlerweile denke ich, nix machen (wie irgendwo gelesen, nach dem Motto ich und mein Tumor..wenn ich einen weg schneide, kommt mind. einer nach) nix machen kann ich mir nicht erlauben. Ich will mir nicht sagen müssen, hättest Du mal.... Die Seed-Therapie ist jetzt (hoffentlich ) die goldene Mitte!

      V.G.

      Deck-100

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        #4
        Hallo!

        Ich bin keiner der medizinischen Profis hier im Forum. Dies vorausgeschickt habe ich das Gefühl, dass Du in Deinem jugendlichen Alter, GS 7 und 3 positiven Stanzen etwas tun solltest.

        Ich hatte seinerzeit bei meiner Diagnose ebenfalls 3+4 (die 4 nur mit <5%), war aber 5 Jahre älter, hatte nur 1 positive Stanze und gute Ploidie-Werte (eine MRT-Horror-Diagnose habe ich einfach ignoriert). Deshalb habe ich mich für Active Surveillance (AS) entschieden, bis jetzt mit gutem Erfolg, wie ich glaube.

        Ob Deine "Vorgehensweise o.k. ist", kann Dir objektiv niemand zu 100% sagen. Grundsätzlich ist die Brachy eine etablierte Methode, die in den USA bereits öfter als die OP angewendet wird. Wichtig ist, so meine ich, dass Du zu Brachy-Profis gehst, nicht zu irgendeinem Radiologen der das nebenbei auch noch macht. Und wie gesagt - überleg' Dir das mit der DNA-Zytometrie...

        Viele Grüße

        Schorschel

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          #5
          Hallo Deck-100,
          ich hielte es für wichtig, die Ausdehnung des Tumors vor einer Brachytherapie genauer zu erkunden als dies mit der bloßen Stanzbiopsie möglich ist. Danach würde ich erst die Entscheidung treffen ob Seeds oder Afterloading der sicherere Weg für mich wäre. Eine gute Methode die Ausdehnung besser zu ergründen ist die MR Spektroskopie.
          Da es keine absolute Sicherheit gibt, bist Du für Dich gefordert mit Deinem späteren Therapeuten eine gründliche Nutzen-/Risikoanalyse zu treffen. Die Zeit dazu steht Dir zur Verfügung.

          Herzliche Grüße
          Heribert

          Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
          myProstate.eu
          Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
          Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



          (Luciano de Crescenzo)

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            #6
            Prostatagröße

            Hallo, Deck-100, Heribert hat schon angedeutet, dass man auch vor einer Brachy-Behandlung noch ein paar Fakten abklären sollte. Dazu gehört auch, die Größe der Prostata feststellen zu lassen. Die Spektroskopie stellt den vom menschlichen Körper produzierten Cholin-Wert farblich dar. Im Abgleich mit den Citrat-Werten lässt sich auch sehr gut beurteilen, welche effektive Malignität vorliegt. Das gilt ganz besonders auch für die Lymphabflüsse. Erstaunlich dass der PSA-Wert innerhalb von 6 Jahren lediglich von 4.5. auf 5.6 ng/ml gestiegen ist. Da würde es sich tatsächlich auch anbieten, die 3 Stanzbiopsate Prof. Böcking zur Bestimmung der DNA-Ploidie übersenden zu lassen. Der Pathologe, der Deine Dir gehörenden Stanzbiopsate für Dich aufbewahrt, würde den Versand auf Deinen Wunsch sofort übernehmen müssen. Du hättest danach einen wirklichen Hinweis, ob sich eine weitere Beobachtung realisieren lässt, ohne dass Du davon Nachteile hättest.

            "Wer überlegt, sucht auch Beweggründe nicht zu dürfen"
            (Gotthold Ephraim Lessing)

            Gruß Hutschi

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              #7
              Hallo deck-100,
              bei einem Gleasonscore von 7 ( 3+4) sowie 3/12 Stanzen positiv ist die Seedimplantation nicht das Mittel der Wahl.
              Solltest du bei der Radiatio bleiben käme für dich nur das Afterloading in Frage.


              Gruß

              Lars

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                #8
                Nachgefragt

                roterlars,
                bist Du Arzt, weil Du gegen die Seedimplantation=innere Bestrahlung bist?? Auch Afterloading ist Brachy und damit ebenfalls eine innere Bestrahlung!!!
                Gruß
                Hajoke
                "Mein Profil und meine Geschichte" www.myProstate.eu

                Kommentar


                  #9
                  Hallo Hajo,
                  ja er ist Urologe. - Insofern weist er auf die Unsicherheiten einer Seedimplantation im geschilderten Tumorstadium hin und weist ausdrücklich auf die gute Aussicht bei Afterloading hin. Bei seriösem Vorgehen ist für eine Seedsimplantation nur der Patient mit einem GS 3+3=6 und nur bei einer befallenen Stanze für diese Therapie geeignet. Also nicht mehr bei 3+4=7 und 3 Stanzen.
                  Meine Hinweise (#5) sollten darauf aufmerksam machen, vor einer Brachytherapie noch sorfältiger die Ausdehnung des Tumors von einer solchen Therapie abhängig zu machen. Wobei inzwischen auch bei Hochrisikotumore das Afterloading als befriedigende Therapie anzusehen ist.

                  Gruß Heribert

                  Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                  myProstate.eu
                  Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                  Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                  (Luciano de Crescenzo)

                  Kommentar


                    #10
                    Nachgefragt

                    Hallo Heribert,
                    ich hatte erst nach meinem Beitrag gelesen, dass "roterlars" ein Urologe ist. Als dieser müsste er und auch Du wissen, dass sowohl die Seedimplantation als auch Afterloading nur empfohlen werden können, wenn der Tumor noch in der Kapsel ist, denn beide Therapien wirken nur dort erfolgreich.
                    Wenn Du in mein Profil schaust, kannst Du erkennen, dass die Seedimplantation auch bei Gleason 3+4=7 und 2 positiven Stanzen von 10 allerdings einseitig erfolgreich sein kann. Der US-Standard lässt dies zu !!!
                    Herzliche Grüße
                    Hajoke
                    "Mein Profil und meine Geschichte" www.myProstate.eu

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                      #11
                      Man kann die beiden Brachy-Therapien nicht unmittelbar vergleichen, da die HDR.Brachy nur selten als Monotherapie eingesetzt wird.
                      Wenn man also salopp von Afterloading spricht, muss man immer im Hinterkopf haben, dass es fast immer eine Kombinationstherapie mit äusserer Bestrahlung ist.


                      -----------------

                      Lassen wir doch mal die medizinischen Fachleute ran, hier ein Auszug aus der Homepage der Klinik Köln am Ring:


                      Das Afterloading ist im Gegensatz zur Seed-Implantation ein Verfahren, bei dem die Strahlenquelle nur temporär im Tumor verbleibt. Diese Methode zeichnet sich durch eine hohe Effektivität bei gleichzeitig geringen Nebenwirkungen aus.

                      Die Afterloading-Therapie wird im Vergleich zur Seed-Implantation auf breiter Ebene eingesetzt. Zum Einsatz kommt diese Art der Behandlung beim Prostatakarzinom, bei gynäkologischen Tumoren, Bronchialtumoren, Speiseröhrentumoren und bei Tumoren im Hals-Nasen-Ohren Bereich. Da in unserem Zentrum sehr viele Prostatabehandlungen durchgeführt werden, soll an dieser Stelle nur das Afterloading Verfahren bei der Therapie des Prostatakarzinoms genauer beschrieben werden.

                      Das HDR-Afterloading Verfahren bei der Behandlung des Prostatakarzinoms wird überwiegend in Kombination mit der so genannten Externen Bestrahlung durchgeführt. Das Afterloading sollte außerdem mindestens 2-3 mal durchgeführt werden. Die Gründe dafür sind ausschließlich strahlenbiologischer Art. Diese Methode wird in der Regel bei Patienten mit einem etwas erhöhten Risiko eines lokal fortgeschrittenen Prostatakarzinoms durchgeführt. Durch die externe Bestrahlung werden nämlich auch die Randbereiche und die lokalen Lymphknoten um die Prostata herum bei der Behandlung miterfasst.

                      Behandlungserfolg
                      Auch hier gilt ähnliches wie bei der Seed-Implantation.

                      Berücksichtigt werden muss allerdings, dass die kombinierte Afterloading-Behandlung überwiegend bei den Risiko-Patienten durchgeführt wird. Für diese Patientengruppe zeigt sich in Studien eine Heilungsrate von 60-80% (Stone et al. 1999,Kovac et al. 2002). Damit ist diese Technik der Strahlentherapie bei Risiko-Patienten der operativen Therapie sogar überlegen. PSA-Kontrollen sollten auch bei dieser Therapie im ersten Jahr vierteljährlich und im zweiten Jahr halbjährlich erfolgen.


                      Gruss Ludwig
                      Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

                      https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

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                        #12
                        Nachgefragt

                        Hallo Ludwig,
                        von zusätzlicher externer Bestrahlung war aber von unserem Uro und von Heribert nichts zu hören, sodass ich so keine Überlegenheit der Afterloading- gegenüber der Seedimplantationstherapie erkennen kann.
                        Gruß
                        Hajoke
                        "Mein Profil und meine Geschichte" www.myProstate.eu

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                          #13
                          Zitat von Hajoke Beitrag anzeigen
                          Hallo Ludwig,
                          von zusätzlicher externer Bestrahlung war aber von unserem Uro und von Heribert nichts zu hören, sodass ich so keine Überlegenheit der Afterloading- gegenüber der Seedimplantationstherapie erkennen kann.
                          Gruß
                          Hajoke
                          Ich auch nicht.....

                          Gruss Ludwig
                          Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

                          https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

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                            #14
                            Hallo !

                            In den USA wird auch die Seeds-Therapie häufig mit einer Externen-Bestrahlung erfolgreich kombiniert.
                            Ein gutes Beispiel ist da unser Forumsmitglied "Gerard US".
                            Hier sein persönliches Profil:
                            Wohnort Florida
                            Interessen RVing
                            PK-Historie
                            Dx: PSA 7.60, T1c, Gleason 6

                            Ther.-Beginn - Externe Bestrahlung(5 Wochen)
                            nach 1. Mon. - Prostata Brachytherapie (Seeds)

                            nach 12. Monat- PSA 0.15
                            nach 17. Monat- PSA 0.29 > PSA Buckel
                            nach 23. Monat- PSA 0.39 > PSA Buckel
                            nach 26. Monat- PSA 0.24 > PSA Buckel
                            nach 35. Monat- PSA 0.10
                            ....
                            nach 63. Monat- PSA 0,10

                            Ab dem mittleren Risikobereich, GL 3+4, wird die zusätzliche Äußerer Bestrahlung das Ergebnis beider Brachy-Therapien absichern bzw. wesentlich verbessern. Zu beachten ist, daß in der Kombination nur 50,4 GY für die Externe Bestrahlung erforderlich sind (geringeres Risiko von Nebenwirkungen).

                            Gruß
                            Bernhard A.

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                              #15
                              Hallo Hajo
                              Zitat von Hajoke Beitrag anzeigen
                              von zusätzlicher externer Bestrahlung war aber von unserem Uro und von Heribert nichts zu hören, sodass ich so keine Überlegenheit der Afterloading- gegenüber der Seedimplantationstherapie erkennen kann.
                              Bei der Brachytherapie gehe ich stets von diesem oder wie das von LudwigS zitierte Kölner Modell aus, welche sich als Standard in Deutschland etabliert haben. Deshalb ist eben ein Unterschied in der Wirksamkeit zwischen der (low-dose-radiatio) LDR und der (high-dose-radiatio) HDR festzustellen. Ich bezweifle nicht, dass es Strahlentherapeuten gibt, die nach einer LDR-Brachy auch noch eine 3D Bestrahlung folgen lassen, welches kein Standard wäre. Ich bezweifle aber, dass in Deutschland ein high risk PCa mit der LDR-Brachy angegangen wird.

                              So und nun versuche ich es zum dritten Mal. Um letzteres weitestgehend zweifelsfrei feststellen zu können und damit den Erfolg einer Brachy ebenfalls so weit es geht zu sichern, würde ich mich nicht nur auf den PSA-Verlauf, den GS und die Zahl der befallenen Stanzen verlassen, sondern durch bildgebende Verfahren vorher die Ausdehnung des Tumors ergründen wollen.

                              Herzliche Grüße
                              Heribert

                              Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                              myProstate.eu
                              Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                              Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                              (Luciano de Crescenzo)

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