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Neu in der "Runde", Diagnose lokal fortgeschrittener PK

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    Neu in der "Runde", Diagnose lokal fortgeschrittener PK

    Hallo, bin zwar heute nicht das erste Mal im Forum. Allerdings habe ich noch Probleme bei der Realisierung der Diagnose. Kurze Vorstellung: 53 Jahre alt, 2 erwachsene Kinder, werde aufgrund eines vorherigen Posttraumas in den vorzeitigen Ruhestand gehen. Die Krebserkrankung hat mir mir diese Entscheidung erleichtert. Am 4.12. soll Totalop. erfolgen. Zurzeit nehme ich Hormone.

    #2
    Hallo Reinold !

    Nach der ersten Diagnose gehörst Du leider zu den Hochrisikopatienten.
    Ich stelle einfach mal einige Fragen in den Raum, die Du Dir evt. selber beantworten solltest:

    - Kennst Du Deinen PK wirklich ? (Zeitmeinung zur Biopsi und DNA ?)
    - Ausdehnung des Tumors ? (Bildgebende Untersuchung ?)
    - Wie weit will der Operateur den Tumor herausschneiden ?
    - Geht es nur um Tumormassenreduzierung ? Welches Ziel willst Du erreichen ?
    - Hast Du mit dem Operateur über Impotenz gesprochen ?
    - Welchen Stellenwert hat die Potenz für Deine Zukunft ?
    - Hat Er Dir gesagt, dass nach der OP, mit einer 90 % Wahrscheinlichkeit, eine
    Bestrahlung der Prostataloge erfolgen muss ?
    - Ist bei Dir schon eine Hormontherapie eingeleitet worden ?
    - Bist Du Dir darüber im Klaren, dass trotz OP, mit einer hohen
    Wahrscheinlichkeit Tumorreste stehen bleiben werden und viele Monate unbehandelt, bis zur Bestrahlung weiterwachsen können ?


    Gibt es andere Behandlungen, die genau wie die OP evt. nicht zur Heilung führen, aber mit weniger Nebenwirkungen, eine Alternative sind können und dabei eine höhere Lebensqualität für Dich erhalten ?


    Gruß
    Bernhard A.





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      #3
      Herzlich willkommen und alles Gute erstmal.

      Deine Diagnose trifft dich im jungen Alter (im Vergleich zu den meisten PK-Patienten).
      Eine Operation ist sicherlich eine gute Methode. Ich vermute, dass mittlerweile genug Röntgenuntersuchungen gemacht worden sind um auszuschliessen dass der Tumor gestrteut hat. Bei einem so hohen PSA wäre es nämlich durchaus möglich, dass dies der Fall sei.
      Nach der Operation erwartet dich mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Strahlentherapie, um die wirst du wohl nicht rumkommen. Ich hoffe allerdings, dass du durch die Kombination von OP+Strahlentherapie die besten Aussichten hast lokal den Tumor loszuwerden.
      Der Strahlentherapeut.

      Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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        #4
        Hallo Daniel
        Zitat von Daniel Schmidt Beitrag anzeigen
        Eine Operation ist sicherlich eine gute Methode. Ich vermute, dass mittlerweile genug Röntgenuntersuchungen gemacht worden sind um auszuschliessen dass der Tumor gestrteut hat.
        Bei Deiner Antwort stellen sich mir folgende Fragen:
        1. Wie sollten dann in einem solchen Fall, GS 4+5=9, 10 von 10 Stanzen positiv und PSA 65 ng/ml in 09.08, die bildgebenden Verfahren optimaler Weise aussehen?
        2. Welche Vorteile bringt eine RPE, wenn es sich nur noch um die Reduzierung der Tumormasse handeln sollte?
        3. Läuft bei diesem Befund nicht jede Therapie schon zwangsläufig auf eine nur paliative Option heraus?

        Diese Fragen stellen sich mir, weil die herkömmlichen bildgebenden Verfahren, CT und Knochenszintigramm in aller Regel nichts hergeben.
        Herzliche Grüße
        Heribert

        Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
        myProstate.eu
        Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
        Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



        (Luciano de Crescenzo)

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          #5
          Alter: 53!

          Hallo Reinhold,

          es ist schon immer wieder bedrückend, erleben zu müssen, wie früh und wie aggressiv Krebsdiagnosen möglich sein können. Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du mit guten Ärzten zusammenkommst und Du gemeinsam mit ihnen eine gute Therapie (die beste!) findest.

          Bei den Überlegungen zu möglichen Therapiemaßnahmen ist es besonders wichtig, immer das viel zu geringe Alter (53) konsequent einzubeziehen. Therapievorschläge sind bei solch jungen Männern von vornherein völlig anders gelagert als zum Beispiel bei 10 Jahre älteren. Eine palliative OP kann in der Folge u. U. eine erheblich bessere Kontrolle der weiteren Krankheitsentwicklung ergeben. Wobei natürlich bisher noch gar nicht klar ist, ob eine eventuelle OP sogar auch noch kurativ sein könnte. Die Chancen dafür sind nicht hoch, Deine Ärzte können Dir das anhand von Erfahrungswerten und Tabellen aufzeigen. Ich persönlich würde Dir raten, die erforderlichen Diagnose-Maßnahmen möglichst zügig abzuwickeln und intensiv mit den Ärzten zusammenzuarbeiten, damit Du bald zu einer Therapie-Entscheidung kommen kannst. Bei Fragen können wir auch gerne telefonieren.

          Gruß Dieter

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            #6
            Hallo Reinhold,

            ich erkenne Parallelen zu meiner Krankheitsgeschichte. Siehe Profil. Auch ich habe mich zur RPE entschieden, musste leider nach der OP erfahren, dass es zu spät war. Dennoch bereue ich die Entscheidung nicht. Ich denke immer noch, der Versuch war es wert. Heute habe ich 8 Wochen Radiatio hinter mir und schlage mich mit den Nebenwirkungen einer zweifachen Hormontherapie herum. Diese, besonders die depressiven Phasen, die Prognosen und Aussichten machen mir sehr zu schaffen.
            Ich wünsche dir alles Gute und eine erfolgreiche OP

            Reinhard

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              #7
              Hallo Reinhold!
              Kann deine Lage aus eigener Erfahrung gut nachvollziehen. Hatte vor ca. 3 1/4 Jahren einen Ausgangs PSA von über 100. Aus der vorangegangenen Biopsie mit Gleason7 wurde nach OP ein Gleason 9.
              Ich hatte oft gezweifelt ob die OP die richtige Entscheidung war da ja nicht die ganze Krebsmasse entfernt werden konnte.
              Außerdem hats über 2 Jahre gedauert bis sich meine Potenz wieder einigermaßen "aufstellte". Was bei radikaler OP sowieso die Ausnahme darstellt.
              Heute weiß ich anhand meiner Entwicklung das es die richtige Entscheidung für mich war. Ich hatte einen erfahrenen Operateur der auch heute noch mein Urologe ist.
              Der verbliebene Rest an Krebs verhält sich relativ unbeweglich anhand des PSA Wertes.
              Summa sumarum hat sich mein "Untermieter" anders entwickelt als er es laut Ausgangsprognose sollte.
              Kannst mich auch gern anrufen , würd mich freuen, wünsch Dir Alles Gute!
              Gruß Klausi.
              Oh Gott schon so spät!

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                #8
                Situationsbericht

                Op. ist am 04.12. erfolgt. Lt. Arztbericht: nicht nerverhaltende retropubische Prostatovesikulektomie mit pelviner sowie iliakaler Lymphadenektomie beidseits. Meine Güte, ist alles richtig geschrieben? Lt. Urologe wurden in den (einigen) Lymphaden Metastasen gefunden; man geht jetzt wohl von einem "systemischen" Krebs aus. Histologiebericht steht noch aus. Aktuell wurde die Einnahme des Bicalutamid/Casodex von 50 auf 150 mg angehoben; die Messung des PSA ergab vor Op. einen Wert von 30. Reha ist geplant. Der Aufenthalt im Krhs. war "Schrott": der Eingriff ist offensichtlich Routine (wie Blindarm), so dass den Schwestern und Ärzten ein gewisses Maß an Menschlichkeit abhanden gekommen zu sein scheint, denn der seelische Ausnahmezustand wurde im Klinikum Steglitz nicht annähernd berücksichtigt. War aufgrund der Narkosenachwirkungen extrem benommen/hilflos. Fragen an den Operateur, sonstige Ärzte, Schwestern wurden ausweichend bzw. erst kurz vor Entlassung (9.12.) beantwortet. Morgen werden die Klammern entfernt und dann geht es weiter......
                Gruß Reinhold

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                  #9
                  Hallo Reinhold,

                  den systemischen Krebs, hätte man vor der OP feststellen müssen, hat dir das niemand gesagt? Bei diesem aPSA und hohen GS, wenn er stimmt, konnte man davon ausgehen. Durch Casodex, wird man keinen durch die OP bedingten PSA Abfall erkennen können und nicht wisse, ob diese überhaupt funktioniert hat und wo der Nadir ist und der PSA ohne Antiandrogen erneut steigt, nicht gut.

                  Auch kann ich nur empfehlen, eine DNA Z. machen zu lassen, um beurteilen zu können, ob eine HB einen großen Erfolg bringen wird.

                  Ich hoffe, daß die OP technisch o.k. ist und die Nebenwirkungen erträglich sind. Ich hoffe, du bist mir bei meiner Direktheit nicht böse.

                  Viel Erfolg, Konrad

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                    #10
                    PK

                    Hallo Konrad u.a., weshalb sollte ich böse sein? "Mann" lernt immer dazu. Die Ärzte haben viel geredet - m.E. liegt es in der Natur des Menschen bei solchen Diagnosen abzuschalten oder zu verdrängen. Nach dem jetzt vorliegenden Histologiebefund ergibt sich eine Tumorklassifikation von pT3b, R1, Li sowie ein Gleason-S. von 4+5=9/Differenzierungsgrad G3 und immer noch, wenn ich das richtig verstehe: lokal fortgesch. Krebs. Aktuell wird diskudiert, wie weiter verfahren werden soll (Bestrahlung nehme ich an).Habe in der letzten Woche die "drei Monatsspritze" bekommen. Was ist eigentlich: DNA Z., Nadir?
                    Gruß
                    Reinhold

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                      #11
                      Ploidie-Befund

                      Hallo, Reinhard, um die Malignität eines Tumors zusätzlich zum Gleason-Score zu überprüfen, kann man eine DNA-Zytometrie von einem eigens dafür ausgebildeten Zyto-Pathologen vornehmen lassen. Hierzu ist es erforderlich, dass man die meist per Stanz-Biopsie entnommenen Biopsate einem dafür eingerichteten Zyto-Pathologischen Institut zusenden lässt. Der Pathologe, der die Biopsie vorgenommen hat, ist verpflichtet Deine Gewebeproben mindestens 5 Jahre aufzubewahren. Sie sind Dein Eigentum, können also jederzeit abgefordert werden, um z. B. auch eine Zweit-Befundung einzuholen. Mit Nadir bezeichnet man den tiefsten Punkt einer PSA-Messung z. B. nach einer Bestrahlung. Von diesem Nadir aus gerechnet sollte der PSA-Wert möglichst nie mehr als 2 ng/ml darüber ansteigen, weil man sonst von da ab mit einem Rezidiv zu rechnen hätte. Nun wünsche ich Dir aber zunächst mal eine kleine Ruhepause nach all der Aufregung. Genieße vorab die Festtage und schaue optimistisch in die Zukunft.

                      "Altern ist ein hoch interessanter Vorgang. Man denkt und denkt und denkt und plötzlich kann man sich an nichts mehr erinnern"
                      (Ephraim Kishon)

                      Gruß Hutschi

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                        #12
                        Testosteron sofort ermitteln

                        Hallo, Reinhard, falls noch nicht geschehen, unbedingt den Testosteronwert feststellen lassen, um die Wirksamkeit der Hormonblockade überprüfen zu können. Nachdem bereits mittels Implantat ein LHRH-Analoga und mit Casodex auch ein Antiandrogen gegeben wurde, wäre zu überprüfen, noch Avodart als Reduktasehemmer hinzuzunehmen, um die Dihydrotestosteronproduktion etwas in Schach zu halten. Ich drücke Dir noch im alten und dann ganz besonders im Neuen Jahr die Daumen für einen günstigen Verlauf der noch einzuleitenden Therapieschritte.

                        "Wenn man beginnt, seinem Passfoto ähnlich zu sehen, sollte man in Urlaub fahren"
                        (Ephraim Kishon)

                        Gruß Hutschi

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                          #13
                          PK

                          Hallo und danke für die Infos! Bin zurzeit auf Reha und werde nach Rückkehr PSA und Test. messen lassen. Außerdem steht Empfehlung der Tumorkonferenz aus. Habe momentan ordentlich Probleme mit meinem Blutdruck; er jemand ähnliche Erfahrungen?
                          Gruß
                          Reinhold

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                            #14
                            Blutdruck

                            Hallo, Reinhold, Du bist nicht allein. Die meisten Patienten mit Casodex Hormonblockade hatten oder haben erhöhten Blutdruck. Da musst Du durch oder gegebenenfalls zusätzlich Medikamente einnehmen. Das pendelt sich wieder ein bzw. habe ich nach einiger Zeit die Medikamente auf eigene Faust abgesetzt. Weiterhin viel Glück.

                            "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile"
                            (Aristoteles)

                            Gruß Hutschi

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                              #15
                              Blutdruck unter HB

                              Hallo Harald,

                              fast die Meisten, ich nicht, auch nicht unter der HB, natürlich ohne Nedikation. Die Verallgemeinerungen sind nich hilfreich.

                              Gruß Konrad

                              Kommentar

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