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meine schulmed. PK-Karriere, wie weiter?

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    meine schulmed. PK-Karriere, wie weiter?

    Hallo liebe Forumsfreunde,
    wie ihr meinem Profil entnehmen könnt, habe ich bisher wohl eine schulbuchmäßig medizinische PK-Karriere hinter mir:

    - erhöhter PSA-Wert und Tastbefund im Alter von 55 Jahren

    - Op mit dem Ergebnis R1, Gleason 4+3=7, G3,

    - Op bestens überstanden, kontinent, aber nur mit Viagra einigermaßen potent

    - PSA-Rezidiv mit sehr kurzen (< 12 Monate) PSA-Verdopplungszeiten

    - obwohl da schon die Vermutung nahe lag, daß der PK systemisch ist, kombinierte Therapie Casodex 150 mg und Strahlentherapie

    - Durch Casodex Brustvergrößerung und Brustdrüsenschmerzen, Strahlentherapie gut und bisher ohne wesentliche Nebenwirkungen überstanden

    - Nach Strahlentherapie und Absetzen von Casodex jetzt erneuter Anstieg des PSA.

    Soweit der Überblick, Daten und Zahlen habe ich im Profil hinterlegt.

    Soweit ich es sehe, marschiere ich damit auf die (palliative) Hormontherapie zu.

    Ich bitte sehr um eure Einschätzung und Erfahrungen zu meiner Lage und zum weiteren Vorgehen.

    Folgende Fragen bewegen mich konkret:

    - ab welchem PSA-Wert sollte die Hormontherapie beginnen? oder abwarten bis sich Metastasenschmerzen zeigen?

    - wäre eine intermittierende Therapie angebracht und zwischen welchen PSA-Werten sollte die dann "pendeln"?

    - einfache, zweifache oder dreifache Hormonblockade?

    - welche Medikamente?

    Ich würde mich sehr über Antworten freuen.

    Wolfgang

    #2
    Hallo Wolfgang,
    bis nach (erfolgreicher) Strahlentherapie der PSA-Wert in den Nullbereich fällt, vergehen einige Monate. Insofern ist der jetzige PSA-Anstieg auf ca. 0,05 nach Absetzen von Casodex eher als normal zu bezeichnen.
    Deine Sorgen sind natürlich bei dieser Ausgangssituation berechtigt und eine kritische Hinterfragung des PSA-Verlaufs ist durchaus angebracht.
    Aber ein wenig Geduld musst Du jetzt aufbringen. Sollte der PSA allerdings stetig weiter steigen, würde es natürlich auf ein Rezidiv hinweisen.
    Bei Deiner Ausgangslage wäre die stärkste, d.h. dreifache Hormonblockade wohl am wirksamsten. Aber es gibt da auch eine finanzielle Seite, wenn Du nicht das Glück hast, das sie Dein Arzt verschreibt. Alternativ zu Casodex kann man auch Flutamid-Tabletten einnehmen. Die sind um ein mehrfaches preiswerter und ob sie wirklich schlechter wirken wie nachgesagt, ist m.E. nicht korrekt erwiesen. Es sollen auch häufiger Nebenwirkungen auftreten, aber davon hatte ich z.B. nichts gemerkt.
    Eine Therapie bei kleiner Tumomasse, z.B. bei einem PSA von 1 oder 2 zu beginnen, dürfte wohl besser sein, als mit 10.
    Dr. Strum, einer der besten amerik. Spezialisten, empfiehlt bei intermittierender HB einen Wiedereintritt unter Avodart-Erhaltungstherapie (ca. halbierter PSA-Wert) bei einem PSA von 2ng/ml.
    Bei hohen Gleason´s ist eine 3-monatige Behandlung mit Zometa zur Vorbeugung von Knochenmetastasen angebracht. Das ist sehr wichtig!
    Auf der Startseite des Forums fidest Du viele Hinweise zur Ernährung und wichtigen Nahrungsergänzungen wie Selen, Omega3-Lachsöl usw.
    Es ist empfehlenswert, das entnommene OP-Präparat einer umfangreicheren path. Zweitbegutachtung unterziehen zu lassen. Informiere Dich z.B. einmal auf der Internetseite von Prof. Bonkhoff in Berlin, welche Untersuchungen alle vorgenommen und welche therapeutischen Konsequenzen daraus abgeleitet werden können. Es kann sich dabei auch herausstellen, das u.U. eine frühe Chemo ins Auge gefasst werden sollte.
    Viel Erfolg
    PeterP

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      #3
      Hallo PeterP,

      danke für Deine Antwort.

      Ich werde im Januar erneut PSA bestimmen lassen, um die weitere Entwicklung abschätzen zu können.

      Schönes Wochenende

      Wolfgang

      Kommentar


        #4
        Ich würde abwarten.
        Der Strahlentherapeut.

        Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

        Kommentar


          #5
          Hallo Daniel,

          ja, zunächst bleibt mir wohl nichts anderes als abzuwarten.

          Danke für Deine Antwort.

          Gibt es einen PSA-Wert, ab dem Deiner Einschätzung nach die Hormotherapie einsetzen sollte?

          Vielleicht kann auch jemand anderes dazu seine Meinung sagen.

          PeterP meinte ja bei einem PSA von 1 bis 2. Da ich die Vielfalt im Forum sehr schätze würden mich weitere Meinungen oder Hinweise auf Studien sehr interessieren.

          Wolfgang

          Kommentar


            #6
            Zitat von wolfgang. Beitrag anzeigen
            Hallo Daniel,

            ja, zunächst bleibt mir wohl nichts anderes als abzuwarten.

            Danke für Deine Antwort.

            Gibt es einen PSA-Wert, ab dem Deiner Einschätzung nach die Hormotherapie einsetzen sollte?

            Vielleicht kann auch jemand anderes dazu seine Meinung sagen.

            PeterP meinte ja bei einem PSA von 1 bis 2. Da ich die Vielfalt im Forum sehr schätze würden mich weitere Meinungen oder Hinweise auf Studien sehr interessieren.

            Wolfgang
            Hallo Wolfgang,

            mein Vorschlag wäre, nicht zu früh mit der HT anzufangen. Es könnte sein, dass Du ein PET machen lassen möchtest, um ein eventuelles Lokalrezidiv aufzuspüren. Dafür sollte der PSA-Wert dann wenigstens so um die 2 betragen.

            Gruß Dieter

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              #7
              Meinung

              Hallo, Wolfgang, Peter hat eigentlich schon fast alles eingeblendet, was es zu beachten gilt. Die Hormonblockadefans sprechen gern von einem Level, der nicht wesentlich über PSA 6 ng/ml ansteigen sollte, bevor man wieder aktiv werden könnte. Das betrifft primär die DHB. Nach Bestrahlung wartet man auf den Nadir. Dafür braucht man viel Geduld. Geduld ist auch für Dich empfehlenswert bei aller verständlichen Ungewißheit. Ich habe zwar vor der DHB nur mono mit Casodex experimentiert, d.h. ich habe keine Vergleichswerte nach Ektomie. Durch Deine kombinierte Therapie Radiatio + HB ist erst recht kaum was Übereinstimmendes zu Rate zu ziehen. Reißleine ziehen, riet man mir damals - ich glaube es war Winfried - aber das war dann erst bei PSA 8.6. ng/ml, während es vor der Hormonblockade mal 17.5. ng/mlg waren. Ich würde meinem eigenen Empfinden folgen, was bislang ganz funktionierte und in Deiner Situation erst zwischen 2 und 3 ng/ml PSA wieder aktiv werden. Zusätzlich würde ich versuchen, herauszubekommen, wo das her kommt.

              "Das Menschenleben ist seltsam eingerichtet. Nach den Jahren der Last, hat man die Last der Jahre"
              (Johann Wolfgang von Goethe)

              Gruß Hutschi

              Kommentar


                #8
                Hallo Wolfgang, irgendwie war mir die bereits durchgeführte Bestrahlung entgangen, da macht dann natürlich ein PET zur Lokalrezidivsuche keinen Sinn mehr.

                Dieter

                Kommentar


                  #9
                  Hallo Dieter,
                  nach dem Profil von PeterP scheint mir Deine Aussage zur PET nach Radiatio wohl nicht generell zuzutreffen. Ein weiterer Fall ist mir aus unserer SHG bekannt bei dem ebenfalls nach ( unnötiger ) Bestrahlung mit der PET eine Metastasierung festgestellt wurde.
                  Gruß Jürgen

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von marsjürg Beitrag anzeigen
                    Hallo Dieter,
                    nach dem Profil von PeterP scheint mir Deine Aussage zur PET nach Radiatio wohl nicht generell zuzutreffen. Ein weiterer Fall ist mir aus unserer SHG bekannt bei dem ebenfalls nach ( unnötiger ) Bestrahlung mit der PET eine Metastasierung festgestellt wurde.
                    Gruß Jürgen
                    Gut, dass Du das angefügt hast, Jürgen. So ganz unnütz ist eine PET nicht, wenn das Lokalrezidiv gewissermaßen "bereits erledigt" ist durch Bestrahlung. So kann man z.B. damit festgestellte Knochenmetastasen mit Zometa behandeln. Schade, dass diese Behandlung für den einen oder anderen Urologen noch immer ein Buch mit sieben Siegeln ist.

                    Gruß Dieter

                    Kommentar


                      #11
                      Man kann in der Tat abwarten und so ca. bei einem PSA von 5 oder 6 ein PET machen. Egal was man sieht, hat man zumindest eine Ahnung ob es eine eher begrenzte oder dissiminierte Metastasierung ist.
                      Der Strahlentherapeut.

                      Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                        #12
                        Hallo Daniel,

                        kann ich Deine Aussage auch so interpretieren, dass bei einem noch lokalen Vorgang bis zu einem PSA 5 bis 6 ng/ml die Wahrscheinlichkeit von Emissionen gering ist?

                        Danke und Gruß
                        Wolfgang

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                          #13
                          Als Wert wird oft auch 3 angegeben.
                          Dann hat man wohl ca. 45% Wahrscheinlichkeit etwas im PET zu sehen.

                          Aber je höher desto besser. Und da die therapeutische Konsequenz ehe gering ist ob man bei 3 oder 5 oder 6 mit der Hormontherapie anfängt, kann man ja wohl noch etwas warten.
                          Der Strahlentherapeut.

                          Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                            #14
                            Ich schätze an unserem Forum sehr die Offenheit und Kompetenz, mit der Ratschläge erteilt oder Fragen diskutiert werden.

                            Daß dabei eine ganze Spannbreite von Möglichkeiten und auch persönlichen Lieblingsthemen zur Sprache kommt, finde ich eine Bereicherung und ist bei der Komplexität unserer Krankheit gut so und unvermeidbar.

                            Letztlich muß man dann mit dem Wissen und den Informationen die man hat, im Gespräch mit seinem Arzt, selbst entscheiden, wie man behandelt werden sollte.

                            In diesem Sinne danke ich allen sehr, die sich mit meinem Problem beschäftigt haben und ihre Einschätzung zur weiteren Vorgehensweise dargelegt haben.

                            Ich werde-wie schon gesagt- meinen PSA-Verlauf weiter verfolgen und im Januar das nächste Mal messen lassen. Dann will ich auch eine ärztliche Zweitmeinung im Uniklinikum Essen einholen.

                            Ich werde berichten!

                            Noch einen schönen Abend an Alle

                            Wolfgang

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                              #15
                              noch eine Nachtrag zu meinem vorstehenden Beitrag:

                              wenn ich ihn gerade noch einmal lese, hört er sich so abschließend an. Das war gar nicht meine Absicht.

                              Sollte noch jemand noch Gedanken oder Meinungen zu meinem Krankheitsverlauf haben, bin ich unverändert daran interessiert.

                              Nochmals alles Gute

                              Wolfgang

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