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Hilft bei sehr agressivem PK weder Prostasol noch anderes?

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    Hilft bei sehr agressivem PK weder Prostasol noch anderes?

    Liebe Forum-Leser,

    ausgehend von der häufig zitierten Aussage Prof. Ben Pfeifers "Behandlungsdschungel: ob auch nur eine der Tausende von Methoden hilft, ist fraglich" (so sinngemäß) frage ich mich erneut, ob es nicht sinnvoller ist, auf alle Mittel zu verzichten und nur noch möglichst gesund zu leben und zu genießen wie bis 2003, als ich PSA noch gar nicht kannte.

    Aus folgenden Gründen: Nach Beginn-PSA von 24,2 in 06/03 und Gleason 5 + 4 ging jener Wert nach Radiotherapie und zweifacher Hormonblockade für acht Monate auf 0,1 zurück und stieg nach vergeblichen Versuchen mit dreifacher Hormonblockade, Estraderm-Pflaster und Nizoral bis zum 6.3.06 wieder an auf 11,040. Nach Schlucken von Prostasol ab 13.3.06 sank PSA bis 7.6. auf 3,910, stieg aber am 12.7. wieder auf 8,580!!

    Da ich Chemotherapie und die damit verbundenen Qualen für eventuell einige Monate Lebensverlängerung ablehne, werde ich zunächst Prostasol weiternehmen. Was aber, wenn das nichts nützt?

    Hat jemand Ideen? Kann jemand für meine Situation unschädliche alternative Methoden, insbesondere pflanzliche Mittel empfehlen? (Vgl. meine PK-Historie, die ausführlicher ist als mein Beitrag vom 18.6.06 und noch mehr Fragen enthält, bitte über "Frihama"...)

    Herzliche Grüße und alles Gute Frihama

    .

    #2
    Hallo frihama,
    sehe gerade, das Dir noch niemand geantwortet hat! Aber es ist auch kein ganz einfacher Fall.
    Aber erste Frage: Du bist in Bad Reichenhall, dann bist Du doch sicher bei Dr. Eichhorn in Behandlung? Ich denke, einen besseren Uro-Onkologen wirst Du wohl kaum finden.
    Warum sträubst Du Dich so gegen eine leichte Chemo? Nizoral hast Du doch auch genommen, das ist bestimmt nicht viel weniger heftig.
    Hast Du schon die Berichte (und Erfolge) von Dr. Leibowitz mit seinen "antiangiogenen Cocktails" gelesen? Die Links dazu findest Du im hier im Forum.
    An alternativen Methoden wüsste ich im Moment die Preuss-Kur, das sind 42 Tage absoutes Fasten mit Tee´s und Gemüsesäften. Vielleicht auch die Mikro-Therapie, das ist eine (Kur-)Behandlung mit Antikörpern und Erwärmung des Körpers. Aber das sind alles fragliche Sachen.
    Gegen lokale Knochenmetastasen wirkt im allgemeinen Bestrahlung sehr gut. Es heist, an einer bestrahlten Stelle bildet sich auch keine neue mehr.
    Wenn das Rezidiv in der Prostataloge lokalisiert werden kann, könnte vielleicht auch dort noch einmal nachbestrahlt werden. Die Charite Berlin bietet für solche Rezidiv-Fälle auch die sogenannte Eisen-Nano-Partikel Therapie an. Die Nanopartikel werden da in das Tumorgewebe injeziert und werden (nur) vom Tumorgewebe aufgenommen. Mittels hochfrequentem Magnetfeld werden die Eisenpartikel erhitzt und zerstören so völlig selektiv das Tumorgewebe. Es erfolgt dann noch eine leichte großflächige Betrahlung, um auch kleine Streuungen in der Umgebung zu bekämpfen.
    Mehr kann ich Dir im Moment auch nicht nennen.
    Viele Grüße
    Peter P
    Zuletzt geändert von PeterP; 22.07.2006, 01:17.

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      #3
      Hallo frihama.
      Angesichts Deines Gleason von 5 + 4 , wenn er denn stimmt, fürchte ich, Du gibst Dich einer gefährlichen Selbsttäuschung hin. Bei hohen Gleason-Graden ist der PSA-Wert nicht mehr indikativ. Peters Rat, schnellstens einen der besten Uro-Onkologen aufzusuchen und sich behandeln zu lassen, ist das beste, was man Dir sagen kann.
      Bei nur noch geringer Differenzierung des Krebses greift die Hormontherapie nicht mehr, wirkt sogar kontraproduktiv.
      Alles Gute, Reinardo

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        #4
        Hallo frihama,

        eine low-dose-chemo hat normaler Weise KEINE der Chemo-üblichen Nebenwirkungen! Es ist definitiv NICHT die Qual zur Lebensverlängerung, die Sie befürchten.

        Vielleicht kann ein Forumsleser dies aus eigener Erfahrung bestätigen?

        Gruss
        fs
        ----------------------------------------------------------
        Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
        sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
        wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
        vor Ort ersetzen

        Gruss
        fs
        ----------------------------------------------------------

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          #5
          low dose Chemotherapie

          Hallo frihama

          soeben habe ich den ersten Zyklus meiner low dose Chemo mit Taxotere und Prednison abgeschlossen. Nach der ersten Infusion hatte ich etwa drei Tage lang Konzentrationsprobleme (aber nicht etwa so, dass ich dadurch ernsthaft behindert worden wäre; ich machte einfach viel mehr Tippfehler als üblich). Auch fühlte ich mich ein wenig abgeschlagen, was sich aber mit zwei drei kleinen Ruhepausen pro Tag problemlos meistern liess.

          Nach der zweiten und der dritten Infusion ging mein Leben weiter ohne die geringste ungewöhnliche Belastung. Einzig meine Verdauung musste ich jeweils wieder "ankurbeln"; dazu gibt es aber harmlose Mittelchen.

          Ich sehe also der weiteren Therapie ohne Sorgen entgegen.

          Alles Gute wünscht Dir

          Jürg
          Meine vollständige PK-Geschichte findet sich hier:
          http://www.myprostate.eu/?req=user&id=37

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            #6
            Hallo frihama,
            habe gerade den Artikel von RuStra über die Hochdosis-Vitamin-C Behandlung nochmal aufgegriffen. Das wäre auf jeden Fall eine gute Sache, falls Du wirklich andere agressive Therapien ablehnst. Über gute Erfolge mit hochdosiertem intravenösem Vitamin-C habe ich auch schon an anderen Stellen gelesen.
            Gruß PeterP

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              #7
              Zitat von Reinardo
              ...Bei hohen Gleason-Graden ist der PSA-Wert nicht mehr indikativ.
              Warum? Meinst Du, den aPSA oder nach Therapie?

              ...Peters Rat, schnellstens einen der besten Uro-Onkologen aufzusuchen und sich behandeln zu lassen, ist das beste, was man Dir sagen kann...
              Ich glaube, den hat er schon gefunden.

              Zitat von Reinardo
              ...
              Bei nur noch geringer Differenzierung des Krebses greift die Hormontherapie nicht mehr, wirkt sogar kontraproduktiv...
              Ist das immer so? Wer hat das schon am eigenen Leib erfahren?
              Nach 19 Monaten Hormonblockade wirkt diese anscheinend bei mir immer noch.

              Kommentar


                #8
                Hallo frihama,

                wir hatten ja bereits Kontakt. Ich hatte Dich damals gefragt, wie lange Du bereits BioBran nimmst. Ich nehme diese imunsstimulierende, Killerzellen aufpuschende Substanz schon seit geraumer Zeit und bin der Meinung, dass diese Einnahme die HB unterstützt und den PSA weiter fallen lässt.
                Mein GS ist zwar "nur" 8 (4+4), aber durch die DNA-Zytometrie konnte eine x-ploide Krebsverteilung festgestellt werden. Interessant wäre, wie die Krebsverteilung bei den sogenannten aggressiven Fällen mit GS 9 aussieht. Da sollte doch mindestens x-ploid oder sogar multiploid sein oder wird er erst aggressiv durch falsche Therapien (wie z.B. OP oder Bestrahlung bei systemischer Erkrankung oder wenn danach eine 1HB und zu spät erst eine 3HB folgt)?
                Du solltest unbedingt darauf achten, dass Du die Therapieempfehlungen Deines hervorrangenden Onkologen befolgst.

                Viele Grüße und weiterhin alles Gute
                Hans

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                  #9
                  Zitat von Urologe
                  Hallo frihama,

                  eine low-dose-chemo hat normaler Weise KEINE der Chemo-üblichen Nebenwirkungen! Es ist definitiv NICHT die Qual zur Lebensverlängerung, die Sie befürchten.

                  Vielleicht kann ein Forumsleser dies aus eigener Erfahrung bestätigen?

                  Gruss
                  fs
                  Hallo fs,fficeffice" />

                  Bezugnehmend auf Ihre Antwort an frihama nachfolgend meine Überlegungen:

                  Sie teilen frihama mit, dass keine Nachteile bei der „low-dose-chemo“ im Gegensatz zur üblichen Chemo zu befürchten sind.
                  Was rechtfertigt dann noch die belastende Chemo?
                  Lt. den mir bekannten Studien lebt der Patient mit herkömmlicher Chemo 3 Monate länger. Vielleicht teilen Sie einmal mit, wie viel Monate es bei dem Einsatz der „low-dose-chemo“ sind.

                  Wenn es schon kein wirkliches Krebsheilmittel gibt, sollte dann nicht im Interesse des Patienten die Überlegung angestellt werden:
                  Was ist für den Patienten hilfreicher?
                  Mit Chemo den Körper stark bzw. mit „low-dose-chemo“ etwas schwächer zu vergiften oder auf Entgiftung umzustellen?
                  Durch Entgiftung stärke ich meine Selbstheilungskräfte.

                  Ich habe den Weg Entgiftung = mehr Lebensqualität und Leistungsfähigkeit gewählt und habe in diesem Jahr meine lt. Schulmedizin so genannte Heilung von 5 Jahren Überlebenszeit ohne Chemo, ohne Bestrahlung, ohne Hormontherapie und ohne OP erreicht.

                  Mit freundlichen Grüßen
                  Roland und Nora

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo HansiB, Rolandund Nora und andere.

                    HansiB hatte einige Fragen an mich gestellt, und der Beitrag von Rolandund Nora finde ich sollte auch nicht ohne Zweifel zu äussern hingenommen werden.
                    Ich finde nach wie vor, dass frihama angesichts so hoher Gleason-Werte zu alternativen Therapien nicht überredet werden sollte. Diese haben bei kritischer Überprüfung trotz Erfolgen in Einzelfällen einen allgemeinen Therapieerfolg nicht nachweisen können. Während der Zeit, wo alternative Mittel versucht werden - mindestens Monate - wächst ein agressiver Krebs munter voran und kann irgendwann auch mit Chemotherapie nicht mehr zu stoppen sein.
                    Bei hohem Gleason ist der PSA-Wert in allen Stadien der Erkrankung nicht indikativ, weil das Krebsgewebe der Gewebestruktur der Prostata sehr unähnlich wird und dann kein PSA mehr absondert. Die Altvordern in diesem Forum werden sich des Falls Wil de Jongh erinnern, der am 8.5.2003 , als sein PSA-Wert auf 0,06 gefallen war, hier schrieb: "Es sieht also so aus, dass ich es doch noch schaffe". Am 5.4.2004, also knapp 1 Jahr danach, teilte Christian dem Forum mit, dass Wil beerdigt worden sei. Der PSA-Wert war nicht mehr indikativ gewesen und ist ihm zur Falle geworden.
                    Wil de Jongh ist aber auch ein gutes Beispiel dafür, dass man bei richtiger Medikation trotz hohem Gleason auch ohne lokale Therapie lange überleben kann. Sein bPSA war 52, Gleason 3+5T3N+Mx im Sept. 1993 diagnostiziert.
                    RolandundNora verwechseln das statistische Mittel mit der im Einzelfall wirklich erreichbaren Überlebenszeit. Diese wird natürlich mitbestimmt von der Qualität der chemotherapeutischen Massnahmen und vom Zeitpunkt des Beginns der Therapie. Und alle Berichte von Ärzten wie Dr.F.E., Urologe fs, Leibowitz bestätigen deren gute Verträglichkeit.

                    Gegen die von RolandundNora in die Diskussion gebrachte Stärkung der Selbstheilungskräfte durch "Entgiftung" will ich nichts einwänden, habe aber meine Zweifel, ob ein agressiver Krebs damit hinreichend bekämpft werden kann und kann mir nicht vorstellen, wie diese "Entgiftung" im Körper vonstatten geht und welche Mittel und Massnahmen hierfür erforderlich wären. Die Werte von Roland bei Diagnose und deren Entwicklung kenne ich nicht, vermute aber, dass eine positive Krankheitsentwicklung weniger das Resultat von "Entgiftung" durch Nahrungsumstellung und Zusichname von Nahrungsergänzungsmitteln als vielmehr die natürliche Situation einer Krebs-DNA-Struktur ist, die ohnehin nicht zu Progression und Mutation neigt. In diesem Falle ist es natürlich hilfreich, wenn an den Krebs durch lokale Therapien nicht herangegangen wird und ein intaktes, starkes Immunsystem dafür sorgen kann, dass ein biologisches Gleichgewicht möglichst lange erhalten bleibt.

                    Zum Hinweis von HansiB, dass die Hormonbehandlung bei ihm ja nach 19 Monaten immer noch wirke: Das ist nicht ungewöhnlich. Mein Urologe, der mir immer wieder (vergebens) die Hormontherapie anbietet, erzählt von Patienten, die sich seit 10 Jahren die Spritze abholen.
                    Die Antwort liegt auch hier in der DNA-Beschaffenheit des Krebses. Bei rein peridiploider Beschaffenheit des Krebses, und das sind die meisten Krebse mit Gleason < 7 kommt es zu keiner "Hormonresistenz". Innnerhalb von 3 - 4 Monaten wird ein PSA-Nadir von < 0,01 erreicht, der sicherheitshalber eine Zeitlang gehalten werden sollte. Danach könnte die Hormontherapie gleichgut abgesetzt und nur dann wieder aufgenommen werden, wenn sich eine ungewöhnliche Progression einstellt.
                    Der von mir erwähnte PSA-Relaps und die Kontraindikation der Fortführung einer alleinigen(!) Hormontherapie, d.h. ohne adjuvante chemotherapeutische Massnahmen betrifft nur Krankheitsfälle höherer Gleason-Grade. Hier ist leider aus verschiedenen Gründen eine Untertherapie vielfach zu beobachten.
                    Gruss und alles Gute, Reinardo
                    Zuletzt geändert von Gast; 25.07.2006, 15:03.

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                      #11
                      Zitat von Reinardo
                      Hallo HansiB, Rolandund Nora und andere.

                      HansiB hatte einige Fragen an mich gestellt, und der Beitrag von Rolandund Nora finde ich sollte auch nicht ohne Zweifel zu äussern hingenommen werden.
                      Ich finde nach wie vor, dass frihama angesichts so hoher Gleason-Werte zu alternativen Therapien nicht überredet werden sollte. Diese haben bei kritischer Überprüfung trotz Erfolgen in Einzelfällen einen allgemeinen Therapieerfolg nicht nachweisen können. Während der Zeit, wo alternative Mittel versucht werden - mindestens Monate - wächst ein agressiver Krebs munter voran und kann irgendwann auch mit Chemotherapie nicht mehr zu stoppen sein.
                      Bei hohem Gleason ist der PSA-Wert in allen Stadien der Erkrankung nicht indikativ, weil das Krebsgewebe der Gewebestruktur der Prostata sehr unähnlich wird und dann kein PSA mehr absondert. Die Altvordern in diesem Forum werden sich des Falls Wil de Jongh erinnern, der am 8.5.2003 , als sein PSA-Wert auf 0,06 gefallen war, hier schrieb: "Es sieht also so aus, dass ich es doch noch schaffe". Am 5.4.2004, also knapp 1 Jahr danach, teilte Christian dem Forum mit, dass Wil beerdigt worden sei. Der PSA-Wert war nicht mehr indikativ gewesen und ist ihm zur Falle geworden.
                      Wil de Jongh ist aber auch ein gutes Beispiel dafür, dass man bei richtiger Medikation trotz hohem Gleason auch ohne lokale Therapie lange überleben kann. Sein bPSA war 52, Gleason 3+5T3N+Mx im Sept. 1993 diagnostiziert.
                      RolandundNora verwechseln das statistische Mittel mit der im Einzelfall wirklich erreichbaren Überlebenszeit. Diese wird natürlich mitbestimmt von der Qualität der chemotherapeutischen Massnahmen und vom Zeitpunkt des Beginns der Therapie. Und alle Berichte von Ärzten wie Dr.F.E., Urologe fs, Leibowitz bestätigen deren gute Verträglichkeit.

                      Gegen die von RolandundNora in die Diskussion gebrachte Stärkung der Selbstheilungskräfte durch "Entgiftung" will ich nichts einwänden, habe aber meine Zweifel, ob ein agressiver Krebs damit hinreichend bekämpft werden kann und kann mir nicht vorstellen, wie diese "Entgiftung" im Körper vonstatten geht und welche Mittel und Massnahmen hierfür erforderlich wären. Die Werte von Roland bei Diagnose und deren Entwicklung kenne ich nicht, vermute aber, dass eine positive Krankheitsentwicklung weniger das Resultat von "Entgiftung" durch Nahrungsumstellung und Zusichname von Nahrungsergänzungsmitteln als vielmehr die natürliche Situation einer Krebs-DNA-Struktur ist, die ohnehin nicht zu Progression und Mutation neigt. In diesem Falle ist es natürlich hilfreich, wenn an den Krebs durch lokale Therapien nicht herangegangen wird und ein intaktes, starkes Immunsystem dafür sorgen kann, dass ein biologisches Gleichgewicht möglichst lange erhalten bleibt.

                      Zum Hinweis von HansiB, dass die Hormonbehandlung bei ihm ja nach 19 Monaten immer noch wirke: Das ist nicht ungewöhnlich. Mein Urologe, der mir immer wieder (vergebens) die Hormontherapie anbietet, erzählt von Patienten, die sich seit 10 Jahren die Spritze abholen.
                      Die Antwort liegt auch hier in der DNA-Beschaffenheit des Krebses. Bei rein peridiploider Beschaffenheit des Krebses, und das sind die meisten Krebse mit Gleason < 7 kommt es zu keiner "Hormonresistenz". Innnerhalb von 3 - 4 Monaten wird ein PSA-Nadir von < 0,01 erreicht, der sicherheitshalber eine Zeitlang gehalten werden sollte. Danach könnte die Hormontherapie gleichgut abgesetzt und nur dann wieder aufgenommen werden, wenn sich eine ungewöhnliche Progression einstellt.
                      Der von mir erwähnte PSA-Relaps und die Kontraindikation der Fortführung einer alleinigen(!) Hormontherapie, d.h. ohne adjuvante chemotherapeutische Massnahmen betrifft nur Krankheitsfälle höherer Gleason-Grade. Hier ist leider aus verschiedenen Gründen eine Untertherapie vielfach zu beobachten.
                      Gruss und alles Gute, Reinardo
                      Hallo Reinardo,fficeffice" />


                      Wiederholt erhalte ich mit meiner alternativen Vorgehensweise und deren Schilderung im Forum den Verweis, dass ich Fragenden nicht zu alternativen Therapien überreden sollte.
                      Dies ist und war nie meine Absicht.
                      Meine Absicht war, die Überredung zur „low-dose-Chemo“ kritisch zu hinterfragen, damit der Patient nicht nur die Beschwichtigung der super Verträglichkeit zu lesen bekommt, sondern auch Aufklärung über den angeblichen Nutzen dieser Therapie erfährt.

                      Mit freundlichen Grüßen
                      Roland und Nora

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                        #12
                        Zitat von Reinardo
                        Hallo HansiB, Rolandund Nora und andere.

                        HansiB hatte einige Fragen an mich gestellt, und der Beitrag von Rolandund Nora finde ich sollte auch nicht ohne Zweifel zu äussern hingenommen werden.
                        Ich finde nach wie vor, dass frihama angesichts so hoher Gleason-Werte zu alternativen Therapien nicht überredet werden sollte. Diese haben bei kritischer Überprüfung trotz Erfolgen in Einzelfällen einen allgemeinen Therapieerfolg nicht nachweisen können. Während der Zeit, wo alternative Mittel versucht werden - mindestens Monate - wächst ein agressiver Krebs munter voran und kann irgendwann auch mit Chemotherapie nicht mehr zu stoppen sein.
                        Bei hohem Gleason ist der PSA-Wert in allen Stadien der Erkrankung nicht indikativ, weil das Krebsgewebe der Gewebestruktur der Prostata sehr unähnlich wird und dann kein PSA mehr absondert. Die Altvordern in diesem Forum werden sich des Falls Wil de Jongh erinnern, der am 8.5.2003 , als sein PSA-Wert auf 0,06 gefallen war, hier schrieb: "Es sieht also so aus, dass ich es doch noch schaffe". Am 5.4.2004, also knapp 1 Jahr danach, teilte Christian dem Forum mit, dass Wil beerdigt worden sei. Der PSA-Wert war nicht mehr indikativ gewesen und ist ihm zur Falle geworden.
                        Wil de Jongh ist aber auch ein gutes Beispiel dafür, dass man bei richtiger Medikation trotz hohem Gleason auch ohne lokale Therapie lange überleben kann. Sein bPSA war 52, Gleason 3+5T3N+Mx im Sept. 1993 diagnostiziert.
                        RolandundNora verwechseln das statistische Mittel mit der im Einzelfall wirklich erreichbaren Überlebenszeit. Diese wird natürlich mitbestimmt von der Qualität der chemotherapeutischen Massnahmen und vom Zeitpunkt des Beginns der Therapie. Und alle Berichte von Ärzten wie Dr.F.E., Urologe fs, Leibowitz bestätigen deren gute Verträglichkeit.

                        Gegen die von RolandundNora in die Diskussion gebrachte Stärkung der Selbstheilungskräfte durch "Entgiftung" will ich nichts einwänden, habe aber meine Zweifel, ob ein agressiver Krebs damit hinreichend bekämpft werden kann und kann mir nicht vorstellen, wie diese "Entgiftung" im Körper vonstatten geht und welche Mittel und Massnahmen hierfür erforderlich wären. Die Werte von Roland bei Diagnose und deren Entwicklung kenne ich nicht, vermute aber, dass eine positive Krankheitsentwicklung weniger das Resultat von "Entgiftung" durch Nahrungsumstellung und Zusichname von Nahrungsergänzungsmitteln als vielmehr die natürliche Situation einer Krebs-DNA-Struktur ist, die ohnehin nicht zu Progression und Mutation neigt. In diesem Falle ist es natürlich hilfreich, wenn an den Krebs durch lokale Therapien nicht herangegangen wird und ein intaktes, starkes Immunsystem dafür sorgen kann, dass ein biologisches Gleichgewicht möglichst lange erhalten bleibt.

                        Zum Hinweis von HansiB, dass die Hormonbehandlung bei ihm ja nach 19 Monaten immer noch wirke: Das ist nicht ungewöhnlich. Mein Urologe, der mir immer wieder (vergebens) die Hormontherapie anbietet, erzählt von Patienten, die sich seit 10 Jahren die Spritze abholen.
                        Die Antwort liegt auch hier in der DNA-Beschaffenheit des Krebses. Bei rein peridiploider Beschaffenheit des Krebses, und das sind die meisten Krebse mit Gleason < 7 kommt es zu keiner "Hormonresistenz". Innnerhalb von 3 - 4 Monaten wird ein PSA-Nadir von < 0,01 erreicht, der sicherheitshalber eine Zeitlang gehalten werden sollte. Danach könnte die Hormontherapie gleichgut abgesetzt und nur dann wieder aufgenommen werden, wenn sich eine ungewöhnliche Progression einstellt.
                        Der von mir erwähnte PSA-Relaps und die Kontraindikation der Fortführung einer alleinigen(!) Hormontherapie, d.h. ohne adjuvante chemotherapeutische Massnahmen betrifft nur Krankheitsfälle höherer Gleason-Grade. Hier ist leider aus verschiedenen Gründen eine Untertherapie vielfach zu beobachten.
                        Gruss und alles Gute, Reinardo
                        Hallo Reinardo,


                        Wiederholt erhalte ich mit meiner alternativen Vorgehensweise und deren Schilderung im Forum den Verweis, dass ich Fragenden nicht zu alternativen Therapien überreden sollte.
                        Dies ist und war nie meine Absicht.
                        Meine Absicht war, die Überredung zur „low-dose-Chemo“ kritisch zu hinterfragen, damit der Patient nicht nur die Beschwichtigung der super Verträglichkeit zu lesen bekommt, sondern auch Aufklärung über den angeblichen Nutzen dieser Therapie erfährt.

                        Mit freundlichen Grüßen
                        Roland und Nora

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                          #13
                          Hallo RolandundNora. Eure Reaktion habe ich mit einem gewissen Unbehagen gelesen. Leider finde ich im Profil keine Angaben über Rolands Werte bei der Erstdiagnose (PSA, Gleason), so dass mir keine Möglichkeit bleibt zu erkennen, ob und wo ich mich irre.
                          Ein positiver Krankheitsverlauf ist immer auch eine Werbung für die gewählte Therapie. Das gilt für radikale und nicht-radikale aber auch für alternative Therapien, wie Ihr sie offenbar gewählt habt. Ein Problem gibt es nur immer dann, wenn eine andere Krankheitssituation vorliegt, die evtl. einen anderen Therapieansatz erfordert. So glaube ich einfach nicht, dass alternative Methoden, wie immer man sie nennt : Breuss-Fasten, Dr.Rath-Vitamin-Kur, Nahrungsumstellung, Entgiftung usw. in der Lage sind, einen agressiven Krebs zu bekämpfen. Hingegen, wenn die Krankheitssituation, durch Gleason-Bestimmung und DNA-Zytogramm validiert, auf einen sogenannten "Haustierkrebs" schliessen lässt, dann halte ich die von Euch gewählte Methode für ausreichend und empfehlenswert, um einer Progression und Mutation vorzubeugen.
                          Wir lesen und schreiben hier nicht zur literarischen Erbauung sondern um für andere und für uns ein besseres Verständnis über den Prostatakrebs zu gewinnen, unsere eigene Therapie laufend zu überdenken und gewonnene Einsichten weiterzugeben.
                          Es wäre deshalb sehr schön und ich möchte dazu auch ermutigen, Eure Ansichten und Erfolge weiterhin mitzuteilen.
                          Gruss, Reinardo

                          Kommentar


                            #14
                            Hallo Reinardo,

                            und wie ist es mit GS 8, xploid, aPSA 740 mit Knochenmetastasen. Kommt es nach 19 Monaten HB zu Hormonresistenz, bei mir anscheinden noch nicht - bei weiter fallendem PSA. Wenn Patienten mit niedrigem GS 10 Jahre HB bekommen, ohne anscheinenden Nutzen, so ist das eine Vergeudung von Versicherungsgeldern. Andererseits wird immer behauptet, nicht zu lange HB zu machen. Bei höheren GS entsteht durch das Verschwinden von hormonresistenten Krebspopulationen "Platz" für aggressivere Populationen. Wann geschieht das? Wenn der PSA nicht mehr fällt und damit die hormonsensitiven Krebszellen weg sind? Das bei mir mit "nur" GS 8 nicht nach ein paar Monaten ein PSA-Nadir von <0,01 erreichbar ist war vor Beginn meiner Therapie klar. Dass es soweit runterging wie bisher ist erstaunlich genug. Was hätte mir eine leichte Chemo gebracht? Die Reduzierung der DNA-Krebsverteilung zwischen 5 und 8, die Abtötung von ein paar Krebszellen in den Knochenmetastasen, die mich nicht sehr stören oder nur die bekannten, aber geringen Nebenwirkungen?

                            Was hälst Du von einer zweiten DNA-Zytometrie unter oder nach HB nach ca. zwei Jahren? Du hast Dich als auch DNA-Fan nicht dazu geäußert.

                            Rolands Werte wurden bereits im alten Forum, ich finde es richtig, wie er es macht. Die ganze Diskussion wird nicht viel bringen, so lange GS 8 mit so unterschiedlichen Krebsstadien ohne Berücksichtigung der DNA betrachtet wird. Das ist manchmal wie der Vergleich von kleinen Äpfeln mit großen Birnen.

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                              Hallo HansiB.
                              Du schreibst nicht, wieweit Dein PSA bisher heruntergegangen ist. Ich unterstelle auch, dass Du bisher eine Chemotherapie nicht in Betracht gezogen hast, was ich für gefährlich halte.
                              Da Du von einer x-ploiden DNA-Struktur, Gleason = 8 und aPSA = 740 mit nachweisbaren Knochenmetastasen schreibst, ist anzunehmen, dass die Wirksamkeit der Hormontherapie in den nächsten Monaten endet. Was dann? Leibowitz schreibt sogar, dass man eine medikamentöse Therapie abbrechen sollte, solange sie noch wirkt, um der "Resistenz" entgegenzuwirken.

                              Stephen B.Strum schreibt in seinem Buch A Primer on Prostate Cancer, Seite 159 (übersetzt): "Chemotherapie wird angewendet bei Patienten, welche metastatischen Krebs haben, in der Hoffnung, das Krebswachstum zu verlangsamen und das Leben zu verlängern. Viele Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung stehen vor der Entscheidung,wann sie mit Chemotherapie beginnen sollen. Einige Ärzte ziehen es vor, den Krebs mit Chemotherapie zu bekämpfen,solange der Körper stark und der Krebs schwach ist anstatt zu warten, bis der Krebs stark und der Körper schwach ist.Solche Entscheidungen müssen im Arzt-Patienten-Verhältnis fallweise getroffen werden.
                              Wenn wir lernen wollen, Chemotherapie optimal gegen Prostatakrebs zu nutzen, sollten unsere Erfahrungen mit Brustkrebs den rechten Weg weisen. Prostatakrebs und Brustkrebs stehen zueinander in einem Bruder-Schwester-Verhältnis mit erstaunlich vielen Gleichartigkeiten in Bezug auf ihre endokrine Reaktion als auch bzgl. der chemotherapeutischen Substanzen bei der Behandlung beider Krankheiten. Bei Brustkrebs haben wir bedeutsame Fortschritte in der Lebensverlängerung erzielt durch die frühzeitige Anwendung der Chemotherapie."

                              Die DNA-Bildzytometrie, von der ich leider erst sehr spät und auch nur zufällig erfahren habe, hat mir eine völlig andere Sichtweise bzgl. des Charakters unserer Erkrankung und den optimalen Therapien derselben eröffnet. Ich glaube nicht mehr an die zwangsläufige Entstehung einer "Hormonresistenz" oder an Resistenzbildung nach einer Zeit der Verabreichung von Chemotherapeutika. Was uns als letzteres so erscheint, ist vielmehr ein Geschehen von "outnumbering", wobei infolge der Grösse des Tumors einschl. seiner Metastasen der Punkt überschritten wurde, ab welchem der Tumor mehr Krebszellen neu generiert als die chemotherapeutische Substanz zu vernichten in der Lage ist. Es wurde mit der Chemotherapie zu spät begonnen.

                              Al-Abadi, der sich mit den prognostischen Möglichkeiten der DNA-Zytometrie besonders befasst hat, empfiehlt Biopsien in Abständen von 1 - 2 Jahren zur Kontrolle der Regression. Jedoch sollten es die wesentlich schonenderen Feinnadel-Aspirationsbiopsien sein. Diese können Urologen nicht ohne weiteres vornehmen, da hierfür ein besonderes Besteck und Schulung und etwas Übung gehören. Ich nehme an, Du bist im Besitz der GEK-Broschüre (www.gek.de), auch das kürzlich erschienene Buch in der Schriftenreihe GEK-Edition "Prognostische und therapeutische Bedeutung der DNA-Zytometrie beim Prostatakarzinom ISBN 3-537-44041-3 Preis EUR 9,90 kannst Du Dir besorgen. Darin sind insbes. die Aufsätze der Professoren Tribukait und Al-Abadi richtungweisend.

                              Bzgl Deiner Feststellung zur Therapie von Roland (RolandundNora) gehe ich mit Dir einig. Sie haben zweifellos das bei Rolands Krankheitsbild Richtige getan. Allerdings wären die Erfolge gleichgut gewesen, wenn sie anstatt einer grossangelegten Lebensumstellung nur gesund gelebt und sich vitaminreich ernährt hätten. Roland hatte im alten Forum einmal hierüber beeindruckend geschrieben, was mir nach der Umorganisation des Forums allerdings nicht mehr zugängig ist. Habe nur einen alten Computer, dem ich nichts Grosses mehr aufladen kann.
                              Dir weiterhin alles Gute, Reinardo
                              Zuletzt geändert von Gast; 31.07.2006, 15:30.

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