Hallo liebe Mitstreiter,
wenn "man(n)" mit 64 Jahren die Diagnose Prostata Krebs erhält, dann ist zwar keine spontane Reaktion erforderlich, aber mit einem Gleasonscore 8(3+5) erkennt man schnell, dass der Krebs schon recht aggressiv ist.
In der nach der Biopsie kurzfristig angesetzten "Sprechstunde" wurden uns, d.h. meiner Frau und mir die Möglichkeiten aufgezeigt, wobei der beratende Arzt (in der urologischen Ambulanz der Klinik) gleichwertig Bestrahlung und RPE (Radikale Prostata Ektonomie) anbot. Da ich vor Jahren die Gallenblase laparoskopisch entfernt bekam und keine negativen Erinnerungen an diese OP hatte fragte ich nach dieser OP-Methode. In der Klinik (Link in meinem Profil) wurde die EERPE (endoskopisch-extrapritoneale RPE) angeboten. Diese Methode sagte mir zu. Gründe die dafür sprachen, waren: 5 kleine Schnitte, wenig Blutverlust und kürzere Verweildauer. Der Uro erklärte mir, dass diese Methode nur dann angewendet würde, wenn keine Herzkrankheit und eine gute allgemeine Konstitution beim Patient vorliegt. Dies wurde bei mir diagnostiziert.
14 Tage nach der Biopsie (21.06.08) wurde ich nicht nerverhaltend operiert. Zunächst wurden 12 Lymphknoten entnommen und sofort pathologisch untersucht. Falls hier schon Metastasen erkannt worden wären, hätte die OP anders verlaufen können - eventuell sofortiger Bauchschnitt. Da die Lymphknoten keinen Befund hatten, wurde die OP fortgesetzt und dauerte ca. 3,5 Std. Der Katheder wurde erst am 2.07 entfernt, ein Wochenende sorgte für die Verzögerung (Dichtigkeitsprüfung). Keine AHB (Anschlussheil-behandlung) auf meinen Wunsch hin. Inkontinenz war nach 4 - 6 Wochen verschwunden, Die körperliche Leistungsfähigkeit hatte ich zu diesem Zeitpunkt auch wieder erlangt und heute habe ich die OP schon (fast) vergessen. Ob sie kurativ war, wird die Zukunft zeigen. Die letzte PSA-Messung (12/08) zeigte < 0,04, für mich ein beruhigendes Weihnachtsgeschenk.
Ich schreibe diesen kleinen Bericht, da m.E. die EERPE im Forum etwas unterrepräsentiert ist. Eine Google-Suche ergab mindestens 30 Kliniken in Deutschland, wobei ich die Suche irgendwann aufgegeben habe - es sind sicher mehr. Mir ist nicht bekannt, wieviele Fälle in meiner Klinik schon laparoskopisch operiert wurden, hatte aber vollstes Vertrauen zum Team, welches sich sehr professionell präsentierte - und irgendwann muss das OP-Team ja mal auf die erstrebenswerten Fallzahlen ( > 200 ) kommen. Es erstaunt mich sowieso, dass bei Strahlenbehandlungen die Anzahl der erfolgreichen Behandlungen offensichtlich nicht so signifikant ist.
Informationen über die OP-Methode sind im Internet "zuhauf" zu finden.
Der im Forum zu findenden Aussage: " wenn ich in einem Schrank was suche, dann schaue ich nicht nur durchs Schlüsselloch .." kann ich entgegnen " wenn ich durchs Schlüsselloch mit einer Spionagekamera und 20-facher Vergrößerung schaue, sehe ich mehr ..".
Allen Betroffenen, die vor ähnlichen Entscheidungen stehen, kann ich nichts raten, da "jeder Krebs anders ist". Ich kann aber mit ihnen hoffen, dass sie die für sie richtige Entscheidung treffen.
In diesem Sinne "Frohe Weihnachten" und Gesundheit für Alle.
Rainer
wenn "man(n)" mit 64 Jahren die Diagnose Prostata Krebs erhält, dann ist zwar keine spontane Reaktion erforderlich, aber mit einem Gleasonscore 8(3+5) erkennt man schnell, dass der Krebs schon recht aggressiv ist.
In der nach der Biopsie kurzfristig angesetzten "Sprechstunde" wurden uns, d.h. meiner Frau und mir die Möglichkeiten aufgezeigt, wobei der beratende Arzt (in der urologischen Ambulanz der Klinik) gleichwertig Bestrahlung und RPE (Radikale Prostata Ektonomie) anbot. Da ich vor Jahren die Gallenblase laparoskopisch entfernt bekam und keine negativen Erinnerungen an diese OP hatte fragte ich nach dieser OP-Methode. In der Klinik (Link in meinem Profil) wurde die EERPE (endoskopisch-extrapritoneale RPE) angeboten. Diese Methode sagte mir zu. Gründe die dafür sprachen, waren: 5 kleine Schnitte, wenig Blutverlust und kürzere Verweildauer. Der Uro erklärte mir, dass diese Methode nur dann angewendet würde, wenn keine Herzkrankheit und eine gute allgemeine Konstitution beim Patient vorliegt. Dies wurde bei mir diagnostiziert.
14 Tage nach der Biopsie (21.06.08) wurde ich nicht nerverhaltend operiert. Zunächst wurden 12 Lymphknoten entnommen und sofort pathologisch untersucht. Falls hier schon Metastasen erkannt worden wären, hätte die OP anders verlaufen können - eventuell sofortiger Bauchschnitt. Da die Lymphknoten keinen Befund hatten, wurde die OP fortgesetzt und dauerte ca. 3,5 Std. Der Katheder wurde erst am 2.07 entfernt, ein Wochenende sorgte für die Verzögerung (Dichtigkeitsprüfung). Keine AHB (Anschlussheil-behandlung) auf meinen Wunsch hin. Inkontinenz war nach 4 - 6 Wochen verschwunden, Die körperliche Leistungsfähigkeit hatte ich zu diesem Zeitpunkt auch wieder erlangt und heute habe ich die OP schon (fast) vergessen. Ob sie kurativ war, wird die Zukunft zeigen. Die letzte PSA-Messung (12/08) zeigte < 0,04, für mich ein beruhigendes Weihnachtsgeschenk.
Ich schreibe diesen kleinen Bericht, da m.E. die EERPE im Forum etwas unterrepräsentiert ist. Eine Google-Suche ergab mindestens 30 Kliniken in Deutschland, wobei ich die Suche irgendwann aufgegeben habe - es sind sicher mehr. Mir ist nicht bekannt, wieviele Fälle in meiner Klinik schon laparoskopisch operiert wurden, hatte aber vollstes Vertrauen zum Team, welches sich sehr professionell präsentierte - und irgendwann muss das OP-Team ja mal auf die erstrebenswerten Fallzahlen ( > 200 ) kommen. Es erstaunt mich sowieso, dass bei Strahlenbehandlungen die Anzahl der erfolgreichen Behandlungen offensichtlich nicht so signifikant ist.
Informationen über die OP-Methode sind im Internet "zuhauf" zu finden.
Der im Forum zu findenden Aussage: " wenn ich in einem Schrank was suche, dann schaue ich nicht nur durchs Schlüsselloch .." kann ich entgegnen " wenn ich durchs Schlüsselloch mit einer Spionagekamera und 20-facher Vergrößerung schaue, sehe ich mehr ..".
Allen Betroffenen, die vor ähnlichen Entscheidungen stehen, kann ich nichts raten, da "jeder Krebs anders ist". Ich kann aber mit ihnen hoffen, dass sie die für sie richtige Entscheidung treffen.
In diesem Sinne "Frohe Weihnachten" und Gesundheit für Alle.
Rainer
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