Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Private Klinik-Ausgründungen

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Private Klinik-Ausgründungen

    Hallo!

    Der Verband der Privatkrankenkassen hat 7 sog. Privatkliniken hier im Rhein-Main-Gebiet verklagt, weil sie unter partieller Nutzung von Personal, Material und Räumlichkeiten öffentlicher Krankenhäuser gehobenen Service anböten und lediglich deshalb gegründet worden seien, "Privatpatienten abzuzocken und damit die privaten Kassen schädigen würden", wie es in der Presse hieß. Die Kassen haben den Privatpatienten Erstattungen verweigert, und die Klagen laufen jetzt. In meinem Ärzte-Freundeskreis wird unter der Hand zugegeben, dass die Kassen hier eigentlich im Recht seien.

    Weiterhin berichten meine Freunde, dass diese Privatkliniken gezielt ihre Kontakte zu Selbsthilfegruppen ausbauen, um diesen "Kooperation" anzubieten, um sie in Wirklichkeit als Akquisitionsinstrument zu nutzen und ihre OP-Fallzahlen zu erhöhen.

    Dies könnte eine neue Unterwanderungsstragie der SHG's bedeuten. Hier im Forum wurde immer mal wieder der Verdacht geäußert, die Pharma-Industrie könnte die SHG's missbrauchen, aber halte ich eine solche Strategie von Kliniken für sehr viel gefährlicher. Denn - um den Bogen zu dem "AS/WW-Thread" zu schlagen: AS wird vermutlich nur höchst selten zu den Empfehlungen im Rahmen solcher "Kooperationen" gehören.

    Schorschel

    #2
    Meine Empfehlung wäre, die Privatkassen abzuschaffen, keine Extrawürste Beamte und Gutverdiener. Alle zahlen solidarisch ins selbe System ein und partizipieren in gleicher weise. Es müsste ja nicht unbedingt ein schwachsinniger Gesundheitsfond sein.

    WW

    Kommentar


      #3
      PKK versus Ausgruendungen

      Zitat von Schorschel Beitrag anzeigen
      Hallo!

      Der Verband der Privatkrankenkassen hat 7 sog. Privatkliniken hier im Rhein-Main-Gebiet verklagt, weil sie unter partieller Nutzung von Personal, Material und Räumlichkeiten öffentlicher Krankenhäuser gehobenen Service anböten und lediglich deshalb gegründet worden seien, "Privatpatienten abzuzocken und damit die privaten Kassen schädigen würden", wie es in der Presse hieß. Die Kassen haben den Privatpatienten Erstattungen verweigert, und die Klagen laufen jetzt. In meinem Ärzte-Freundeskreis wird unter der Hand zugegeben, dass die Kassen hier eigentlich im Recht seien.

      Schorschel
      liegt hier im Norden teilweise genauso, um das nicht ganz so politisch werden zu lassen stellen die PKK zumindest beim ersten Mal den vollen Ersaz der kosten gegen Rechtsabtretung und Entb. von der Schweigepflicht verweisen aber auf keine zukuenftige Wiederholung.
      Ne rechtliche Klaerung macht sicherlich Sinn, nachdem derzeit eingeschaltete RA sich auf den einzigen bekannten Fall Bayern Privatklinik beziehen, der vom Bundesgerichtshof entschieden wurde

      IV ZR 278/01
      BGB § 138 Aa; MB/KK 76 §§ 1 Abs. 1 S. 2 lit. a, Abs. 2 S. 1, 5 Abs. 2
      a) Zur Ermittlung eines auffälligen Mißverhältnisses zwischen den beiderseitigen
      Leistungen sind die von einer reinen Privatklinik berechneten Pauschalvergütungen
      mit den Entgelten zu vergleichen, die andere nicht der Bundespflegesatzverordnung
      unterworfene Privatkliniken für vergleichbare Krankenhausleistungen
      nach einem entsprechenden Abrechnungsmodus verlangen.
      b) Mit der Wendung "medizinisch notwendige Heilbehandlung" in § 1 Abs. 2
      Satz 1 MB/KK 76 hat der Versicherer keine Beschränkung seiner Leistungspflicht
      auf die kostengünstigste Behandlung erklärt.
      c) Das Kürzungsrecht des Versicherers bei sog. Übermaßbehandlung gemäß
      § 5 Abs. 2 MB/KK 76 erstreckt sich nicht auch auf Übermaßvergütungen (Aufgabe
      von BGH VersR 1978, 267).
      BGH, Urteil vom 12. März 2003 - IV ZR 278/01 - OLG Frankfurt am Main

      LG Frankfurt am Main

      Gruss
      Gruss aus Tornesch
      Guenther
      SHG Prostatakrebs Pinneberg
      Dies ist die Ansicht eines Betroffenen und keine fachärztliche Auskunft
      Serve To Lead

      Kommentar


        #4
        Zitat von WinfriedW Beitrag anzeigen
        Meine Empfehlung wäre, die Privatkassen abzuschaffen, keine Extrawürste Beamte und Gutverdiener. Alle zahlen solidarisch ins selbe System ein und partizipieren in gleicher weise. Es müsste ja nicht unbedingt ein schwachsinniger Gesundheitsfond sein.

        WW
        Hi Winfried,
        ist ne absolut prima Idee, Problem ist nur, dass das solange unsere unkompetente Regierung da mitmischt nichts draus werden kann, derzeit keine Praxis ohne Zufluesse der PKK Versicherten ueberlebensfaehig ist,
        und somit leider leider kein Loesungsansatz entsteht sondern nur der Misstand auf weitere Patienten mitverteilt wird. Neidkomplex ??

        Gruss
        Gruss aus Tornesch
        Guenther
        SHG Prostatakrebs Pinneberg
        Dies ist die Ansicht eines Betroffenen und keine fachärztliche Auskunft
        Serve To Lead

        Kommentar


          #5
          Hallo,

          Solidarität? Frau Merkel und Schmidt sind auch privat versichert.

          Gruß Knut.

          Kommentar


            #6
            Zitat von WinfriedW Beitrag anzeigen
            Meine Empfehlung wäre, die Privatkassen abzuschaffen, keine Extrawürste Beamte und Gutverdiener. Alle zahlen solidarisch ins selbe System ein und partizipieren in gleicher weise. Es müsste ja nicht unbedingt ein schwachsinniger Gesundheitsfond sein.

            WW
            Hallo,

            da bin ich auch dafür. Aber: dann müssen alle Krankenhäuser und Ärzte auch verstaatlicht werde, wie es in der DDR war. Zur Zeit laufen hier die Bemühungen in die andere Richtung.
            Ich bin heilfroh, dass ich mir eine Chefarztbehandlung bei einem Prof. über die Privatversicherung erlauben durfte, weil ein kassenärztlich zugelassener Urologe oft nicht die notwendige Sachkenntnis hat, was ich im aufgrund des ständigen Zeitdrucke bei den miesen Vergütungen nicht mal übel nehmen kann. Nur gesetzliche Kassen ???
            Zur Zeit nein danke, gute Ärzte verschwinden dann gleich ins Ausland.
            DIES IST DIE ANSICHT EINES BETROFFENEN UND KEINE FACHÄRZTLICHE AUSKUNFT
            Antworten beziehen sich nur auf meine eigenen Erfahrungen

            Gruß vom Neckar und eine glückliche Hand bei der Wahl der richtigen Therapie,
            Konrad

            Kommentar


              #7
              Hallo Georg,

              ein schönes Thema, dass Du ausgesucht hast. Es ist zwar schon etwas älter, aber immer aktuell. Ich habe einen Link zu Spiegel-Online beigefügt, wo über die in diesem Forum stark beworbene Martiniklinik berichtet wird.

              Verbesserte Angebote laufen eben immer stark über die Geldschiene. Das wird sich wohl eher verstärken, als verringern. Wohl dem, der Geld hat.

              Außerdem schafft Bildung Zugang zu Wissen, was man an den meisten Mitgliedern des Forums erkennen kann.

              Ich persönlich bin für die Abschaffung der privaten Krankenversicherung. So wird es auch kommen, wie schon von einigen großen Versicherungen selbst gefordert. Dann wird es aber für das gemeine Volk noch schlechter, weil dann eine noch geringere Standardversicherung als heute eingeführt wird und der Rest privat zusätzlich abgesichert werden muss. Darauf warten die große Privaten mit Ungeduld.


              Viele Grüße
              Wolfgang

              http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

              Kommentar


                #8
                Hallo Wolfgang,

                das Thema war an mir vorbeigegangen, bis ich Anfang der Woche im Wiesbadener Kurier darüber las. Danke für Deinen interessanten Link; der folgende Textauszug aus dem SPIEGEL-Bericht dürfte den Nagel auf den Kopf treffen:

                In den allermeisten Fällen handle es sich um "Mogelpackungen" und "Tricks in der Grauzone", die ausschließlich das Ziel der Gewinnmaximierung verfolgten. "Unterm Strich kann für die Behandlung eines Privatpatienten in einer ausgegründeten Privatklinik nicht mehr nur der doppelte, sondern mehr als der dreifache Erlös im Vergleich zu einer Behandlung im Plankrankenhaus erzielt werden", heißt es in einer Untersuchung des PKV-Verbands, der das Treiben am liebsten verbieten würde.
                Erfolgreich scheinen die Leute ja zu sein, denn kürzlich wurde hier ein Bericht ins Forum gestellt, in dem sich die Martini-Klinik nach meiner Erinnerung als Weltmarktführer der RPE-Branche zu erkennen gab. Ich bin ja - wenn's denn die RPE als Therapie sein soll - unbedingt für sehr erfahrene Operateure und damit für gute Prostatazentren, aber diese Art der Abkassierens unter Quersubventionierung durch die öffentlichen Betreiber geht mir gegen den Strich (auch wenn ich exakt deren Zielgruppe entspreche).

                Von anderer Stelle weiß ich, dass die Bemühungen der Martini-Klinik um "Kooperation" mit SHG's (für mich läuft das eher unter Akqusition) in vollem Gange sind.

                Mal sehen, wie das alles weitergeht...

                Viele Grüße nach Berlin

                Schorschel

                Kommentar


                  #9
                  Lieber Schorschel,

                  ich sehe das mit der Unterwanderung allerdings nicht als so schlimm an.

                  Alles ist unterwandert. Überall lauern Lobbyisten und beeinflussen Politiker und Presse. Wer am lautesten schreit, wird gehört. Die Menschen glauben an Humbug. Dummheit und Oberflächlichkeit greifen um sich.

                  Wenn sich nun ein Mann die Prostata entfernen lassen möchte, dann lieber in der Martiniklinik, als im Krankenhaus um die Ecke, wo vielleicht ein erfolgsgeiler Chirurg operiert, was ihm unters Messer kommt. Oder, was auch verwerflich ist, ein Krankenhaus meint, damit es überleben kann, jede Operation mitnehmen zu müssen.

                  Eine SHG sollte, so lange noch eine Einflussmöglichkeit besteht, jedoch objektiv darstellen. Das wird durch Unterwanderung von Lobbyisten natürlich erschwert.

                  Das Forum informiert nicht objektiv und der BPS ist ebenfalls ein nicht objektiver Promotor.

                  Ich wünsche einen wachen Verstand.

                  Wolfgang
                  http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo Wolfgang,

                    wie ich feststelle, hat auch während Deiner Forumsabstinenz Dein Scharfsinn und Biss nicht gelitten. Der Artikel über die Martiniklinik war mir unbekannt und vor Weihnachten gab es von mir an Dieter zu seinem Beitrag über den Erfolg der Martiniklinik nachfolgende Stellungnahme:

                    Danke Dieter für Deine schnelle Stellungnahme. Ich habe mir den Internetauftritt der Martini-Klinik angesehen, und nur die perkutane Strahlungstherapie erfolgt ambulant im UKE, wobei dieses sogar über die Tomotherapie (bildgeführte Bestrahlung) verfügt.
                    Die Website sowie auch insbesondere Dein Artikelhinweis indizieren doch das Gefühl, dass ROI (Kapitalrendite) nicht unwichtig ist. Ich vermisse Statistiken und detaillierte Auswahlkriterien für die einzelnen Therapieformen, aber wahrscheinlich ist dies für die große Mehrheit der Klientel der Martini-Klinik nachrangig.
                    Ich werde Herrn Prof. Huland mit einem Fragenkatalog anschreiben und über das Ergebnis berichten. Da ich nicht mit der geschäftsstörenden Ploidie komme, rechne ich auch mit Stellungnahmen seitens der Martini-Klinik.


                    Deine Recherche bestätigt meine Vermutung bzw. gewonnenen Eindruck, so dass sich meine geplante Nachfrage bei Prof. Huland erübrigt hat.

                    Gruß Knut.

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo Knut,

                      das hast Du auch ohne die fleißigen Journalisten des Spiegel schon die richtigen Gedanken gehabt.

                      Aber, es ist sicher besser, wie es die Martiniklinik versucht, gegen viel Geld eine gute Leistung zu liefern, als andere für wenig Geld eine schlechte. Noch besser sind die, die gegen übliches Geld gute Leistung liefern. Auch die gibt es.
                      Wenn die Martiniklinik die normale Uniklinik finanziell stützt, habe ich damit keine Problem.
                      Wenn 15.000,- € anstatt 8.000,- € eher zur Heilung führen würden, würde ich die auch sofort privat bezahlen.
                      Es gibt viele Wunderheiler, die nehmen noch viel mehr und liefern nur heiße Luft.

                      Ein anderes Thema ist, dass, wie hier schon öfter diskutiert, um an Patienten zu kommen, Hoffnung gemacht wird, die sich so insgesamt nicht erfüllen lässt. Denn, um es mal drastisch zu schreiben, Scheiße bleibt Scheiße und eine RPE eine RPE. Allerdings gibt es Scheiße, die weniger stinkt. Und so ist die Luft über den Kliniken der guten Operateure eben besser, als über denen der schlechteren.

                      Viele Grüße
                      Wolfgang
                      http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

                      Kommentar

                      Lädt...
                      X