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PSA-Verlauf / DHB - Dauer

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    PSA-Verlauf / DHB - Dauer

    Liebe Mitstreiter,

    ich wurde am 8.7.2005 biopsiert und bekam das Ergebnis meines
    Prostata-Karcinoms am 12.07.2005, also fast genau vor einem Jahr.
    Nach den üblichen OP-Vorbereitungen (Flutamid/Enantone), Rücksprache
    mit 2 Urologen und mehreren Betroffenen sowie dieses Forums entschloss
    ich mich für die DHB die ich dann nach 4 Wochen begann.
    Der Erstbefund der Biopsie ergab ein wenig differenziertes
    Prostatakarzinom mit Gleason 3+4 = 7.
    Der Zweitbefund (NICHT bei Prof. Bonkhoff) ergab ein zweifelsfrei
    Vorliegendes Adenokarzinom der Prostata mit Gleason 3+4= 7,
    allerdings mit dem Zusatz, Gleason-4-Anteil von etwa 5%.
    Das war ein Grund mit, mich für die DHB zu entscheiden.
    Die Biopsie wurde durchgeführt auf Grund eines erhöhten PSA-Wertes.
    Die natürlich vor der Biopsie weiteren durchgeführten Untersuchungen
    Von 2 Urologen (Tastbefund, Ultraschall usw) erbrachten keinen Befund.
    DHB wurde dann durchgeführt mit Enantone, 150 Casodex und Avodart.
    Der PSA/Testo-Verlauf ist wie folgt:
    PSA Testo
    08.07.2005 9,1 kein vor der Biopsie
    15.08.2005 8,9 0,7 wahrscheinlich erhöht wegen Biopsie
    14.09.2005 0,97 kein
    12.10.2005 0,26 2,89! Verdacht Enantone wirkt nicht richtig
    19.10.2005 kein 3,3! Beschluss, auf Eligard umzustellen
    02.11.2005 0,16 kein (anderes Labor)
    09.11.2005 0,18 0,5
    06.12.2005 <0,1 0,41 Eligard scheint zu funktionieren
    04.01.2006 <0,1 0,34
    01.02.2006 0,06 0,38 (anderes Labor)
    01.03.2006 <0,1 0,36
    19.04.2006 0,05 0,34 (anderes Labor)
    24.05.2006 <0,1 kein
    10.07.2006 0,03 0,33 (anderes Labor)


    Mein Urologe gab sich mit dem Laborwert <0,1 zufrieden mit dem Kommentar
    „Das reicht auf jeden Fall!“. Zusätzlich habe ich dann beim Hausarzt bei einem
    anderem Labor die Werte auch noch mal bestimmen lassen und da scheint der
    PSA-Wert immer noch zu fallen. Mir ist natürlich auch klar, das bei Werten unter
    0,1 die Werte kaum noch zu unterscheiden sind, trotzdem meine ich das da evtl
    noch ein Trend zu erkennen ist.
    • Frage: Wie beurteilt ihr den PSA-Verlauf?
    Nach dem Zeitplan von Ralf-R. Damm müsste ich jetzt am 16.08.2006 mit einer
    1-Monats-Spritze die DHB beenden. Mein Uro meinte aber schon, das es
    vielleicht besser wäre, erst mal noch eine 3-Monats-Spritze Eligard zu nehmen
    und die DHB entsprechend zu verlängern. Am Ende der 3 Monate dann neu entscheiden wie man weiter vorgeht.
    • Frage: Wie würdet ihr jetzt weiter vorgehen?
    Vielen Dank für Eure zahlreichen Meinungen und Kommentare!
    Alles Gute
    Wolfgang

    #2
    Hallo Wolfgang,

    solange die PSA noch fällt, passiert auch durch die Therapie noch etwas - Sie haben noch kein "steady-state" erreicht, daher würde ich die Therapie noch fortführen mit Eligard.

    Gruss
    fs
    ----------------------------------------------------------
    Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
    sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
    wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
    vor Ort ersetzen

    Gruss
    fs
    ----------------------------------------------------------

    Kommentar


      #3
      Hallo Wolfgang,
      ist da nicht ein kleiner Rechenfehler drin?
      Du hattest am 6.12.05 erstmals ein Nadir unter 0,1.
      Lt. Dr. Leibowitz soll dann 9 Monate durchgehalten werden bis zum Absetzen von Eligard und Casodex.
      Das wäre dann im September.
      Gruß Peter

      Kommentar


        #4
        Hallo fs, hallo PeterP,

        vielen Dank für die prompten Antworten.
        Zur Dauer der DHB: Wenn ich am 16.08. eine (letzte) 1-Monatsspritze nehmen würde, würde ich im September absetzen und hätte dann aber die 9 Monate. Die Frage ist aber jetzt, wann ist der Nadir erreicht? Ist das schon bei <0,1 oder erst beim absoluten Tiefstpunkt, den ich ja anscheinend noch nicht erreicht habe. Dann würde sich die weitere Frage stellen, ab Tiefstpunkt noch 9 Monate? Deswegen, wie auch von Urologe fs bestätigt, erstmal 3-Monatsspritze und dann die neuen Werte beurteilen. Trotzdem wären natürlich noch weitere Kommentare über diese Konstellation willkommen.
        Vielen Dank und viele Grüsse
        Wolfgang

        Kommentar


          #5
          Hallo Wolfgang,
          jetzt will ich mich wieder etwas an Forumsdiskussionen beteiligen, nachdem der Telefonansturm ein wenig abgeebbt ist.
          Ein paar Anmerkungen:
          1. Wenn im ersten pathologischen Bericht die verbale Aussage „wenig differenziertes Prostatakarzinom“ steht, dieses dann mit 3+4=7 bewertete wird, dann sind diese beiden Aussagen eigentlich nicht ganz kongruent, zumal im zweiten Bericht der Anteil mit dem Entdifferenzierungsgrad 4 lediglich 5 % ausmachen soll. Eine Antwort darauf weiß ich nicht.
          2. Du hast also schon Mitte Juli zur Vorbereitung der OP ein LH-RH-Analogon und ein Antiandrogen erhalten, Mitte August hast Du diese HB auf die DHB erweitert. Der PSA-Wert hat also insgesamt 5 Monate (bis Dezember 05) gebraucht, um auf den von Dr. Leibowitz etwas willkürlich festgesetzten Unmessbarkeitslevel von < 0,1 ng/ml (im Dezember 05) zu fallen. Dieser Unmessbarkeitswert macht aber offensichtlich heute immer noch Sinn, weil immer noch Laborgeräte (1. Generation) verwendet werden, die nur eine Aussage „< 1 ng/ml“ erlauben. Ob die mit den Geräten der dritten Generation (anderes Labor) nun noch erkennbaren Absenkungen unter 0,05 oder 0,03 ng/ml als Tendenz verstanden werden müssen, weiß ich nicht genau, habe da aber meine Zweifel. Ich will Dir sicher nicht irgend welche nicht so positive Informationen geben, jedoch sind 5 Monate eine Zeit, die ein wenig über dem Durchschnitt (4 Monate) liegen und bei den festgestellten Ausgangswerten eigentlich hätte kürzer sein können. Auch das ist nach meinen Erfahrungen nicht ganz kompatibel. Diese Zeit bis zum ersten Erreichen des Unmessbarkeitslevels gibt auch schon einen Hinweis (keine notwendige Bedingung) auf die Langzeit-Wirksamkeit der DHB insgesamt. Dass der PSA-Wert trotz (nach meiner Abschätzung) von 3 bis 4 Wochen einer HB mit zwei Komponenten (Vorbereitung zur OP) sich gestreubt hat, stärker abzusinken (von 9,1 auf 8,9) und ob das auf einen durch die Biopsie eigentlich noch viel höheren PSA-Wert zurückzuführen ist, bleibt eine offene Frage. Die DHB hat ihn jedenfalls in die Knie gezwungen. Bitte frage doch mal Deinen potentiellen Operateur, weshalb er Dir überhaupt eine HB2 zur Vorbereitung zur OP gegeben hat. Das wäre bei Deinen Ausgangswerten nicht erforderlich gewesen. Es sei denn er hätte Indikatoren gehabt, dass ein Schnittrandbefall nach OP eher wahrscheinlich geworden wäre, was keine so gute Information nach einer OP ist. Dann wären Dir aber Diagnoseinformationen vorenthalten worden, was ich natürlich nicht annehme. Aber die meisten Chirurgen operieren viel lieber ohne eine vorherige HB. Ob hier eine nochmalige Bewertung des Biopsats durch pathologische Prostatagewebespezialisten sinnvoll ist, bleibt eine Frage.
          3. Sowohl die 13 Monate DHB als auch die 9 Monate Unmessbarkeit sind für Dr. Leibowitz keine „biblischen“ Zahlen, auch wenn er üblicherweise eine Verlängerung nicht empfiehlt. Insofern erscheint es sinnvoll, wenn Du noch eine oder zwei Monatspritzen bis September oder Oktober hinzunimmst und dann absetzt. Da Du mit Deinen 54 Jahren noch recht jung bist, dürfte die Gefahr einer permanenten Schädigung der Testosteronproduktion in den Hoden durch das LH-RH-Analogon ziemlich gering sein. Bitte keine 3-Monatsspritze, die Dr. Leibowitz am Ende der DHB nicht empfiehlt, weil die Wirkstoffabgaben bei den großen Spritzen manchmal noch recht lange vorhalten können, was sie aber nicht sollen. Bis zur Beendigung des Wirkstoffes der Depotspitze soll dann Casodex verabreicht und dann ebenfalls abgesetzt werden. Dann sollte Testosteron (etwa nach 2 Monaten) wiederkommen und möglichst rasch ansteigen, damit auch die Nebenwirkungen der DHB wieder zurückgehen.
          4. Insofern hast Du meiner Meinung nach bisher alles richtig gemacht.
          5. Wir sind mit der Universität des Saarlandes dabei, die letzten Feinheiten für den Aufbau der Datenbank mit Hilfe eines Fragebogens zu klären, um alle Patienten, die eine DHB durchführen oder durchgeführt haben und dabei mitmachen wollen, in diese anonymisierte Datenbank einzubringen, um den Erfolg der DHB, dieser experimentellen Therapie, auswerten zu können. Etwas über 500 Patienten haben diese Therapie durchgeführt, Informationen zu der DHB sind an über 2200 Patienten gegangen.
          Falls ich Dich noch nicht in meiner Adressdatei habe und Du dabei mitmachen willst, melde Dich bitte (am besten per E-Mail), dann bekommst Du auch demnächst die Abfrageblätter in der letzten Version zugeschickt.
          Ich wünsche Dir den vollen Erfolg der DHB.
          Grüße
          Christian
          Christian (L)

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            #6
            Hallo Christian,
            vielen Dank für Deine ausführlichen Anmerkungen. Vielleicht sind einige Punkte auch allgemein Interessant, deshalb auch von mir noch ein paar Anmerkungen.

            Zu 1. Die eigentlich nicht kongruenten Aussagen in der Biopsiebewertung sind mir natürlich auch aufgefallen. Dazu muss man sagen, das die erste Beurteilung von einem path. Institut kam das mit dem Krankenhaus, wo die OP gemacht werden sollte in einem Zweckverband verbunden ist. Ausserdem werden fast ALLE Patienten, die in diesem Krankenhaus biopsiert werden, operiert. Das ist mir natürlich auch alles später erst aufgefallen.

            Zu 2) Die Dauer scheint ja doch nicht so ganz unwichtig zu sein, deshalb hier noch mal die exakten Daten.
            08.07.2005 Biopsie mit PSA 9,1 (vor der Biopsie)
            12.07.2005 Ergebnis liegt vor
            13.07.2005 Beginn mit Flutamid (Begin mit 250, Steigernd auf 750, wegen Flare-Up)
            18.07.2005 erste Enantone Spritze (zu diesem Zeitpunkt hatte ich dieses Forum entdeckt)
            26.07.2005 Beendigung Flutamid Einnahme!!! (Lt. Uro, nicht weiter nötig)
            15.08.2005 Blutentnahme für PSA-Bestimmung = 8,9
            17.08.2005 Beginn der kompletten DHB
            30.11.2005 Blutentnahme für PSA-Bestimmung = <0,1
            Bei meinem Uro ist es leider so, das zwischen der Blutentnahme und dem Ergebnis immer einige Tage vergehen, deswegen diese Unstimmigkeiten. Zurückblickend muss ich sagen, das die ersten 4 Wochen ziemlich chaotisch waren, da hätte ich wohl besser nichts gemacht, ist jetzt aber leider nicht mehr zu ändern. Andererseits ist es aber in diesem Stadium unheimlich schwer, gegen die geballte Ärztemeinung NEIN zu sagen, aber die Erfahrung werden andere Betroffene wohl auch gemacht haben.
            Zu 3) Ich werde, wie vorgeschlagen, die DHB etwas verlängern und die nächsten Werte noch abwarten und hoffe auf diesem PSA-Level zumindest zu verbleiben.

            Zu 4) Ja, hoffen wir mal, das alles richtig war. Hinterher ist man immer schlauer.

            Zu 5) Bei der Studie werde ich natürlich mitmachen. Meine Daten sollten vorliegen.


            Vielen Dank und
            Gruss
            Wolfgang

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              #7
              Hallo Wolfgang,
              die zusätzlichen Informationen ergeben keine neue Situation, ich hatte schon (fast) richtige Annahmen getroffen, Du hast lediglich Flutamid im eersten Monat nicht durchgängig eingenommen, was grundsätzlich keinen so großen Unterschied machen sollte. Du gehöst sowieso in die Kategorie mit der DHB-Therapie, wie sie Dr. Leibowitz für den guten Langzeitergebnisse voraussetzt. Wir nehmen in diese Gruppe auch solche mit bis zu 3 Monaten vorheriger DHB1 oder DHB 2, obwohl Dr. Leibowitz das kritisiert. Aber wir haben nur ganz wenige, die völlig ohne jegliche Therapie die DHB begonnen haben. Alle anderen Ergebnisse werden natürlich auch ausgewertet, jedoch müssen wir da weitere Kategoriegruppen betrachten.

              Natürlich konnte ich Dich beim zweiten Blick in meiner Datenbank finden, Du wirst also die Fragebögen erhalten.
              Grüße,
              Christian
              Christian (L)

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                #8
                Zitat von cligensa
                ...Ob hier eine nochmalige Bewertung des Biopsats durch pathologische Prostatagewebespezialisten sinnvoll ist, bleibt eine Frage...
                Gerade wegen den Ungereimtheiten des GS und der nicht so optimalen Reduzierung des PSA unter HB, würde ich das sehr empfehlen und das Material zu Prof. Böcking schicken lassen.

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                  #9
                  Hallo HansiB,
                  ohne hier auf die Schwachstellen der Cytometrie näher eingehen zu wollen: diese Untersuchungen haben bisher nur in einigen Fällen aber noch nicht wesentlich zu Verbesserung diagnostischer Aussagen beitragen können. Sie haben sich nicht durchsetzen können.
                  Grüße
                  Christian
                  Christian (L)

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                    #10
                    Zitat von cligensa
                    Hallo HansiB,
                    ohne hier auf die Schwachstellen der Cytometrie näher eingehen zu wollen: diese Untersuchungen haben bisher nur in einigen Fällen aber noch nicht wesentlich zu Verbesserung diagnostischer Aussagen beitragen können. Sie haben sich nicht durchsetzen können.
                    Grüße
                    Christian

                    HALLO LIEBER Christian.

                    Bin diesmal nicht Derner Meinung. Die cytometrische Untersuchung hat bei mir erbracht, das eine Hormonbehandlung sehr nachteilige Auswirkungen hätten.

                    Zitat von Dir: Diese Untersuchungen haben bisher nur in einigen Faellen aber noch nicht zu Verbesserung diagnostischer Aussagen beitragen koennen. Diese Aussage von Dir ist grundsaetzlich falsch. Eine falsche Therapie koennte fuer jeden von uns fatale Folgen mit sich bringen.

                    Bin der Hoffnung, das Du so Deine Aussage nicht stehen laesst:

                    Denn eine falsche Therapie, ist eine zuviel.

                    Einen lieben Gruss

                    KLAUS UWE

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                      #11
                      Zitat von KlausUwin wissenschaftlichen

                      Denn eine falsche Therapie, ist eine zuviel.

                      KLAUS UWE
                      Lieber Klaus Uwe,
                      Recht hast Du, was eine falsche Therapie betrifft.

                      Ich möchte nicht in ein wenig ergiebiges Streitgespräch eintreten. Nur so viel: Eine Therapie, die man niemals begonnen hat, kann sich auch nicht als falsch oder richtig erweisen.

                      Sicher gibt es recht häufig nicht nur hormonsensible Zellen bei einem PCa. Oft sind ein paar unsensible dabei. Es sollten dann nur nicht all zu viele sein.
                      Eine Androgen Deprivations Therapie (ADT) kann natürlich nicht auf solche hormonunsensibeln oder gar refraktären Zellen Einwirken Es ist nur äußerst, äußerst selten bisher in Erscheinung getreten, dass von vornherein nur hormonresistente oder hormonrefraktäre Zellen vorhanden sind, so dass eine ADT völlig unwirksam wäre. Mir ist jedenfalls so etwas noch nie begegnet und auf diese Variante des Krebsverhaltens wird auch bei Kongressen in wissenschaftlichen Berichten über ADT nach meiner Kenntnis nicht als wesentlich zu berücksichtigender Tatbestand eingegangen. Dazu kommt es wohl einfach zu selten vor.
                      Grüße
                      Christian
                      Christian (L)

                      Kommentar


                        #12
                        Hallo.
                        Es gibt unter den führenden Leuten des BPS eine besondere Beziehung zu Professor Bonkhoff, einem erklärten Gegner der DNA-Zytometrie. Herr Prof. Bonkhoff ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des BPS. Man kann daher von einer Bonkhoff-Connection sprechen, die sich auch dahingehend ausdrückt, dass im Forum die Empfehlung, nach jeder Diagnose eine "Zweitmeinung" einzuholen, als Routine-Ratschlag sich durchgesetzt hat. Zweitmeinung? Natürlich bei Prof. Bonkhoff.
                        Und was bringt diese Zweitmeinung? (Fast) immer eine Höherstufung des Malignitätsgrades. Dr. Kahmann, der im ONMEGA Forum Betroffene zur Brachy-Therapie berät, für welche enge Kriterien gelten, kann ein Lied davon singen, und hat es ja auch getan mit der Fragestellung "wer kontrolliert eigentlich die Referenz-Gutachter?".
                        Im Ergebnis laufen die Zweitgutachten auf eine Verschärfung der Dramatik hinaus, denen jeder Neubetroffene bei der Diagnose ohnehin ausgesetzt ist, oft unberechtigterweise, fördern seine Bereitschaft zu schnellem Handeln und zur Wahl radikaler Therapien.

                        Ich bin auch der Meinung, dass Christian mit seiner Einschätzung falsch liegt und verweise auf einschlägige Literatur. Zunächst die in diesem Forum mehrfach erwähnte Broschüre der GEK Gmünder Ersatzkasse, die im Internet als PDF-Datei kostenlos heruntergeladen werden kann: www.gek.de Bereich Service - Broschüren - Therapie Broschüren sowie das kürzlich in der Reihe GEK Edition erschienene Buch "Prognostische und therapeutische Bedeutung der DNA-Zytometrie beim Prostatakarzinom", ISBN 3-537-44041-3. Preis EUR 9,90. Es handelt sich bei diesem Buch um den wissenschaftlichen Bericht über das Experten-Symposium an der Universität Bremen vom 12.5.2005.

                        Professor Timoklait, der sich insbesondere mit pathologischen Untersuchungen des Prostatakrebses befasst hat, kommt zu dem Ergebnis, dass schätzungsweise mehr als die Hälfte aller neu diagnostizierten Prostatakarzinome eine homogene DNA-Struktur aufweisen, die entweder keiner oder mindestens keiner radikalen Therapie bedürfen. Die Gmünder Ersatzkasse hat als erste deutsche Krankenkasse die Initiative ergriffen, der weithin praktizierten kostenträchtigen Übertherapie bei Karzinomen peridiploider DNA-Struktur durch Veröffentlichung von Aufklärungsbroschüren entgegenzuwirken.
                        Gruss, Reinardo

                        Kommentar


                          #13
                          Hallo Renardo.

                          Am 28/05/2006 um 17.19 Uhr bekam ich Antwort von unserem Urologen fs auf meinen Beitrag zur Feinnadelbiopsie.

                          Zitat der Antwort:

                          Es liegt mir nicht daran, böses Blut zu erzeugen, aber die GEK - Broschüre ist aus bestimmten Gründen, nicht " neutral - point - of - view" - wie die Wikipedianer sagen würden - aus meiner Sicht.

                          Nun meine Frage:

                          Was heisst aus bestimmten Gründen?
                          Wie Glaubwürdig ist denn die GEK - Broschüre?


                          Hier die neueste Studie aus Rotterdam:

                          An 42000 Rotterdamer Prostatakrebspatienten wurden durch den Untersuchungleiter Fritz Schröder festgestellt, das bei 30 % der Patienten es unnötig ist Prostatakrebs zu behandeln.
                          Mindestens 30% der Männer müssten nicht operiert werden.
                          Schröder bezeichnet die Studie als ein durchschlagenden Erfolg.

                          Immer wieder, so Schröder, werden Menschen unnötig behandelt weil sie eine minder gefährliche Form von Prostatakrebs haben, die eigentlich nur einer Kontrolle bedürfen.

                          Wenn der Krebs entdeckt wird ist das Wegnehmen oder die Bestrahlung noch Standard. Die Nebenwirkungen gehen von incontinentie über erectieproblemen bei einer Operation, bis zur Beschädigung von dem Eiddarm bei Bestrahlung.

                          Dieses Leid kann nach neuesten Erkenntnissen verhindert werden.

                          Alles Gute

                          KLAUS UWE

                          Kommentar


                            #14
                            DHB-Ende : Beschwerden....

                            Jetzt, etwa 2 Wochen nach Beendigung der DHB,geht es mir den Umständen entsprechend gut, ich leide jedoch unter erheblichen Hitzewallungen und Schweißausbrüchen, wie ich sie während der DHB nicht gekannt habe.Auf anraten eines Mitbetroffenen habe ich mir zur Linderung "Femikliman" besorgt, nehme tägl. eine Tabl. Dieses Medikament ist lautBeipack bei Östrogenabhängigen Tumoren nicht angebracht. Beeinflusst dieses Medikament den Östrogenspiegel ,der bei uns Männern auch möglichst niedrig gehalten werden soll? Was kann man tun, um auf möglichst natürlicher Basis den Testosteronspiegel positiv zu beeinflussen ? Mein Testosteronspiegel liegt bei 0,17 ng/ml,ich habe auch die Fischölkapseln abgesetzt, nehme keine Sojaprodukte und wenig Milchprodukte zu mir, hoffe auf einen baldigen Anstieg des Testosteronspiegels. Sollte man neben Proscar(nehme tägl. 5mg) auch Selen einnehmen?Vielleicht hat jemand Erfahrung und kann mir einen Rat geben,
                            freundliche Grüße an alle , conobar

                            Kommentar


                              #15
                              Zitat von Reinardo
                              Hallo.
                              Es gibt unter den führenden Leuten des BPS eine besondere Beziehung zu Professor Bonkhoff, einem erklärten Gegner der DNA-Zytometrie. Herr Prof. Bonkhoff ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des BPS. Man kann daher von einer Bonkhoff-Connection sprechen, die sich auch dahingehend ausdrückt, dass im Forum die Empfehlung, nach jeder Diagnose eine "Zweitmeinung" einzuholen, als Routine-Ratschlag sich durchgesetzt hat. Zweitmeinung? Natürlich bei Prof. Bonkhoff.
                              Hallo Reinardo, Prof. Bonkhoff ist - wie 23 weitere PK-Spezialisten - sehr wohl im medizin. Beirat des BPS. Aber von "einer Bonkhoff-Connection" zu sprechen, das ist ja schon eine gehörige Unterstellung!

                              Der BPS e.V. empfiehlt einen Zweitbefund der Biopsieproben:
                              siehe www.prostatakrebs-bps.de => Medizinisches => Diagnostik
                              => Anforderung eines Zweitbefundes.
                              Dort sind nicht nur Bonkhoff, sondern auch das Hegauklinikum in Singen angegeben.
                              Beide Adressen stehen für Spezialisten in Prostata-Pathologie, während die allgemeinen Pathologien ganz sicher "Alleskönner" sind, also heute Brust, morgen Haut, dann Leber, Darm etc.. Daher halte ich mehr vom Befund der Spezialisten, die sich auf Prostatagewebe spezialisiert haben.

                              Zitat von Reinardo
                              Und was bringt diese Zweitmeinung? (Fast) immer eine Höherstufung des Malignitätsgrades. Dr. Kahmann, der im ONMEGA Forum Betroffene zur Brachy-Therapie berät, für welche enge Kriterien gelten, kann ein Lied davon singen, und hat es ja auch getan mit der Fragestellung "wer kontrolliert eigentlich die Referenz-Gutachter?".
                              Im Ergebnis laufen die Zweitgutachten auf eine Verschärfung der Dramatik hinaus, denen jeder Neubetroffene bei der Diagnose ohnehin ausgesetzt ist, oft unberechtigterweise, fördern seine Bereitschaft zu schnellem Handeln und zur Wahl radikaler Therapien.
                              Wir sind doch sonst der Meinung, dass man möglichst immer den besten Spezialisten suchen sollte. Warum hier nicht?
                              Dies riecht leider nach der überkommenen Diskussion um DNA-ploidy gegen GleasonScore. Dabei bin ich durchaus der Meinung, dass beides seinen Sinn macht, ebenso wie etliche biologische Marker, wie sie halt vor allem Prof. Bonkhoff bestimmt, teilweise auch in Singen bestimmt werden können.
                              Wenn Du in dem o.g. Dokument liest, findest du die besagten Marker, aber auch den Hinweis auf die DNA-Ploidy-Bestimmung.
                              Ich bin der Auffassung, dass weder allein der eine noch der andere Parameter eine klare Aussage ermöglicht. Aber durch viele Punkte und Informationen zur Biologie des PK können wir uns ein besseres Bild machen und damit eine wahrscheinlich bessere Therapieentscheidung treffen.
                              Es nützt dem Betroffenen übrigens gar nichts, wenn ihm ein schönes - besseres - Bild vorgegaukelt wird und erst nach der OP oder erst nach einem PSA-Rezidiv die Wahrheit zu Tage tritt.

                              In dem Bemühen, Übertherapie zu vermeiden, sind wir ja durchaus einig!
                              Aber ob da ausschließlich die DNA-Zytometrie der Schlüssel ist, das wage ich zu bezweifeln.


                              Gruß
                              Dieter

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