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Steigender PSA Wert nach Total-OP?

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    Steigender PSA Wert nach Total-OP?

    Hallo Forumleser,

    bei meinem Vater (60) wurde im Oktober letzten Jahres Prostatakrebs anhand einer PSA-Wert-Untersuchung diagnostiziert. (Der Wert lag damals bei >17!). Dass dieser Befund sehr schockierend für die ganze Familie war, kann sich ein jeder Leser hier sicher nur zu gut denken. Knochenmetastasen sind nicht gefunden worden.

    Es folgte eine Total-OP, die noch eine Nach-OP mit sich zog (die ebenfalls entfernten Lymphknoten in der Prostatagegend führten zu einem andauernden Ungleichgewicht der Lymphflüssigkeit im Körper) - danach war der PSA Wert nach einem viertel Jahr bei nahezu 0.

    Nach der erfolgreichen Rhea im Frühjahr diesen Jahres (keine Inkontinenz) sank der PSA Wert ein weiteres mal, was darauf schließen ließ, dass sämtliche Krebsorganismen entfernt sind.

    Nun wurde vor 2 Wochen die Vierteljährliche PSA-Untersuchung gemacht und der Wert war plötzlich auf 0,1x angestiegen. Eine Nachuntersuchung lieferte heute das Ergebnis von gar 0,2x (Tendenz also steigend).

    Meine Frage wäre, was das zu bedeuten hat? Kann es sein, dass gutartige Krebsorganismen neu "ausgestoßen" werden, oder dass im OP-Bereich noch nicht alle Krebsstellen entfernt wurden?

    Mein Vater soll nun, so der Arzt, 6 Wochen je 6 Tage, einer Bestrahlung unterzogen werden.

    Was für Nebenwirkungen kann dies bedeuten?

    Entschuldigt meine eventuell fachlich nicht ganz sauberen Formulierungen, aber ich hoffe man kann mich verstehen.

    Ich hoffe, ihr könnt mir mit ein paar Antworten weiterhelfen!

    Jörn

    #2
    Hallo Jörn,

    diese rasche PSA-Reaktion sollte NOCH nicht behandelt werden, dennn es muss die Vermutung auf eine SYSTEMISCHE Erkrankung gestellt werden.
    Eine Bestrahlung würde nur kurz helfen.

    Warten Sie lieber bis dei PSA 0.7 überschritten hat, um dann eine PET/CT Untersuchung zu veranlassen, welche das Problem genauer lokalisieren könnte.

    Werden Lymphknoten oder "nur" ein Lokalrezidiv gefunden kann eine GEZIELTE Bestrahlung eingeleitet werden.

    Ist nichts zu finden sollten Sie besser eine DHB in Erwägung ziehen

    Gruss
    fs
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    Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
    sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
    wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
    vor Ort ersetzen

    Gruss
    fs
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    Kommentar


      #3
      Rückfrage an fs

      Hallo Herr Dr. fs,

      Zitat von fs
      Werden Lymphknoten oder "nur" ein Lokalrezidiv gefunden kann eine GEZIELTE Bestrahlung eingeleitet werden.
      Verstehe ich dieses richtig, daß man bei Feststellung durch PET/CT von befallenen Lymphknoten diese gezielt bestrahlen könnte?

      Wenn ja, mit welcher Bestrahlungsmethode?

      Gruß
      SHG Husum

      Kommentar


        #4
        Ebenfalls Rückfrage an fs

        Hallo Dr. fs,

        vielen Dank für die rasche Antwort.

        Grundsätzlich ist eines der Hauptprobleme ja (wie bei sicher allen anderen Patienten am Anfang auch) die Ungewißheit und die Schwierigkeit, die Lage abzuschätzen.

        Was hieße es jetzt konkret, wenn ein PET/CT Verfahren nicht lokalisieren könnte? Vergeude ich nicht Zeit, wenn ich warte, bis der Wert bei 0,7 liegt? Was kann man tun, statt abzuwarten und später wieder zu messen?

        Der Anstieg des PSA Wertes läßt im Prinzip ja darauf schließen, dass der Krebs nicht vollständig entfernt werden konnte.

        Würde man jetzt im Grunde, ohne eine PET/CT Messung zu machen, auf Blaue meinen Vater bestrahlen, ohne wirklich zu wissen, wo noch Krebszellen sind? (Wenn überhaupt!)

        Was bedeutet eine DHB?

        Viele Grüße,
        Jörn

        Kommentar


          #5
          Zitat von shg-pca-husum
          Verstehe ich dieses richtig, daß man bei Feststellung durch PET/CT von befallenen Lymphknoten diese gezielt bestrahlen könnte?

          Wenn ja, mit welcher Bestrahlungsmethode?

          Gruß
          SHG Husum
          Hallo,

          Die "normale" Bestrahlung in einem Fall wie diesem wäre der Bereich der ehemaligen Prostata. Die Lymphbahnen/-knoten werden dann nicht mit berücksichtigt.
          Liegt mindestens ein positiver LK vor, werden die Lymphabflussbahnen und der gefundene LK mit in das Feld einbezogen und die Strahlendosis erhöht.

          Ob 3D-konformal oder IMRT ist dabei nicht so entscheidend

          Gruss
          fs
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          Gruss
          fs
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          Kommentar


            #6
            Zitat von Joern123
            Was hieße es jetzt konkret, wenn ein PET/CT Verfahren nicht lokalisieren könnte? Vergeude ich nicht Zeit, wenn ich warte, bis der Wert bei 0,7 liegt? Was kann man tun, statt abzuwarten und später wieder zu messen?

            Der Anstieg des PSA Wertes läßt im Prinzip ja darauf schließen, dass der Krebs nicht vollständig entfernt werden konnte.

            Würde man jetzt im Grunde, ohne eine PET/CT Messung zu machen, auf Blaue meinen Vater bestrahlen, ohne wirklich zu wissen, wo noch Krebszellen sind? (Wenn überhaupt!)

            Was bedeutet eine DHB?

            Viele Grüße,
            Jörn
            Hallo Jörn,

            1. es geht um die Entscheidung, ob es sich um ein Lokalrezidiv (örtlich begrenzte Erkrankung) oder um eine systemische Erkrankung (Befunde sind im Körper verstreut) handelt.
            2. unter PSA 0.7 zeigt die PET nicht zuvelässig genug an
            3. bis PSA 1.2 gibt es bei Bestrahlung keine Verschlechterung der Ergebnisse
            4. ab PSA 0.2 (wenn vorher NULL gewesen) spricht man zunächst von einem biochemischen Rezidiv
            5. DHB (dreifache-Hormonblockade) - das KISP ist voll von Informationen über diese Behandlungsvariante
            6. Lokale Befunde sollte man gezielt, systemische Befunde medkamentös behandeln wenn möglich

            Gruss
            fs
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            Gruss
            fs
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