Bitte Hilfe - PSA zu hoch

[skipper]

Hatte Anfang Dezember eine Vorsorgeuntersuchung beim Urologen mit PSA .Messung und Trus.
Ergebnis TRUS: Prostata ca 10 g , homogen abgrenzbar
Ergebnis PSA: 5,45
Urin: o.B.
Seit ca. 2003 leide ich an Blasenentleerungsstörungen mit Druckgefühl und sehr dünnem Harnstrahl.
Therapie: 20 Tage Cipro Basics 250mg Antibiotika
Hierdurch verbesserte sich die Blasenentleerunsstörung deutlich
Ergebnis 2 PSA Messung: 3,64 aber PSA-Ratio 0,07
Empfehlung zur Biopsie, von mir vorerst abgelehnt und in Uniklinik HD vorgestellt.
Der dortige Assistenzarzt empfahl mir direkt ohne weitere Untersuchung die Biopsie. Vorerst von mir abgelehnt mit der Bitte um weitere Untersuchung
( MRT mit Spule)
PCA 3 Untersuchung: 18
Der Radiologe zur Terminvereinbarung MRT empfiehlt zu warten, da bei eindeutig bestehender Prostatitis Entzündungsherde sichtbar sind.
Seit 3 Wochen hat sich die Blasenentlehrung wieder deutlich verschlechtert und das Druckgefühl ist wieder da.
Was soll ich tun: Erneut Antibiotika über einen längeren Zeitraum?
Bitte um Hilfe und Informationen , da ich (47 LJ) sehr beunruhigt bin.Danke

[tom.riemer]

Hallo,

mit der Biopsie würde ich auf alle Fälle warten. Habe ein ähnliches Problem und werde auf alle Fälle vorher ein MRT und MRS durchführen lassen. Habe schon Kontakt mit einer Prostataklinik in Heidelberg. Ob die Kasse das zahlt bezweifel ich aber. Wird mich aber nicht abhalten.

Gruß

Thomas

[vaukaa]

Was tun ...

Was soll ich tun: Erneut Antibiotika über einen längeren Zeitraum?
Bitte um Hilfe und Informationen , da ich (47 LJ) sehr beunruhigt bin.Danke

Hallo skipper,
Du wirst um eine Biopsie nicht drum rum kommen, sie ist die bis heute die sicherste Möglichkeit, ein Karzinom der Prostata auszuschließen oder eben nicht. Nach meinen Erfahrungen soll man in einer urologischen Klinik biopsieren lassen, kann ich nur empfehlen, ich war dazu in München Großhadern, einer Klinik der Universität. Absolute Profis machen das dort.
Aber vorher Antibiotika schlucken (aber nur zur Biopsie) und danach auch noch ein paar Tage.
Ich wünsche alles Gute
Volker

[Paul49]

Ausschluss eines Karzinoms

Hallo skipper,
Du wirst um eine Biopsie nicht drum rum kommen, sie ist die bis heute die sicherste Möglichkeit, ein Karzinom der Prostata auszuschließen oder eben nicht.

Es ist absolut richtig, dass die Biopsie die einzige Möglichkeit ist, ein Karzinom sicher zu diagnostizieren. Leider ist man mit der Biopsie nicht in der Lage, ein Karzinom auszuschliessen, wie vaukaa schreibt. Nur grosse Karzinome werden mit hoher Wahrscheinlichkeit getroffen. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei deinem PSA-Wert ein Karzinom bei einer Biospie gefunden wird, beträgt nur ca. 20%.

Falls Du es bezahlen kannst, würde ich Dir einen PCA3-Test empfehlen, bei dem nur nach PC-spezifischen Genen gesucht wird und die Entzündung keine Rolle spielt. Kostet ca. 320 Euro. Der "negative predictive value" beträgt nach der neusten Studie 84%, d. h. nur 16% sind falsch negativ, d. h. wenn der Test negativ ist, ist die Wahrscheinlichkeit dass bei einer folgenden Biopsie doch Krebs gefunden wird nur 16%.

Wünsche Dir alles Gute
Paul49

[skipper]

Danke Paul 49 ,
du hast überlesen das dieser PCA 3 Test in HD schon gemacht wurde mit einem Score von 18 ( Tel.Auskunft )
Heißt das jetzt Entwarnung für mich ?

[Paul49]

Wahrscheinlichkeiten ...

Ich wuerde es ruhiger angehen, weiter auf Entzündung behandeln und alle 3 Monate PSA bestimmen lassen. Solange PSA unter 10 bleibt, kann man von Entwarnung sprechen. Absolute Gewissheit gibt es allerdings nicht, nur Wahrscheinlichkeiten, die auf Testreihen basieren. Aber immer noch besser, als sich dauernd in die Prostata schiessen zu lassen. Ist jedenfalls meine persönliche Meinung.
Der PCA3 Score ist total normal.
Alles Gute

[wassermann]

Solange PSA unter 10 bleibt, kann man von Entwarnung sprechen.

Hallo Paul49,

im ZUsammenhang mit den anderen Messungen kann man im vorliegenden Fall zwar von Hysterie abraten, aber bei PSA-Werten von unter 10 von "Entwarnung" zu sprechen, ist unverantwortlich. Die meisten noch gut behandelbaren Karzinome haben einen PSA-Wert von unter 10! Ich würde engmaschig weiter beobachten und ggf. weitere Untersuchungen starten.

Gruß
Wassermann

[cligensa]

Hallo Skiper!
Da schauen wir uns doch erst mal die Fakten an:

Hatte Anfang Dezember eine Vorsorgeuntersuchung beim Urologen mit PSA .Messung und Trus.
Ergebnis TRUS: Prostata ca 10 g , homogen abgrenzbar
Ergebnis PSA: 5,45
Urin: o.B.
Seit ca. 2003 leide ich an Blasenentleerungsstörungen mit Druckgefühl und sehr dünnem Harnstrahl.
Therapie: 20 Tage Cipro Basics 250mg Antibiotika
Hierdurch verbesserte sich die Blasenentleerunsstörung deutlich
Ergebnis 2 PSA Messung: 3,64 aber PSA-Ratio 0,07
Empfehlung zur Biopsie, von mir vorerst abgelehnt und in Uniklinik HD vorgestellt.
Der dortige Assistenzarzt empfahl mir direkt ohne weitere Untersuchung die Biopsie. Vorerst von mir abgelehnt mit der Bitte um weitere Untersuchung
( MRT mit Spule)
PCA 3 Untersuchung: 18
Der Radiologe zur Terminvereinbarung MRT empfiehlt zu warten, da bei eindeutig bestehender Prostatitis Entzündungsherde sichtbar sind.
Seit 3 Wochen hat sich die Blasenentlehrung wieder deutlich verschlechtert und das Druckgefühl ist wieder da.
Was soll ich tun: Erneut Antibiotika über einen längeren Zeitraum?
Bitte um Hilfe und Informationen , da ich (47 LJ) sehr beunruhigt bin.Danke

An einem Grundsatz braucht man nicht zu rütteln: wenn ein aggressiver PCa vorliegt, gehen PSA-Werte nur nach oben. Bei Dir sind sie aber schon mal nach unten gegangen. Es sieht ganz danach aus, dass zur Zeit eine Entzündung die wesentliche Ursache für den angestiegenen PSA-Wert darstellt. Da haben bildgebende Maßnahmen kaum einen Sinn, die entzündlichen Bereiche werden dargestellt und ein Krebs wird mit großer Wahrscheinlichkeit, sogar mit Sicherheit, nicht erkennbar sein.
Außerdem sind in einer solchen Situation zwei PSA-Messungen, wobei die zweite Messung niedriger ist als die erste ist, völlig unzureichend für eine Diagnostik. PCA3 bestätigt die positive Situation.

Also was tun: PSA alle drei Monate messen. Nerven behaltgen, sportliche Betätigung oder regelmäßige Spaziergänge und Bewegung, Ernährung umstellen. Nichts Extremes, eventuell Finasterid 5 mg täglich (oder Dutasterid) einnehmen (wissenschaftl. Bericht).
Nur, wenn Du sehr ängstlich bist, mach sofort eine Biopsie, weil Du dann ein wenig genauere Daten hast. Ich würde es jetzt noch nicht tun. Du gehst mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Risiko ein. Mehr Diagnose ist nötig. Time will tell.
Grüße
Christian