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mäßig diff.Adenokarzinom der Prostata

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    mäßig diff.Adenokarzinom der Prostata

    bei meinem Vater (75J) wurde ein I.+II. mäßig differenziertes Adenokarzinom der Prostata: in I. (links) ein winziger Ausläufer, in II. (re.) alle Stanzbiopsate bis zu 90% tumorinfiltriert.
    Perineurale Ausbreitung. Nukl. Malignitätsgrad 2, Gleason Score 3+4=7 pT1c.
    Klinische Diagnose: PSA 10,9, palp.susp. Prostata rechts.
    festgestellt.

    Das dies Krebs bedeutet ist mir klar !- lässt sich das differenzieren?, - wie weit der Krebs schon fortgeschritten ist - Prognose?
    Hat Jemand damit Erfahrung?

    #2
    Hallo Sternchen, die Angaben zeigen ein hohes Tumorvolumen in der Prostata und damit eine sehr grosse Wahrscheinlichkeit einer systemischen (metastatischen- auch wenn man mit den üblichen Geräten nichts sieht) Erkrankung.
    In Anbetracht des Alters gibt es da nicht viele Varianten.

    Standard wäre als erstes ein Antiandrogen (Tabletten wie Flutamid oder Casodex) zu geben und wenige Tage später eine LHRH-Analogon (Spritze) wie Enantone, Trenantone oder Zoladex.

    Wenn es mit dem Arzt machbar ist, würde ich versuchen, die Tabletten auch weiterhin zu bekommen und auch die Tabletten Proscar oder Avodart noch dazu.

    Übrigens - wenn der Tumor tastbar ist, ist es kein T1c sondern wenigstens ein cT2a.

    Gruss Ludwig
    Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

    https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

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      #3
      Zitat von LudwigS Beitrag anzeigen
      Hallo Sternchen, die Angaben zeigen ein hohes Tumorvolumen in der Prostata und damit eine sehr grosse Wahrscheinlichkeit einer systemischen (metastatischen- auch wenn man mit den üblichen Geräten nichts sieht) Erkrankung.
      In Anbetracht des Alters gibt es da nicht viele Varianten.

      Standard wäre als erstes ein Antiandrogen (Tabletten wie Flutamid oder Casodex) zu geben und wenige Tage später eine LHRH-Analogon (Spritze) wie Enantone, Trenantone oder Zoladex.

      Wenn es mit dem Arzt machbar ist, würde ich versuchen, die Tabletten auch weiterhin zu bekommen und auch die Tabletten Proscar oder Avodart noch dazu.

      Übrigens - wenn der Tumor tastbar ist, ist es kein T1c sondern wenigstens ein cT2a.

      Gruss Ludwig
      Was ist denn das für eine völlig absurde und unqualifizierte Aussage.
      Bei einem PSA von 10,9 und einem Befall mit einem Gleason Score 3+4=7 Tumor muss man nicht gleich von systemischer Erkrankung oder Metastasen ausgehen.
      Dieser Patient hat eine gute Heilungschance, auch längerfristig.
      Klar mit 75 Jahren wird man nich unbedingt gleich zur OP greifen, was ich auch gut finde. Aber es gibt kurative Optionen in diesem Alter.
      Ich würde ein Basisstaging erstmal vorschlagen:
      Skelettszinti, CT-Abdomen/ Becken, RöThorax. Man kann auch ein MRT-Becken machen wenn man will, erforderlich ist es aber nicht. Ein Cholin-PET-CT halte ich auch nicht für unbedingt erforderlich. Falls sich keine Lymphknoten- oder Organmetastasen zeigen sollten (wovon bei dem niedrigen PSA auszugehen ist; Wahrscheinlichkeit für eine Lymphknotenbefall wäre bei diesen Angaben unter 15%), dann wäre
      eine Hormontherapie erstmal sinnvoll.
      Ob man Spritzen oder Tabletten macht ist egal, man kann auch mit Casodex alleine Hormontherapie betreiben. Wenn der Patient motiviert ist und eine längerfristige Kontrolle wünscht (d.h. er hat nicht 5 andere lebensgefährdende Nebendiagnosen wie mehrere Schlaganfälle, Nierenversagen, schwere Herzerkrankungen, usw) dann würde ich ihm noch eine perkutane Strahlentherapie nach ca. 4 Monaten Hormontherapie geben. Die Hormontherapie würde man bei einer Strahlentherapie nach insgesamt 6 Monaten stoppen.
      Damit hätte eine Wahrscheinlichkeit von ca. 75% nach 5 Jahren mit dem PSA dauerhaft unten zu bleiben und im Prinzip auch geheilt zu werden.
      Der Strahlentherapeut.

      Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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        #4
        Es gibt Leute, wie d'Amico in den USA (ist dort nicht irgendwer), die haben sich die Mühe gemacht, einen statistischen Zusammenhang zwischen Tumorvolumen und Heilungsschance durch RP herzustellen.

        Und bei Tumorvolumina über 12 cm³ ist die Chance einer organbegrenzten Erkrankung nun mal nahezu Null.


        Tumor volume at RP
        # Pts.
        # (%) cured
        < 0.5 cc
        17
        16 (94)
        0.5 - 2 cc
        91
        73 (80)
        2.0 - 6.0 cc
        129
        65 (50)
        6.1 - 12 cc
        49
        11 (22)
        >12 cc
        32
        2 (6)
        Totals
        318
        167 (100)

        Gruss Ludwig
        Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

        https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

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          #5
          Hallo Freunde,

          nicht nur das PCa Volumen ist wichtig, eher weniger, sondern die Malignität und damit die GS Kontrolle.
          Als erstes würde ich eine DNA-Z machen lassen um das zu beurteilen. Da wäre bei einer peridiploiden Krebsverteilung meiner Meinung nach ein AS oder WW für einen 75 Jährigen zu überlegen. In dem Zusammenhang kann ich nur das GEK Büchlein Band 41 empfehlen von Walter Samsel und Alfred Böcking, vom Expertensymposium vom 12. Mai 2005.
          Man muss nicht immer auf Teufel komm raus lostherapieren.

          Gruß Konrad

          Kommentar


            #6
            Mäßig diff.Adenokarzinom der Prostata

            Hallo Sternchen,
            wenn dein Vater bereits 75 Jahre alt ist, so kann man eigentlich davon ausgehen, dass sein Karzinom nur langsam wächst. Ich würde mich auch der Empfehlung von HansiB (Konrad) anschließen und erst einmal eine DNA-Zytometrie der Biopsate vornehmen lassen. Das geht ganz schnell. So werdet ihr erfahren, wie aggressiv das Karzinom eigentlich ist und könnt daran eine Therapie orientieren.
            Ruggero

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              #7
              Hallo Sternchen,
              nachdem mir aus dem anderen Forum mehr über das Allgemeinbefinden Deines Vaters bekannt wurde, würde ich auch eher zu Ludwigs Vorgehensweise tendieren. Wobei es auf keinen Fall schaden würde, durch eine DNA-Zytometrie der verfügbaren Stanzen, mehr über die Aggressivität des Tumors herauszufinden. Das ist eine pathologische Zweitmeinung und wird von den Kassen abgerechnet.

              Herzliche Grüße
              Heribert

              Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
              myProstate.eu
              Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
              Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



              (Luciano de Crescenzo)

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                #8
                Zitat von LudwigS Beitrag anzeigen
                Es gibt Leute, wie d'Amico in den USA (ist dort nicht irgendwer), die haben sich die Mühe gemacht, einen statistischen Zusammenhang zwischen Tumorvolumen und Heilungsschance durch RP herzustellen.

                Und bei Tumorvolumina über 12 cm³ ist die Chance einer organbegrenzten Erkrankung nun mal nahezu Null.


                Tumor volume at RP

                # Pts.


                # (%) cured


                < 0.5 cc

                17


                16 (94)


                0.5 - 2 cc

                91


                73 (80)


                2.0 - 6.0 cc

                129


                65 (50)


                6.1 - 12 cc

                49


                11 (22)


                >12 cc

                32


                2 (6)


                Totals

                318


                167 (100)



                Gruss Ludwig
                Der Herr D'Amico übrigens den sie zitieren, hat auch eine schöne Studie zur Hormontherapie+Strahlentherapie gemacht.

                und siehe da, keine schlechte Raten.

                Was das Tumorvolumen und die Heilungsrate bei einer OP mit dem aktuellen Fall zu tun haben, verstehe ich nicht.
                Der Strahlentherapeut.

                Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                  #9
                  Bei einem PSA-Wert von 10,9 Watch+Wait zu machen, ist auch nicht unbedingt sehr sinnvoll.

                  Die Hormontherapie ist zwar eine nette Idee, aber wenn man eine längerfristige Kontrolle haben möchte, reicht sie nicht aus.
                  Der Strahlentherapeut.

                  Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                    #10
                    mäßig diff.Adenokarzinom der Prostata

                    Vielen Dank erstmal für Eure Antworten, der Urologe meines Vatern hat nun eine Therapie mit Bicalutamid Tabl.(Hormontherapie!) angefangen - und im Mai eine PSA Kontrolle empfohlen. Bis dahin wird wohl nichts Weiteres mehr gemacht!

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