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PSA-Screening mindestens genaus so effizient wie beim Brustkrebs

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    PSA-Screening mindestens genaus so effizient wie beim Brustkrebs

    Liebe Forumsinteressierte,
    in der jahrelangen Diskussion, ob ein PSA-Screening sinnvoll ist, oder nicht, zeichnet sich langsam ein Durchbruch ab. Selbst bei nur 20% Erfolg könnten mehr als 2200 Männer in Deutschland vom Tod durch Prostatakrebs bewahrt werden, wenn ein PSA-Screening durchgeführt werden würde. Die andere Seite des Screenings, nämlich genauer als bisher herauszufinden, welchen Männern durch eine nicht erforderliche Primärtherapie unnötig Schaden zugefügt wird, ist weiter durch wissenschaftliche Forschungsergebnisse zu sichern.
    Grüße
    Christian


    PSA/ Stellungnahme der DGU

    Europäische Studie: 20 Prozent weniger Prostatakrebstote dank PSA-Screening
    Die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. nimmt Stellung

    Düsseldorf. Mit über 58 000 Neuerkrankungen in Deutschland ist das Prostatakarzinom der häufigste bösartige Tumor beim Mann. Obwohl überwiegend ältere Männer betroffen sind und die Erkrankung selten rasch zum Tode führt, sterben jedes Jahr in Deutschland über 11000 Patienten an diesem Tumor. Durch die Bestimmung des prostataspezifischen Antigens (PSA) mittels eines einfachen Bluttestes können Frühformen Jahre vor ihrem klinischen Auftreten festgestellt und in diesen Frühstadien meistens geheilt werden.
    In einer sehr großen europäischen randomisierten Studie mit 182 000 Teilnehmern konnte jetzt gezeigt werden, dass durch PSA-gestütztes Screening gesunder Männer im Alter von 55-69 Jahre die Wahrscheinlichkeit, an einem Prostatakarzinom zu versterben, signifikant um
    20 Prozent gesenkt wird. In Wirklichkeit ist der Unterschied wahrscheinlich sogar höher, da in der Kontrollgruppe wegen der mittlerweile großen Verbreitung des PSA-Tests nicht alle Patienten tatsächlich nicht getestet wurden. Analysiert man die Patienten nur nach Ihrem wirklichen Screeningverhalten, so ist der Vorteil für das Screening 28 Prozent. Dieses Phänomen ist wahrscheinlich auch ein Grund dafür, dass eine gleichzeitig publizierte deutlich kleinere amerikanische Studie keinen Sterblichkeitsunterschied nachweisen konnte. Hier war aufgrund der Popularität des PSA-Testes in den Vereinigten Staaten der Anteil getesteter Patienten in der Kontrollgruppe wesentlich höher. Der mögliche Erfolg der Früherkennungsmaßnahme war somit überhaupt nicht nachweisbar.
    Zur Vermeidung eines prostatakarzinombedingten Todesfalles waren in der europäischen Studie 1410 Männer erforderlich, die sich der PSA-Testung unterzogen. Bei 48 Männern musste das Prostatakarzinom behandelt werden, um einen Todesfall zu verhindern. Diese Zahlen sind durchaus vergleichbar mit denen der etablierten Früherkennungsverfahren beim Brust- oder Darmkrebs. Dennoch ist die hohe Rate an Patienten, die für ein gerettetes Leben behandelt werden müssen, Grund, weitere Forschungsanstrengungen zu unternehmen. Es ist erforderlich, die wirklich gefährlichen Tumoren zu identifizieren. Dazu muss einerseits verstärkt nach biologischen Parametern zur Aggressivität gesucht werden und andererseits muss die Lebenserwartung der betroffenen Patienten möglichst genau abzuschätzen sein.
    Männer, die für eine Früherkennungsuntersuchung in Frage kommen, sollten von ihren betreuenden Ärzten über die Ergebnisse der randomisierten Screeningstudien informiert werden. Wichtig ist eine ausgewogene Aufklärung über die Möglichkeiten (Vermeidung von Prostatakarzinom-Todesfällen) und die Probleme (Diagnose von Fällen ohne klinische Bedeutung und mögliche Nebenwirkungen der Therapie) des Prostatakarzinomscreenings. Die weitere Beobachtung der in den Studien untersuchten Männer wird hierzu in den kommenden Jahren wichtige neue Informationen liefern.
    ______________________________________
    Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V.
    Berufsverband der Deutschen Urologen e.V.
    ______________________________________
    Christian (L)

    #2
    ...na und weil mir der Bericht vom Marc Scholz aus dem PCRI so einsichtig erschien und ich ihn auch schnell übersetzen konnte, möchte ich hier noch eins draufsetzen und ihn hier anhängen. Unter Urologen gibt es auch kaum eine unterschiedliche Meinung, dass der PSA-Test ein wesentlich geeigneterer Indikator für ein Screening wäre, als das, was bisher beim Brustkrebs tatsächlich durchgeführt wird. Der PSA-Test ist billiger und bei aller berechtigter Kritik auch noch effizienter.
    Grüße
    Christian

    ffice:smarttags" name="State">ffice:smarttags" name="City">ffice:smarttags" name="place"> Antwort auf den Brief an den Herausgeber im Wall Street Journal Titel:
    „Zwei große Studien brechen eine Debatte vom Zaun zum Prostatatest“,
    der am Donnerstag, 19, März 2009 publiziert worden ist

    Das Wall Street Journal veröffentlichte einen Brief an den Herausgeber unter dem Titel
    „Lifestyle ist ganz schön, aber Krebs benötigt eine effektive Behandlung. Der Arzt, der den Brief geschrieben hat, verteufelte die Idee irgend etwas anderes zur Behandlung des Prostatakrebses einzusetzen als Operation. Unglücklicherweise ist diese seine uninformierte Überzeugung vorherrschend quer durch die medizinische Gemeinde. Jetzt ist es raus: gut angelegte Studien belegen eindeutig, dass Übertherapie die Norm ist, (New England Journal of Medicine 2009;360:1310-9 and 1320-8).

    Was bereits seit Jahren der Fall ist, nämlich die a priori Annahme dass „alle Krebse Therapien benötigen“ hat die Experten unter den Kommentatoren durcheinandergebracht, die kristallklare Studien als ein Teil einer ungeklärten Kontroverse über den PSA-Test abtun. Die Realität ist jedoch vielmehr, dass wertvolle Studiengelder verschwendet werden um eine dumme Frage zu klären, nämlich ob man den PSA-Test durchführen soll oder nicht. Das ist nicht das Problem. Vielmehr ist es die Entscheidungsfrage, wie mit den Informationen umgegangen werden soll, die der PSA-Test zur Verfügung stellt.

    Zur Zeit ist die Nation im Griff einer 8 Milliarden Dollar Industrie, die wild entschlossen die Behandlung jede Art von Prostatakrebs durchsetzen will, sei er lebensbedrohlich oder nicht. Die Lösung des Problems der Übertherapie sind nicht weniger PSA-Tests. Die Lösung ist, die Ärzte zu belehren, darauf zu verzichten, nicht auch noch dem letzten Mann mit einer Prostatakrebsdiagnose eine sofortige radikale Prostatektomie oder eine Bestrahlung anzudienen.

    Neu diagnostizierte Patienten brauchen die Recherche aller ihrer Optionen, ehe sie sich für eine irreversible radikale Behandlung entscheiden können. Der PSA-Test (in Verbindung mit anderen diagnostischen Möglichkeiten) spielt eine nützliche Rolle um herauszufinden welche Männer eher den mehr aggressiven Typ des Prostatakrebses in sich tragen und welche nicht. Nur mit einem Ansatz in Gelassenheit und ohne Eile jedoch unter ständiger Kontrolle, was als „Aktive Überwachung“ bezeichnet wird, können wir die Männer mit einer aggressiven Krankheit, die eine Behandlung benötigen, von denen unterscheiden, die mit einer indolenten Erkrankung keine Behandlung benötigen.

    Mark Scholz, M.D.
    Prostate Cancer Research Institute
    Los Angeles, California
    Christian (L)

    Kommentar


      #3
      Zitat cligensa:
      ...na und weil mir der Bericht vom Marc Scholz aus dem PCRI so einsichtig erschien ...

      Hallo Christian,

      der Bericht von Mark Scholz, M.D. erscheint nicht nur Dir einsichtig.
      Der von einem Mediziner aufgrund „gut angelegter Studien“ verfasste Bericht wurde im Forum von vielen Lesern (231) kommentarlos zur Kenntnis genommen.

      Der Bericht ergänzt die Ergebnisse der 20-jährigen Langzeitstudie Prof. Stamey`s samt seiner Schlussfolgerung, die sich mir ins Gehirn eingebrannt hat:
      „Wenn ein Mann einer Biopsie zustimmt, hat er auch mit einem positiven Resultat zu rechnen.“ - weil der Prozentanteil der Betroffenen mit dem Lebensalter korreliert, z.B. waren es unter den 70-Jährigen 70 Prozent ... und es fängt schon bei den Jünglingen an, denn bei acht Prozent der 20-Jährigen wurde Krebs festgestellt. Insofern ist ein erhöhter PSA-Wert mit steigendem Alter beinahe der Normalfall, könnte man etwas flapsig feststellen.

      Die Annahme: „Nicht der PSA-Test, sondern die Ignoranz (lt. Duden: nicht wissen wollen) ist das Problem ...“

      hat eine fundierte Bestätigung erfahren:
      „Jetzt ist es raus: gut angelegte Studien belegen eindeutig, dass Übertherapie die Norm ist, (New England Journal of Medicine 2009;360:1310-9 and 1320-8).“

      Ohne massive Schelte, wäre ein gewöhnliches Forumsmitglied nicht davongekommen, hätte es gewagt so zu schreiben:
      „Zur Zeit ist die Nation im Griff einer 8 Milliarden Dollar Industrie, die wild entschlossen die Behandlung jede Art von Prostatakrebs durchsetzen will, sei er lebensbedrohlich oder nicht.“

      Ich denke besonders an die Mitbetroffenen ohne Internetzugang, die nach einer einzigen, erhöhten PSA-Bestimmung der Biopsie zustimmen, anschließend eine PK-Karriere durchlaufen und still vor sich hin leiden. Wir erleben es im Forum immer wieder mal, wenn Angehörige den Weg ins PK-Forum finden, nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist.

      ************

      Die Bestimmung des PSA-Wertes könnte ein Segen sein. Ich meine nicht den willkürlich festgelegten Grenzwert von 4 ng/ml, sondern die auf Erfahrungswissen basierende, angstreduzierende PSA-Verdoppelungszeit.

      Wie der „Knüppel aus dem Sack“ tauchte die PSA-Velocity auf und verdrängt zunehmend die PSA-Verdoppelungszeit, die gerade im Begriff war, sich in der urologischen Praxis zu etablieren. Wenn ich die aktuell „gehandelten“ Schwellenwerte (0,75=>0,5=> 0,16 ng/ml/Jahr) in meine PKG einsetze, müsste ich seit Jahren schlaflose Nächte haben.

      Die von Mark Scholz, M.D. vorgeschlagene Lösung:
      „ ... die Ärzte zu belehren, darauf zu verzichten, nicht auch noch dem letzten Mann mit einer Prostatakrebsdiagnose eine sofortige radikale Prostatektomie oder eine Bestrahlung anzudienen.“ klingt wie Sphärenmusik, hat aber kaum Chancen, eine Erfolgsstory zu werden.

      Den wirtschaftlichen Aspekt blende ich hier bewusst aus. Wir erleben es im Forum, wie langsam Einsichten bei uns Betroffenen reifen; das gilt gleichermaßen für Ärzte.

      Deshalb breche ich abschließend eine Lanze für die Schulmedizin - mein „Leibarzt“ ist auch Schulmediziner, der aber vor Jahren den Mut hatte, ausgetretene Leitlinienpfade zu verlassen – und behaupte:
      Die treibende Kraft der Übertherapie sind nicht die Mediziner allein, auch wenn die Medizinindustrie insgesamt der Nutznießer ist.

      Sind wir Betroffenen die Opfer oder haben wir Anteil an diesem Szenario?

      Unfrisierte Gedanken zu dieser Frage im Unterforum PK und Psyche - Tread „Quellen der Gelassenheit“ - #23


      GeorgS
      Bei www.myProstate.eu ist meine Geschichte hier einsehbar.

      Kommentar


        #4
        Hallo Georg,

        ich wollte sowieso zu dem Thema PSA-Screening noch abschließend Stellung nehmen und mache dies nun in diesem Thread, da die von Dir angesprochenen Punkte auch mich sehr interessieren bzw. beschäftigen.
        Der Begriff der Velocity wurde in der nahen Vergangenheit im Forum von Herrn Schmidt verwendet und als etwas Aussagefähigeres als die Verdopplungszeit präsentiert. Und nun meine Frage an Sie, Herr Schmidt: Welche Mehrinformation liefert Ihnen die Velocity im Vergleich zur Verdopplungszeit?
        Ich sehe nämlich keinen Unterschied, da beide Definitionen ein Maß für die Veränderungsgeschwindigkeit sind. Dies wäre im Vergleich so, als wenn man behaupten würde, dass km/h aussagefähiger sind als miles/h.

        Die Übertherapie ist beim Prostatakrebs als langsam wachsender Krebs im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen ein vorrangiges Thema. Die medizinische Industrie egal welche Fachrichtung, ob Strahlenanwendung, Chirurgie usw., ist an Änderungen nicht interessiert, da dies erhebliche wirtschaftliche Nachteile/Einbußen zur Folge hätte. So habe ich in Loma Linda einen 82-jährigen Patienten mit GS 5 und PSA 4,8 getroffen, der eine Protonentherapie durchführte.
        Aber Deine Feststellung, Georg, dass wir Betroffene auch unseren Teil dazu beitragen, bestätigt dies Forum immer wieder. In den letzten Monaten habe ich in verschiedenen Threads das Thema AS /WW diskutiert aber mit bescheidener Resonanz und noch bescheidener im Ergebnis. Die Anforderung an die Diagnostik wird so hoch aufgehängt mit unbedingt absolut sicherer Klassifizierung in aggressiv und nicht aggressiv und beim Hinweis, dass die DNA-Ploidie dies liefert, müssen dann verbale Argumente wie Ethik zur Ablehnung herhalten. Dagegen hat man aber bei derselben unsicheren Diagnostik kein Problem als Sofortlösung mit hoher Erfolgsaussicht die Ektomie zu empfehlen und diese ohne weitere Untersuchung möglichst schnell durchzuführen, da der Krebs ja noch aus der Kapsel austreten könnte, und ist sehr genervt, wenn ein Neubetroffener wie Bernet alles hinterfragt, bevor er seine Entscheidung trifft.
        Ich habe mich gefragt, „Warum ist dies so?“
        Der Hauptgrund liegt sicherlich darin, dass die meisten der heutigen Befunde Zufallsbefunde sind bzw. erfolgten, weil es Gründe für die Untersuchung gab, so dass meistens kein Anfangsstadium mehr vorliegt. Die Diagnose kommt fast immer überraschend, und wir erleben im Forum immer wieder, dass viele der Neubetroffenen erhebliche mentale Probleme haben, das Ergebnis zu verarbeiten. Deshalb will die Mehrheit ganz schnell dies Problem, diesen Makel Krebs zu haben, wieder los werden, ohne die Konsequenzen zu überblicken. Und dies Verhalten fließt dann später auch in die Empfehlungen an Neubetroffene ein.
        Abhilfe würde das PSA-Screening schaffen, denn es liefert die entscheidenden Informationen, und Urologe wie Patient erkennen frühzeitig die Entwicklung und können ohne Schock, ohne Hektik sondern wohl überlegt handeln. Die langfristige PSA-Entwicklung über Jahre erfasst und grafisch dargestellt hat eine große Aussagekraft und liefert mit die entscheidenden Informationen, ob AS/WW weiter vertretbar oder weiter führende Maßnahmen angesagt sind. Ich möchte dies an einem Fallbeispiel von zwei 40-jährigen, die mit der PSA-Überwachung dieses Jahr beginnen und dann jährlich weiter fortführen würden, demonstrieren.

        '



        Der Verlauf gemäß Datenreihe 1 (blau) signalisiert spätestens ab dem Jahr 2024, dass mit dem Entstehen eines Karzinoms gerechnet werden muss und dass zwischen 2024 und 2027 und spätestens 2028 eine Biopsie gemacht werden sollte.
        Datenreihe 2 (rot) signalisiert zwar auch, dass eine unerwünschte Entwicklung sich anbahnen könnte, wobei aber ohne großes Risiko weiter abgewartet werden kann. Vorsichtige würden dann bei gleichbleibender Tendenz in ein bis zwei Jahren MRT und FNAB zur weiteren Absicherung/Klärung durchführen. In der Datenreihe 2 habe ich im Jahr 2020 einen Ausrutscher eingebaut, wobei die Ursache eine Fehlmessung oder Prostatitis z.B. sein könnte. Ich möchte damit auch zeigen, wie sicher man bei regelmäßigem PSA-Screening gegen Fehlinterpretationen und falschen Schlüssen gefeit ist. Vollständigkeitshalber führe ich noch an, dass selbstverständlich der Quotient zu freiem PSA zu messen bzw. zu bilden ist sowie der Testosteronspiegel und der Verlauf dieser Werte als weitere Indikatoren im Diagramm zu führen sind und zwischen 45 und 50 Jahren begonnen werden sollte, jährlich die Vorsorgeuntersuchung mit rektalem US beim Urologen durchzuführen.
        In meinem Thread über die Ergebnisse der beiden großen Studien zum PSA-Screening hatte ich schon angeführt, dass mir dies Thema wegen meinen beiden Söhnen, die doppelt vorbelastet sind, sehr am Herzen liegt. Ein ordentliches PSA-Screening, wie ich es hier vorgestellt habe, reduziert das Leid, rettet Menschenleben und hat das Potential die Übertherapie drastisch zu begrenzen.

        Gruß Knut.

        Kommentar


          #5
          PSA-Screening mindestens genaus so effizient wie beim Brustkrebs

          Hallo, grüß Dich Knut
          Dein Beitrag mit Grafik hast Du sehr gut rübergebracht, aber...
          Knut: In meinem Thread über die Ergebnisse der beiden großen Studien zum PSA-Screening hatte ich schon angeführt, dass mir dies Thema wegen meinen beiden Söhnen, die doppelt vorbelastet sind, sehr am Herzen liegt. Ein ordentliches PSA-Screening, wie ich es hier vorgestellt habe, reduziert das Leid, rettet Menschenleben und hat das Potential die Übertherapie drastisch zu begrenzen.
          Genau so wie Du Sorge hast mit deinen Söhnen, habe ich mit meinem Sohn und Er wird im September 40 und rede nur auf taube Ohren!

          Hin und Wieder liest Er meine Beiträge, vieleicht auch unser Beiden.
          Wünsche ein schönes Wochenende
          Helmut

          Kommentar


            #6
            Hallo Helmut,

            auch mein jüngster Sohn wird in diesem Jahr im Oktober 40, und er ist auch leichtsinnig nachlässig. Von ihm habe ich den Link zur New York Times, über die Veröffentlichungen der beiden PSA-Studien bekommen, und ich wusste natürlich sofort, dass er mir damit sagen wollte, dass ich falsch argumentiere.
            Ich hatte im letzten Jahr gedacht, dass ich es geschafft habe, da ich ihn zum ersten PSA-Test gebracht hatte. Nun beginnt die Überzeugungsarbeit wieder von vorne, und deshalb beschäftige ich mich intensiv mit diesem Thema, um die Argumente Für und Wider in unseren internen Diskussionen verwenden zu können, d.h. um gut vorbereitet zu sein. Aber unser Plus, lieber Helmut, ist unsere Erfahrung, unsere Lebenserfahrung und unsere Beharrlichkeit auch Ziele erst im zweiten oder dritten Anlauf zu erreichen. Wir werden es schon schaffen, unsere Jugend von der Richtigkeit des PSA-Screening zu überzeugen.

            Gruß Knut.

            Kommentar


              #7
              Zitat von Helmut.2 Beitrag anzeigen
              Hallo, grüß Dich Knut, Dein Beitrag mit Grafik hast Du sehr gut rübergebracht, aber...

              Genau so wie Du Sorge hast mit deinen Söhnen, habe ich mit meinem Sohn und Er wird im September 40 und rede nur auf taube Ohren!bHin und Wieder liest Er meine Beiträge, vieleicht auch unser Beiden.

              Helmut
              Hallo Helmut, da pass aber gut auf, dass Dein Sohn neben den von Dir erwähnten Beiträgen nicht auch noch den Spiegel-Artikel (17/2009) "Alarm und Fehlalarm" liest. Am Ende dieser Vorsorge-Story, die nur am Rande auch Prostatakrebs erwähnt, heißt es am Schluss zynisch:

              Zitat von Spiegel 17/2009
              Peter Sawicki, der medizinische Diagnosen und Therapien streng wissenschaftlich nach ihrem Nutzen und Schaden beurteilt, sagt, dass es gleichwohl einen tiefverwurzelten Wunsch der Menschen gebe, ihr Schicksal zu erfahren. In der aufgeklärten Gesellschaft hätten sich dabei nur die Werkzeuge geändert. "Früher hat man Wahrsagerinnen befragt, den Flug der Vögel beobachtet, man blickte in eine Kristallkugel oder in den Kaffeesatz. Heute geht man zum Arzt und lässt sich Blut abnehmen."

              Sawicki: "Der Arzt soll einem bescheinigen, dass alles in Ordnung ist. Man versucht, dem Tod ein Schnippchen zu schlagen." Gesunden Menschen Lebensmut und Hoffnung zu geben sei aber nicht die Aufgabe der Medizin. Dafür sei die Religion da, meint er nüchtern.

              Kommentar


                #8
                Zitat von knut.krueger Beitrag anzeigen
                Hallo Helmut,

                auch mein jüngster Sohn wird in diesem Jahr im Oktober 40, und er ist auch leichtsinnig nachlässig.

                .......Wir werden es schon schaffen, unsere Jugend von der Richtigkeit des PSA-Screening zu überzeugen.

                Gruß Knut.
                Mein Großer ist 39.
                Er kennt seinen PSA.
                0,58 im Jahr 2007.

                Uh, sagte er gestern, ich muss wieder mal gehen.

                Gruss Ludwig
                Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

                https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

                Kommentar


                  #9
                  PSA-Screening mindestens genaus so effizient wie beim Brustkrebs

                  Guten Morgen Knut,
                  Knut: Aber unser Plus, lieber Helmut, ist unsere Erfahrung, unsere Lebenserfahrung und unsere Beharrlichkeit auch Ziele erst im zweiten oder dritten Anlauf zu erreichen. Wir werden es schon schaffen, unsere Jugend von der Richtigkeit des PSA-Screening zu überzeugen.
                  Da hast Du Recht aber was nutzt es wenn mein Sohn da mit
                  Willi fragte am 24.8.2001:"KREBS Krankheit der Seele" Kurzschluss im Gehirn, geschrieben von Herrn Dr. med. Ryke Geerd Hamer.
                  beschäftigt und ist davon sehr überzeugt!
                  Hallo Helmut, da pass aber gut auf, dass Dein Sohn neben den von Dir erwähnten Beiträgen nicht auch noch den Spiegel-Artikel (17/2009) "Alarm und Fehlalarm" liest. Am Ende dieser Vorsorge-Story, die nur am Rande auch Prostatakrebs erwähnt, heißt es am Schluss zynisch:
                  So ähnliche Argumente bekomme ich immer wieder mal zu hören oder Er sendet mit einen Link davon und sagt, hast es gelesen wenn nicht, dann lese ich deine Beiträge auch nicht mehr!

                  Ich brauchte sehr große Überzeugungskraft, meinen 5 1/5 Jahren ältern Bruder zu überreden, daß Er sich doch auf PCa untersuchen lassen soll und das hat mich psychisch sehr mitgenommen wegen der Verantwortung und seit Oktober 2004 bekommt Er Profakt und ist froh darum, daß ich so hartnäckig war!

                  Gruß, Helmut

                  Kommentar


                    #10
                    PSA-Screening

                    Wären bei mir einige Jahre vorher PSA Kontrollen Durchgeführt worden, so währe es nicht 5 vor 12 gewesen. Siehe meine Krankengeschichte auf meiner Homepage





                    JoScho
                    Weitere Info und Aktualisierungen auf meiner Homepage
                    http://prostata.lima-city.de/
                    oder auf:
                    http://www.myprostate.eu/?req=user&id=53

                    Kommentar


                      #11
                      Reflektion der letzten 8 Wochen


                      Hallo zusammen,

                      „Wir Männer sind halt so“

                      Steht in vielen Broschüren zum Prostatakrebs. Es wird uns ständig eingeredet, dass Männer weniger über „Ihre“ spezielle Krankheit reden wollen oder können.
                      Und offensichtlich klappt das auch genau so.
                      Und vermutlich wird das auch so gewünscht und erwartet. Bloß von Wem?

                      PSA-Screening – toll wenn das zum Standard werden würde.
                      Doch das Problem mit der Früherkennung liegt doch viel tiefer vergraben:


                      Meine Erfahrungen:

                      Wenn 55.000 Männer jedes Jahr an PCa „neu erkranken“ (wie mir BurgerH einst schrieb) aber sich hier im Forum pro Tag vielleicht einer neu anmeldet, dann sind die anderen 99%
                      „halt so“:
                      Verantwortungslos, total verängstigt und verunsichert, bequem, hektisch, selbstgefällig, gehemmt aus falscher Scham, geizig, Augen zu und durch, hoffentlich merkt der Arbeitgeber oder der Nachbar nichts…,

                      Keine Zeit

                      für seine Gesundheit – aber das Auto wird ständig erneuert und poliert vor die Tür gestellt.
                      Das Auto wird auch ständig zur Inspektion gefahren, und der Mann gibt die 20, - € für den PSA-Test nicht aus – falls er den Begriff schon mal gehört hat.

                      Gelesen hat er den Begriff schon, auf den Plakaten in den urologischen Abteilungen der Kliniken und bei den niedergelassenen Ärzten. Oder in einem Heft der blauen Reihe der Deutschen Krebs-Hilfe – falls er das Heft dem Auto+Motor+Sport-Magazin vorzieht.

                      Nur wie wird informiert:

                      Der Urologe empfiehlt den PSA-Test, den TRUS … gegen Gebühr, als IGEL.
                      Da zuckt der Mann zurück, es wird schon nicht nötig sein, wenn die Krankenkasse das nicht als zwingend erforderlich ansieht und bezahlt?

                      Und auch im Wartezimmer spricht der Mann nicht über seine Krankheit mit seinen Leidensgenossen.
                      Beim Hausarzt dagegen wird im Wartezimmer über Blutdruck und Magenprobleme ausführlich philosophiert.

                      Also, das ist der deutsche (europäische) Durchschnitts-Mann, empfänglich für diesen Standard:

                      -PSA wird erstmalig in zu hohem Alter gemessen
                      -PSA wird nicht regelmäßig gemessen
                      -Erst mit hohem PSA oder Tastbefund bei der DRU wird gehandelt
                      -Jetzt wird gleich Panik gemacht
                      -Stanzbiopsie ohne Bedenkzeit und gründliche Aufklärung
                      -Empfehlung: RPE – geht schnell, ist alles raus, sicherer und bequemer als andere Therapien
                      -„Während wir hier sprechen wächst ihr Krebs“
                      -Klinik direkt vor Ort – man kennt sich, keine Fahrtkosten; Verwandte kommen täglich zu Besuch
                      -Operateure geben immer ihr Bestes, egal wer. Manche schaffen die OP in 90 Minuten, mit vielen Lymphknoten vielleicht 2 Stunden
                      -„das operiere ich Ihnen mit geschmatzten Fingern“
                      -Zusätzliches Geld ausgeben für eine exzellente handwerkliche Leistung eines Operateurs? – „Fahren Sie für das Geld lieber in Urlaub“
                      -Bei Kontinenz und Potenz muss man halt Glück haben!
                      -Zügig ein paar Schnellschnitte während der OP – R0 steht im Bericht, obwohl GS 4+4 oder schlechter!
                      -Rückfall nach 3 bis 5 Jahren
                      -Ab jetzt laufen wir dem Krebs hinterher
                      -Hormone
                      -Bestrahlung
                      -Chemo
                      -Teilnahme an Studien – letzte Hoffnungen


                      Ein Blick in die GOÄ – ohne Bewertung:

                      Radikale Prostatektomie mit Samenblasen und pelviner Lymphknotenentfernung = ca. 5000 Punkte, somit ca. 300, - €

                      Obwohl hier mehr zu verdienen ist, als bei den Vorsorgeuntersuchungen, sind die Operateure mit dem einfachen Satz entweder nicht zufrieden, oder man operiert aus Bequemlichkeit oberflächlich, oder man versucht die OP in 90 Minuten zu schaffen – mehr Durchsatz.

                      Eine gute Strahlentherapie verschlingt in 7 Wochen bis zu 10.000, - € (ich rede nicht von der Protonenversion)


                      Die Europäer und die Bürger der USA sind nicht weit auseinander.

                      Nur die Amerikaner bevorzugen die Bestrahlungen, weil die dementsprechende Lobby die Weichen früh genug gestellt hat.
                      Ich habe in einer großen radiologischen Praxis (ultramodern, mit Tomo-Therapie und IMRT)
                      30 Minuten im Wartezimmer gesessen. Ort: Böblingen, bei Stuttgart. Hier sind noch jede Menge amerikanische Soldaten stationiert – mit dementsprechendem Familienanhang.
                      Von 10 Patienten sprachen 8 englisch. Einer – Oberstleutnant, war bei mir 3 Wochen zuvor auf der Schiessanlage - kam sogar in Uniform – eben mal kurz in der Mittagspause. So fällt einem die Krankheit nicht zur Last. „That’ s America“ sein Kommentar.

                      Zeitweise lief mein Postfach für PN über, ich hatte die Beiträge nicht rechtzeitig verschoben:
                      Ich hatte zwei schwule Leidensgenossen dabei – die haben „KLARTEXT“ gesprochen.
                      Ich habe viele Frauen dabei – die für ihre Männer schreiben – nachdem das Kind in den Brunnen gefallen war.
                      Inkontinenz und Impotenz Fast in jedem Beitrag, obwohl GS 3+3 und ein ordentlicher PSA-Wert von z.B. 5,0 – ohne Tastbefund – festgestellt wurde.

                      Was hätte ich für solche Werte gegeben! Alle Therapien zur Wahl!


                      Wie ihr sicherlich bemerkt habt, habe ich meine Therapieentscheidung am 28.04.09 getroffen, meine PK-Historie ist aktualisiert.
                      Ich habe mich 8 Wochen lang intensiv informiert und weitergebildet (wie ich das allerdings im Leben immer angestrebt habe, wenn ich mich mit etwas Neuem auseinandersetzen muss)
                      Ich hatte natürlich die RPE vermeiden wollen, aber in meinem speziellen Fall,
                      Alter 49
                      GS 4+3 / GS 3+4 ?
                      Anteile von foamy gland
                      Tastbefund
                      Völlig verrückte PSA-Werte
                      Mini-Prostata…,
                      für den ich leider keine Erfahrungen bei anderen Betroffenen finden konnte,
                      hatte ich keine vernünftige Therapie-Wahl (sehr wohl aber Ort und Person).
                      Durch mein intensives recherchieren habe ich einen Top-Operateur kennengelernt, das führe ich nicht nur auf mein Glück zurück. Jetzt fühle speziell ich mich – selbst für die RPE – gut entschieden.


                      Meine Söhne (25, 23, 18 Jahre) und meine Tochter (knapp 16 Jahre) sind bei Gesprächen über Krebs-Vorsorge nicht wirklich interessiert.
                      Es bleibt uns nur über, immer und immer wieder zu mahnen und zu überzeugen.

                      Auch dafür müssen wir die Zeit aufbringen.

                      Frank Schilhanek

                      (BERNET)

                      Gruß aus dem mittleren Neckarraum bei Stuttgart

                      Frank


                      Informationen und Wissen reduzieren
                      Glück und Panik
                      vor der Therapieentscheidung


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