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Bestrahlung nach RPE unter Beibehaltung HB

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    Bestrahlung nach RPE unter Beibehaltung HB

    Hallo Mitbetroffene bzw. Ratgeber,
    möchte in diesem Forum als Neuling auch einmal um einen Rat bitten.
    Hatte in 10/2001 die radikale Prostataektomie (pT2b pNO, Gleason 7(4+3), PSA 6,92), PSA-Anstieg nach ca. 2 Jahren von 0,02 auf 0,08 m(Verdopplungszeit 6 Monate).
    Daraufhin Bicalutamid-Monotherapie (Casodex 50)- PSA-Wert fiel zurück auf 0,03 (Verbunden damit Brustbestrahlung erfolgte ¾ Jahr später (12Gy)).
    Nach erneutem Anstieg des PSA wurde die Monotherapie mit Casodex 50 bis heute wieder weitergeführt. Die Werte (nun ein anderes Labor) bewegten sich schwankend zwischen 0,38 und 0,5, stiegen jedoch seit dem Okt. 2008 über 0,6 auf 0,7 bis wieder 0,6 im Feb. 2009.
    Mein Arzt hat mir nun eine Bestrahlung der Prostataloge empfohlen (35 x 1,8 Gy), unter Beibehaltung der Bicalutamid-Monotherapie (Casodex 50).
    Ein anderer mir bekannter Urologe hat mir nun geraten, diese Monotherapie während der Bestrahlung nicht beizubehalten (sondern 4 Wochen vorher bereits abzusetzen). Wenn die Strahlentherapie dann nicht zum Absinken des PSA-Wertes führt, sollte eine intermittierende Hormontherapie durchgeführt werden. Die Strahlentherapie soll in ca. 4 Wochen beginnen und ich weiß nicht wie ich mich am besten verhalte. Vielleicht weiß im Forum jemand Rat oder hatte ähnliche Probleme. Vielen Dank
    Oskar
    Zuletzt geändert von Oskar01; 01.04.2009, 10:24. Grund: Suche Rat-vor Bestrahlung nach radikaler Prostataektomie unter Beibehaltung der HB

    #2
    Hallo Oskar,

    Zitat von Oskar01 Beitrag anzeigen
    PSA-Anstieg nach ca. 2 Jahren von 0,02 auf 0,08 m(Verdopplungszeit 6 Monate).

    Falsch. Deine PSA-Verdoppelungszeit beträgt 12 Monate, im ersten Jahr von 0,02 auf 0,04, im zweiten Jahr von 0,04 auf 0,08. Das ist eine Exponential- und keine lineare Funktion. Siehe Forumextrakt => Diagnostik => PSA. Außerdem findest Du bei KISP den Button "PSAVZ-Rechner", zur künftigen Anwendung.

    Zitat von Oskar01 Beitrag anzeigen
    Ein anderer mir bekannter Urologe hat mir nun geraten, diese Monotherapie während der Bestrahlung nicht beizubehalten (sondern 4 Wochen vorher bereits abzusetzen). Wenn die Strahlentherapie dann nicht zum Absinken des PSA-Wertes führt, sollte eine intermittierende Hormontherapie durchgeführt werden.
    Zunächstmal bin ich ein Gegner einer "Bestrahlung auf Verdacht", also ohne zu wissen, wo die PSA-Quelle eigentlich sitzt. Bildgebende Verfahren wie die PET/CT zeigen allerdings erst ab ca. 2 ng/ml etwas an, und vorher sollte eine ADT beendet worden sein.
    Der zweite Urologe rät nach meinem Verständnis zum Absetzen des Casodex, um besser erkennen zu können, ob die Bestrahlung am PSA-Wert überhaupt etwas geändert hat. Das erscheint mir sinnvoll, unabhängig von meinem obigen Kommentar zur Bestrahlung überhaupt.

    Ralf

    P.S.: Bitte stelle Anfragen nur in eines der Teilforen, sonst wird die Lage unübersichtlich, wenn in beiden Teilforen Antworten eingehen. Ich habe Deine gleichlautende Anfrage unter "Diagnostik, Therapien & Co." darum gelöscht.
    Zuletzt geändert von RalfDm; 01.04.2009, 12:16.

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      #3
      Mir fehlen ein paar wichtige Informationen:
      War es eine R0 oder R1 Resektion im Jahre 2001?
      Wieviele Lymphknoten waren negativ?

      Frage: Warum keine Bestrahlung beim ersten PSA-Anstieg in 2003(?) ?


      Das Vorgehen des Urologen mit dem Absetzen der Hormontherapie halte ich für richtig. Ich würde den PSA einen Tag vor Beginn der Bestrahlung bestimmen lassen und dann wieder nach 4 Wochen. Wenn der PSA weiter steigt, dann würde ich die Bestrahlung abbrechen und tatsächlich die Hormontherapie in anderer Form weiterführen.

      Je nachdem wieviele Lymphknoten 2000 entfernt wurden und wie fit Sie sind, können Sie sich für eine Mitbestrahlung der Lymphbahnen entscheiden oder nicht. Der Nutzen ist vermutlich eher gering.
      Der Strahlentherapeut.

      Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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        #4
        Zitat von Daniel Schmidt Beitrag anzeigen
        Mir fehlen ein paar wichtige Informationen:

        Frage: Warum keine Bestrahlung beim ersten PSA-Anstieg in 2003(?) ?

        Je nachdem wieviele Lymphknoten 2000 entfernt wurden und wie fit Sie sind, können Sie sich für eine Mitbestrahlung der Lymphbahnen entscheiden oder nicht. Der Nutzen ist vermutlich eher gering.
        ???

        Hallo,
        das mit den Lymphbahnen ist wohl von Betroffenen zu Bertroffenem verschieden. Bei mir hat diese Bestahlung seit nun über einem Jahr einen PSA Wert von 0,01 gebracht.
        DIES IST DIE ANSICHT EINES BETROFFENEN UND KEINE FACHÄRZTLICHE AUSKUNFT
        Antworten beziehen sich nur auf meine eigenen Erfahrungen

        Gruß vom Neckar und eine glückliche Hand bei der Wahl der richtigen Therapie,
        Konrad

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          #5
          Antwort Daniel

          Hallo Daniel,
          danke schon mal für Deine Auskunft. Hier die weiteren Angaben:
          1. Es war eine R0-Resktion. Im OP-Bericht steht: …..vorsichtige aszendierende Mobilisation der Prostata. Es gelingt nur links vorsichtig die Vasa et nervi erigentes v.d.P. abzulösen. Rechts zu Tumornah…… Absetzen der Prostata mit den Samenblasen am Blasenhals. Hervorbringen der P. Makroskopisch ist man sicher im Gesunden. …….
          2. Lymphkoten:Insgesamt 7 tumorfreie pelvine Lymphknoten wurden während der OP pathologisch-anatomisch begutachtet. Mikroskopisch ergeben sich li. vier und re. drei mittelgroße bis große Lymphknoten mit trabekulären Fibrosierungen und einer teilweise mäßiggradig ausgeprägten Sinushistiozytose. Carcinommetastasen finden sich nicht.
          3.Warum wurde nicht 2003 bestrahlt ?: - Vielleicht. war dies in dem Klinikum noch nicht üblich und ich zu gutgläubig. PSA war vor OP am 29.10.01 - 7,4 , kurz nach OP - 0,46 . Dann am 19.11.01 – 0,07 fiel bis zum 11.2.2003 - 0,02. Danach Anstieg bis zum 12.6.2003 auf 0,8. Daraufhin verordnete der behandelnde Prof. damals Casodex 50 – von Bestrahlung war keine Rede. Der Nachfolger (jetzt nicht mehr im Dienst) schloß sich damals dieser Behandlungform an. Der jetzt behandelnde Arzt hält auch nach erneutem Befragen an seinem Vorschlag fest: Er würde das Casodex 50 während der Bestrahlung trotzdem weiter einnehmen , den PSA-Wert, wie auch von Dir vorgeschlagen, vor der Behandlung und dann ca. 4 Wochen nach Abschluß bestimmen um die Veränderung festzustellen und ggfls. anders zu therapieren.
          Ich habe körperlich bisher überhaupt keine Probleme. Nehme zusätzlich seit ein paar Jahren für das Immunsystem Mistelspritzen.
          Gruß Oskar01

          Kommentar


            #6
            Hallo Daniel,
            danke schon mal für Deine Auskunft. Hier die weiteren Angaben:
            1. Es war eine R0-Resktion. Im OP-Bericht steht: …..vorsichtige aszendierende Mobilisation der Prostata. Es gelingt nur links vorsichtig die Vasa et nervi erigentes v.d.P. abzulösen. Rechts zu Tumornah…… Absetzen der Prostata mit den Samenblasen am Blasenhals. Hervorbringen der P. Makroskopisch ist man sicher im Gesunden. …….

            Was der OP Bericht sagt ist egal. Das R0 oder R1 entscheidet sich duch die Histologie. So wie sich das aber abliest mit "zu tumornah" hört sich alles ziemlich knapp an. Vermutlich Perineuralscheideninvasion und sehr knapp R1 oder sogar R1 am Nervenbündel.

            2. Lymphkoten:Insgesamt 7 tumorfreie pelvine Lymphknoten wurden während der OP pathologisch-anatomisch begutachtet. Mikroskopisch ergeben sich li. vier und re. drei mittelgroße bis große Lymphknoten mit trabekulären Fibrosierungen und einer teilweise mäßiggradig ausgeprägten Sinushistiozytose. Carcinommetastasen finden sich nicht.

            7 Lymphknoten sind nicht die Welt. Ich glaube ich würde die Lymphbahnen eher mitbestrahlen

            3.Warum wurde nicht 2003 bestrahlt ?: - Vielleicht. war dies in dem Klinikum noch nicht üblich und ich zu gutgläubig. PSA war vor OP am 29.10.01 - 7,4 , kurz nach OP - 0,46 . Dann am 19.11.01 – 0,07 fiel bis zum 11.2.2003 - 0,02. Danach Anstieg bis zum 12.6.2003 auf 0,8. Daraufhin verordnete der behandelnde Prof. damals Casodex 50 – von Bestrahlung war keine Rede. Der Nachfolger (jetzt nicht mehr im Dienst) schloß sich damals dieser Behandlungform an. Der jetzt behandelnde Arzt hält auch nach erneutem Befragen an seinem Vorschlag fest: Er würde das Casodex 50 während der Bestrahlung trotzdem weiter einnehmen , den PSA-Wert, wie auch von Dir vorgeschlagen, vor der Behandlung und dann ca. 4 Wochen nach Abschluß bestimmen um die Veränderung festzustellen und ggfls. anders zu therapieren.
            Die Hormontherapie mit Casodex wirkt nicht mehr, sonst würde der PSA-Wert nicht mehr ansteigen. Also können Sie sie auch absetzen.
            Bitte aber dann auch einige Zeit bis zur neuen PSA-bestimmung und Beginn der Bestrahlung abwarten, damit man keinen PSA-Flare zu kriegen.
            Wenn Sie das Casodex zu kurzzeitig vor Bestrahlungsbeginn und PSA-Wiederbestimmung absetzen, dann kann es sein dass der PSA einen Flare noch unter Bestrahlung macht und in der 4. Bestrahlungswoche noch künstlich erhöht ist, so dass Panik einsetzt und die Bestrahlung unnötigerweise abgebrochen wird.
            Also Casodex absetzen, einen Monat warten, PSA wiedebestimmen, Bestrahlung aufnehmen, 4 Wochen später PSA wiederbestimmen. Das wäre mein Vorschlag.
            Wie wäre es aber, wenn sie das Ganze mit dem Strahlentherapeuten besprechen, der Sie behandeln wird. Mal schauen was er sagt.
            Der Strahlentherapeut.

            Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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              #7
              Hallo Oskar,
              Verdopüelungszeiten und eine Bewertung des PSA-Verlaufes sind eigentlich nur dann möglich, wenn über längere Zeit ein eindeutiger ungestörter PSA-Verlauf festgestellt werden kann. Das ist bei Dir eher nicht der gegeben. Verdoppelungszeiten nach HB sind wohl auch wissenschaftlich kaum einer entsprechenden Aggressivität zuzuordnen. Die Biologie vom Prostatakrebs ist schwierig.
              Ein nichtsteroidales Antiandrogen (Bicalutamid - Proscar, oder Flutamid) sollte man umgehend absetzen, wenn der PSA-Wert unter Gabe dieser Medikamente ansteigt. Nicht weil es sowieso nicht mehr wirkt, sondern weil der Krebs sich sogar von diesen Medikamenten ernähren Kann. Er ist dann teilmutiert, also hormonresistent, nicht unbedingt hormonrefraktär.

              Hallo Daniel,
              ich verstehe eigentlich nicht, weshalb Strahlentherapeuten immer noch nicht den Vorteil, der in mehreren ziemlich alten aber auch neueren (jetzt auch wieder beim EAU Kongress in Stockholm) Berichten immer wieder bestätigt wird, den zu bestrahlenden Patienten zukommen lassen wollen: eine Kombination von Hormonblockade unter LHRH Analogin und Strahlentherapie trägt wesentlich zur Lebensdauerverlängerung der Patienten bei. Ist das nur deshalb, weil Strahlentherapeuten gerne wissen wollen, was die ST allein gebracht hat? Oder warum? Dem Patienten mag es egal sein, wenn er nur ein wenig länger lebt.
              Noch etwas: Arzthaftung? Was ist das? Der Arzt übernimmt keinerlei Haftung für den Erfolg seiner Therapie. Nur bei Kunsfehlern haftet er. Die kommen aber selbstverständlich doch nur äußerst selten vor, wenn man die Statistik der Veruteilungen vor Gericht liest.
              Grüße
              Christian
              Christian (L)

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                #8
                ich verstehe eigentlich nicht, weshalb Strahlentherapeuten immer noch nicht den Vorteil, der in mehreren ziemlich alten aber auch neueren (jetzt auch wieder beim EAU Kongress in Stockholm) Berichten immer wieder bestätigt wird, den zu bestrahlenden Patienten zukommen lassen wollen: eine Kombination von Hormonblockade unter LHRH Analogin und Strahlentherapie trägt wesentlich zur Lebensdauerverlängerung der Patienten bei.
                Die Überlegenheit einer kombinierten Strahlentherapie und Hormontherapie ist nur bei der primären Therapie eines nicht operierten Tumors bewiesen. Da gibt es eine Reihe von randomisierten Studie, die dies beweisen. Diese Behandlung ist Standardmethode und wird von den meisten (wenn nicht allen) Strahlentherapeuten bei Mittel- und Hochrisikopatienten empfohlen.
                Im Falle eines operierten Tumors allerdings ist die Kombination einer postoperativen Strahlentherapie mit einer Hormontherapie kein Standard und führt eben NICHT zu einem bewiesenem Gesamtüberlebensvorteil. Dies gilt sowohl für die adjuvante als auch die Salvage Radiotherapie.
                Studien zu dieser Fragestellung laufen aktuell (z.B. RADICALS) oder sind in der Auswertungsphase. Ich rechne damit, dass wir erst in 5-10 Jahren eine Aussage treffen können. Bis dahin bleibt die alleinige Strahlentherapie OHNE Hormontherapie der Standard bei operierten Patienten mit Hochrisikokonstellation (pT3/R1) oder PSA-Anstieg.

                Noch etwas: Arzthaftung? Was ist das? Der Arzt übernimmt keinerlei Haftung für den Erfolg seiner Therapie. Nur bei Kunsfehlern haftet er. Die kommen aber selbstverständlich doch nur äußerst selten vor, wenn man die Statistik der Veruteilungen vor Gericht liest.
                Arzthaftung in diesem Forum, heisst für mich Folgendes:
                Wenn ein Patient dem Rat folgt, den ich ihm gebe, mit den Informationen, die ich von ihm habe, dann hafte ich nicht dafür, wenn er mit der Behandlung nicht zufrieden ist oder diese gesundheitliche Folgen für ihn hat. Es handelt sich nun mal um eine Ferndiagnose per Internet und ich bin nicht der behandelnde Arzt.
                Der Strahlentherapeut.

                Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                  #9
                  1. zu Hormonblockade plus Bestrahlung.
                  Streng wissenschaftlich hast Du recht. Den Patientenbeleg nach OP kenne ich nicht, den gibt es wahrscheinlich nicht. Aber das ist ja die Crux: wenn wir alle durch analoge Schlüsse mit einer großen Wahrscheinlichkeit wirksamen Therapieansätze erst mal 5 bis 10 Jahre austesten müssen, dann ist sicher gestellt, dass die allermeisten urologischen Therapien über Jahre so weitergefahren werden Können, wie bisher. Der Arzt hat aber auch Therapiefreiheit, insbesondere bei Krebserkrankungen.
                  Ich bin kein Spezialist darin, aber ein Grund, weshalb dieser Vorteil nicht grundsätzlich bei PCa Krebsbekämpfung sondern nur bei PCa Krebsbekämpfung mit Prostata gelten soll, ergibt so gar keine Analogie. Die sollte man entdecken können, wenn man den Grund der Zellwirkung in der Kombinationstherapie etwas näher untersucht. Ich glaube so etwas schon in wissenschaftlicher Literatur gelesen zu haben: HB öffnet Zellen, macht Strahlentherapie in Tumorzellen wirksamer. Aber das ist nur Gedächtniskramerei und ich kann Dir recht geben, dass die Biologie des PCa sehr komplex ist.
                  2. zu Arzthaftung
                  Deine Begründung ist verständlich aber sie ist nahzu selbstredend bei einer schnellen Forumsinformation eines Arztes. Ist o.k.
                  Christian (L)

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                    #10
                    In der Theorie hast du Recht. Tatsächlich geht man davon aus, dass Hormontherapie die Zellen für Strahlentherapie empfindlicher macht.
                    Allerdings sind es nur wenige Zellen, die man nach einer OP treffen muss (vorausgesetzt man bestrahlt früh genug).
                    Somit bleibt es unklar ob man die Hormontherapie braucht oder auch mit der Strahlentherapie alleine es schafft.

                    Jede Behandlung hat auch ihre Nebenwirkungen und Risiken. Somit halte ich es für richtig, dass man erstmal sicher sein muss, dass man eine braucht, bevor man sich für eine entscheidet.
                    Der Strahlentherapeut.

                    Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo Christian(L) !

                      Von Dir ein
                      Aber das ist ja die Crux: wenn wir alle durch analoge Schlüsse mit einer großen Wahrscheinlichkeit wirksamen Therapieansätze erst mal 5 bis 10 Jahre austesten müssen, dann ist sicher gestellt, dass die allermeisten urologischen Therapien über Jahre so weitergefahren werden Können, wie bisher. Der Arzt hat aber auch Therapiefreiheit, insbesondere bei Krebserkrankungen.
                      Du hast das Problem sehr genau erkannt. Herr Daniel Schmidt(Strahlentherapeut) scheint nicht bereit zu sein, sich mit der medizinischen Weiterentwicklung und den Alternativen zur Urologischen Lehrmeinung, in der PK-Behandlung, überhaupt auseinanderzusetzen.

                      Von Daniel Schmidt ein
                      36% der Patienten in der SWOG 8794 und 40% in der EORTC 22911 Studie hatten kein Rezidiv nach 10 Jahren. Diese Patienten wurden nur operiert. Sie hatten alle einen pT3 Tumor und/oder eine R1-Resektion.
                      Diese Ergebnisse stellt er als "gute Werte" in der PK-Bekämpfung dar. Dabei liegen die Ergebnisse bei gleicher Risikolage bei kombinierten Bestrahlung-Therapie und Kurzzeit-HB bei 60-80 % Heilungserfolg. (Nach den Erfahrungen der anwendenden deutschen Kliniken sowie in den USA - keine offiziellen Studien).

                      Bei den Nebenwirkungen der Bestrahlungen greift er im Wesentlichen auf der Erfahrungen der alleinigen 3D-Bestrahlungen zurück. Das die neueren Strahlungsmethoden deutlich weniger Nebenwirkungen haben, will er nicht akzeptieren.

                      Gruß
                      Bernhard A.

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                        #12
                        Du hast das Problem sehr genau erkannt. Herr Daniel Schmidt(Strahlentherapeut) scheint nicht bereit zu sein, sich mit der medizinischen Weiterentwicklung und den Alternativen zur Urologischen Lehrmeinung, in der PK-Behandlung, überhaupt auseinanderzusetzen.
                        Mein Job ist es evidenzbasiert zu behandeln.
                        Evidenzbasiert ist die Hormontherapie parallel zur Strahlentherapie bei operierten Patienten kein Standard und führt zu keinem bewiesenen Überlebensvorteil.
                        Jede zusätzliche Therapie ist mit gesundheitlicher Belastung und Kosten verbunden. Somit sollte man diese auch nur dann machen, wenn es einen Beweis gibt, dass diese sinnvoll ist.

                        Diese Ergebnisse stellt er als "gute Werte" in der PK-Bekämpfung dar. Dabei liegen die Ergebnisse bei gleicher Risikolage bei kombinierten Bestrahlung-Therapie und Kurzzeit-HB bei 60-80 % Heilungserfolg. (Nach den Erfahrungen der anwendenden deutschen Kliniken sowie in den USA - keine offiziellen Studien).

                        Ich möchte gerne diese 60-80% sehen bitte.
                        Zitieren Sie Studien, zeigen Sie Daten. Sonst dürfen Sie keine Zahlen nennen nach "Erfahrungen".
                        Ich zeige Ihnen ein paar Daten:
                        RTOG 9202: Die Hälfte der Patienten mit GS7, die Häfte der Patienten mit cT3 Tumoren, also eher Mittel-Hochrisiko-Patienten im Gesamtkollektiv.
                        Nach 10 Jahren: 45% PSA-Rezidive, 25% Metastasen
                        Wo Sie die 80% herzaubern bleibt mir ein Rätsel.
                        Sie dürfen keinesfalls Patienten mit günstigen Konstellationen zu den Patienten aus den chirurgischen Serien vergleichen.
                        Ein pT3/R1-Tumor ist ein Hochrisiko-Patient. Diese Patienten kriegen Sie oft mit Strahlentherapie+Hormontherapie leider nicht über längere Zeit kontrolliert.
                        Das heisst, einem 55jährigen können Sie nur bedingt eine solche Therapie ans Herz legen. Einem 70jährigen auf der anderen Seite schon.

                        Bei den Nebenwirkungen der Bestrahlungen greift er im Wesentlichen auf der Erfahrungen der alleinigen 3D-Bestrahlungen zurück. Das die neueren Strahlungsmethoden deutlich weniger Nebenwirkungen haben, will er nicht akzeptieren.
                        Bitte beweisen.
                        Erfahrungen aus der IMRT-Ära mit Dosiseskalation zeigen allesamt, dass die Nebenwirkungen eher zunehmen als abnehmen. Also sollte man da vorsichtig sein.
                        Der Strahlentherapeut.

                        Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                          #13
                          Hallo Bernhard, siehe auch diese Abhandlung. Zu RTOG 9202 auch hier.

                          Kommentar


                            #14
                            Hallo Daniel Schmidt !

                            Hier Informationen meiner Klinik:


                            Das HDR-Afterloading Verfahren bei der Behandlung des Prostatakarzinoms wird überwiegend in Kombination mit der so genannten Externe Bestrahlung durchgeführt. Das Afterloading sollte außerdem mindestens 2-3 mal durchgeführt werden. Die Gründe dafür sind ausschließlich strahlenbiologischer Art. Diese Methode wird in der Regel bei Patienten mit einem etwas erhöhten Risiko eines lokal fortgeschrittenen Prostatakarzinoms durchgeführt. Durch die externe Bestrahlung werden nämlich auch die Randbereiche und die lokalen Lymphknoten um die Prostata herum bei der Behandlung miterfasst.

                            Behandlungserfolg
                            Auch hier gilt ähnliches wie bei der Seed-Implantation. Berücksichtigt werden muss allerdings, dass die kombinierte Afterloading-Behandlung überwiegend bei den Risiko-Patienten durchgeführt wird. Für diese Patientengruppe zeigt sich in Studien eine Heilungsrate von 60-80% (Stone et al. 1999,Kovac et al. 2002). Damit ist diese Technik der Strahlentherapie bei Risiko-Patienten der operativen Therapie sogar überlegen. PSA-Kontrollen sollten auch bei dieser Therapie im ersten Jahr vierteljährlich und im zweiten Jahr halbjährlich erfolgen.

                            Nebenwirkungen
                            Die Nebenwirkungen der Afterloading-Behandlung sind mit denen der Seed-Implantation vergleichbar. Da das Afterloading in der Regel mit einer externen Bestrahlung kombiniert wird, muss hier entsprechend differenziert werden. Bei der externen Bestrahlung kann es ebenfalls zu lokalen Reizungen von Blase und Darm kommen, die Nebenwirkungen des Darms sind hier jedoch etwas häufiger. Auch über eine gewisse Müdigkeit klagen einige Patienten bei der äußeren Bestrahlung. Sie ist vergleichbar mit der Müdigkeit, die nach einem ausgedehnten Sonnenbad auftritt und wird auch als "Strahlenkater" bezeichnet. Auch hierbei verschwinden in der Regel alle Nebenwirkungen nach Abschluss der Behandlung. Das Aftertloading hat bei der kombinierten Behandlung nur sehr wenige Nebenwirkungen, da es nur als kleinvolumige Dosisaufsättigung (Boost) im Tumor eingesetzt wird.

                            Ich vertraue diesen Angaben der Klinik, weil ich auch viele Kontakte zu anderen Patienten dieser Klinik habe.
                            Sie werden diese Angabe sicher als unbewiesene "Werbung" bezeichnen.


                            Gruß
                            Bernhard A.

                            Kommentar


                              #15
                              Wollen Sie bitte mit sagen worauf sich "Heilungsrate" bezieht?
                              Was für ein Intervall? Ist es Heilung im Sinne von PSA-Rezidivfreiheit oder Überleben?
                              Der Strahlentherapeut.

                              Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

                              Kommentar

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