Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Degarelix Phase III Studie in Stockholm - Erläuterung

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Degarelix Phase III Studie in Stockholm - Erläuterung

    Liebe Forumsinteressierte,
    der Kongress der EAU in Stockholm, an dem ich teilnehmen konnte, hat einige neuere wissenschaftliche Erkenntnisse gebracht. Im Journal der Onkologie wurde eine der Zusammenfassungen veröffentlich, die ich hier aufzeigen möchte. Die Kongress Abstracts habe ich sowohl als hardcopy als auch auf der CD. Ich hoffe, dass ich noch die Zeit finde einige der Abstracts zu übersetzen.
    Grüße
    Christian

    02.04.2009
    Prostatakarzinom: Phase III-Studie belegt weniger PSA-Rezidive unter Degarelix Auf der 24. Jahrestagung der EAU (European Association of Urology) in Stockholm wurde der neue bei hormonabhängigem Prostatakrebs induzierte GnRH-Rezeptor-Blocker Degarelix präsentiert. Weitere Subgruppenanalysen der Zulassungsstudie konnten belegen, dass unter Degarelix weniger PSA-Rezidive als unter Leuprolide 7,5mg vorkommen. Die FDA (U.S. Food and Drug Administration) und die EMEA (European Medicines Agency) haben bereits für die entsprechenden Länder die Zulassung erteilt – in Deutschland wird der Wirkstoff ab Juni 2009 zur Verfügung stehen.
    Die randomisierte, offene, dreiarmige Studie verfolgte das Ziel, die nicht-Unterlegenheit gegenüber Leuprolide in Bezug auf Wirksamkeit und Sicherheit von Degarelix bei insgesamt 610 Patienten zu testen, die alle an einem Adenokarzinom der Prostata in unterschiedlichen Stadien erkrankt waren und eine Androgen-Deprivationstherapie erhielten.

    Zunächst bekamen die mit Degarelix behandelten Patienten für einen Monat subkutan die Starterdosis von 240mg, gefolgt von einer monatlichen subkutanen Erhaltungsdosis von 80mg oder 160mg. Die Patienten unter Leuprolide 7,5mg erhielten jeden Monat eine Dosis von 7,5mg intramuskulär.

    Der primäre Endpunkt, die dauerhafte Senkung des Testosterons ab Tag 28 bis Tag 365 auf ≤ 0,5ng/ml, wurde in allen drei Studienarmen erreicht. Unter Degarelix wurde der mediane Testosteron-Wert von 0,08ng/ml erzielt – und somit das angestrebte Kastrationsniveau deutlich unterschritten.


    Weitere Ergebnisse weisen auf hohen medizinischen Nutzen hin

    Folgeanalysen konnten belegen, dass während der 12-monatigen Studiendauer, hauptsächlich Patienten mit einer Erkrankung im fortgeschrittenen Stadium von einem PSA (Prostataspezifisches Antigen)-Rezidiv betroffen waren. Bei Patienten mit einem metastasierenden Karzinom oder PSA-Werten > 20ng/ml als Baseline traten unter Degarelix 240/80mg im Vergleich zu den anderen beiden Studienarmen numerisch weniger PSA-Rezidive auf.

    Die Ergebnisse für die ALP (Alkalische Phosphatase), einem Indikator für Knochenmetastasen, zeigen für die Subgruppen mit Metastasen bei PSA-Werten > 50ng/ml: bei den Patienten im Degarelix-Arm (240/80mg – die ausgewählte Erhaltungsdosis) nahm die ALP stärker ab als unter Leuprolide 7,5mg. Auch blieb unter Degarelix die Alkalische Phosphatase während der ganzen Studiendauer unterdrückt. Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass unter Degarelix Metastasen des Skeletts besser beeinflusst werden können als unter Leuprolide 7,5mg.

    In allen drei Studien-Armen führten höhere Baseline Testosteron-Werte zu einem langsameren Erreichen des Kastrationsniveaus (≤ 0,5ng/ml). Doch erzielten die Patienten in den beiden Degarelix-Armen eine signifikant schnellere Testosteron-Suppression und PSA-Reduktion als diejenigen unter Leuprolide 7,5mg. Degarelix bewirkt demzufolge eine schnellere Kontrolle der Erkrankung als Leuprolide 7,5mg und zwar unabhängig vom Baseline Testosteron-Wert.
    Fazit
    Der direkte und logische Wirkmechanismus von Degarelix führt im Gegensatz zu LHRH-Agonisten weder zu einem initialen Testosteronschub noch zu im weiteren Therapieverlauf auftretenden so genannten Microsurges (Erhöhung des Testosterons bei Reinjektion des LHRH-Agonisten), die sich ungünstig auf die Erkrankung auswirken könnten. Insgesamt ist der GnRH-Rezeptor-Blocker Firmagon® (Degarelix) ein innovativer Weg, der in einer neuen Klasse zur hormonellen Behandlung des hormonsensiblen Prostatakarzinoms eine Tumorkontrolle von Anfang an ermöglicht und somit die Standardbehandlung des hormonabhängigen Prostatakarzinoms revolutionieren kann.

    Quelle: Submission Abstracts EAU (European Association of Urology) 2009, Ferring
    Christian (L)
Lädt...
X