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    Zweite Runde Taxotere und mehr ...

    Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,
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    nachfolgend der 1. Bericht über meinen 2. Taxotere-Versuch.

    Habe gestern nach 3,5 Monaten Taxotere-Pause wieder mit einer reduzierten Dosis (30 mg/m² = 60 mg Docetaxel wöchentlich statt 35 mg/m²) begonnen und zugleich die erste Epo-Spritze (NeoRecormon 30 000 IE) erhalten.
    Der Hämoglobinwert betrug gestern trotz Chemopause lediglich 8.6 g/dl, was natürlich zu Atemnot bei Anstrengungen führt.
    Gut erholt haben sich durch die Chemopause die Leukozyten und Neutrophilen (1.93 /nl).

    Der PSA-Wert ist in Chemopause leider von 3.0 auf 10.5 angestiegen (vor einer Woche).

    Die Wirkung von Epo soll erst nach 3-4 Wochen eintreten. Als Nebenwirkung war bisher lediglich eine leichte Blutdruckerhöhung festzustellen, die ich medikamentös abfange.

    Um die Chemo mit Taxotere besser zu vertragen, wird, wie auch in der 1. Runde, vorab eine Infusion (250 ml Kochsalzlösung mit Dexamethason 8 mg, Kevantril 1 mg, Fenistil und Isot. NaCL) gegeben.
    Am Abend vor der Therapie nehme ich (anders als üblich) kein Hydrocortison in Tablettenform, ebenso nicht am Folgetag, um die Negativwirkungen von Cortison zu reduzieren.
    Am Infusionstag und am Folgetag ist das Allgemeinbefinden immer recht gut (war auch zurückliegend so). Das Hydrocortison vergrößert aber leider für ein paar Nächte die Schlafprobleme.

    Vorgesehen sind in Ergänzung der bereits erhaltenen 4 Taxotere-Zyklen zunächst 2 weitereTaxotere-Zyklen (je 3 Infusionen 30 mg/m² wöchentlich, 1 Woche Pause). Dann Kontrolle über MRT und Scintigramm).
    Über eine weitere Dosis-Reduzierung auf 25 mg/m² - unter Berücksichtigung der als sehr hilfreich empfundenen Hinweise von Dr.F.E. - wird noch einmal gesprochen, wenn sich starke Negativwirkungen einstellen sollten. Eine Reduzierung wurde für diesen Fall als möglich zugesagt.
    Gegen die trotz Chemopause immer noch vorhandene Neuropathie (Taubheitsgefühl in den Füßen, Kribbeln, kalte Füße) nehme ich ab heute Neurotrat S forte (Vitamin B1, Vitamin B6) um die Neuropathie nicht zu verschlimmern. Gegen brüchige Fingernägel sowie eine Aufwölbung und Verfärbung hilft Neem-Nagelöl etwas.

    Wegen leichter Wassereinlagerungen wurde vor 2 Wochen meine linke Lunge punktiert. Krebszellen wurden in der Flüssigkeit nicht festgestellt. Auffällig ist aber eine insgesamt sehr hohe Zellzahl im Punktat von 1700 ul (Referennzbereich 100-500) und ein etwas erhöhter Gesamteiweißwert (3.8 g/dl). Die Ergebnisse muss ich noch mit meiner Onkologin besprechen.

    Weitere Medkamente:
    Magenschutz (Pantozol 40) täglich, Zometa alle 4 Wochen, Trenantone (kein Casodex mehr), täglich Prostar und Adovart, Pulmicort 400 sowie Schmerztabletten gegen Knochenschmerzen. Ich hoffe, dass ich die „Diclos“ nach Wiederaufnahme der Taxotere-Therapie langsam wieder weglassen kann.


    Ebenso habe ich heute mit Selen angefangen (Selenase 100 peroral, 100 Mikrogramm je Ampulle). Ich beginne mit 3 Ampullen pro Tag und will dann nach einer Woche auf 2 Ampullen/je Tag reduzieren. Laut Ärztin und Ernährungsberaterin soll Selen auch die Leber schützen.
    Außerdem nehme ich weiterhin Calcium D3 Kautabletten (600 mg Calcium-Ion) und halte den Calcium-Spiegel dadurch im Referenzbereich. Kaliumdefizite werden ggf. mit Bananen und getr. Aprikosen ausgeglichen, Magnesiummangel mit einem Kombipräparat Magnesium/L-Carnitin).

    Der aggressive Mitbewohner muss doch zumindest „einigermaßen nachhaltig“ zu beeindrucken sein.
    Über positive oder negative Erfahrungen berichte ich gerne demnächst weiter.
    Über Optimierungshinweise würde ich mich freuen.

    Bis dann alles Gute


    Siegbert
    Zuletzt geändert von Gast; 26.07.2006, 13:27.

    #2
    Lieber Siegbert,

    danke für deinen aufschlussreichen Zwischenbericht, der manchen wichtigen Hinweis zur Abfederung gewisser Nebenwirkungen enthält.
    Zu der Nagelproblematik habe ich einmal gelesen, dass es prophylaktisch hilfreich ist, die Nägel während der Infusion mit Eis zu kühlen. Auch gegen Geschmacksveränderungen kann Eislutschen helfen.

    Ich wünsche dir den bestmöglichen Erfolg und viel Kraft bei der zusätzlich belastenden Hitzewelle.

    Viele schöne Grüsse,

    Carola-Elke
    Man sollte dem anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten, in den er hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen.“ (Max Frisch)

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      #3
      Liebe Carola-Elke, liebe Mitstreiter,
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      die ersten drei Infusionen meiner 2. Taxotere-Runde sind mir trotz der ergänzenden Belastung durch die heißen Tage und Nächte gut bekommen.

      Die von 35 mg/m² auf 30 mg/m² leicht reduzierte Wochendosis führte zu einer nicht unerheblichen Reduzierung des PSA-Wertes von 10,5 ug/l (letzter Messwert in der Chemo-Pause, sehr wahrscheinlich sogar höher) auf nunmehr 8,3 ug/l.
      Die „Diclos“ gegen Knochenschmerzen konnte ich schon 3 Tage nach der ersten Infusion absetzen.
      Die Knochen-AP (Ostase) ging um ca. 60% auf nunmehr 30,9 ug/l zurück.
      Die Leukozyten- und Neutrophilenwerte wurden bisher nicht negativ beeinflusst. Die Werte verbessern sich sogar in Richtung Referenzbereich.
      Die Muskelschwäche hat durch die Infusionen nicht zugenommen und ist z.Z. erträglich.

      Der ergänzende Einsatz von „EPO“ scheint sich zu bewähren. Der auf 8,2 g/dl abgesunkene Hämoglobinwert steigt wieder an. Unterstützt habe ich „EPO“ durch die ergänzende Nahrungsergänzung mit Eisen (100 mg täglich für ca. 1 Woche). Anämie und Atemnot sind stark zurückgegangen. Gestiegen ist allerdings der Blutdruck.
      Neu ist ein leichter Druck im Schläfenbereich bei Anstrengungen bzw. bei „Positionsänderungen“ Sitzen - Stehen, der aber nicht anhält.

      Zu „EPO“ hat mir JürgVW eine interessante Information geschickt:

      EPO, von dem ich allerdings bis dahin nur wusste, dass es Blutdoping sei, hat offensichtlich vielfältigere Wirkungen, wie aus einer Publikation der Universität Zürich vom vergangenen Oktober hervorgeht (http://www.unipublic.unizh.ch/magazin/gesundheit/2005/1892.html). So scheint EPO einen Einfluss auf die Atmung zu haben, wie aus der gleichen Publikation hervorgeht, und recht rasch Wirkung zu entfalten, was aber noch Gegenstand von Studien sein soll:
      Schnelle Wirkung auf die Atmung
      Bei Sauerstoffmangel findet man bereits nach wenigen Stunden einen hohen Epo-Level im Blut. Bis das Bluthormon allerdings wirkt und mehr sauerstoffbindende rote Blutkörperchen gebildet worden sind, vergehen etwa zwei Wochen. Gassmanns Team vermutete deshalb bei Sauerstoffmangel noch eine weitere, schnellere Wirkung von Epo. Und fand sie im Gehirn: Dort wirkt Epo direkt auf die respiratorischen Zentren und lässt die Atmung besser werden. Bisher erst bei Mäusen; doch zusammen mit einer dänischen Forschergruppe starten demnächst Untersuchungen bei jungen Erwachsenen, denen kontrolliert Epo gespritzt wird.“

      Bin optimistisch, dass ich auch den nächsten Zyklus der 2. Taxotere-Runde ganz gut vertragen werde.
      Geplant sind insgesamt 6 Zyklen, doch „schau´n wir mal“.

      Viele Grüße


      Siegbert

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        #4
        Hallo lieber Siegbert,

        bei den relativ schlechten Meldungen der vergangenen Wochen freut es mich um so mehr, dass es dir unter der verringerten Low-dose Taxoteretherapie zusammen mit EPO besser als beim letzten mal geht!
        Danke für deinen interessanten Erfahrungsbericht.
        Jürgvw's gutes Auge und Fingerspitzengefühl für die Situation und seinen Ratschlag zum richtigen Zeitpunkt würde ich auch immer ernst nehmen.

        Weiterhin viel Optimismus, gute Verträglichkeit und besonders Erfolg wünsche ich dir, damit du dich im Spätsommer richtig erholen kannst und es demnächst heißt:


        Viele Grüsse,

        Carola-Elke
        Zuletzt geändert von Carola-Elke; 19.08.2006, 01:00.
        Man sollte dem anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten, in den er hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen.“ (Max Frisch)

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          #5
          >Liebe Mitkämpferinnen und Mitbetroffene,

          trotz und/oder wegen TAXOTERE (reduzierte Dosis 30 mg/² wöchentlich) in Verbindung mit EPO brachten der Spätsommer und Herbst für mich überwiegend und nachhaltig gute Tage, auch hinsichtlich der Lebensqualität, über die ja zurückliegend in Zusammenhang mit Chemotherapien hier im Forum viel diskutiert wurde.

          Das „Ahoj“ von Elke (und JürgVW) war eine tolle Empfehlung mit vielen schönen Erlebnissen und Begegnungen an Bord und bei – wenn auch anstrengenden – Landausflügen.
          Die zweiwöchige Alternative zum PK-Alltag war auch wichtig für die Psyche und eine tolle „Optimierung“ einer zunächst angedachten dreiwöchigen Reha.

          Natürlich waren die bereits vorangehend beschriebenen Negativwirkungen von TRENANTONE (7 Jahre regelmäßige Anwendung) und TAXOTERE durch das neue Umfeld nicht völlig verschwunden. Allein die Ablenkung durch die neuen Begegnungen und das so ganz andere Umfeld waren sehr hilfreich.
          Gespäche über Krankheiten und insbesondere über unsere PK-Krankheit gab es zwei Wochen lang nicht. Das machte den Kopf frei für andere Gedanken und baute auf.

          Sehr hilfreich und unterstützend gegen Negativwirkungen wie Muskelschwäche und Müdigkeit war aber insbesondere die ergänzende Einnahme von FORTECORTIN (Dexamethason) in möglichst niedriger Dosis (alle 2 Tage 2,5 mg Dexamethason als FORTECORTIN). Das reichte aus, um auch anstrengendere Landausflüge in der Gruppe und die Nutzung der Fitnessgeräte an Bord ganz gut zu überstehen.
          8 mg Dexamethason erhalte ich per Infusion direkt vor jeder Chemo.
          Von ergänzenden Hydrocortisongaben nach bzw. vor der nächsten Chemo wurde mir bisher von meinen Ärzten abgeraten, u. a. wegen langfristig negativer Auswirkungen von Hydrocortison auf die Muskeln (Muskelschwäche) und auf das Immunsystem.

          Aufgrund der positiven Erfahrungen durch meinen Eigenversuch mit Hydrocortison und die erhebliche Verbesserung der Lebensqualität habe ich inzwischen auch das ärztliche OK für ergänzende Cortisongaben, aber immer orientiert an der niedrigsten noch positiv wirksamen Dosierung. Diese kann man zur selber ausprobieren.
          Zur Zeit nehme ich ergänzend ( statt des sehr starken Wirkstoffs in Fortecortin) jeden 2. Tag zwischen den Chemo-Infusionen bzw. in kürzeren Chemo-Pausen 5 mg DECORTIN-H (Prednisolon) am Abend und am folgenden Morgen und komme mit dieser relativ schwachen Dosierung hinsichtlich der Neutralisierung der Muskelschwäche und einer leichten Atemnot ganz gut klar.



          Meinen 3. Taxotere-Zyklus (30 mg/m²) in Runde 2 habe ich am 21.09.06 begonnen, einschließlich EPO (wöchentlich 1 x). Zometainfusionen gegen die Knochenmethasen erfolgen alle 4 Wochen.

          Anders als bei der 1. Taxotere-Runde mit 35 mg/m² macht das Blutbild unter der reduzierten Dosis jetzt erstaunlich gut mit. Die Leukozyten und Neutrophilen liegen auch nach dem inzwischen abgeschlossenen 4. Zyklus (12 Infusionen) immer noch im Referenzbereich. Prednisolon nehme ich seit ca. 4 Wochen ergänzend zwischen den Infusionen wie oben beschrieben, mit guten Auswirkungen auf die Lebensqualität.

          Ergebnisse/Wirkungen/Fragen nach dem 4. TAXOTERE-Zyklus :

          - Der PSA-Wert ist von 10,5 ng/l im Mai auf nunmehr 5, 1 ng/l gefallen. Ich habe einen zügigeren und höheren Rückgang erwartet und erhofft. Die Richtung stimmt aber, insbesondere bei Berücksichtigung der aktuellen Scintigramm- und MRT-Ergebnisse (nachfolgend beschrieben).
          Könnten die ergänzenden Cortisongaben ursächlich sein für den langsamen
          PSA-Abfall oder eher die niedrigere Taxotere-Dosis ?

          - Die Knochen-AP (Ostase) fiel sehr erfreulich von 30,9 ug/l (am 15.08.06) auf 7,4 ug/l (am 9.11.06).

          - Das aktuelle Knochenscintigramm ergab eine „deutlich rückläufige Speicherintensität der diffusen Skeletfilia, keine neuen Herde und nur noch geringe Speicherinhomogenitäten
          und damit eine deutliche Verbesserung zu den zurückliegenden Scintigrammen im Januar 06 und Mai 06.

          - Knochenschmerzen sind dank TAXOTERE (und auch ZOMETA) kein Thema mehr.
          Sicherlich für mich die wichtigste Wirkung hinsichtlich einer Optimierung der
          Lebensqualität.
          Die Nebenwirkungen durch die Bekämpfung der Schmerzen vor der Chemo mit anderen starken Medikamenten (einschließlich Morphine) waren nicht akzeptabel, nur betäubend und völlig perspektivlos.

          - Haarausfall ist nicht mehr gegeben (nur Haarausdünnung in der 1. Runde von Mai bis April). Die alte Haardichte ist in der 2. Runde wieder da, wenn auch eine leichte Kräuselung auffällt (meiner Familie gefällt diese).

          - Negative Auswirkungen auf die Fingernägel (s. Bericht vom 26.07.06) gibt es nicht mehr.

          - Die Neurophatie (kalte Füße, leichte Taubheitsgefühle) ist geringfügig rückläufig dank NEUROTRAT S (3 x täglich 1 Tablette). Ergänzend helfen wärmende Strümpfe und/oder Bettschuhe in der Nacht. Selber Autofahren ist trotz Neurophatie möglich.


          - Das bereits zurückliegend größte Problem, die Muskelschwäche in den Oberschenkeln, führe ich nicht auf TAXOTERE, sondern auf TRENANTONE/ENANTONE (GnRH-Analoga) zurück sowie auf einen Kalziumantagonisten, den ich leider u. a, gegen hohen Blutdruck nehmen muss.

          Prednisolon hilft in der o. g. niedrigen Dosierung durchaus auch hinreichend gegen die Muskelschwäche, soll gem. Beipackzettel aber langfristig zu dieser beitragen, was dem „Austreiben von Belzebub mit Belzebub“ gleichkommen würde. Für die Optimierung der momentanen Lebensqualität ist die ergänzende Cortisongabe aber sehr hilfreich und muss daher mit abgewogen werden.
          Carola-Elke wies zurückliegend auf Quellen hin, die zu Ergebnissen kommen, dass Cortison in der Krebstherapie eher „kontraproduktiv“ sind.
          Das Absetzen von TRENANTONE ( nach 7 Jahren) diskutiere ich auch daher z. Z. wieder mit meinen Ärzten und werde mich wohl nach dem momentan laufenden 5. TAXOTERE-Zyklus zu einem Absetzen der TRENANTONE-Spritze durchringen. Der zurückliegende Versuch, stattdessen CASODEX zu nehmen, brachte keine erkennbare Auswirkung. CASODEX wurde bei mir im übrigen in 2002 nach ca. 3-4 Monaten abgesetzt wegen steigender PSA-Werte.
          Gibt es eine sinnvolle Alternative zu TRENANTONE bzw. GnRH-Analoga? Bilden die Hoden nach 7 Jahren Blockade überhaupt noch Testesteron?
          Eine eindeutige und begründete ärztliche Empfehlung zum Thema Absetzen von TRENANTONE habe ich leider noch nicht erhalten. Nur Professor Schultze-Seelmann (Freiburg) sprach sich für ein Absetzen aus. Die Begründung kenne ich leider nicht. Alle anderen Experten (auch meine Ärzte) nannten eine u. U. gegebene direkt abtötende Wirkung des Antihormons auf die PK-Zellen. Da auch bei überwiegend hormonunabhängigen PK-Zellen immer ein gewisser Teil noch auf Antihormone ansprechen soll, wird zumeist das Beibehalten der TRENANTONE-Therapie empfohlen. Kennt jemand Studien/Nachweise dieser These ?

          Das gegen Muskelschwäche empfohlenen „Muskeltraining“ besteht z. Z. aus maximal einstündigen Spaziergängen täglich (der Labrador fordert mich).
          In einem intensiveren Muskeltraining sehe ich erst wieder Sinn, wenn ein gewisser Testeronspiegel beim Aufbau der Muskeln mithelfen kann, also nach dem Absetzen von TRENANTONE - oder liege ich da falsch?


          Zusammenfassend kann ich berichten, dass mit den genannten Hilfen die Lebensqualität trotz TAXOTERE (in niedriger Dosierung) durchaus akzeptabel ist.
          Ich gehe davon aus, dass ich mir ohne die Chemotherapie über meine Lebensqualität keine Gedanken mehr machen könnte, da der „aggressive Mitbewohner“ schon längst gewonnen hätte.
          Insofern sehe ich momentan für mich und alle vergleichbaren Fälle keine Alternative zur Chemo mit TAXOTERE in leichter Dosierung.

          Hinweise zur Optimierung der Lebensqualität durch die Dosierung sowie ergänzende Hilfen (Nahrungsergänzungsmittel, Spaziergänge, ausreichende Luftfeuchtigkeit im Haus etc.) können wir nicht nur von den Ärzten erwarten. Hier muss sich jeder selbst beobachten, um die positiven und negativen Wirkungen der eingenommenen Medikamente und Hilfen individuell zu erfassen und mit seinen Ärzten und/oder hier im Forum diskutieren, austauschen und abwägen. Das gilt auch für Medikamente. Mitdenken ist ein Muss bis zur Narkose.


          Aufgrund der günstigen Ergebnisse des aktuellen Knochenscintigramms und auch der MRT-Abdomen vom gleichen Tag („eine vorhandene präsakrale Weichteilstruktur hat sich wieder leicht verkleinert und keine neu auftretenden Lymphknotenkonglomerat“) denke ich darüber nach, mit meiner Onkologin über eine Chemopause bereits nach dem 5. Zyklus (15 Infusionen) zu sprechen und auf den angedachten 6. Zyklus zu verzichten.
          Eine sehr engmaschige Überwachung der Tumormarker ist dann natürlich erforderlich und in der mich behandelnden Tagesklinik auch genauso gewährleistet, wie die schnelle Wiederaufnahme einer Monochemo oder einer Kombitherapie (z.B. mit Calzitriol oder u. U. auch Saraplatin), was aber dann sicherlich von der behandelnden Onkologin vorgeschlagen wird.

          Winfried W. hat nach meiner Erinnerung Erfahrungen mit dem vorzeitigen Absetzen von TAXOTERE und ebenfalls mit dem Absetzen von GnRH-Analoga bzw. einer AD3.
          Welche „Zwischentherapien“ bieten sich an ?

          Ich würde mich über Hinweise und Einschätzungen von vergleichbar betroffenen Mitstreitern und den Experten des Forums sehr freuen.


          Danke, alles Gute und hoffentlich alsbald wieder mal „Ahoj“


          Siegbert
          Zuletzt geändert von Gast; 17.11.2006, 19:04. Grund: redaktionell

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            #6
            Zitat von Carola-Elke Beitrag anzeigen
            ...Zu der Nagelproblematik habe ich einmal gelesen, dass es prophylaktisch hilfreich ist, die Nägel während der Infusion mit Eis zu kühlen.
            Es gibt zu diesem Behufe die original Aventis-Kühlhandschuhe. Die sind todschick!

            Zitat von Carola-Elke Beitrag anzeigen
            ... Auch gegen Geschmacksveränderungen kann Eislutschen helfen.
            Weiß nicht, vielleicht. Allerdings tritt diese Nebenwirkung nach meiner Erfahrung erst 14 Tage nach der Infusion auf.

            WW

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              #7
              Hallo Winfrie,

              mit den Nägeln und dem Geschmack habe ich in der 2. Runde mit Taxotere keine Probleme mehr. Mein Hauptproblem ist immer noch die Muskelschwäche und ztw. Müdigkeit. Die Ursache für die Muskelschwäche liegt aber meines Erachtens nicht bei Taxotere sondern bei Trenantone, so dass ich letzteres nach 7 Jahren absetzen möchte. Kleine Cortisongaben helfen zwar gegen die v.g. Negativwirkungen, möchte Cortison aber nicht zum Dauerhelfer befördern. Wie stehst Du zum Absetzen von GnRH-Analoga ?

              Grüße

              Siegbert

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                #8
                Ende der 2. Runde

                Zur Erinnerung:
                TNM-Klassifikation pT3b,pN1,G4,Gleasonscore 5 + 4 = 9 (31.05.2000).
                Habe ab 15.07.06 wöchentlich eine Taxotere-Infusion (30 mg/m²) erhalten (1 Zyklus = 3 Infusionen, eine Woche Pause).
                Vor jeder Chemo wurde ein großes Blutbild erstellt. Etwa alle 4 Wochen auch die Tumormarker PSA und Knochen-AP (Ostase).
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                Entwicklung Tumormarker:

                PSA ug/l Ostase ug/l Testesteron ug/l

                18.06.06:---------- 7,2---------- 68,5---------- < 0,1

                18.07.06:-------- 10,5

                15.08.06:--------- 8,3 ----------30,9

                21.09.06:---------- 6,9 ----------15,5

                19.10.06:---------- 5,1 ----------14,7

                09.11.06:---------- 5,1------------ 7,4

                16.11.06: ----------5,1-----------10,4

                14.12.06:-----------4,4 ------------9,5 -----------< 0,1

                04.01.07:-------------------------------------------- < 0,1

                18.01.07:---------- 4,4------------ 8,9


                Knochenszintigraphie vom 15.11.06:

                …. rückläufige Intensität der diffusen Skelettmetastasen, kein Nachweis zwischenzeitlich neu aufgetretener vermehrt knochenstoffwechselaktive Filiae.

                Die MRT-Abdomen vom 5.11.06 hat ergeben, dass eine Weichteilverdichtung vor dem 2. Sakralwirbel (Größe ca. 3 cm) sich leicht reduziert hat.

                Nebenwirkungen durch Chemo:

                Niedriger Hämoglobinwert verbunden mit Atembeschwerden (Kurzatmigkeit) und zeitweise Müdigkeit.
                Wurde verbessert durch EPO (z.B. ERYPO FS 40.000 I.E/ml).

                Zeitweise Geschmacksprobleme (alles schmeckte strohig).

                Kein Haarausfall, keine Probleme mit den Fingernägeln, keine Verschlechterung der Neuropathie in den Füßen.

                Sonstiges:

                ENANTONE wurde zuletzt am 23.11.06 gespritzt und dann abgesetzt.

                Medikamente nach der Chemo:

                PROSCAR und AVODART (täglich), NEUROTRAT S FORTE (täglich), OXIS und PULMICORT 400 (täglich), Calzium + D3 (täglich), Selen (täglich), ERYPO FS 40.000 (1 Spritze wöchentlich), ZOMETA (Infusion alle 4 Wochen).

                Der Testesteronwert wird alle 3 Wochen überprüft, um rechtzeitig auf das Weglassen des LHRH-Agonisten reagieren zu können.

                Eigene Bewertung der Chemo-Therapie:

                Die bis zum 4. Taxotere-Zyklus sehr zügige Reduzierung des PSA-Wertes habe ich so nicht erwartet.
                Aufgrund der nur noch geringen und sehr langsamen Reduzierung des PSA-Wertes ab November 2006 (nach dem 4. Zyklus) frage ich mich, ob die Taxotere-Infusionen nicht bereits nach dem 4. Zyklus hätte beendet werden können und sollen.
                Das starke Ansprechen der Taxotere-Therapie auf die Knochenmetastasen (auch noch nach dem 4. Zyklus) ist erfreulich (siehe Ostase).

                Insgesamt bin ich mit den Ergebnissen der zweiten Runde Taxotere zufrieden, insbesondere mit den Auswirkungen auf die Knochenmetastasen.
                Die mit den 6 Zyklen verbundenen Nebenwirkungen waren akzeptabel. Völlig problemlos waren die Nebenwirkungen während der Zyklen 1-4.
                Die Nebenwirkungen durch die Chemotherapie bewerte ich als weniger gravierend, als die Nebenwirkungen durch den LHRH-Agonisten nach 6 Jahren.

                Die positiven und negativen Wirkungen der Chemo muss man sicherlich individuell sehen. Jeder Körper (und Kopf) wird anders auf die Zellgifte reagieren.
                Für mich gab es keine Alternative, allein schon wegen der sofortigen Wirkungen auf die starken Knochenschmerzen.

                Grüße und alles Gute

                Siegbert

                Zuletzt geändert von Gast; 26.01.2007, 13:41.

                Kommentar


                  #9
                  Ende der 2. Runde

                  Hallo Siegbert,

                  habe Dir eine persönliche Nachricht gesendet.

                  Gruß - chrispa_

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo Chrispa,

                    bin einige Tage aus technischen Gründen telefonisch nicht erreichbar. Schick mir deine Fragen bitte als Private Nachricht.

                    Grüße


                    Siegbert

                    Kommentar

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