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Mittel gegen Prostatakrebs MDV3100

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    Mittel gegen Prostatakrebs MDV3100

    US-Forscher haben ein neues Mittel gegen Prostatakrebs erfolgreich im Labor getestet. Der Wirkstoff namens MDV3100 könnte für jene zehn Prozent der Patienten interessant sein, die unter einer besonders aggressiven Form des Karzinoms leiden und bei denen herkömmliche Medikamente nicht mehr anschlagen, berichten Forscher um Charles Sawyers vom Memorial-Sloan-Kettering-Krebszentrum in New York im US-Fachjournal "Science". Bei Versuchen mit Mäusen schrumpften transplantierte menschliche Tumoren, die sich mit gängigen Mittteln nicht mehr behandeln ließen. "Es ist möglicherweise ein neuer und besserer Weg zur Behandlung von Prostatakrebs", sagte Philip Kantoff vom Dana-Farber-Krebsinstitut in Boston, der an der Veröffentlichung selbst nicht beteiligt ist, dem Fachmagazin.
    Bleibt für uns zu hoffen, dass wenigstens mal eines der vielen an Mäusen vorab getesteten Mittelchen irgendwann wirklich zur Behandlung von aggressivem Prostatakrebs zum Einsatz kommt.
    Siehe auch diese Abhandlung.

    #2
    Neues von der hormonblockade?

    Hallo Hutschi,
    Du berichtest von neuen Erkenntnissen.

    Wieder wird neue Hoffnung im Kampf gegen Prostatakrebs geweckt. Wieder ist es ein neuer Wirkstoff, der im Tierversuch die Testosteronwirkung besser blockiert als die bisherigen Medikamente.
    Wissenschaftler um Chris Tran vom Memorial Sloan-Kettering Cancer Center in New York testeten neue Substanzen, die die krebsförderliche Wirkung des männlichen Geschlechtshormonens Testosteron hemmen soll. Die Versuchssubstanzen MDV3100 und RD162 greifen an den Hormonrezeptoren der Krebszellen an, die sich unter dem Einfluss von Testosteron oft besonders schnell vermehren (proliferieren). Auch herkömmliche Medikamente blockieren diese Rezeptoren - doch die Krebszellen reagieren auf die bisherigen Blockadeversuche und entgehen dem Angriff mitunter, indem sie immer mehr Andockstellen produzieren. Bisher haben wir Kranke da mit Dostinex versucht entgegenzuwirken.
    Das Neue scheint zu sein: Die beiden Wirkstoffe besetzen auch dann die Rezeptoren, wenn diese zahlreicher vorkommen als unter normalen Bedingungen. Bei den behandelten Mäusen nahm die Tumorgröße durch die Therapie deutlich ab.
    Bei Tests mit 30 Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakrebs, wo geklärt werden sollte, ob das Mittel sicher ist und wie es dosiert werden kann, stellte sich heraus, dass fast bei der Hälfte der Probanden der PSA-Wert abnahm. Die Experten bezeichneten die Substanzen als vielversprechend für die Therapie von fortgeschrittenem Prostatakrebs.

    Meine Anmerkung ist nicht neu:
    Maus müßte man sein. Es ist hinlänglich bekannt, dass Erfolge beim Mausmodell nur selten auf den Menschen übertragbar sind. Hier scheint es immerhin bei fast der Hälfte der kleinen Probandengruppe gelungen zu sein. Muß ich jetzt meine Meinung ändern? Bei mir überwiegt die Skepsis. Zu oft habe ich in den zehn Jahren meiner bisherigen Krankheit von ausserordentlichen Forschungserfolgen gehört und gelesen. Wir sind auf einem guten Weg, war auch oft dabei. Ziehe ich Bilanz, dann bin ich immer noch krank, werde mit Mitteln behandelt, die schon vor knapp zehn Jahren bekannt waren und großspurig angekündigte Neuerungen entpuppten sich als voreilige Wasserstandsmeldungen mehr für den Erfolg auf dem Aktienmarkt geeignet denn für uns langjährig Kranke. Und das, was dann noch übrig blieb, verfing sich in den Prüfnetzen der Zulassungsbehörden. Dennoch, die Hoffnung stirbt zuletzt, denn die Forscher arbeiten weiter. Hoffentlich bald mit durchschlagendem und nachhaltigem Erfolg für uns.
    Wolfhard
    www.prostata-sh.info

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      #3
      Manchmal kommt einfach Frust auf

      Hallo Wolfhard, es lässt sich nun mal nicht unter den Tisch kehren, dass viele der oft mit großem Getöse angekündigten, Hoffnungen erweckenden, vermeintlich kurz vor dem Durchbruch stehenden sensationellen Entdeckungen sich leider oft wie eine Seifenblase auflösen. Man hört nichts mehr davon, und das war es denn auch. In den letzten Tagen bin ich über 2 weitere Berichte, die dem oben von mir in das Forum gestellten Bericht sehr ähnlich waren, gestolpert. Ich habe einfach darauf verzichtet, das noch sehr ernst zu nehmen. Das ist aber sicher auch nicht richtig. Es könnte plötzlich wirklich das Non-Plus-Ultra dabei sein. Heute habe ich zum Thema Folsäure gelesen, dass das nichts für Männer sei, obwohl die ohne Folsäure sicher nicht lange am Leben blieben. Siehe hier. Dann stand da auch geschrieben, wie gefährlich Folsäure für Männer sei. In einer Studie unter der Leitung der University of Southern California zeigte sich, dass eine Folsäure-Einnahme von mehr als einem Milligramm täglich, das Prostatakrebs-Risiko auf das Dreifache hochschnellen lässt. Der empfohlene Tagesbedarf für Folsäure liegt bei 0.4 Milligramm. Soll ich jetzt das Grübeln anfangen und den Rechenschieber hervorholen ob solcher Hinweise?

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        #4
        Hallo Hutschi,
        Hallo Wolfhard,

        Präklinische und klinische Daten unterlegen die Wirksamkeit von MDV3100 bei casodexrefraktären Tumorzellen. Die PSA-Ansprechdaten waren in den ersten frühklinischen Daten erfreulich: vor Chemotherapie sprachen 55 %, nach einer Chemotherapie immer noch 42% an. Wegen der frühen Phase-I Studie gab es zum progessionsfreien Überleben noch keine Zahlen. Offensichtlich wurde MDV3100 auch in höheren Dosierungen gut vertragen. Jeder 7. Patient entwickelte eine minder schwere Form von Fatigue. Zum jetzigen Zeitpunkt sollte man sich mit übergroßen Hoffnungen noch zurückhalten - wie Wolfhard ja auch schreibt. Es liegen lediglich PSA-Ansprechdaten vor. Die sind zwar gut und machen auf mehr Daten neugierig.
        Anscheinend ist die Hormontherapie mit neuen Substanzen noch lange nicht ausgereizt. Es erinnert ein wenig an den Brustkrebs, wo nach und nach durch neue Substanzen die Hormontherapie verbessert werden konnte. Welche Unikliniken in Deutschland holen sich demnächst eine MDV3100-Phase-II??
        Gruß Josef

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