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PSA 660 - welche Möglichkeiten?

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    PSA 660 - welche Möglichkeiten?

    Hallo alle zusammen,
    ich hoffe ihr könnt mir weiter helfen. Mein Schwiegervater hat vor einem Monat die Diagnose Prostatakrebs mit einem PSA-Wert von 510 bekommen. Beim Knochenzintigramm wurden Metastasen im Bereich des Rippenthorax, der Wirbelsäule und des Beckens gefunden. Zusätzlich findet sich eine leichte Gonarthrose. Nach dieser Diagnose bekam er Hormone. Nach der Biopsie wurde festgestellt, daß die Prostata nicht mehr operabel ist. Er bekommt jetzt die 3-Monats-Spritze Zoladex?. Die Ärztin hat ihm keine Hoffnung mehr auf Heilung gemacht und ihn in den frühzeitigen Ruhestand geschickt.
    Ist das wirklich alles was man machen kann? Hat jemand vielleicht andere Erfahrungen gemacht? Kennt jemand neue Therapiemöglichkeiten?
    Ich bin wirklich über jeden Ratschlag dankbar, denn mein Schwiegervater ist erst 55 und hat "noch" keinerlei Schmerzen.

    #2
    Hallo meltzer79,
    durch die späte Erkennung ist Dein Schwiegervater in keiner einfachen Situation, doch besteht noch kein Grund, gleich mit dem schlimmsten zu rechnen.
    Es sollte bei ihm die wirksamste Hormonblockade eingesetzt werden, die sogenannte 3-fache HB.
    Da er noch relativ jung und in guter körperliche Verfassung ist, sollte man auch eine begleitende leichte Chemo in Erwägung ziehen, um einen möglichst starken ersten Angriff auf das Tumorgeschehen auszuüben.
    Gleichzeitig sollten auch alle diagnostischen Möglichkeiten an dem entnommenen Biopsiematerial ausgeschöpft werden, um ein möglichst genaues Bild über die vorliegenden Zellpopulationen zu erhalten. Das kann für die Wahl der Therapie wichtig sein.
    Obwohl die Androgenblockade bereits begonnen hat, kann eine kurzfristig durchgeführte PET-CT noch genaueren Aufschluss über das Ausmaß des Tumorbefalls liefern (das Szintigramm wird in erster Linie für das Skelett durchgeführt).
    Auf der Startseite des Forums findest Du umfangreiche Informationen über Diagnosen, Therapien, Ernährung usw. Arbeite das einmal in Ruhe durch. Auch agressive Prostatakrebse wachsen nicht so schnell, das man keine Zeit hätte, sich in aller Ruhe zu informieren.
    Ebenso solltest Du Dir den dort vorgestellten Ratgeber zum Prostatakrebs besorgen, es ist ein Standardwerk und enthält etliche wichtige Informationen.
    Viel Erfolg und alles Gute
    Peter

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      #3
      Es sollte bei ihm die wirksamste Hormonblockade eingesetzt werden, die sogenannte 3-fache HB.
      Dafür gibt es keinen Grund. Man kann genauso mit einer einfachen Hormontherapie beginnen, einen Überlebensvorteil gibt es durch die Kombination nicht.
      Mehr Nebenwirkungen gibt es allerdings.

      Da er noch relativ jung und in guter körperliche Verfassung ist, sollte man auch eine begleitende leichte Chemo in Erwägung ziehen, um einen möglichst starken ersten Angriff auf das Tumorgeschehen auszuüben.
      Dies ist ebenfalls keine Standardmassnahme. Das korrekte Vorgehen besteht darin zunächst die Hormontherapielinien auszuschöpfen und erst dann bei Hormonresistenz auf die Chemotherapie zurückzugreifen.
      Chemotherapie hat Nebenwirkungen und eine Überlebensvorteil durch einen so frühen Einsatz gibt es nicht.

      Gleichzeitig sollten auch alle diagnostischen Möglichkeiten an dem entnommenen Biopsiematerial ausgeschöpft werden, um ein möglichst genaues Bild über die vorliegenden Zellpopulationen zu erhalten. Das kann für die Wahl der Therapie wichtig sein.
      Dafür besteht kein Grund. Metastasierte Erkrankung heisst systemische Therapie.

      Obwohl die Androgenblockade bereits begonnen hat, kann eine kurzfristig durchgeführte PET-CT noch genaueren Aufschluss über das Ausmaß des Tumorbefalls liefern (das Szintigramm wird in erster Linie für das Skelett durchgeführt).
      Geldverschwendung meines Erachtens.
      Metastasierte Erkrankung heisst symptomorientierte Behandlung.
      Der Strahlentherapeut.

      Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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        #4
        dhb

        hallo meltzer

        gehe ich kurz auf die dhb...dreifache blockade.... ein.

        hier findet man viel im forum.

        nach der neue europäischen leitlinie der uros in europa, wird die einfache hormonblockade durchgeführt...leitlinie von 2007.


        gruss aus hbg.

        manni

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          #5
          Das ist auch von 2007:



          Ein Auszug daraus:

          Prof. Dr. med. Dr. h.c. Manfred Wirth, Dresden

          Die hormonelle Therapie des Prostatakarzinoms sollte dem Tumorstadium und dem Patienten angepasst werden. Neben der intermittierenden Therapie der antiandrogenen Monotherapie hat auch die maximale Androgenblockade einen Stellenwert.
          Gefragt ist hier der Experte, der die richtige Therapie zusammen mit dem Patienten festlegt.

          Gruss Ludwig
          Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

          https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

          Kommentar


            #6
            Zitat von LudwigS Beitrag anzeigen
            Das ist auch von 2007:



            Ein Auszug daraus:

            Prof. Dr. med. Dr. h.c. Manfred Wirth, Dresden

            Die hormonelle Therapie des Prostatakarzinoms sollte dem Tumorstadium und dem Patienten angepasst werden. Neben der intermittierenden Therapie der antiandrogenen Monotherapie hat auch die maximale Androgenblockade einen Stellenwert.
            Gefragt ist hier der Experte, der die richtige Therapie zusammen mit dem Patienten festlegt.

            Gruss Ludwig
            Man darf folgenden Grundsatz nicht vergessen:
            Jeder Therapie hat Nebenwirkungen. Somit sollte man sich ganz genau überlegen, was man sich von einer zusätzlichen Therapie ohne nachgewiesenem Vorteil verspricht.
            Der Strahlentherapeut.

            Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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              #7
              Hallo Daniel,

              Zitat: "Jeder Therapie hat Nebenwirkungen. Somit sollte man sich ganz genau überlegen, was man sich von einer zusätzlichen Therapie ohne nachgewiesenem Vorteil verspricht."

              Wir kennen nur den aPSA und das es sich um einen systemisches PCa handelt, ist natürlich zu wenig um beurteilen zu können.

              Um die Nebenwirkungen zu berücksichtigen, würde ich bei diesem hohen PSA nie blind eine HB machen, also monatelang probieren ohne zu wissen, wie die Ploidie des PCa ist. Es ist davon aus zu gehen, daß dieser evtl. jetzt schon teilweise Hormontaub ist. Bei mir und anderen war das am Anfang schon so.

              Mir hat die 2- und 3HB keinen Vorteil gebracht, auch nicht geschadet, von den erträglichen Nebenwirkungen abgesehen. Ich weiss ich darf das nicht sagen, aber vieles darf ich nicht.

              Gruß Konrad

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                #8
                Hallo Melzer 79,

                schau dir bitte mein Profil an. İn diesem Stadium geht die leitlinienorientierte Medizin von einer systemischen Erkrankung aus.

                Die einzige Antwort ist z.Z. die Antihormonblockade.

                Eine lebenswichtige Ergaenzung die İnfusion von 3 wöchentlicher Zometainfusion.

                Eine weitere Möglichkeit - entgegen den Leitlinien - die Reduzierung der Tumormasse durch eine TURP in Kombination mit einer HİFU.

                Lerne möglichst schnell die weiteren zusaetzlichen Möglichkeiten und entscheide dann.

                Unbedingt das Biopsat zur weiteren Bestimmung der Tumormarker und der Ploidie durchführen lassen. So würde ich persönlich verfahren mit 55 Jahren und mich nicht auf die palitative Schiene einer Einbahnstrasse setzen lassen.

                Agiere und suche einen Uroonkologe der mitzieht.
                Zometa ist ein sofortiges Muss.

                Sollten bestimmte Buchstaben des Treads anders dargestellt sein, ist es nicht die Orthografie, sondern die türkische Tastaturbelegung.
                İch bitte um Nachsicht und deinem Vater Kampfgeist, Steh- und Lernvermögen.

                Eine glückliche Hand
                Hans-J.
                Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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                  #9
                  Neue Ergebnisse

                  Hallo alle zusammen,
                  erstmal vielen Dank für die vielen Antworten. Haben uns schon etwas weiter geholfen. Nun haben wir neue Ergebnisse bekommen und ich hoffe auch diesmal auf eure Mithilfe...


                  Leider verstehe ich nur Bahnhof, deshalb schreib ich den Biopsiebefund einfach mal ab. Vielleicht kann mir das jemand "übersetzen" und mir dann weiter helfen...


                  Invasives gering differenziertes glanduläres Prostatakarzinom (G3, Gleason Score 4+4=8) mit sobtotaler Tumorinfiltration aller Biopsiezylinder, im Biopsiezylinder 1 mit perineuraler Ausbreitung. Klassifikation pT1c
                  Im Biopsiezylinder 5 ist der Befund verdächtig auf bereits das Vorliegen einer extrakapsulären Tumorausbreitung.


                  So, was heißt das nun alles? Wie können wir weiter vorgehen?

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                    #10
                    Was nun ?

                    Hallo meltzer79, in diesem Beitrag ist eigentlich schon alles erläutert, was in Anbetracht der schon bekannten Fakten veranlasst werden sollte. Eine Erklärung der medizinischen Details, also der Beschreibung des pathologischen Befundes mag zum besseren Verständnis sinnvoll sein. Es ändert aber nichts an den schon bislang feststehenden Tatsachen, die hier nur noch untermauert werden mit den Bestätigungen, dass es sich um ein drüsenartiges Karzinom, mit nicht gänzlicher Tumorinfiltration aller Stanzbiopsate handelt, wobei 1 Stanze mit einer Ausbreitung um die Nerven herum manifestiert wurde, und 1 Stanze den Verdacht auf eine Ausdehnung außerhalb der Prostatakapsel beinhaltet. Der GS 4+4 bestätigt auch den Tatbestand eines sehr aggressiven und mit Sicherheit systemischen Tumors. Die Hormonblockade und die schon laufende Zometa-Infusionen sollten ohne Verzögerung fortgesetzt werden. Mehr vermag ich leider als auch Betroffener hierzu nicht mehr hinzuzufügen.

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