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Bestrahlung und HT nach OP wg. R1-Tumor

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    Bestrahlung und HT nach OP wg. R1-Tumor

    Hallo allerseits!
    es war ja schon häufig Thema hier, die Nachbehandlung bei R1-Befund nach OP.
    zunächst mein Befund nach OP vom 2.2.09:
    pT3b pN0 (0/29) pMx L1 V0 Pn1 Stadium III; Grading: G3; Gleason 7 (4+3) (20 %)
    Ich habe mich nach der OP zwar relativ schnell körperlich erholt (mit Ausnahme Potenz), war aber mental so ausgelaugt (auch aus Gründen, die mit der Krankheit nichts zu tun haben), dass ich mich mit der Therapieempfehlung meines Urologen und nachfolgend des Strahlentherapeuten inhaltlich nicht auseinandergesetzt habe, sondern "brav" alles mache, was vorgeschlagen wird, ohne mich inhaltlich damit zu befassen.

    also: "maximale Androgenblockade" für drei Monate (seit Anfang März) mit Depotspritze Trenantane (oder so ähnlich) plus Biculitamid. Das soll den Resttumor am wachsen bzw. streuen hindern und ihn vor der Bestrahlung schon mal etwas schwächen (in meinen Worten wiedergegeben, wie ich es verstanden habe).
    ambulante Bestrahlung seit Mite April: insgesamt 38 mal 1,8 Gray, davon 28 mal die ganze Beckenregion ("kleines Becken" genannt), Ziel: die Lymphknoten im weiteren Prostataumfeld zu erwischen, falls Tumorzellen die engere Region verlassen haben; weitere 8 mal nur die Prostataloge.

    Meine Fragen nun, vor allem an die Experten:
    Ist der Therapieansatz sinnvoll, z. B. die Kombination Hormon- und Strahlentherapie, ich habe in anderen Beiträgen gegenteiliges gelesen?
    Bringt die großräumige Bestrahlung (28 x 1,8 Gray) einen angemessenen Nutzen im Verhältnis zu den zu erwartenden Nebenwirkungen?
    Reichen die 64,8 Gray für den R1-Tumor in der Prostataloge aus?
    Was ist als begleitende Maßnahme sinnvoll, ich neige dazu, nichts weiter zu machen, weil: entweder wirkt´s - dann hat´s Einfluss auf die Therapie; oder es wirkt nicht - dann kann ich´s auch sein lassen.
    Sind Alkohol, Nikotin, Sport belastend bzw. verringern die Wirkung der Therapie oder nicht; meine Ärzte haben sich hierzu nicht aktiv geäußert, habe allerdings vergessen, ausdrücklich danach zu fragen. (Dass Nikotin und Alkohol allgemein nicht gesundheitsfördernd sind, ist mir bekannt, mir geht´s hier speziell um die durchgeführte Therapie, und es handelt sich auch nicht um riesige Mengen, sondern um gelegentliche Entspannungsbierchen mit Zigarette)

    #2
    Ist der Therapieansatz sinnvoll, z. B. die Kombination Hormon- und Strahlentherapie, ich habe in anderen Beiträgen gegenteiliges gelesen?
    Dazu gibt es keinen Beweis bislang.
    Schaden tut's vermutlich nicht (ausser von mehr Nebenwirkungen).
    Bringt die großräumige Bestrahlung (28 x 1,8 Gray) einen angemessenen Nutzen im Verhältnis zu den zu erwartenden Nebenwirkungen?
    Bei 0/29 LK halte ich diese grossvolumige Behandlung der Lymphabflusswege eher für nicht notwendig.
    Reichen die 64,8 Gray für den R1-Tumor in der Prostataloge aus?
    Ja.
    Der Strahlentherapeut.

    Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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      #3
      Vielen herzlichen Dank für die klaren Aussagen!
      Meine beiden Ärzte scheinen also eher auf Nummer Sicher in Sachen Heilung zu gehen und dabei möglicherweise unnötige Belastungen in Kauf zu nehmen; ist mir tendenziell lieber als umgekehrt.

      Die dreimonatige Hormontherapie habe ich jetzt zur Hälfte hinter mir und könnte sie - jedenfalls was die Depotspritze betrifft - ohnehin nicht mehr rückgängig machen. Einzige Nebenwirkung bislang ist der Libidoverlust und damit verbunden eine Unterbrechung der bisherigen Versuche zur Wiedererlangung des Erektionsvermögens.

      Die nach Ihrer Aussage wegen 0/29 LK eher nicht notwendige grossvolumige Behandlung der Lymphabflusswege beruht wohl auf dem allg. erhöhten Risiko (L1, Pn1).
      Frage: Welche zusätzlichen Belastungen/Nebenwirkungen drohen bei dieser evtl. unnötigen Belastung des kleinen Beckens mit 50,4 Gy?
      (Ich würde es wegen der Hoffnung auf langfristige Heilung nicht infrage stellen, dass die Prostataloge in ausreichender Stärke behandelt wird - und damit leider zwangsläufig auch die Erektionsnerven. Bei den Zusatzbelastungen geht es also "nur" um die Mehrbelastungen, die durch die großräumige Behandlung entstehen.)

      Und noch eine Frage dazu: Reicht es aus, den Beginn von Nebenwirkungen zunächst abzuwarten und erst dann vorzeitig das Bestrahlungsfeld auf die Prostataloge zu reduzieren, oder ist es dann zu spät?

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        #4
        Frage: Welche zusätzlichen Belastungen/Nebenwirkungen drohen bei dieser evtl. unnötigen Belastung des kleinen Beckens mit 50,4 Gy?
        (Ich würde es wegen der Hoffnung auf langfristige Heilung nicht infrage stellen, dass die Prostataloge in ausreichender Stärke behandelt wird - und damit leider zwangsläufig auch die Erektionsnerven. Bei den Zusatzbelastungen geht es also "nur" um die Mehrbelastungen, die durch die großräumige Behandlung entstehen.)
        Akut: Übelkeit, Erbrechen (eher selten), Durchfall, Harndrang
        Chronisch: Blähungen, Durchfall, Darmschäden (eher selten), Schrumpfblase (eher selten), Gefässverkalkungen.

        Und noch eine Frage dazu: Reicht es aus, den Beginn von Nebenwirkungen zunächst abzuwarten und erst dann vorzeitig das Bestrahlungsfeld auf die Prostataloge zu reduzieren, oder ist es dann zu spät?
        Was die akuten Nebenwirkungen angeht kann man das so machen.
        Was die chronischen Nebenwirkungen angeht bringt das nichts.
        Der Strahlentherapeut.

        Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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          #5
          Vielen Dank!

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