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    Hallo,
    ich bin ein "Neuer", grüße alle Mitglieder und Bitte um Rat.
    Vor ca. 6 Jahren wurde bei mir ein erhöher PSA-Wert festgestellt. In diesem Zeitraum schwankte der Wert zwischen 5,9 und 7,2. Ich hatte keine prostatypischen Begleiterscheinungen, habe aber mit der Wirbelsäule zu tun. (Entzündungen - Medikamente). In diesem Zeitraum nahm mein Urologe 2x eine Stanßprobe, beide o. B. Im letzten Jahr wurde 1/4 jährlich der PSA-Wert gemessen. Jetzt, im März 2009 lag der Wert über 8,2 und mein Urologe schabte mir die Prostata aus, mit der Hoffnung, der Wert werde sinken. Der Eingriff war doch belastend, erst der Katheder, dann Entzündung der Harnröhre, danach Entzündung des rechten Nebenhodens. Nun alles wieder überstanden, fühl mich wieder gut. Aber die pathologisch-anatomische Begutachtung veranlaßte meinen Urologen mich zum CT zu schicken, da er mir die Prostata total entfernen will.(möchte).
    Das CT ergab, das alles auf die Prostata begrenzt ist. Aber laut der Begutachtung liegt folgende Tumor-Klassifikation vor:
    Topographie: ICD-C 61
    Morphologie: ICD-OM 8140/3
    TNM: pT1c, G1sc3+4 (20%)= 7

    Habe eine 3 Monate Hormonspritze bekomme, weil ich erst mal zu mir finden muß.

    Kann mir jemand diese Werte erklären?

    Danke, Premme
    Daten und Berichte unter: www.myprostate.eu/?req=user&id=84&page=report

    #2
    Hallo Premme,

    Topographie: ICD-C 61 = Adenokarzinom (Als Adenokarzinom bezeichnet man einen bösartigen (malignen) Tumor, der aus Drüsengewebe hervorgegangen ist)
    Morphologie: ICD-OM 8140/3 = Adenokarzinom o.n.A. (infiltrierender Tumor)
    TNM: pT1c, G1sc3+4 (20%)= 7
    Die dritte Zeile ist für Dich die wichtigste:
    TNM = Tumorklassifikation
    pT1c = Tumor wird durch Nadelbiopsie diagnostiziert (sagt nichts über die Ausbreitung aus)
    GL = Gleason Score, eine Scala von 2 - 10, der etwas über die Endifferenzierung und damit die Aggressivität eines Prostatakrebses aussagt. Mit einem 7a hast Du einen etwas aggressiven Krebs, der behandelt gehört und mit Abwarten und Beobachten nicht mehr auszusitzen ist.

    Der Gleason Score setzt sich aus zwei Zahlen zusammen (Scala 1 - 5). Die erste Zahl betrifft die häufigsten gefundenen Krebszellen, also 3, die zweite Zahl mit 4 die zweithäufigsten. Die Prozentzahl sagt den Anteil der 4er Zellen, die leider zu den aggressiven gehören, aus.

    Alles in allem ein Befund, bei dem der Prostatakrebs noch heilbar ist. Etwas krititsch sehe ich die Verabreichung einer Hormonspritze, weil sie eine eventuelle Operation erschwert. Der Schnittrand ist im Hinblick auf die Nervschonung nicht mehr so gut zu beurteilen und der Gleason Score wird verfälscht. Er wird in die Höhe getrieben und gibt dann nach der OP ein schlechteres Bild ab, als es in der Wirklichkeit ist. Deshalb sollte, wenn Du Dich zur OP entscheidest, der Pathologe auf die vorherige Hormontherapie hingewiesen werden.

    Für die Bestrahlung ist eine vorherige Hormontherapie eher von Vorteil, weil es einige Studien gibt, die darin einen Benefit für den Patienten sehen.

    Alles Gute und vor allen Dingen eine gute Therapieentscheidung!

    Hansjörg Burger
    Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

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      #3
      Moin Hans-Jörg

      Ich hab´mal ´ne kleine Zwischenfrage zum Thema :

      Was macht den Tumor eigentlich aggressiv ? Ist es das Gesamtvolumen oder eher der Anteil des Gleason-Grad 4 bzw. 5 ?

      Ist ein Gleason-Score 3+4 (40%) bei 6 ccm Gesamtvolumen günstiger in der Prognose als ein 4+4 mit max. 2 ccm verteilt auf 2 Tumorherde ?

      Gibt es da Einschätzungen oder Erkenntnisse ?

      LG

      Reinhard

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        #4
        Entscheidung

        Grüß Dich Premme,
        Habe eine 3 Monate Hormonspritze bekomme, weil ich erst mal zu mir finden muß.
        Wurde vor der HB-Spritze Tage zuvor schon ein Bicalutamid verabreicht? Denn vor Beginn einer LHRH-Analogon-Therapie soll damit eine sog. Flare-up verhütet werden, damit ist der Testosteron gemeint!
        Lasse 4 Wochen nach der Spritze die PSA und Testosteron Werte messe, dann sieht man weiter!
        Alles Gute für Dich
        Helmut

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          #5
          Entscheidung

          Grüß Dich Reinhard,
          Ist ein Gleason-Score 3+4 (40%) bei 6 ccm Gesamtvolumen günstiger in der Prognose als ein 4+4 mit max. 2 ccm verteilt auf 2 Tumorherde ?
          Davon bin ich schon überzeugt, denn schau Dir doch mal die Die Gleason-Skala an! Und da meine ich, spielt die Größe der Tumore -wenn sie noch in der Kapsel sind- keine Rolle!
          Gruß, Helmut

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            #6
            Hallo Premme,

            aus Deinem Profil geht zwar nicht Dein Alter hervor, als Pensionär wirst Du, so denke ich, nicht mehr zu den ganz jungen Betroffenen gehören.
            Wenn die zuletzt durchgemachte TUR-P (Ausschälung) nicht zu radikal erfolgt ist, sollte auch die Möglichkeit einer HDR-Brachy-Therapie bei Dir in Frage kommen. Als Berliner hast Du eines der besten Zentren direkt vor Deiner Haustür. Diese Therapie, sollte sie möglich sein, ist in der Qualität mit einer radikalen operativen Therapie gleich zu setzen, dabei in aller Regel nervschonender und weniger die Kontinenz beeinflussend.

            Wie Hansjörg schon richtigerweise mitgeteilt hat, ist der erhobene Befund nicht geeignet, die Sache durch weiteres Beobachten einfach auszusitzen, es ist aber auch nicht erfoderlich eine Hals über Kopf Entscheidung herbei zu führen.

            Es hat sich allgemein gezeigt, gute Recherche führt zu befriedigenden Ergebnissen. Ich wünsche Dir die nötige Gelassenheit, die für Dich bestmögliche Entscheidung in absehbarer Zeit zu finden.

            Herzliche Grüße und einen schönen 1. Mai-Feiertag
            Heribert

            Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
            myProstate.eu
            Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
            Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



            (Luciano de Crescenzo)

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              #7
              Zitat von spertel Beitrag anzeigen
              Moin Hans-Jörg

              Ich hab´mal ´ne kleine Zwischenfrage zum Thema :

              Was macht den Tumor eigentlich aggressiv ? Ist es das Gesamtvolumen oder eher der Anteil des Gleason-Grad 4 bzw. 5 ?

              Ist ein Gleason-Score 3+4 (40%) bei 6 ccm Gesamtvolumen günstiger in der Prognose als ein 4+4 mit max. 2 ccm verteilt auf 2 Tumorherde ?

              Gibt es da Einschätzungen oder Erkenntnisse ?

              LG

              Reinhard
              Hallo Reinhard,

              ich gehe da nicht so tief rein. Meiner Ansicht nach führen die ganzen Berechnungen zu nichts, weil sich der PK an keine Algorithmen oder Regeln hält, weder im Guten noch im Bösen.

              Ich halte mich rein an den Gleason Score und würde einen 3 + 4 = 7 als weniger aggressiv einstufen, als einen 4 + 4 = 8 (unabhängig von der Größe und Verteilung).

              Gruß

              Hansjörg Burger

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                #8
                Klarstellungen und Dank

                Hallo Burger H,
                erstmal Dank für die schnellen Antworten. Der Befund ist jetzt etwas verständlicher, aber ich habe ja "nur" 7. Trotzdem.
                Erstmal Dank

                Hallo Helmut 2,
                als ich bei meinem Urologen im Gespräch war, fragte ich nach, ob die OP im Winter durchgeführt werden kann. Ich wollte noch etwas Luft haben. Er sagte natürlich, aber er müsse mir ein Medikament geben. Dann gab er mir die Spritze, sagte den Preis und das wars. Habe jetzt öfters starke Hitzewallungen und Druck im Unterbauch. Er sagt, das kommt von der Spritze mit den Hormonen. Gedacht war eigentlich noch eine, um die Zeit bis zur OP zu strecken, aber wenn ich das alles so lese!
                Sollte ich nach dieser, ersten, Schluß damit machen, und meine Werte dann überprüfen lassen? Aber
                Erstmal Dank

                Hallo Heribert,
                ich habe unter Profil mein Geburtsjahr eingegeben, steht rechts unter Kurzinfo. Werde aber mein Profil noch etwas erweitern. Bin ja noch frisch in diesem Forum. Deshalb
                Erstmal Dank

                Allen, die mir geantwortet haben, und so schnell, noch einen schönen 1. Maiabend.

                Gruß Premme
                Zuletzt geändert von premme; 01.05.2009, 19:51. Grund: erweitern
                Daten und Berichte unter: www.myprostate.eu/?req=user&id=84&page=report

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                  #9
                  DNA-Zytometrie

                  Hallo premme,
                  hast du dich bereits endgültig für eine OP entschieden? Falls du dir nämlich noch nicht sicher bist, wäre auch zu überlgen, von deinen Biopsaten noch eine DNA-Zytometrie zu machen, um die Aggressivität deines Tumors festzustellen und dann gegebenenfalls auch eine andere Therapieform zu erwägen. Wenn du mehr dazu wissen willst, klicke doch den folgenden Link an: http://media.gek.de/downloads/brosch...statakrebs.pdf
                  Schöne Grüße und alles Gute von
                  Ruggero

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                    #10
                    Zitat von ruggero1 Beitrag anzeigen
                    Hallo premme,
                    hast du dich bereits endgültig für eine OP entschieden?
                    Hallo,
                    eigentlich ja, habe aber in der nächsten Woche noch einen Gesprächstermin bei einem Professor, wegen der "zweiten Meinung". Werde alle Berichte vorlegen, meinen Verlauf schildern und dann seine Meinung hören. Auch wegen der Spritze werde ich nachfragen.

                    Bis dann, Premme
                    Daten und Berichte unter: www.myprostate.eu/?req=user&id=84&page=report

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                      #11
                      Eigentlich ist die Klassifikation pT1c falsch in dieser Situtation.

                      Wenn der Tumor zufällig bei eienr TUR-P festgestellt wurde, dann müsste es pT1a und pT1b heissen, je nachdem wieviel Gewebe befallen war.

                      EIne HDR-Brachytherapie oder eine Seeds-Implantation sind nach erfolgter TUR-P nicht trivial und eventuell sogar nicht machbar, je nachdem wie jetzt die Prostata ausschaut.

                      Im Prinzip aber gibt es die Alternativen der Operation und der Strahlentherapie.
                      Der Strahlentherapeut.

                      Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                        #12
                        szintigramm

                        hallo premme

                        bei einem gleason-wert von..7,0,sollte ein szintigramm gemacht werden.
                        auch ist die aufnahme..mrt mit endorektaler spule sinnvoll.

                        man muß wissen,wie alles aussieht.

                        gruss manni

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                          #13
                          Info für Daniel Schmidt und weinreich

                          Hallo,
                          habe eure Hinweise und Anregungen gelesen. Danke, habe mir alles notiert, und werde bei meinem Termin am 11.05.2009 bei dem Prof. alles nachfragen.

                          Halte alle auf dem laufenden.

                          Gruß Premme
                          Daten und Berichte unter: www.myprostate.eu/?req=user&id=84&page=report

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                            #14
                            Betr.: Gespräch beim Prof.

                            Hallo,
                            heute hatte ich meinen Gesprächstermin und will euch berichten.
                            Nachdem ich im Zeitraffer kurz meine "Entstehung" geschildert hatte, legte ich meine schriftlichen Befunde vor.
                            Der CT Bericht ist ohne irgendwelche Anzeichen.
                            Die Pathologische-anatomische Begutachtung der Ausschälung ist ebenfalls ohne Befund.
                            Es wurden zusätzlich 10 Stanzen genommen. Laut seiner Aussage ist in einer Stanze etwas "böses" gefunden worden. Der Gleason score liegt bei 3+4=7, der TNM: pT1a.
                            Somit bestehe kein Grund zu einer sofortigen Operation. Wäre der Wert
                            4+3=7, wäre die Situation anders. (Seine Aussage).
                            Wie sollte ich nun weiter verfahren?.
                            Also, PSA weiter messen. Dann kam von mir der Hinweis meines Urologen, sofort OP und zur Terminverschiebung die 3 Monatsspritze. Nun entrutschte ihm ein "was, sie haben die Spritze bekommen". Diese Spritze war absolut nicht nötig.
                            Ich soll den PSA-Termin in 2 Wochen ausfallen lassen, ca. 4 Monate abwarten, bis mein Körper die Spritze abgebaut hat, und dann PSA messen.
                            Liegt der Wert sehr hoch, ca. 8,0, weitere Untersuchungen, ansonsten mit PSA-Kontrollen weiterleben.
                            Nebenbei erwähnte ich, das mein Urologe mich operieren wollte. Er sagte er kenne meinen Urologen, aber nicht als operierenden Arzt.
                            Das war es erstmal.

                            Gruß Premme
                            Daten und Berichte unter: www.myprostate.eu/?req=user&id=84&page=report

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                              #15
                              Der PSA-Wert wird bestimm weit unten bleiben

                              Nach der Hormonspritze und der Ausschabung der Prostata ist zu erwarten, dass der PSA-Wert unten bleibt. Auch ohne die Spritze wäre der PSA-Wert abgefallen.

                              Vermutlich haben Sie dieses und eventuell auch das ganze nächste Jahr Ruhe.
                              Später kann es sein, dass der PSA-Wert wieder steigt.
                              Dann müsste man sich überlegen, was man für eine Behandlung gerne machen möchte. Prinzipiell gibt es die Möglichkeiten der OP, der Strahlentherapie oder des abhaltenden Vorgehens weiterhin mit eventueller Hormontherapie immer wieder mal.
                              Der Strahlentherapeut.

                              Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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