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Strategie für eine Therapie

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    Strategie für eine Therapie

    Einen schönen Tag allerseits!

    Ich habe demnächst wieder meine routinemäßige Nachsorgeuntersuchung. Mein Urologe wird dann wieder sagen "Wir müssen früher oder später mit einer Hormontherapie beginnen." Und ich werde dann wieder antworten "Lieber später als früher."

    Aber das ist natürlich kein Ersatz für eine Strategie, wie ich in Zukunft meinen PC angehe (meine Krankheitsentwicklung habe ich in meinem Profil beschrieben.)

    Ich möchte folgenden Vergleich anstellen: weiteres Abwarten bis zu einem dreistelligen PSA-Wert und Einstieg in eine Hormonblockade zum jetzigen Zeitpunkt.

    In den 7 Jahren seit meiner OP ist der PSA-Wert von 0,01 ng/ml auf ca 1 ng/ml gestiegen. Das sind zwei Zehnerpotenzen und entspricht ungefähr einer Verdopplungszeit von 12 Monaten. Eine gleichbleibende VZ vorausgesetzt, würde ich nach weiteren 7 Jahren bei 100 ng/ml liegen. Ich stelle mir das so vor, dass ich ein freies Leben führen kann, das nicht durch Therapien und ihre Nebeneffekte beeinträchtigt ist. Ich nehme in Kauf, dass wahrscheinlich eine Hormontherapie nach dieser Zeit nicht mehr den Effekt bringen kann wie ein früherer Einstieg, aber ich habe ja 7 schöne Jahre gehabt. Falls in der Zwischenzeit Metastasen nachgewiesen werden sollten oder Schmerzen auftreten, würde ich natürlich diese Strategie überdenken.

    Die Alternative wäre eine HB-Therapie zum jetzigen Zeitpunkt. Ich weiß von Bekannten, dass sie diesen Weg gewählt haben und eigentlich zufrieden sind. Ich habe aber aus Vorträgen die Information, dass der Proststakrebs durch eine Hormonblockade im Mittel nur drei Jahre ruhiggestellt werden kann. Es folgt dann ein hormonrefraktärer Krebs mit einem beschleunigten Wachstum. Es besteht also das Risiko, dass ich nach 7 Jahren ebenfalls bei einem PSA-Wert von 100 ng/ml bin. Und ich habe das meiste Pulver schon verschossen.

    Ein Urologe wird wahrscheinlich immer zu einer Therapie drängen, denn er sieht es als seine Aufgabe an, die medizinischen Möglichkeiten zur Behandlung von Krankheiten auch einzusetzen. Aber für mich ist eine Therapie, die keine Vorteile in der Lebensqualität bringt, nur Aktionismus.

    Ich glaube, dass es zu diesem Thema viele Meinungen und auch Erfahrungen gibt. Ich würde mich freuen, zu meinem Thema Diskussionsbeiträge zu erhalten, damit ich eine breitere Basis für eine Entscheidung habe.

    Vielen Dank und viele Grüße

    Peter

    #2
    Strategie für eine Therapie

    Hallo, grüß Dich PeterAS,
    von PeterAS: Eine gleichbleibende VZ vorausgesetzt, würde ich nach weiteren 7 Jahren bei 100 ng/ml liegen. Ich stelle mir das so vor, dass ich ein freies Leben führen kann, das nicht durch Therapien und ihre Nebeneffekte beeinträchtigt ist. Ich nehme in Kauf, dass...
    Kennst Du den Spruch -Erstens kommt es anderst und Zweitens wie man`s denkt!- Also, der PSA-Wert steigt nicht gleichmäßig wie Du meinst sondern er wird sich mit der Zeit potenzieren und unter Umständen bist Du schneller bei 5 od. 10 ng/ml und da solltest Du eine intermettierende ADT machen und permanent Avodart einnehmen während und nach der Therapie! Das empfehle ich Dir und nicht bis 100 ng/ml kommen lassen, das ist viel zu hoch!

    Nach deinen jetzigen Werten kannst Du bestimmt 3-4 Jahre warten bis es soweit ist mit der nächsten Therapie!
    Denke mal darüber nach und alles Gute
    Helmut

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      #3
      Die Frage, wann man mit dr Hormontherapie anfangen soll, bei einem Patienten der an sich keine Symptome durch die Tumorerkrankung hat ist bereits in Studien untersucht worden.

      Eine bekannte Studie wäre:
      "Immediate versus deferred treatment for advanced prostatic cancer: initial results of the Medical Research Council Trial. The Medical Research Council Prostate Cancer Working Party Investigators Group"

      Hier hat sich gezeigt, dass Patienten die vor Entwicklung der Symptome mit antihormoneller Therapie behandelt wurden weniger Komplikationen erlebten und auch unwahrscheinlicher an der Tumorerkrankung starben (innerhalb des Beobachtungsintervalls).

      Somit ist eigentlich von der evidenzbasierten Seite aus gesehen ein früher Beginn mit antihormoneller Therapie sinnvoll.
      Was "früh" heisst ist eine gute Frage.
      Ein dreistelliger PSA-Wert erscheint mir da als etwas zu spät.
      Ich würde sagen, dass spätestens ab einem PSA-Wert von 10, man mit der Therapie anfangen sollte.
      Eventuell auch früher.
      Der Strahlentherapeut.

      Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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        #4
        Hallo PetersAS,
        bin auf Dich aufmerksam geworden. Mein PSA steigt auch nach jeder Untersuchung an. OP am 04.11.08 (PSA 4,7) Auf Reha 12/08 0,04, bei Urologen 11.02.09 0,05, letzte Untersuchung bei Urologen 06.05.09 0,07. Was soll ich tun????? Urologe sagt bis zum nächsten Termin in 3 Monaten warten.
        Gruß
        Manfred
        https://de.myprostate.eu/?req=user&id=107

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          #5
          Strategie für eine Therapie

          Grüß Dich Manfred,
          von Manfred Seitz: letzte Untersuchung bei Urologen 06.05.09 0,07. Was soll ich tun????? Urologe sagt bis zum nächsten Termin in 3 Monaten warten.
          Errechnet man bei dir den PSA-VZ dann kommt man etwa auf 6 Monate Verdoppelungszeiten aber bei so niedrigen Werten muß man immer mit größeren Schwankungen rechnen und da würde ich Dir raten -wie auch dein Urologe rät- doch die nächsten 3 Monaten abzuwarten.

          Daß bei Dir etwas im wachsen ist, sieht man schon an den Werten nach der OP bis jetzt! Daher kann man ein Regional- od. systemisches Rezidiv nicht ausschließen!

          Du solltest Dich jetzt schon vorbereiten, eventuell in 9-12 Monaten zuerst eine ADT -aber nicht nur für ein 1/2 Jahr- zu beginnen und 4-6 Wochen später parallel eine 3D Bestrahlung machen zu lassen!

          Alles Gute, Helmut

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            #6
            Zitat von Manfred Seitz Beitrag anzeigen
            Hallo PetersAS,
            bin auf Dich aufmerksam geworden. Mein PSA steigt auch nach jeder Untersuchung an. OP am 04.11.08 (PSA 4,7) Auf Reha 12/08 0,04, bei Urologen 11.02.09 0,05, letzte Untersuchung bei Urologen 06.05.09 0,07. Was soll ich tun????? Urologe sagt bis zum nächsten Termin in 3 Monaten warten.
            Sie können noch warten, wenn Sie möchten.
            Es ist aber ziemlich wahrscheinlich, dass die OP an irgendeine Stelle zu knapp war. Ich tippe auf das linksseitige Gefäss-Nervenbündel, wo auch nervenschonend operiert wurde. Sie hatten einen Befall beidseits und eine Perineuralscheideninvasion. Damit sind sie schon ein Risikokandidat für ein lokales Rezidiv leider.
            Eine Strahlentherapie würde ich definitiv vorschlagen, wenn der Wert bei der nächsten oder übernächsten Untersuchung auf 0,1 oder drüber steigt.
            Prostataloge nur, 64 Gy (ich setzte voraus, dass genug Lymphknoten entfernt wurden).
            Der Strahlentherapeut.

            Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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