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Prostatakrebs und Herzschrittmacher

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    Prostatakrebs und Herzschrittmacher

    Hallo,

    habe als DHB'ler meine Fragen bisher immer im Bereich Androgenentzugstherapien gestellt, brauche aber jetzt wieder einen ersten Rat, der allgemeiner Natur ist.

    Wahrscheinlich muß ich eine neue Baustelle aufmachen, da ich mich seit einigen Monaten mit Herzrhythmusstörungen rumplage, die der Kardiologe nach einem Langzeit-EKG als Sinusknotensyndrom diagnostiziert hat. Es treten vereinzelt Phasen von Extrasystolen und leichtem Vorhofflimmern auf, die nach seiner Ansicht in den Vorkammern zu Blutgerinnseln führen können, die ins Gehirn ausschwemmen und damit die Gefahr eines Schlaganfalls erheblich verstärken. Er rät mir dringend zu der komfortablen Lösung eines Herzschrittmachers, damit ich mir in dieser Richtung keine Sorgen mehr machen müsse.

    Nun mache ich mir aber Sorgen, dass ich mit dem Herzschrittmacher die Tür zu verschiedenen modernen Therapie- und Diagnosemethoden zuschlagen könnte, die mir im späteren Verlauf der Prostatakrebserkrankung einmal nützlich sein könnten. So ist z. B. ein MRT als Kontrolluntersuchung nicht mehr möglich. Ich vermute, dass auch die Uspio- Untersuchung von Prof. Barents nicht mehr möglich sein wird. Die z.Zt in Berlin entwickelte Hyperthermiebehandlung mit Nanopartikeln ist ebenso ausgeschlossen.

    Wie sieht es mit Bestrahlungen aus, IMRT, Protonentherapie?

    Hat jemand aus dem Forum in dieser Hinsicht schon Erfahrungen und Erkenntnisse?

    Gibt es weitere Einschränkungen, an die ich bisher noch nicht gedacht habe?

    Wäre für Anregungen zur Entscheidungsfindung dankbar.

    Achim

    #2
    Moderne Strahlentherapie kann auch mit Schrittmacher betrieben werden, wenn der Schrittmacher genug weit weg vom Bestrahlungsfeld liegt. Somit, Schrittmacher in die Region um das Schlüsselbein herum implantieren lassen.
    Der Strahlentherapeut.

    Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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      #3
      Prostatakrebs und Herzschrittmacher

      Grüß Dich AchimS,
      von AchimS: Wahrscheinlich muß ich eine neue Baustelle aufmachen, da ich mich seit einigen Monaten mit Herzrhythmusstörungen rumplage, die der Kardiologe nach einem Langzeit-EKG als Sinusknotensyndrom diagnostiziert hat. Es treten vereinzelt Phasen von Extrasystolen und leichtem Vorhofflimmern auf, die nach seiner Ansicht in den Vorkammern zu Blutgerinnseln führen können, die ins Gehirn ausschwemmen und damit die Gefahr eines Schlaganfalls erheblich verstärken. Er rät mir dringend zu der komfortablen Lösung eines Herzschrittmachers, damit ich mir in dieser Richtung keine Sorgen mehr machen müsse.
      Hast Du deinen Ärzten auch gesagt, daß Du eine DHB hattest und noch Avodart zu Dir nimmst?

      Ich hatte 2002 bei HB2 auch heftige Herzrhythmusstörungen und der Kardiologe hatte nichts verdächtiges gefunden und jetzt mache ich die ADT-3 und das rumpeln im Brustkorb nimmt ganz schön zu!

      Mein Bruder nimmt schon über 3 Jahre Profact und hatte auch Herzrhythmus Störungen und bekam einen Herzschrittmacher! Jetzt würde Er es nicht mehr machen lassen wollen aber ich hatte ihn davor gewarnt!
      Gruß, Helmut

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        #4
        Zitat von Helmut.2 Beitrag anzeigen
        Hast Du deinen Ärzten auch gesagt, daß Du eine DHB hattest und noch Avodart zu Dir nimmst?

        Ich hatte 2002 bei HB2 auch heftige Herzrhythmusstörungen und der Kardiologe hatte nichts verdächtiges gefunden und jetzt mache ich die ADT-3 und das rumpeln im Brustkorb nimmt ganz schön zu!

        Mein Bruder nimmt schon über 3 Jahre Profact und hatte auch Herzrhythmus Störungen und bekam einen Herzschrittmacher! Jetzt würde Er es nicht mehr machen lassen wollen aber ich hatte ihn davor gewarnt!
        Ich habe den Kardiologen genau informiert über die DHB und die Dauermedikation mit Avodart, hatte aber den Eindruck, dass ihn das Avodart nicht weiter interessiert hat. Auch der Hausarzt, der meine Behandlung kennt und mit dem ich eingehend über meine bisherigen Bedenken gesprochen habe, ging nicht weiter darauf ein, sondern stellte das permanente Risiko eines Schlaganfalls oder Kammerflimmerns in den Vordergrund. Als ich fragte, warum man sich nicht weiter um die evtl. Ursachen der Arrythmie kümmere, um dort anzusetzen, bekam ich zur Antwort "Wenn Sie uns die nennen könnten, wären Sie reif für den Nobelpreis. Bisher sind die Ursachen für das Sinusknotensyndrom noch nicht erforscht."

        Nun nehme ich die Warnhinweise bezügl. Schlaganfall und Kammerflimmern natürlich sehr ernst, da während des 24-stündigen EKG's schon zwei ca. 1-stündige Phasen von Vorhofflimmern gemessen wurden, die ich selbst gar nicht bemerkt habe. Ausserdem bin ich passionierter Langläufer und der Gedanke, irgendwo im schönen Wald davon überrascht zu werden, ist nicht gerade beruhigend.

        Nun frage ich mich, welche Möglichkeiten ich habe, den Dingen auf die Spur zu kommen. Absetzen des Avodart, aber für wie lange? Zurückgehen auf Proscar, um die Kontinuität der Behandlung nicht zu stören? Meine medizinische Umgebung scheint daran nicht sonderlich interessiert zu sein. So ein Schrittmacher ist ja eine bequeme Alternative.

        @helmut.2:
        Warum würde Dein Bruder es jetzt nicht mehr machen lassen?

        Achim

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          #5
          Zitat von AchimS Beitrag anzeigen
          Absetzen des Avodart, aber für wie lange? Zurückgehen auf Proscar, um die Kontinuität der Behandlung nicht zu stören?
          Hallo Achim,

          ich verstehe den angedeuteten Zusammenhang zwischen der Herzrhythmusgeschichte und den 5alpha-Reduktase-Hemmern nicht.

          Ralf

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            #6
            Hallo,

            die Hormonblockade hat generell kardiovaskuläre Risiken als Nebenwirkung, die in letzer Zeit verstärkt diskutiert werden.

            Gruß

            Hansjörg Burger
            Selbsthilfegruppe Prostatakres Rhein-Neckar e.V.

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              #7
              Hallo,

              ich hatte unter Casodex 150 mg/Tag einen Herzinfarkt.

              Der Kardiologe zuckte nur mit den Schultern, als ich ihn fragte, ob da ein Zusammenhang bestehen könnte.

              Der ebenfalls befragte Urologe war auch ratlos.

              Viele Grüße an alle Leidensgenossen

              Wolfgang

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                #8
                Hallo Achim,
                ein Sinusknotensyndrom bzw. Sick-Sinus-Syndrom ist eine ernst zu nehmende Störung. Der Sinusknoten, eine anatomische Strukur am re Vorhof ist ja unser "Eigenschrittmacher" der für den schönen gleichmäßigen Puls, den sogen.Sinusrhythmus sorgt. In Deinem Falle wäre dieser nicht mehr in Takt. Dies klärt der Kardiologe ab mittels Ruhe-, Belastungs-u. Langzeit EKG. Ein weiterer Schritt wäre die sogen. Vorhofstimulation im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung. Typische Symptome wären verlangsamter Puls mit Stillstand für Sekunden, dann auch Vorhofflimmern, das bedeutet, dass die Herzvorhöfe 300-500X schlagen. Überleitungen auf die Herzkammern weit unter 60x die Minute. Im Rahmen dieses Flimmerns können sich im Vorhof Gerinnsel bilden,welche über den li Vorhof in die li Kammer gelangen und dann über die Aorta in die Körperperipherie gelangen. Wichtig erscheint mir eine eindeutige kardiologische Abklärung. Vorhofflimmern sollte man nicht mit Kammerflimmern gleichstellen, Kammerflimmern verläuft bei nicht einsetzender Defibrillation tödlich. Ja die Erregungsbildung und Erregungsleitung am Herzen sind schon komplizierte Vorgänge und von so vielen Faktoren abhängig und beeinflußbar. Ich selbst empfinde auch seit 1 1/2 Jahren Rhythmusstörungen, teils mit Palpitationen am Brustkorb, ein Herzkatheter ergab gesunde Kranzgefäße, mein Herz " bockelt" aber weiter wie der Schwabe sagt. Man mags teils nicht akzeptieren, wenn besonders die Ruhephasen beeinträchtigt sind. Lass es eindeutig abklären und Dich dann objektiv beraten.
                Mit den Schrittmacherimplantationen war es meiner Meinung wie mit den Prostatektomien: zu schnell und zu oft.
                Liebe Grüße Volkmar

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                  #9
                  Lieber Volkmar, hallo Joachim,

                  ob man bei einem GS 6 überhaupt eine Therapie, in diesem Fall HB machen muss ist für mich die Frage. Wir vergessen immer die Nebenwirkungen, ob HB oder Thalidomid, oder Entzündungshemmer, die oft "blind" gegeben werden.

                  Bei einer HB werden nur die Hormonsensiblen (rel. harmlosen) Krebszellen beseitigt, oder nur der PSA gesenkt. Die aggressiven Krebszellen, die bei Joachim, wenn überhaupt, nur in sehr geringer Anzahl vorhanden waren und bei einem GS, nicht feststellbar sind, reagieren nicht auf eine HB.

                  Gruß Konrad

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                    #10
                    Hallo lieber AchimS,

                    Was deine neue Baustelle betrifft befinde ich mich auch in etwa in dieser Infos-Phase.
                    Vorgeschichte:
                    -)Seit über 10 Jahren wegen überhöhten--ständig schwankenden --PSA Werten zwischen 6.0-8.5 in engmaschiger Überwachung (halbjährlichen Kontrollen)

                    -) 3 Biopsien mit je 12 Stanzen brachten keine PC Diagnose.

                    -) Wegen vergrößerter Prostata nehme ich seint nunmehr 5 Jahren Avodart und Alna retard--mit gutem Erfolg

                    -) Jetzt 71 jährig, sportlich, seit 8 Jahren regelmäßig u.a Laufen! Kondition, Luft, Herzleistung eetc immer problemlos gewesen
                    ----------------------------------------------------------------------------------
                    Vor ca 3 Jahren merkte ich--ich laufe mit Pulsuhr und Gurt--daß die Pulsuhr völlig unmotiviert innerhalb von ca 10 Sekunden von einer Pulsleistung von ca 120 auf 150, 160 springt ohne daß ich mein Laufverhalten in dieser Zeit geändert hätte-

                    Bis heute kenne ich zwar nicht die genaue Urasache, ob beim Gurt und Uhr oder bei mir, aber---es begannen die relevanten Untersuchungen---mit der Zeit stellten sich dann Herzrythmustörungen ein. Und zwar ausnahmslos nicht beim Laufen etc, sondern immer nur in der Nacht--aus der vollkommenen Ruhe heraus ergaben sich einige Fehlschläge und diese führten dazu, daß der Puls auf konstant ca 115 hinaufging---und dort einfach, obwohll ich vollkommen ruhig lag---blieb.

                    Das wiederholte sich in immer kürzeren Abständen mit dem gleichen Procedere
                    Manchmal konnt ich durch Pressen etc erreichen, daß mit einem Schlage der Puls wieder runtersauste und alles war ok.

                    Doch oft mußte ich--in der Nacht--nach 2 vergeblichen Stunden den Notarzt rufen. Der gab mir eine Spritze mit Adenosin und die Sache war behoben, nur--

                    die Abstände wurden immer geringer. Anfangs war es ca 3x jährlich
                    Nun war ich teilweise schon bei 3x monatlich angelangt.

                    Und ich weiß nie, wann das nächste Mal kommt.
                    Muß immer daruaf achten (Urlaub etc?) dxaß mich innerhalb von zwei Stunden einen Arzt, Spital etc erreichen könnte---ist ja kein Dauerzustand.

                    Noch dazu im Zusammenhang daß ich Medikamente gegen Bluthochdruck--ebenfalls seit vielen Jahren--benötige--bis vor kurzem ebenfalls guzt eingestellt und ohne Nebenwirkungen---bis jetzt jedenfalls.

                    Nun habe ich letztlich--die lfd. gmachten EKG´S bei den Anfällen deuteten auf unangenehme--aber ungefährliche--Variante der Rythmusstörungen hin, mittels eine Herz-Kathederuntersuchung eine möglichst exakte und genaue Ursache ermitteln lassen. Es ist eine sozusagen zweite elektrische Impulsleitung festgestellt worden- welche einmal aktiviert das Herz zu schnellem Puls anregt. Ein elektrischer "Wackelkontakt" wenn man so will.

                    Nun das Problem: Weil diese Leitung so nahe an dem His-Bündel liegt--eine Art elektirische Hauptversorgungsleitung--besteht bei einer an sich machbaren Art von "Verödung" der zweiten Leitung" die Gefahr dabei die Hauptleitung dermaßen zu zerstören----daß ein Herzschrittmacher nötig wird.

                    Nun ergibt sich für mich die Frage. Riskiere ich die OP mit der ca 5 % "Chance" daß sich die Notwendigkeit eines Herzschrittmachers ergibt oder nicht.

                    Nun bin ich dabei, mich mit Fragen in Bezug Herzschrittmachers zu informieren.
                    l.g.Yokurt

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