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Protonentherapie, an alle die sich dafür interessieren

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    Protonentherapie, an alle die sich dafür interessieren

    Die ehemaligen Patienten, die mit Protonen in Loma Linda, USA, behandelt wurden, treffen sich in Berlin und laden Interessierte dazu ein. Wir geben unsere Erfahrungen weiter und beantworten Fragen.

    Wann: Sonntag, den 05.07.2009 von 10.00 bis 12.00 Uhr,
    danach lädt das Hotell Ellington zu einem kleinen Imbiss ein

    Wo
    : Hotel Ellington, Nürnberger Str. 50 - 55, 10789 Berlin

    Anmeldung
    : Protonen@t-online.de

    Wir freuen uns über zahlreiche Anmeldungen

    #2
    Hallo,

    das Treffen ehemaliger Patienten der Protonentherapie in Loma Linda hat, wie angekündigt, am Wochenende 4./5. Juli in Berlin stattgefunden. Dr. Hallmeyer als Initiator der Veranstaltung berichtete, dass aufgrund des zu geringen Planungsvorlaufs die Prominenz aus Loma Linda wegen bereits eingegangenen Terminverpflichtungen nicht kommen konnte aber bereits für das nächste Jahr- wieder am 1. Juliwochenende- fest zugesagt hat. Wegen des Fehlens von Loma Linda ist die vorgesehene Vortragsveranstaltung auch mit Teilnehmern vom Protonencenter Heidelberg und Rinecker, München, abgesagt worden. Es war ein Treffen Ehemaliger aus Loma Linda mehr in privater, freundschaftlicher Atmosphäre mit einem kleinen offiziellen Part am Sonntagmorgen als Sprechstunde für Interessierte.
    Dies ist ein Probelauf für die Großveranstaltung im nächsten Jahr, meinte Dr. Hallmeyer. Er war selber Patient vor 8 Jahren in Loma Linda mit einem PSA-Ausgangswert von über 400, der nun seit Jahren etwa 0,1 ist. Aus Dankbarkeit für das Geschenk eines zweiten Lebens, wie Dr. Hallmeyer seine Heilung bezeichnet, engagiert er sich für Loma Linda. Er ist an der dortigen Universität Gastprofessor, und in Deutschland hilft er Krebspatienten mit schnellwachsenden Tumoren einen kurzfristigen Therapietermin zu bekommen. So nahm ein 49jähriger ehemaliger Patient von Loma Linda mit seiner Frau an dem Treffen teil, der einen Lungentumor hatte. Er war zuerst operiert worden, aber nach zwei Jahren trat ein Rezidiv auf. Die Ärzte stellten ihn vor die Wahl einen Lungenflügel entfernen zu lassen oder in acht Wochen tot zu sein. Er wurde in Loma Linda mit Protonen bestrahlt und ist nun fast 5 Jahre Rezidiv frei und nach seiner Aussage ohne Lebensbeeinträchtigungen. Dies Beispiel zeigt die Vorteile der Protonentherapie, denn mit der Photonenbestrahlung wäre die Behandlung wegen der Zerstörung des gesunden Lungengewebes nicht möglich gewesen. Und diese Vorteile der geringeren Nebenwirkungen waren für mich mit ausschlaggebend, diese Therapie zu wählen.
    Seit März dieses Jahres darf das Rinecker Protonenzentrum in München Patienten behandeln, womit nun auch in Deutschland die Protonentherapie möglich ist. Auf ihrer Homepage informiert das Rinecker Protoncenter gut verständlich über die Unterschiede zwischen Photonen- und Protonenbestrahlung. Sehr interessant sind die monatlichen Updates über durchgeführte Behandlungen, und für die zugelassenen Tumorbehandlungen werden die Standardstrahlungspläne dargelegt. Das ist eine moderne offene Informationspolitik, die mir sehr gefällt.

    Am Sonntagmorgen hatten sich drei Betroffene eingefunden, und zwar zwei aus Berlin, und einer war aus Wien angereist. Weiter kamen zu dieser Sprechstunde noch zwei Ehemalige aus der SHG Berlin, was mich persönlich sehr freute, da ich beide vor meiner Entscheidung, nach Loma Linda zu gehen, telefonisch interviewt und nun die Gelegenheit hatte, beide Herren persönlich kennen zu lernen. Beiden geht es nach der nun einige Jahre zurückliegenden Protonentherapie weiterhin gut und beide sind engagiert in der BPS- bzw. SHG-Arbeit. Mit Peter Zacharias habe ich das PSA-Screening, wie schon an anderer Stelle erwähnt, diskutiert, und warum aufgrund der Studienlage keine ausgeprägtere Proempfehlung in den neuen Leitlinien für das PSA-Screening möglich ist. Wir sind so verblieben, dass ich ihm meine Gedanken/Überlegungen zum PSA-Screening, wie ich diese in verschiedenen Threads vertreten habe, zumaile. Dies beeinflusst natürlich nicht mehr die Darstellung in den Leitlinien, aber es ist wichtig mit logischen Argumenten die Profront des PSA-Screening zu stärken.

    Mit zwei der Interessenten habe ich deren Anliegen diskutiert, und zwar ging es bei einem Patienten um eine R1 positive Situation. Er hatte vor 5 Monaten seine Operation in der Charité. Neben der positiven R1 Situation hatte er noch das Pech, von sehr großen Schmerzen geplagt zu werden, die bis jetzt noch nicht vollständig abgeklungen waren. Er bedauerte sehr, sich zu schnell ohne weitere Informationen für die Prostatektomie entschieden zu haben. Sein aktueller PSA-Wert war 0,06, und sein Urologe hatte ihm als nächste Maßnahme eine Bestrahlung vorgeschlagen. Er hatte ein Angebot vom Rinecker Protonencenter für die Bestrahlung der Prostataloge vorliegen, was mich überraschte, denn bisher war ich davon ausgegangen, dass für die Protonenbestrahlung das Ziel bekannt sein sollte und habe für diese Anwendung die Photonenbestrahlung als geeigneter gesehen. Da mit CT die Prostataloge exakt vermessen werden kann, ist es prinzipiell natürlich auch möglich, die Prostataloge mit Protonen zu bestrahlen. Ich empfahl ihm, sich genau erklären zu lassen, wie die Bestrahlungsplanung erfolgt und welche Vorteile gegenüber der Photonenbestrahlung in seinem Fall gesehen werden. Weiter wies ich daraufhin, dass in seinem Fall etwa 50 % der Betroffenen von einer herkömmlichen zeitnahen Bestrahlung nach der Operation profitieren würden. Aber ich würde abwarten, bis die Schmerzen restlos abgeklungen sind und die Zeit nutzen, alle 4 Wochen den PSA-Wert zu messen, denn er wäre nicht der erste, bei dem der PSA-Wert nicht weiter ansteigt sondern mit leichten Schwankungen auf dem erreichten Plateau verharrt.
    Der zweite Interessierte hatte seine Diagnose seit 5 Monaten mit GS 5 und PSA 5,2, aber fünf Stanzen von 10 waren positiv. Der österreichische Bonkhoff hat GS 6 und wahrscheinlich eine Stanze GS 3 + 4 befunden. Er hatte sich prinzipiell für die Ektomie entschieden und ist dann auf unser Forum gestoßen und darüber auf die Protonentherapie und ist nun am Zweifeln, was die beste Therapie ist. Ich habe ihm empfohlen meine Trilogie zu lesen, da diese Grundsätzliches zur Protonentherapie mit den entsprechenden Links enthält, und ihm erläutert, dass die Therapieentscheidung ihm niemand abnehmen kann, und er diese nach seinen Wertigkeiten treffen muss.
    Ich habe nach langer Zeit meine Trilogie wieder einmal gelesen, und fand diese immer noch aktuell aufgrund meiner umfangreichen Recherchen mit den gefundenen Fakten und würde auch heute wieder trotz breiterem Wissen um die PK-Thematik logisch zwangsläufig zur Entscheidung für die Protonentherapie kommen.
    Im Forum dominiert zurzeit die Prostatektomie das Geschehen und schon fast wieder mit dem Anspruch des Goldstandards. Ich möchte deshalb- auch weil das Rinecker Zentrum seit März Patienten behandelt- mein Hohes Lied auf die Strahlentherapien insbesondere auf die Protonentherapie vortragen und begründen, warum für mich die Prostatektomie nur die dritte Wahl wäre. Dies bezieht sich nicht auf den kurativen Erfolg- Hansjörg hat immer wieder bei verschiedenen Diagnosen anhand der Kattan-Nomogramme aufgezeigt wie statistisch ähnlich dieser für Strahlentherapievarianten zur Ektomie ist- sondern mir geht es um die Risiken des Leidensdrucks während und nach der Therapie. Meine Rangfolge ist

    1. Protonentherapie

    2. Brachy oder IMRT je nach Diagnose

    3. Prostatektomie

    und dies möchte ich nachfolgend erläutern.

    Grund 1 Seit ich im Forum tätig bin, war Bernets Berichtserstattung direkt vom Krankenbett der erste Detailerfahrungsbericht über die Prostatektomie, und dieser stieß gerade bei Ehemaligen auf große Begeisterung. Mein Eindruck war, dass man nun im Lehnstuhl die Schilderungen genoss als Beweis des früheren eigenen heroischen Verhaltens gemäß dem Motto, „Nur was weh tut, macht Männer hart“ oder frei nach Herbert Grönemeyer, „Männer ….“.
    Da ich mich nicht als heroisch sehe sondern eher als lieber Opi für die süßen Enkelinnen, habe ich mich den gleichwertigen Strahlentherapien zugewandt und dann für die überlegene Protonentherapie insbesondere bei den unerwünschten Nebenwirkungen entschieden. Bernets Schilderung bestätigte mir noch einmal im Nachhinein die Richtigkeit meiner Entscheidung für eine weniger invasive Therapie, denn sein Operationsverlauf ist wohl als ein Optimum anzusehen, und diesem stelle ich meine Therapieerfahrung gegenüber.

    Grund 2 Das erste Damoklesschwert der Prostatektomie ist die Inkontinenz und das zweite die Impotenz. Diesem soll nach den Protagonisten durch die richtige Wahl des Operateurs begegnet werden. Hier möchte ich Wassermanns Beispiel Ribery anführen, der sicher ein hervorragender, ein Ausnahme Fußballer ist. Aber auch er hat schon schwache Spiele geliefert und nur sein Name, die Angst des Trainers hat ihn vor der Schmach des Auswechselns bewahrt. Und so sehe ich es auch mit den Spitzenoperateuren, denn diese sind auch nur Menschen und können nicht immer in Topform sein. Und nun bin ich der Patient, und mein Spitzenoperateur hat gerade seinen schwachen Tag, seinen Zittertag. Diese Risiken habe ich nicht mit der Protonentherapie. Inkontinenz ist dort kein Thema und bei der Impotenz heißt es, dass 35 % keine Beeinträchtigung und der Rest nur geringe haben, die mit Viagra & Co. behoben werden können. Wie brisant diese Thematik Inkontinenz und Impotenz bei der Prostatektomie leider ist, zeigt aktuell der Zuspruch bei den Threads mit diesen Themen.
    Eine direkte Folge dieser Problematik sind mehr positive Schnittränder wegen den nervenschonenden Operationsmethoden. Diese Problematik der positiven R1 Situation ist Prostatektomie spezifisch, und gibt es nicht bei den perkutanen Strahlentherapien IMRT und Protonenbestrahlung. Und da darf man sich doch fragen „Warum soll ich mich operieren lassen, um anschließend eine Strahlentherapie zu absolvieren? Dann mache ich doch gleich die Strahlentherapie, die als Ersttherapie mit höherer Intensität und damit aussichtsreicher als die Nachbehandlung nach der Operation ausgeführt werden kann.“

    Grund 3 Ein drittes Damoklesschwert der Protatektomie sind die Spätfolgen, die meistens nicht in die Verantwortung des Operateurs fallen wie z.B. eine Narbenbildung an der zusammengefügten Harnröhre oder Lymphprobleme. Und zu der Erstproblematik möchte ich wieder einmal eine meiner kleinen erlebten Geschichten vortragen.
    Im Spätherbst letzten Jahres machten meine Frau und ich eine Kreuzfahrt und drehten morgens um 7:00 Uhr auf Deck unsere Power-Walking-Runden, um den üppigen leiblichen Wohltaten einer Kreuzfahrt etwas entgegen zu setzen. Mit uns drehte ein Mitreisender seine Runden, und er sprach uns an- wir waren auf einem amerikanischen Schiff-, weil wir uns deutsch unterhielten. Er hatte schon drei Bypassoperationen hinter sich, erfuhren wir, und sein Arzt hatte ihm sehr nahe gelegt, mindestens 1 Stunde täglich strammen Ausdauersport zu machen. Später erfuhr ich dann, dass er vor zwei Jahren eine Prostatektomie hatte, was mich natürlich sofort interessierte. Es war nichts Spektakuläres mit GS 6 und PSA 5,6, aber dann berichtete er, dass er vor vier Monaten ins Krankenhaus musste wegen Verwachsungen an der zusammengefügten Harnröhre. Lieber noch drei Bypassoperationen als diese Aktion noch einmal durchmachen, führte er aus, und nur vom Erzählen und Gedanken an diese Problematik verzog sich sein Gesicht, und ich war wieder einmal froh über meine Entscheidung für die Protonentherapie.

    Irrtum 1 Ein gern vorgetragenes Argument der Ektomie-Protagonisten ist das Alter. Für jüngere Betroffene- und damit sind unter 60jährige gemeint- gibt es keine Alternative zur Prostatektomie ihrer Meinung nach. Auch wenn dies Argument gebetsmühlenartig wiederholt wird, ist es falsch! Der Blick über den großen Teich lehrt uns, dass gerade die Jüngeren in USA sich für Strahlentherapien insbesondere der Brachytherapie entscheiden, denn durch das in USA populäre PSA-Screening ist ein Großteil der Neubetroffenen um die 50 Jahre. Der Therapieerfolg spiegelt sich in dem Kattan-Nomogramm- Hansjörg zeigt gerne bei Neubetroffenen damit die Chancen auf- gemäß meiner Wahrnehmung immer mehr zu Gunsten der Strahlungstherapien wider.
    Daran ändert auch nichts der PR-Gag von Prof. Huland, mit den betroffenen Handballzwillingen die Gunst der Stunde zu nutzen, seinem Geschäftsmodell Martiniklinik noch eine längere Verschnaufpause zu verschaffen, bevor die Tendenzen aus USA zu uns überschwappen.

    Irrtum 2 ist die Annahme, dass der Tumor nur über Operation, über Wegschneiden des betroffenen Gewebes besiegt werden kann. Gerade die Umgebung der Prostata ist komplex, so dass die erforderliche Radikalität- auch wegen den nicht akzeptablen Auswirkungen- gar nicht angewandt wird, und somit der kurative Erfolg ausbleiben kann, wo die Strahlentherapien noch den kurativen Erfolg gewährleisten.

    Irrtum 3 ist der vermeintliche Vorteil der Ektomie, dass beim Danebengehen dann die Bestrahlungsoption noch gegeben ist, aber dies ist nur eine Option für eine Minderheit, denn das urologische Wertschöpfungsmodell mit

    - Prostatektomie
    - Bestrahlung
    - Hormontherapie
    - Chemo
    - Danksagung für den guten Deckungsbeitrag

    ist wohl kaum erstrebenswert.

    Es ist nicht meine Absicht, mit meinen Ausführungen zu provozieren, auch wenn dies wohl teilweise so gesehen werden wird.
    Es ist nicht meine Absicht, Forumsmitglieder für getroffene Therapieentscheidungen zu kritisieren, denn jeder muss die Konsequenzen aus seiner Entscheidung selber tragen.
    Es ist aber meine Absicht Neubetroffene über moderne aussichtsreichere Therapiemöglichkeiten als die Prostatektomie zu informieren.
    Es ist aber meine Absicht das einfache Strickmuster PK-Diagnose= Prostatektomie- auch im Forum eine immer üblichere Standardempfehlung- aufzubrechen.

    Und schließen möchte ich mit der Aussage eines österreichischen Wissenschaftlers, „Die Einführung der Ionentherapie in die klinische Behandlung von Krebserkrankungen ist ein Meilenstein in der Entwicklung der Strahlentherapie, der mit der Einführung des Linearbeschleunigers oder der CT-Planung vergleichbar ist. Für kommende Generationen steht im dritten Jahrtausend die Protonen- und Kohlenstoffionentherapie als nächster Schritt in einer Behandlungsoptimierung für eine große Zahl an Tumorentitäten zur Verfügung.“

    Gruß Knut.

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      #3
      Hallo Knut,
      ich habe die Homepage vom Rinecker-Zentrum im Hinblick auf die Kosten einer Therapie mal durchsucht aber nichts gefunden. Möglichweise weiß jemand Näheres.
      Gruß Jürgen

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        #4

        Seit März dieses Jahres darf das Rinecker Protonenzentrum in München Patienten behandeln, womit nun auch in Deutschland die Protonentherapie möglich ist. Auf ihrer Homepage informiert das Rinecker Protoncenter gut verständlich über die Unterschiede zwischen Photonen- und Protonenbestrahlung. Sehr interessant sind die monatlichen Updates über durchgeführte Behandlungen, und für die zugelassenen Tumorbehandlungen werden die Standardstrahlungspläne dargelegt. Das ist eine moderne offene Informationspolitik, die mir sehr gefällt.
        Ich hätte da einige Bedenken, z.B. weil solche Sachen auf der Homepage stehen wie:

        Die klinischen Vorteile der Protonentherapie

        Die Heilungschancen werden verbessert. Durch die gezielte Bündelung der Protonenenergie direkt im Tumor verringert sich die Gesamtstrahlendosis im gesunden Gewebe in Abhängigkeit der jeweiligen Tumorgeometrie auf ein Drittel oder weniger im Vergleich zu einer Röntgenbestrahlung mit gleicher Tumordosis. Das ermöglicht eine Steigerung der therapeutisch wirksamen Dosis, so dass die Tumorzellen zuverlässiger zerstört werden. Theoretisch lassen sich dadurch die Heilungschancen bei noch nicht metastasierten Tumoren (derzeit 75 %) auf nahezu 100 % erhöhen..
        Die Nebenwirkungen verringern sich. Häufig belastet eine Strahlentherapie den Organismus so stark, dass ein stationärer Aufenthalt notwendig ist. Das günstige Verhältnis von Nutz- zu Schadensstrahlung bei Protonentherapie dagegen erlaubt neben der Erhöhung der nebenwirkungsbegrenzten therapeutischen Tumordosen gleichzeitig die Schadensdosen im gesunden Gewebe zu verringern. Dadurch wird die Protonenbestrahlung vergleichsweise gut vertragen, so dass sie in den meisten Fällen problemlos ambulant durchgeführt werden kann. Außerdem sinkt das Risiko eines sekundären Tumors als Spätfolge der Bestrahlung erheblich. Die Wahrscheinlichkeit eines solchen strahlungsinduzierten Tumors kann ein Prozent pro Lebensjahr betragen. Kinder müssen daher nach welteinheitlicher Meinung, wenn überhaupt, mit Protonen bestrahlt werden.

        Finden Sie alle diese Aussagen so richtig?
        Der Strahlentherapeut.

        Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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          #5
          Protonengläubigkeit

          Lieber Knut, der erwartete Bericht nach Deinem Treffen in Berlin mit den Anhängern oder Befürwortern der Bestrahlung mit Protonen ist dank Deines ungebrochenen Hanges zur Perfektion etwas länger ausgefallen, und das ist auch gut so. Ich erinnere mich noch sehr lebhaft an Deine Berichte über die vielfältigen Informationen, die Du Dir bei allen in Frage kommenden, kompetenten Gesprächspartnern eingeholt hast, bevor Du Dich letztendlich nach der Zwischenstation DHB zur Radiatio festgelegt hast. Du hast Dich auch nicht beirren lassen, als Dir ein wirklicher Strahlenexperte ein nur um 1% günstigeres Ergebnis mit der Protonentherapie gegenüber der Photonenbestrahlung in Aussicht stellte. Dieser erste Zwischenbericht aus München: http://www.rptc.de/de/allgemeine-sei...tc-mai-09.html verdeutlicht schon, was alles möglich ist, was andernorts als nicht mehr behandlungsfähig angesehen wurde. Die von Dir vorgestellte Prioritätenaufstellung in der Behandlung eines Prostatakarzinoms wird sicher, wie von Dir schon vermutet oder erwartet, nicht überall uneingeschränkte Zustimmung finden, obwohl sie nach den bislang vorliegenden Fakten, auch wenn noch keine anerkannten Studienergebnisse vorliegen, schon meine Anerkennung findet. Man kann es sich ersparen zum Thema, möglichst Ektomie anzustreben, noch einmal seine persönliche Meinung einzubringen, denn Du hast alles, in jeweils nach 3 Abschnitten geordnet, verdeutlicht. Es ist, wie hier schon hundertfach immer wieder hervorgehoben wurde, eine Entscheidung, die jeder, leider auch der nur wenig aufgeklärte oder informierte Patient, für sich allein treffen muß. Es ist auch Sinn dieses Forums, dass ein Betroffener seine eigenen Begründungen für diese oder jene Therapieentscheidung hier dokumentiert. Ich möchte Dir kollektiv Dank für diesen erschöpfenden Beitrag sagen, indem ich breite Zustimmung auch zu Deinen kritischen Bemerkungen voraussetze. Dein konsequenter Einsatz zum Screening trotz der mittlerweile bekannt gewordenen Abwägungen der Hinnahme von Nebenwirkungen bei Männern, die eigentlich keiner Biopsie oder sogar Therapie bedurft hätten, sollte in obigem Zusammenhang hier auch noch einmal erwähnt werden.

          "Naturwissenschaftler wissen genau, wie zwei Atome in einem Molekül zusammengehalten werden. Was aber hält unsere Gesellschaft zusammen?
          (Elisabeth Noelle-Neumann, Marktforscherin)

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            #6
            Hallo Hutschi, nach Deinem Beitrag #5 könnte ich mir lebhaft vorstellen, dass Du auch parteipolitisch Großes leisten könntest.

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              #7
              Nicht vorhandener Ehrgeiz

              Hallo Dieter, manche Menschen neigen dazu, ihr Mäntelchen nach dem Wind zu hängen. Dieser Versuchung bemühe ich mich, aus dem Wege zu gehen, d. h. diesen Schuh möchte ich vermeiden mir anzuziehen. Was Politik anbelangt, befinde ich mich immer noch in der embryonalen Phase.

              "Der Umgang mit einem Egoisten ist darum so verderblich, weil die Notwehr uns zwingt, allmählich in seine Fehler zu verfallen"
              (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin)

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                #8
                Hutschie, wenn Du Politik als ein für Dich unggeignetes Medium einstufst, dann könnte aber evtl. "Twittern" etwas für Dich sein. Auf jeden Fall wärst Du dann ein Trendsetter.

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                  #9
                  Hallo Herr Schmidt,

                  das Web ermöglicht neue Freiräume, wie auch bisher nicht gekannte Werbung für medizinische Leistungen. Es ist verständlich, dass man sich und seine Einrichtungen nur positiv präsentiert, und manches vielleicht erst in Jahren oder gar nicht realisiert wird. Mit diesem Problem, auch hinter die Kulissen zu schauen, müssen wir uns als Konsument, als Zugehörige einer entstandenen offenen Informationsgesellschaft täglich auseinander setzen. Manche sehen mehr die Nachteile. Ich empfinde es als Vorteil und möchte die Möglichkeiten des Internets nicht mehr missen. Die Homepage des Rinecker Protoncenters bietet eine weitgefächerte medizinische Thematik an, und mein bescheidenes, medizinisches Wissen ist Prostata spezifisch, so dass ich zu vielen Punkten, die mir durchaus plausibel dargestellt erscheinen, nicht abschließend die Richtigkeit bzw. die Realisierbarkeit beurteilen kann. Wenn ein Punkt, was ich nicht hoffe, für mich einmal von Bedeutung wäre, dann würde ich mich querinformieren, um zu meiner Meinungsbildung zu kommen. Der Prostatateil ist meiner Meinung nach korrekt wiedergegeben, wobei ich natürlich nicht alle Details des Standardstrahlungsplanes mit den Prozentangaben im Vergleich zur Photonenbestrahlung kontrollieren kann. Es fehlt auch z.B. die Angabe, ob sich der Vergleich auf IMRT oder 3D bezieht. Wenn Sie in diesem Punkt das Problem sehen, dann wäre es sicherlich für viele Forumsteilnehmer hoch interessant, wenn Sie Ihre 3D-Standardplanung der dargestellten Protonen Standardplanung gegenüberstellen würden, dies analysieren und aufzeigen, wo die Differenzen sind.
                  Das wäre eine tolle Sache.

                  Gruß Knut.

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo Jürgen,

                    die AOK Bayern hat mit Rinecker Protoncenter einen Behandlungsvertrag abgeschlossen, und der Preis für Mitglieder der AOK für eine Protonen-Prostata-Bestrahlung ist 24000 Euro, den die Kasse trägt. In meinem Bericht hatte ich die Bestrahlung der Prostataloge angegeben, und das Angebot auf freier Basis war 40000 Euro mit sofortigem Start. Ich gehe davon aus, dass sich die freien Preise abhängig von der Nachfrage nach oben entwickeln werden, da für die Kostendeckung wohl Preise von 60000 bis 100000 Euro benötigt werden, abhängig davon wie viel von den Investitionen durch den Zwischenkonkurs bereits abgeschrieben wurden.

                    Gruß Knut.

                    Kommentar


                      #11
                      Abdriften vermeiden

                      Hallo Dieter, damit das Thema dieses Threads nun nicht, wie schon bei anderen Threads geschehen, verwässert wird, habe ich es, beginnend mit Beitrag 6, Dein Einverständnis voraussetzend, in die Plauderecke verlagert.

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                        #12
                        Zitat von knut.krueger Beitrag anzeigen
                        Hallo Herr Schmidt,
                        Das Web ermöglicht neue Freiräume, wie auch bisher nicht gekannte Werbung für medizinische Leistungen.

                        Das ist ganz streng geregelt.
                        Mediziner dürfen lediglich ihre Leistungen präsentieren, klassische "Werbung" ist nicht erlaubt.
                        Lesen Sie z.B. was die Bundesärzrekammer nach den Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichtes vorschreibt
                        http://www.bundesaerztekammer.de/pag....100.1144.1154
                        "Berufswidrige Werbung ist dem Arzt untersagt. Berufswidrig ist insbesondere eine anpreisende, irreführende oder vergleichende Werbung. Der Arzt darf eine solche Werbung durch andere weder veranlassen noch dulden."
                        Ich würde sagen, dass die Aussagen auf den Seiten des RPTC durchaus anpreisend und vergleichend sind. Die Protonentherapie wird als die beste Behandlung angepriesen und ein direkter Vergleich mit der Photonentherapie gemacht.

                        Wenn Sie in diesem Punkt das Problem sehen, dann wäre es sicherlich für viele Forumsteilnehmer hoch interessant, wenn Sie Ihre 3D-Standardplanung der dargestellten Protonen Standardplanung gegenüberstellen würden, dies analysieren und aufzeigen, wo die Differenzen sind.
                        Das wäre eine tolle Sache.
                        Tut mir leid, aber das würde vermutlich den Rahmen sprengen.
                        Der Strahlentherapeut.

                        Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                          #13
                          Hier kann man sich zumindest über die Standorte informieren, an denen die Bestrahlung mit Protonen angeboten wird, auch wenn das noch unter November 2007 läuft. Zusätzliche Hinweise gibt es aber auch noch durch Anklicken der seitlichen Details.

                          Kommentar


                            #14
                            Hallo Knut,
                            habe inzwischen einen Hinweis in der Homepage gefunden, dass man mit der TKK ebenfalls einen Vertrag abschließen will. Es würde mich allerdings sehr wundern, wenn die Kosten übernommen würden. Es ist erst wenige Jahre her, da wurde noch die Kostenübernahme für eine Brachy abgelehnt.
                            Bin auf die ersten Erfahrungsberichte hier im Forum sehr gespannt.
                            Gruß Jürgen

                            Kommentar


                              #15
                              Lieber Harald,

                              danke für Deinen Link. Dieser zeigt den vielfältigen Einsatz der Protonentherapie bei der Krebsbekämpfung, und zwar in vielen Fällen als einzige wirkungsvolle Alternative. In dem zweiten Teil meines Erfahrungsberichtes vor zwei Jahren über Loma Linda hatte ich berichtet, dass ein Forschungsprojekt läuft, um Brustkrebs mit Protonenstrahlen zu heilen. Das Projekt wurde erfolgreich abgeschlossen, und die Zulassung ist bei den amerikanischen Behörden beantragt. Dies bedeutet dann für viele betroffene Frauen keine Brustamputation, keine Chemo, was bisher nicht vorstellbar war. Das Rinecker Protoncenter arbeitet auch daran, Brustkrebs erfolgreich mit Protonen zu bestrahlen. Der Vorteil des Protonenstrahls exakt in einem Punkt seine Energie abzugeben, ist aber bei der Behandlung des Mamakarzinoms auch das Problem, da durch das Atmen der Brustkorb sich bewegt und damit auch das Karzinom, und dies Problem muss Rinecker lösen.
                              Der Link enthält nicht die neueren großen Protoncenter der USA, wobei für den PK noch die beiden Protoncenter in Jacksonville, Florida, und in Houston, Texas, wichtig sind.

                              Gruß Knut.

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