Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Nach Hobelung keine Entfernung mehr möglich?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Nach Hobelung keine Entfernung mehr möglich?

    Hallo an alle, zunächst einmal möchte ich betonen, wie wunderbar ich es finde, dass es dieses Forum gibt. Seit gestern gehört mein Vater auch zu den Betroffenen. Die Diagnose kam unerwartet und uns geht es natürlich dementsprechend. Mein Vater sollte zu einer normalen Abhobelung wegen Schwierigkeiten beim Urinieren ins Krankenhaus. Dort wurde eine Biopsie durchgeführt. Warum ist uns bis jetzt noch nicht klar. Auf jeden Fall wurde er wieder nach Hause geschickt, weil bei dieser Biopsie entartete Zellen zum Vorschein kamen. Es wurde uns empfohlen, die Prostata in Kürze ganz entfernen zu lassen. Dies wäre die einzigste Möglichkeit zur Heilung. (Ich persönlich verstehe unter Heilung etwas anderes, als ein Organ zu entfernen). Jedenfalls fragte ich den Arzt, ob es keine andere Möglichkeit gäbe, zum Beispiel jetzt zu Hobeln und dann abzuwarten und engmaschig zu kontrollieren oder auch Hifu. Er erklärte mir, dass mit jeder anderen Möglichkeit eine spätere Entfernung der Prostata nicht mehr möglich sei und somit die Chancen auf Heilung sehr gering. Da in lediglich einer Probe entartete Zellen gefunden wurden, wurde uns auch mitgeteilt, dass wir unheimliches Glück hätten, denn wären die Proben negativ ausgefallen, hätten sie gehobelt und es sähe nicht so gut für uns aus. Nun kann ich mir nicht vorstellen, dass das stimmt. Die Befunde habe ich noch nicht schriftlich und kann deshalb nur wiedergeben, was ich im Kopf behalten habe: PSA 2,38 (Herbst 08 1,38), GS 6, 12 Stanzproben, davon eine befallen. Ich wäre für Antworten sehr dankbar, denn wir wissen nicht, wie wir uns jetzt verhalten sollen. Natürlich wurde uns schon ziemlich Angst gemacht und wir sind sehr verunsichert. Mit ganz lieben Grüßen Sussie

    #2
    Nur ruhig Blut !

    Hallo Sussie, obwohl noch etliche Details fehlen - z.B. auch das Alter Deines Vaters - kann man wohl schon jetzt sagen, es besteht kein Grund zur Hektik. Bitte, lasse Dir den pathologischen Befund aushändigen; gegebenenfalls in Kopie. Die PSA-Werte geben noch keinen Anlaß zur Besorgnis. Wenn Du über mehr Daten verfügst, solltest Du das hier noch einstellen. Alles Gute für Deinen Vater, der stolz auf seine besorgte Tochter sein kann.

    Kommentar


      #3
      Lieber Hutschi,
      vielen Dank für deine Worte. Ja, mit den Befunden ist grad der Wurm drin, habe heute den ganzen Tag versucht, sie zu bekommen. Nun weiß ich nicht, ob wirklich das Faxgerät bei denen kaputt ist, oder... . Jedenfalls fahr ich da morgen persönlich hin, wenn ich sie bis dahin nicht habe. Mein Vater ist übrigens 68 Jahre alt. Wegen dem PSA haben sie gesagt, dass er erstens eh nicht aussagekräftig ist und auf der anderen Seite, dass er unnatürlich gestiegen ist, was ja widersprüchlich ist. Entweder er ist von Bedeutung oder nicht. Jedenfalls hatte ich den Eindruck, dass mündige Patienten nicht gefragt sind und meine Fragen unerwünscht waren. Ich bin wirklich froh, dass ich euch hier gefunden habe. Liebe Grüße
      Sussie

      Kommentar


        #4
        Liebe Sussie, ich stand im Herbst vorigen Jahres vor dem gleichen Problem. zunächst moderate, aber pendelnde PSA-Werte in der Nähe von 3,0, zugleich aber dramatische Zunahme der Probleme beim Wasserlassen. Ich habe das - zu Recht - pessimistischer gesehen als mein Urologe, der mich ja auch nur zum Aushobeln ins Klinikum Suhl eingewiesen hat. Dort hat mich eine junge Doktorantin sehr akribisch untersucht und dann dem zuständigen Oberarzt vorgeschlagen, eine Biopsie durchzuführen, Ergebnis 2 von 12 Stanzen positiv! Ich bin der jungen Assistenzärztin sehr dankbar für diese Umsicht. Nach Recherchen und Beratungen war mir das klar: Im Anfangsstadium setzt siedelt sich der Tumor seitlich im unteren Bereich an und wird beim Abhobeln oft nicht erfasst. Noch schlimmer wird das bei Anwendung der Laser-Methode, weil das Gewebe verdampft und pathologisch nicht mehr analysierbar ist. Das Schlimme ist, die meisten Betroffenen wissen in dieser Phase viel zu wenig, um richtig entscheiden zu können, und ich binschließlich auch erst seit gestern hier im Forum, lange nach der Operation.
        Deine nächste Frage betrifft die Entscheidung, wie es weiter geht. Es gibt da eigentlich nur 3 Alternativen:
        - Nichts tun und weiter beobachten. Das geht aber nur, wenn der Pathologe eine geringe Bösartigkeit (Malignität) bescheinigt, hängt u.a. vom Wachstumstempo ab. Manche haben Glück und sterben im hohen Alter, aber nicht an ihrem PK.
        - Bestrahlung: Es gibt heute in einigen wenigen Kliniken neuartige Geräte, mit denen die Bestrahlung sehr zielgenau unter Schonung des Umgebungsgewebes abläuft. Aber auch hier gibt es Verbrennungen/Vernarbungen, die eine späteren OP im Wege stehen.
        - radikale Entfernung der Prostata nach Entfernung der Lymphknoten: Wenn die Lymphknoten keine Metastasen enthalten und nach der OP der Pathologe feststellt, das PK hat die Prostatakapsel nicht durchbrochen, ist von nun an der Krebs weg (oder im Spiritusglas beim Pathologen ;-) ) .
        Wichtig: nach intensiver Beratung auch immer ein Zweitgutachten einholen und sich über alle zur Verfügung stehenden Quellen schlau machen.
        Wegen des rasanten Wachstums habe ich mich für die radikale Methode entschieden, noch viel schlimmer, es konnte bei mir auch keine Nervenerhaltung gemacht werden. Die Schnittränder waren frei von Tumorzellen. Und ich lebe, vielleicht auch noch recht lange, und kann noch für meine Frau, die Kinder und Enkel da sein. Momentan kämpfe ich noch mit meiner Inkontinenz, denke aber, dass ich in 2-3 Wochen trocken bin. Dann kann ich gemeinsam mit meiner Frau darüber nachdenken, wie das mit der Liebe weitergeht. Wir sind sehr gut aufeinander eingestellt und finden sicher eine Lösung. Immer Eins nach dem Anderen!
        Herbert S.
        --------------------------------------------------------------------------
        Ohne Tugend gedeihen weder Glück noch Weisheit

        Kommentar


          #5
          Hallo Sussi,

          auch ich möchte Dir und Deinem Vater raten, nicht die Nerven zu verlieren.
          Die Entscheidung für eine Operation oder Therapie muß man sich gut überlegen. Ich rate Dir und Deinem Vater die Dokumentation unter KISP zu lesen bevor Ihr eine Entscheidung trefft.
          Gruß
          Karl

          Kommentar


            #6
            Hallo Sussie!

            Es ist zwar wahrscheinlich keine übetriebene Hektik nötig, aber trotzdem solltet ihr euch als mündige Patienten schnellstens die Berichte besorgen und hier einstellen. Wenn alle Berichte vorliegen, dann bin ich sicher, dass euch hier zumindest geraten werden kann. Ihr müsst nicht alles glauben, was die Ärzte raten, aber manchmal kann es sinnvoll sein.

            Der erste Schock nach der Diagnose ist natürlich groß, aber verzagt nicht und geht offen mit der Erkrankung um. Es könnte sich im Falle deines Vaters auch ins positive wenden.

            Liebe Grüße
            Günter
            "Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun"
            Johann Wolfgang von Goethe

            Meine Geschichte unter myProstate

            Kommentar


              #7
              Hallo sussi,
              keine panik, ihr habt zeit, holt euch eine 2. oder/ und 3. meinung ein.
              mit GS6 muss dein vater nicht sofort operiert werden.
              sucht euch einen operateur mit der besten methode und mit langer erfahrung. er sollte schon über 1000 OP's erfolgreich durchgeführt haben.
              du kannst dir auch mein profil anschauen ich hatte im jan 09 GS 6, wurde im feb operiert und mache heute wieder alles was mir spass macht!
              frage mich manchmal was war da eigentlich ?
              gruss sigi

              Kommentar


                #8
                Hallo ihr Lieben,

                ich danke euch recht herzlich für eure Antworten und für den Mut, den ihr uns macht.
                Ich denke morgen sind die Befunde da. Dann werde ich sie hier einstellen.
                Ich bin wirklich verunsichert im Moment, weil sich auch die Ärzte gestern selbst widersprochen haben, erst als es um den PSA ging und dann als es um die Biopsie ging.
                Ich denke halt auch, falls wir uns gegen eine Operation entscheiden sollten, haben wir immer im Hinterkopf, dass durch die Biopsie im Tumor herumgestochen wurde. Einfach nur abwarten und beobachten können wir nicht so lange, weil ja die Probleme mit dem Wasserlassen da sind. Es macht mir jedoch Mut, dass die Nebenwirkungen bei der vollständigen Entfernung doch nicht so massiv sind, wie wir erst glaubten.
                Ich habe auch bereits Kontakt mit einer zweiten Klinik aufgenommen.

                Also herzlichen Dank noch einmal.

                Liebe Grüße
                Sussie

                Kommentar


                  #9
                  Zitat von Sussie Beitrag anzeigen
                  Ich denke halt auch, falls wir uns gegen eine Operation entscheiden sollten, haben wir immer im Hinterkopf, dass durch die Biopsie im Tumor herumgestochen wurde.
                  Die Biopsie fürt in der Regel nicht zur Tumorzellenaussaat. Zumindest gibt es keine Erfahrungen diesbezüglich.

                  Einfach nur abwarten und beobachten können wir nicht so lange, weil ja die Probleme mit dem Wasserlassen da sind.
                  Ich glaube nicht, dass die Probleme beim Wasserlassen mit dem Tumor zusammenhängen. Eher hat dein Vater eine grosse Prostata, die nun mal Probleme beim Wasserlassen machen kann.
                  Durch eine Hormontherapie würden diese deutlich besser werden.

                  Prinzipiell stehen ALLE verfügbare Optionen zur Verfühung:
                  OP, Strahlentherapie, Hormontherapie oder Active Surveillance
                  Der Strahlentherapeut.

                  Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

                  Kommentar


                    #10
                    Lieber Daniel,
                    danke für deine Antwort.
                    Laut Aussage der Ärzte ist jedoch die Prostata nicht so vergrößert, dass sie Probleme beim Wasserlassen machen könnte.
                    Der erste Arzt sagte, dies wäre auch der Grund, warum er eine Biopsie hat machen lassen. Der zweite Arzt sagte jedoch, die Größe der Prostata hätte nichts zu sagen wegen der Probleme, er kenne Männer mit einer Prostata von 8cm Durchmesser, die keine Probleme hätten und Männer mit 2,5cm die große Probleme hätten. Auf meine Frage, ob der Tumor daran schuld sei, habe ich keine Antwort bekommen.

                    Liebe Grüße
                    Sussie

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo liebe Sussie,

                      als potentiell seit langem schon mit erhöhtem PSA Wert eingestuft aber trotz drei (negativen) Biopsien eben immer noch ohne Diagnose aber wegen vergrößerter Prostata ebenfalls mit Problemen der Blasenentleerung kämpfend fällt mir auf, daß zu deiner Eingangsfrage "Nach Aushobelung keine Prostataentfernung mehr möglich?" hier noch nichts gesagt wurde.

                      Möglich, daß dieses Thema woanders bereits besprochen ist. Hätte mich sehr interessiert.

                      Dir und deinem Vater wünsche ich weiterhin viele wertvolle Hilfestellungen hier im Forum.
                      Auch ich bin sehr froh, daß es diese kompetente Anlaufstelle gibt.

                      liebe Grüße Kurt

                      Kommentar


                        #12
                        Hallo ihr Lieben,

                        leider ist es mir gestern immer noch nicht gelungen, die Befunde beizubringen. Unsere Akte war weg, als die Sekretärin sie faxen wollte. Was ich davon halten soll, weiß ich nicht.
                        Lieber Yokurt, ich habe irgendwo gelesen inzwischen, dass eine Entfernung nach Hobelung möglich ist, jedoch nicht die nervenerhaltende Methode.
                        Ob es so stimmt, weiß ich auch nicht.
                        Also es grüßt ganz lieb
                        Sussie

                        Kommentar


                          #13
                          Hallo ihr Lieben,

                          habe heute die Befunde erhalten und sie im Profil (hoffentlich richtig) eingestellt.
                          Ich wäre dankbar, wenn jemand einen Blick darauf werfen könnte.

                          Liebe Grüße

                          Sussie

                          Kommentar


                            #14
                            Dezenter Hinweis

                            Zitat von Daniel
                            Die Biopsie fürt in der Regel nicht zur Tumorzellenaussaat. Zumindest gibt es keine Erfahrungen diesbezüglich.
                            Man hätte es nicht besser formulieren können. Auch der Professor, der bei mir die Biopsie durchgeführt hatte, meinte erst nach seiner Verabschiedung in den Ruhestand anläßlich eines Gespräches bei einem Spaziergang auf meine direkte Frage nach der Möglichkeit einer Streuung von Tumorzellen durch eine Biopsie sehr ausweichend, aber immerhin doch vielsagend "jein". Man muss einfach mit dieser Möglichkeit leben, wenn es auch wohl bislang nie nachgewiesen werden konnte. Auch gut möglich deshalb, weil man es noch nie gezielt untersucht.

                            "Wer vor seiner Vergangenheit flieht, verliert immer das Rennen"
                            (Thomas Stearns Eliot)

                            Kommentar


                              #15
                              Hallo ihr Lieben,

                              möchte nur einen kurzen Zwischenstand abgeben.
                              Waren in der Uniklinik und haben uns eine zweite Meinung eingeholt. Dort sagte man uns, es stünden bei diesen Werten alle Optionen offen, von Abwarten über Lasern bis zur Hifu. Die geplante OP sei bei diesen Werten eventuell eine Übertherapie. Nun sind wir wieder am Abwägen, was wir tun sollen. Angesichts der Probleme beim Wasserlassen wäre vielleicht die Hifu das Beste. Oder was meinen die erfahrenen Hasen?

                              Liebe Grüße

                              Sussie

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X