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Wieviel Biopsien sind nötig?

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    Wieviel Biopsien sind nötig?

    Hallo zusammen.
    Im Alter von 57 Jahren (inzwischen bin ich 62) wurde bei mir im Zuge einer Routineuntersuchung eine verhärtete Prostata festgestellt und ein PSA von 5,9 gemessen. Sowohl mein Urologe als auch mein Hausarzt haben zu einer Biopsie geraten, die auch durchgeführt wurde. Ergebnis: alle 12 Stanzen waren negativ. Mein PSA-Wert hat sich seit dieser Zeit auf Werte zwischen 4,4 bis 6,0 eingependelt.
    2007 wurde bei mir einmalig ein Wert von 8,45 gemessen. Mein Urologe hat mir dringend zu einer erneuten Biopsie geraten. Weil ich aber in 2007 bereits viermal (am Darm und am Halswirbel) operiert werden musste, wollte ich es mir ersparen zusätzlich noch eine Biopsie machen zu lassen. Ich habe mich entschlossen, einen PCA 3 Test durchführen zu lassen. Das Ergebnis lag bei 15.
    Obwohl der PCA 3 -Wert deutlich unter dem Schwellenwert von 35 lag, und die anschließend gemessenen PSA-Werte stets wieder zwischen 4,4 und 6,0 schwanken, möchten die Urologen dass ich eine erneute Biopsie (24-er Stanze) durchführen lasse.
    Ich bin total verunsichert was ich machen soll. Meine Prostata ist zwar deutlich vergrößert und ich habe div. Probleme beim Wasserlassen. Aber das muss ja nicht unbedingt auf ein Karzinom hindeuten.
    Ich würde mich freuen, wenn ich hier Argumente für und/oder gegen eine erneute Biopsie bekommen könnte.
    Ist es üblich, alle paar Jahre (bei nahezu gleichbleibenden PSA-Werten) eine neue Biopsie vorzunehmen?
    Sind die Ergebnisse von Biopsien, die nicht durch die Harnröhre gemacht werden, genau so aussagekräftig? (die Biopsie durch die Harnröhre habe ich in schmerzlicher Erinnerung)
    Ich bitte um Meinungen oder Erfahrungsberichte.

    Vielen Dank und freundliche Grüße.
    Lothar

    #2
    Hallo Lothar,
    ich kann dir nichts Sinnvolles sagen, bin erst gerade seit ein paar Tagen hier im Forum wegen einem Freund.
    Wollte eigentlich nur mein Erstaunen zum Ausdruck bringen über die unterschiedliche Handhabung eines solchen Geschehens an der Prostata seitens der Urologen.
    Bei meinem Freund, wegen dem ich hier schreibe, wurde vor ca. 10 Jahren in einer oder zwei von 10 Stanzen Krebs gefunden.
    Bei der nächsten Biopsie ein Jahr später nichts mehr.
    Seitdem steigt sein PSA-Wert kontinuierlich und ist inzwischen bei ca. 11.
    Das ging zwar langsam, aber unerbittlich aufwärts.
    Erst jetzt, nachdem der Quotient sich auch immer mehr ungünstig entwickelte, wurde ihm geraten, mal wieder eine Biopsie zu machen (vorher PCA3 = sehr ungünstig ausgefallen und gestern Histo Scanning).
    Wie gesagt, das hilft dir jetzt alles nicht weiter - die "Experten" werden sich sicher bei dir melden - aber es ist schon überraschend, die unterschiedliche Einschätzung der Ärzte.
    Liebe Grüße, alles Gute für dich,
    Reinhild

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      #3
      Benigne Prostata Hyperplasie

      Hallo Lothar, lies bitte vorab einmal hier. Es ist doch gut möglich, dass Du lediglich eine gutartige Prostatavergrößerung behandeln lassen muss. Das lässt sich zunächst medikamentös regeln, gegebenenfalls aber auch über eine Laser-Therapie relativ schmerzlos beheben.

      Kommentar


        #4
        Hallo Lothar,

        eine große Prostata produziert auch mehr PSA. Bei mir sind es 5,2 ng/ml bei 53 ccm Prostatavolumen, also ca. 0,1 ng/ml/ml. Vielleicht interessiert Dich mein Fall - er könnte ähnlich sein:


        Einziger Unterschied: Bei mir wurde ein kleiner Herd mit 1 mm Durchmesser (einige wenige Drüsen) gefunden, die vom Pathologen zunächst mit G2 Gleason 3+3 eingestuft wurden, von einem zweiten Pathologen (Prof. an der hiesigen Uni) allerdings nur noch als karzinomverdächtig mit G1 Gleason 2+2 beurteilt wurden.

        Ich habe mich dazu entschlossen, die Sache erst einmal aktiv zu beobachten (Active Surveillance). Immerhin nennen mir die Sloan-Kettering Prediction Tools ( http://www.mskcc.org/mskcc/html/10088.cfm ) mit den derzeitigen Werten eine Wahrscheinlichkeit von 57 % dafür, dass es sich um einen "indolent cancer" handelt, der mir also zu Lebzeiten keine Probleme bereitet (hoffentlich). In den nächsten Tagen werde ich mich bei meinem neuen Urologen vorstellen und einen weiteren PSA-Test machen lassen.

        Je nach PSA-Wert ist für mich auch zunächst eine Feinnadel-Aspirationsbiopsie evtl. mit DNA-Bildzytometrie denkbar. Vielleicht wäre das auch für Dich der bessere Weg statt einer 24er (!) Stanzbiopsie. Findet sich da ein Hinweis auf ein Karzinom, kann man nach ein paar Wochen immer noch eine Stanzbiopsie machen.

        Und lies auch einmal diesen Artikel im Deutschen Ärzteblatt:


        Ich wünsche Dir alles Gute!
        Gruß Erwin

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          #5
          Hallo Erwin,fficeffice" />
          Dein PSA-Wert und Dein Prostatavolumen könnten auch von mir sein (meine Werte vom 23.06.2009: PSA 4,9; Prostatavolumen 54 ccm).
          Vielen Dank für den Link zum Artikel im Deutschen Ärzteblatt. Mit großem Interesse habe ich den Bericht gelesen. Wenn ich das richtig verstehe, scheint es durchaus öfter vorzukommen, dass mehrere Biopsien durchgeführt werden um die "Qualität" eines Karzinoms bestimmen zu können. Die Biopsien wurden jeweils bei sich verschlechternden positiven Ergebnissen wiederholt bzw. bei deutlich ansteigenden PSA-Werten (was bei mir beides nicht vorliegt).
          Ich habe noch immer die Frage (und auch die Angst): "was bringt eine neue Biopsie?" Ist es sinnvoll, 5 Jahre nach der ersten Biopsie (ohne Anstieg der PSA-Werte!) eine neue Biopsie durchführen zu lassen?
          Mir ist klar, dass ich die Entscheidung für oder gegen eine Biopsie alleine treffen muss.
          Ich wünsche Dir, dass Deine Entscheidung zur aktiven Beobachtung für Dich der richtige Weg ist.
          Noch einmal vielen Dank für Eure Beiträge.
          Viele Grüße
          Lothar

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