Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Nach 3 Jahren ohne Prostata wieder PSA-Anstieg

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Nach 3 Jahren ohne Prostata wieder PSA-Anstieg

    Hallo!
    Nachdem man mir vor rund 3 Jahren die Prostata und etliche Lymphknoten entfernt (pT2c, Gleasson-Score 4+3=7), dabei außerhalb der Prostata keinerlei Anzeichen für Metastasen gefunden hatte, war der PSA-Wert auf 0,03 zurückgefallen. Nach einem weiteren Jahr wurde eine Strahlentherapie durchgeführt, weil der PSA-Wert auf 0,3 gestiegen war. Nach dieser Therapie dümpelte der PSA-Wert zwischen 0,3 und 0,41 bei einer dreimonatigen Kontrolle. Jetzt, 14 Monate nach Beendigung der Strahlentherapie ist der PSA-Wert innerhalb von 3 Monaten von 0,46 auf 0,82 gestiegen. Hat es Sinn, weiter nach der Ursache zu suchen oder sollte man sofort mit einer Hormontherapie begonnen werden?
    Gruß
    Hargin

    #2
    Hallo,

    ich würde mit der Hormontherapie noch warten und erst bei einem PSA-Wert 5 - 10 beginnen.

    Grund: Die HT hat nur eine begrenzte Wirkunsdauer; im statistischen Mittel 2 Jahre.

    Ferner setzt man heute die Hormonblockade meist erst bei symptomatischen Patienten ein.

    Die neuen S3-Leitlinien sagen in ihrer Konsultationsfassung unter Punkt 6.15:

    "Die Hormontherapie ist beim PSA-Rezidiv oder PSA-Progress keine Standard-Therapie!"

    Auf Seite 118:

    "Eine antiandrogene Therapie sollte demzufolge nur eingesetzt werden bei:

    - einer PSA-Verdoppelungszeit von < 3 Monaten
    - symptomatischer lokaler Progression
    - nachgewiesener Fernmetastasierung"


    Auf Seite 113:

    "Der natürliche Verlauf bei PSA-Rezidiv nach Prostatekomie und bei PSA-Progress nach Strahlentherapie kann ohne jede Therapieintervention lanfristig sein und in vielen Fällen werden Patienten mit PSA-Rezidiv oder PSA-Progress keine klinisch relevanten Symptome erleiden."

    Damit Du alles selbst nachlesen kannst, hier der Link zu den S3-Leitlinien:



    Herzliche Grüße

    Hansjörg Burger
    Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

    Kommentar


      #3
      Nach 3 Jahren ohne Prostata wieder PSA-Anstieg

      Grüß Dich Hargin,
      Zitat von Hargin Beitrag anzeigen
      Jetzt, 14 Monate nach Beendigung der Strahlentherapie ist der PSA-Wert innerhalb von 3 Monaten von 0,46 auf 0,82 gestiegen. Hat es Sinn, weiter nach der Ursache zu suchen oder sollte man sofort mit einer Hormontherapie begonnen werden?
      Gruß
      Hargin
      Du hast zwei Möglichkeiten, die ich Dir empfehlen kann. Erstens, jetzt gleich eine ADT-3 zu beginnen mit einem Antiantrogen z.B. Bicalutamid, anfangen und12 - 14 Tage später monatlich oder 1/4 jährlich ein LHRH-Analoga Leuprorelinacetat und täglich bis zu drei Avodart 0,5 mg! ADT-3 = Androgen-Deprivations-Therapie deshalb, weil 3 Medikamente zum Einsatz kommen. Es gibt auch noch eine Steigerung mit ADT-4 und 5.

      Zweitens, Du wartest bis der PSA-Wert über 2 ng/ml liegt und versuchst, daß Du eine PET-CT Untersuchung erhälst und wenn Du soweit sein solltest, 4 - 6 Wochen vor der Untersuchung unbedingt auf die Ernährungsempfehlung achten!

      Stellt sich beim PET-CT heraus, daß Du nicht nur ein systemisches Rezidiv hast -davon gehe ich jetzt schon aus- sondern, trotz bestrahlter Prostataloge wider erwartend ein Lokal Rezidiv hast und das kommt nicht selten vor -so wie bei mir- gleich danach mit dem Gn-Analoga Plenaxis oder Degarelix ohne das o.g. LHRH-Analoga zu beginnen, ansonst wie ADT-3 und mehr!

      Du hast ein GS = Gleason Scores 4+3=7 unter Umständen höher und damit ist nicht zu spassen!
      Wünsche Dir die richtige und erfolgsversprechende Therapie
      Helmut

      Kommentar


        #4
        Zitat von Helmut.2 Beitrag anzeigen
        täglich bis zu drei Avodart 0,5 mg!
        Hallo Helmut, wo hast du denn das her ?

        Gruss Ludwig
        Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

        https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

        Kommentar


          #5
          Nach 3 Jahren ohne Prostata wieder PSA-Anstieg

          Grüß Dich Ludwig,
          Zitat von LudwigS Beitrag anzeigen
          Hallo Helmut, wo hast du denn das her ?

          Gruss Ludwig
          Vielleicht habe ich das auch nicht richtig ausgedrückt mit "täglich bis zu drei Avodart 0,5 mg!" sollte drei Avodart á 0,5 mg = 1,5 mg heisen und Dr. Stephen Strum gibt sogar im Münchner PowerPoint Vortrag 3,5 mg = 7 Avodart pro Tag an!

          vom o.g. Vortrag, PowerPoint Bild Nr. 22:
          Die Möglichkeit Dihydrotestosteron (DHT) mit einem 5-Alpha-Reduktasehemmer wie Proscar oder Avodart zu hemmen, sollte aus verschiedenen Gründen Teil einer ADT sein.
          Avodart ist ein ausgezeichneter Hemmer der Typ I, II und III 5-Alpha-Reduktase.
          Avodart kann Gene herunterregulieren die beim Prostatakrebswachstum eine Rolle spielen, z.B. TMPRSS-2 und TTF3 (Trefoil-Faktor 3) während es auch in der Lage ist Gene wie IGFPB3 (Insulin likegrowth factor binding protein 3) hoch zu regulieren - verbunden mit einer Hemmung des Prostatakrebswachstums. Der Einsatz von 5-Alpha-Reduktasehemmern während der ADT bewirkt eine signifikant längere Auszeit, wenn zu einer intermittierenden Androgenblockade (IAD) übergegangen wird (Literatur: Scholz, Jennrich, Strum et.al: Journal of Urology 1975: 1673-8, 2006).
          Kann das Bild jetzt nicht auf die schnelle hier rein projektieren aber wenn Du diese PowerPoint-Datei nicht hast, kann ich sie Dir gerne zu senden!

          Gruß, Helmut

          Kommentar

          Lädt...
          X