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Was bringt uns der DGU-Kongress 2009 in Dresden ?

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    Was bringt uns der DGU-Kongress 2009 in Dresden ?

    Der Vorsitzende des BPS - Günter Feick - hat in eindrucksvoller Weise beim letzten DGU-Kongress in Stuttgart 2008, von dem ich hier berichtet hatte, demonstriert, das es letztlich notwendig ist, den für Entscheidungen in Frage kommenden Personenkreis an einen Tisch zu bringen. Was hat sich inzwischen getan? Diese Frage wurde schon gestellt und konnte immerhin so beantwortet werden, dass der BPS inzwischen angekommen ist bei den Medizinischen Fachgesellschaften und in anderen Organen des Gesundheitssystems. Er wird dort gehört und kann auch mitentscheiden, wie z. B. in der Kommission zur Entwicklung der Behandlungsleitlinie des Prostatakrebses. Das kann man so stehen lassen, denn immerhin war Paul Enders an der Erstellung aktiv beteiligt.
    Das Tagungsprogramm des DGU-Kongresses kann eingesehen werden.
    Es besteht aber nun für Betroffene und wohl in erster Linie für den BPS selbst und die wiederum hoffentlich zahlreich anreisenden SHG-Leiter die Möglichkeit an einem Patientenforum teilzunehmen, das am 17. September von 19.30 Uhr bis 21.00 Uhr im ICC Dresden eingeplant ist. Diese Veranstaltung läuft unter dem Titel: "Was gibt es Neues beim Prostatakrebs: Die neue Prostatakrebsleitlinie, Bedeutung für die Patientenversorgung". Hierzu gibt es auch noch diese offiziellen Erläuterungen:
    "Die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) gibt Antworten und lädt Patienten und Interessierte zu einem öffentlichen Forum im Rahmen des 61. Urologenkongresses in Dresden ein. Anlässlich der Erstellung der S3-Leitlinie Prostatakrebs sowie der begleitenden Patientenleitlinie wird das diesjährige Patientenforum gemeinsam mit dem Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V. durchgeführt. Unmittelbar an der Erstellung der Leitlinien beteiligte Experten referieren über die Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen und den Behandlungsstandards und stellen sich im Anschluss den Fragen der Besucher.
    Begrüßung und Einführung Wirth, M., Dresden
    Was sollte ich als Patient wissen? Enders, P., Meckesheim
    Wie soll der Patient mit Prostatakrebs behandelt werden? Weißbach, L, Fürth"
    Zum lang erwarteten Thema "Neue S3-Prostatakarzinom-Leilinie gab es unlängst noch diese aufklärenden Hinweise:
    "Sie wird von Medizinern, Patientenvertretern und Fachmedien gleichermaßen interessiert erwartet: Die neue interdisziplinäre S3-Leitlinie zum Prostatakarzinom. Seit heute ist die Konsultationsfassung auf den Internetseiten des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ) und der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) einzusehen. Bis zum 02. August 2009 hatten Interessierte dort die Möglichkeit, die Leitlinie zu lesen und zu kommentieren. Stellungnahmen und Änderungsvorschläge werden berücksichtigt, sofern sie begründet und mit Literatur hinterlegt sind."
    Auch Prof. Böcking wurde auf die Möglichkeit der Ergänzung der S3-Leitlinie durch einen engagierten Betroffenen aufmerksam gemacht und hat termingerecht am 31.7.2009 mit einem Schreiben, das nicht nur den diversen Entscheidungsträgern sondern auch dem BPS zuging, folgendes sinngemäß zum Ausdruck gebracht: "Die DNA-Bildzytometrie zur reproduzierbaren, prognostisch validen und tumorbiologisch begründetem Malignitätsgradierung findet bisher keinerlei Erwähnung. Er halte das für wissenschaftlich nicht begründet und im Widerspruch zu der S3-Leitlinien obligaten Recherche betreffend die für die Diagnostik/Prognostik eines Tumors relevanten wissenschaftlichen Publikationen stehend" Er führt ferner aus, dass die verantwortlichen Autoren bei der Eingabe der Keywords "prognostic/prostatecance" in Literatur-Datenbanken auf die Publikationen über die prognostische Relevanz der DNA-Bildzytometrie für das Prostatakarzinom hätten treffen und diese besprechen müssen. In dem Topic Paper von Chakravati und Zhai: Molecular and genetic prognostic factors of prostate cancer, World J Urol (2003) 21:265-274 wird die "DNA-Ploidie" unter 30 untersuchten Markern als einzige der CAP-Kategorie II zugeordnet ("Markers that show promise as a result of extensively biological and clinical studies but with few clinical outcome studies") Dem Schreiben waren beigefügt 35 Anlagen zu DNA-Prostate sowie 271 Quellennachweise. In diesem Zusammenhang sei auch noch einmal erwähnt, dass die wissenschaftlichen Publikationen von Pretorius et al - hier nachzulesen - nunmehr offiziell sind, d. h. öffentlich publik gemacht werden dürfen. Diese Veröffentlichung: Large scale genomic instability as an additive prognostic marker in early prostate cancer, Cell Oncol (2009) 31:251-259 von der Universität Oslo belegt erneut die dem Gleason-Score überragende prognostische Validität der DNA-Ploidie. Die Diagnostische DNA-Bildzytometrie ist als Ziffer 19330 im EBM als Abrechnungsziffer vertreten.
    Es ist wohl leider davon auszugehen, dass wegen der enormen Datenmenge in der Kürze der Zeit eine Berücksichtigung für die aktuelle S3-Leitlinie anläßlich des DGU-Kongresses 2009 in Dresden nicht mehr realisiert werden wird. Die Zukunft hat aber dank der Initiative von Prof. Böcking schon begonnen. Die für uns Betroffene und besonders für die Männer, die noch betroffen sein werden, so wichtige zusätzliche Krebsdiagnose durch die Bestimmung der DNA-Ploidie wird von immer mehr Urologen, denen das Wohl ihrer Patienten am Herzen liegt, umgesetzt. Hierzu wird es jedoch unumgänglich sein, in leicht verständlichen Broschüren, die in jeder urologischen Praxis zur Einsichtnahme ausliegen sollten, die echten Vorteile einer DNA-Zytometrie herauszustellen. Bis zum nächsten DGU-Kongress im Jahre 2010 wird es zudem durch die laufenden retrospektiven Untersuchungen zur prognostischen Validität der DNA-Zytometrie für mehrere hundert Patienten, bei denen eine DNA-Malignitätsgradierung durchgeführt wurde, zu weiteren der Sache dienenden Ergebnissen kommen.
    Meine ganz persönliche Einschätzung ist zudem, dass es nur unter Mitwirkung der Betroffenen, für die der BPS als Selbsthilfe-Organisation Hilfestellung gibt, realisiert werden kann, dass die diagnostische Ergänzung durch die DNA-Zytometrie endlich als fester Bestandteil einer urologischen Untersuchung festgeschrieben wird. Um dies zu erreichen, wird man auch nicht umhin kommen, den bislang zu niedrigen Kostenfaktor für diese Untersuchung sowohl für den Urologen als auch den Pathologen entsprechend anzupassen. Diese bessere Vergütung der ärztlichen Kassenleistungen würden dann auch mit ziemlicher Sicherheit dazu beitragen, dass von den Urologen dann auch wieder vermehrt Aufträge zur DNA-zytometrischen Untersuchung der Stanz-Biopsien erteilt würden. Es muss also vieles zusammenpassen. Ich bin fest überzeugt, dass schon im kommenden Jahr ein Umdenken der Mediziner der Sache DNA-Bildzytometrie zum Erfolg verhelfen wird.

    "Macht besitzen und nicht ausüben ist wahre Größe"
    (Friedl Beutelrock, deutsche Schriftstellerin)

    #2
    Grußworte

    Aktueller Bericht vom Eröffnungstag. Hier nachzulesen.

    "Freundlichkeit: Eine Sprache, die Taube hören und Blinde lesen können"
    (Mark Twain)

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      #3
      Zitat von Hutschi
      Meine ganz persönliche Einschätzung ist zudem, dass es nur unter Mitwirkung der Betroffenen, für die der BPS als Selbsthilfe-Organisation Hilfestellung gibt, realisiert werden kann, dass die diagnostische Ergänzung durch die DNA-Zytometrie endlich als fester Bestandteil einer urologischen Untersuchung festgeschrieben wird.
      "Eine falsche Einschätzung wird nicht dadurch richtig, indem man ganz fest an sie glaubt."
      (Unbekannter Denker)

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        #4
        Zitat von Dieter
        "Eine falsche Einschätzung wird nicht dadurch richtig, indem man ganz fest an sie glaubt."
        Zitat von Dieter
        (Unbekannter Denker) Gruß aus Husum Dieter
        Ob meine Einschätzung falsch ist, wird hoffentlich noch die Zukunft zeigen. Ich vermag aber nicht zu verhehlen, dass ich persönlich immer noch fest daran glaube, dass auch die Front der bislang nicht mitziehenden Pathologen eines Tages noch durch fortschrittlich denkende Fürsprecher aufgetaut oder aufgeweicht werden kann. Eine präzisere und dazu noch objektive Malignitätsbeurteilung als die DNA-Zytometrie, die dazu noch von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt wird, aber von den Urologen und Pathologen wegen zu geringem Entgelt noch blockiert wird, kann ich mir nicht vorstellen. Die Bestimmung des Gleason-Score soll doch hierdurch nicht in die 2. Reihe rücken. Wem schadet es also, durch diese wahrlich überzeugende Ploidie-Bestimmung aus dem durch Stanzungen gewonnenen Biopsat, sich eine zusätzliche Diagnose einzuholen? Warum eigentlich haben erst wenige SHG-Leiter, die unter dem Dach des BPS vereint sind, sich mit der zusätzlichen Möglichkeit dieser Diagnosefindung ernsthaft beschäftigt? Eine wirkliche Antwort konnte mir bislang von den immer noch nicht überzeugten keiner geben. Auch Daniel schreibt schlicht "Ich glaube nicht daran". Aber warum?

        P.S.: Ich glaube auch nicht an den lieben Gott, aber dafür braucht es keine Begründung. Für nachvollziehbare Vorgänge oder Abläufe sollte das aber möglich sein.

        Hier noch der Schlußbericht vom DGU-Kongress.

        "Menschen mit einer neuen Idee gelten so lange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat"
        (Mark Twain)

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          #5
          Zitat von Hutschi Beitrag anzeigen

          Ob meine Einschätzung falsch ist, wird hoffentlich noch die Zukunft zeigen. Ich vermag aber nicht zu verhehlen, dass ich persönlich immer noch fest daran glaube, dass auch die Front der bislang nicht mitziehenden Pathologen eines Tages noch durch fortschrittlich denkende Fürsprecher aufgetaut oder aufgeweicht werden kann. Eine präzisere und dazu noch objektive Malignitätsbeurteilung als die DNA-Zytometrie, die dazu noch von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt wird, aber von den Urologen und Pathologen wegen zu geringem Entgelt noch blockiert wird, kann ich mir nicht vorstellen. Die Bestimmung des Gleason-Score soll doch hierdurch nicht in die 2. Reihe rücken. Wem schadet es also, durch diese wahrlich überzeugende Ploidie-Bestimmung aus dem durch Stanzungen gewonnenen Biopsat, sich eine zusätzliche Diagnose einzuholen? Warum eigentlich haben erst wenige SHG-Leiter, die unter dem Dach des BPS vereint sind, sich mit der zusätzlichen Möglichkeit dieser Diagnosefindung ernsthaft beschäftigt? Eine wirkliche Antwort konnte mir bislang von den immer noch nicht überzeugten keiner geben. Auch Daniel schreibt schlicht "Ich glaube nicht daran".
          Lieber Harald,

          ich danke dir für deinen Beitrag

          Wir kenen beide genügend SHG-Leiter, viele sind operiert, einige haben keine Probleme, bisher. Auch die wollen anscheinend, wie die Urologen auch es gar nicht so genau wissen. Und wollen nicht erfahren, daß sie evtl. sich die OP hätten ersparen können.

          Das sie ihren SHG Leuten die DNA nicht näher bringen wollen, ist mir unverständlich. Sogar der BPS ist an der Sache dran, wie zu lesen ist.

          Ich scheine die Einzige Ausnahme zu sein, überlege mir aber, ob ich mich da und mit der Naturheilkunde nicht zurücknehme.

          Gruß Konrad

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            #6
            Urologen-Akademie

            Die DGU-Mitgliederversammlung hat in Dresden Prof. Dr. Maurice Stephan Michel, Direktor der Urologischen Universitätsklinik Mannheim, einstimmig in den Vorstand gewählt. Hierzu dieser Bericht.

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              #7
              Jens-Peter Zacharias berichtet vom DGU-Kongress

              Der deutsche Urologenkongress ist einer der größten der Welt und fand in diesem Jahr erstmals in den neuen Bundesländern in der wunderschönen Stadt Dresden statt, stilvoll eröffnet mit einem Konzert in der Frauenkirche.

              Für den BPS hatte er eine besondere Bedeutung durch die Vorstellung der neuen S3-Leitlinie Prostatakarzinom, die ‚Aktuelle Stunde’, dort diskutierten Dr. Dubben (contra) und Prof. Stöckle (pro) zur PSA-gestützen Früherkennung sowie die Diskussion zu den ‚Einweisungsprämien’ an die niedergelassenen Ärzte durch die Kliniken.
              BPS-Vertreter führten konstruktive Gespräche mit den Standesvertretern Prof. Wirth, Dr. Bloch und Prof. Weißbach.

              Die DGU hatte vier BPSler zu Vorträgen eingeladen:
              Günter Feick referierte auf dem Berufspolitischen Forum des BDU zur Zukunft der ärztlichen Vertragslandschaft aus Patientensicht.

              Wolfhard Frost informierte auf der Fortbildung für das urologische Assistenz- und Pflegepersonal über die Erwartungen der Patienten an die Prostatakarzinomzentren.

              Paul Enders stellte beim Patientenforum die Bedeutung der neuen Prostatakrebsleitlinie für die Patientenversorgung vor. Einen weiteren Ansprechpartner für ihre Fragen hatten die Teilnehmer in Prof. Weißbach. Moderiert wurde die Veranstaltung von Günter Feick.

              Jens-Peter Zacharias zeigte in der Pressekonferenz zur neuen S3-Leitlinie die erreichten Verbesserungen auf und nannte die Wünsche für die künftige Zusammenarbeit:

              Wir erwarten, dass diese Leitlinie in spätesten einem Jahr Basis der Arbeit in allen Praxen der Urologen und der Praktischen Ärzte ist. (Wir werden die flächendeckende Einführung in den Praxen sorgfältig beobachten.)
              Wir möchten, dass die Leitlinie jährlich aktualisiert wird, bei besonderen Vorgängen sofort. (Die Halbwertzeit des medizinischen Wissens beträgt ca. 2 ½ Jahre.)
              Wir möchten zukünftig an der Definition der Qualitätsindikatoren und der Auswertung der Ergebnisse beteiligt sein.
              Wir fordern, dass die Verantwortlichen, die Ärztekammer, die Krankenkassen und die Medizinischen Fachgesellschaften schnellstens einen Weg finden, den Prozess der Erstellung und Aktualisierung von Leitlinien zu etablieren einschließlich seiner Finanzierung.

              Der BPS bittet darum, bei den ‚Einweisungsprämien’, der Realisierung der Leitlinie in den Praxen und bei der Vorsorge mit offenen Augen die Situation zu beobachten und zu beeinflussen, diese Tätigkeit ist ein wesentliches Element der Qualitätssicherung.

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                #8
                Liebe Marlene,

                Zitat von Jens-Peter
                Wir erwarten, dass diese Leitlinie in spätesten einem Jahr Basis der Arbeit in allen Praxen der Urologen und der Praktischen Ärzte ist. (Wir werden die flächendeckende Einführung in den Praxen sorgfältig beobachten.)
                Wir möchten, dass die Leitlinie jährlich aktualisiert wird, bei besonderen Vorgängen sofort. (Die Halbwertzeit des medizinischen Wissens beträgt ca. 2 ½ Jahre.)
                Wir möchten zukünftig an der Definition der Qualitätsindikatoren und der Auswertung der Ergebnisse beteiligt sein.
                Wir fordern, dass die Verantwortlichen, die Ärztekammer, die Krankenkassen und die Medizinischen Fachgesellschaften schnellstens einen Weg finden, den Prozess der Erstellung und Aktualisierung von Leitlinien zu etablieren einschließlich seiner Finanzierung.

                Der BPS bittet darum, bei den ‚Einweisungsprämien’, der Realisierung der Leitlinie in den Praxen und bei der Vorsorge mit offenen Augen die Situation zu beobachten und zu beeinflussen, diese Tätigkeit ist ein wesentliches Element der Qualitätssicherung
                das sind klar verständliche Worte, denen man nur zustimmen kann. Ich danke Dir für diesen zusammenfassenden Bericht im Namen aller vom PK Betroffenen. Erfreulich auch, wie schon an anderer Stelle hervorgehoben, dass die S3-Leitlinien zum oder besser für den Prostatakrebs sich als durchaus noch veränderungswürdig darstellen und man bereit ist, auch zwischenzeitlich an Ergänzungen oder Verbesserungen zu feilen.

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