HILFE - Wer kann einen Rat geben ?

[paul007]

Ich bin die Frau eines Betroffenen.
Wir müssen uns nach dem Schock durch die Diagnose erst so langsam in die Thematik einarbeiten.
Unsere aktuelle Sorge:
Nach operativer Entfernung der Prostata (PSA-Wert: 86) wurde nach 3 Wochen eine Hormontherapie (Zoladex-Spritze und Casodex 50 mg) begonnen.
6 Wochen nach der OP eine Strahlentherapie (davon ist die Hälfte der ca. 40 Sitzungen vorüber).
Der 1. PSA-Wert 5 Wochen nach der OP = 1,90 / Testosteron 0,89
der 2. PSA-Wert 9 Wochen nach der OP = 0,39 / Testosteron 1,36
Wie kann man sich das umgekehrte Verhältnis erklären - auch in Bezug auf den Zeitabstand ?
Was haben die Werte nach der OP für eine Aussage ?
Für eine schnellstmögliche Antwort schon heute besten Dank !
Es grüsst ULLA

[BurgerH]

Hallo Ulla,

bei der chemischen Kastration mit LHRH-Hemmern kann es kurzfristig zu einem gegenläufigen Ereignis kommen, statt das Testosteron zu senken, wird es normalerweise einige wenige Tage lang erhöht. Das nennt man den Flare-up-Effekt.

Um dies zu verhinden, wird vor dem Setzen der Spritze ein Antiandrogen wie Casodex ca. 14 Tage lang gegeben, damit die Prostatazellen und damit auch die Prostatakrebszellen, kein Testosteron aufnehmen können.

Es gibt allerdings auch den Fall, dass das eingesetzte Präparat nicht wirkt. Das ist bei ca. 5% der Patienten der Fall. Sollte bei der nächsten PSA-Messung nicht das Kastrationsniveau von < 0,20 ng/ml erreicht werden, ist das Fabrikat der Spritze zu wechseln.

Die neuen GnRH-Hemmer wie Plenaxis oder Degarelix führen sofort zum Kastrationsniveau und benötigen auch initial kein Antiandrogen mehr.

Herzliche Grüße

Hansjörg Burger
Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

PS: Der Abfall des PSA ist vermutlich eine Folge der OP. Das PSA hat eine Halbwertzeit von 2 - 3 Tagen und es benötigt nach der OP so 6 - 8 Wochen, um den PSA-Abfall bedingt durch die fehlende Prostata zu zeigen.

[Helmut.2]

HILFE - Wer kann einen Rat geben ?

Grüß Euch, Ulla und Paul,

Es gibt allerdings auch den Fall, dass das eingesetzte Präparat nicht wirkt. Das ist bei ca. 5% der Patienten der Fall. Sollte bei der nächsten PSA-Messung nicht das Kastrationsniveau von < 0,20 ng/ml erreicht werden, ist das Fabrikat der Spritze zu wechseln.

Die neuen GnRH-Hemmer wie Plenaxis oder Degarelix führen sofort zum Kastrationsniveau und benötigen auch initial kein Antiandrogen mehr.

Herzliche Grüße

Hansjörg Burger
Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

Im Jan. - Feb. 2009 hatte ich eine umfangreiche Untersuchung in der Uni Ulm unter anderem auch eine PET-CT Untersuchung. Der Arzt, PD DR. Rainer Küfer - zwischenzeitlich Professor- der die ganze Untersuchungen leitete, empfahl mir außer einem LH-RH Analoga oder auch Plenaxis bzw. Degarelix aber dazu parallele permanent das Antiandrogen Bicalutamid 50 mg (Casodex) einzunehmen obwohl Plenaxis und Degarelix ein GnHR ist! Mein Untersuchungsbericht liegt im Profil vor.

Ansonst, schließe ich an Hansjörg Burger seinen Beitrag an!

Alles Gute für Euch
Helmut

[BurgerH]

empfahl mir außer einem LH-RH Analoga oder auch Plenaxis bzw. Degarelix aber dazu parallele permanent das Antiandrogen Bicalutamid 50 mg (Casodex) einzunehmen

Hallo Helmut,

Meine Aussage bezog sich auf die intitiale, also beginnende Therapie, um den Flare Up abzufangen.

Wenn Dein Arzt der Meinung ist, auch ständig zum GnRH-Hemmer ein Antiandrogen geben zu müssen, will er vermutlich das Testosteron abfangen, das aus den Nebennieren produziert wird.

Gruß

Hansjörg Burger

[Helmut.2]

HILFE - Wer kann einen Rat geben ?

Hallo Helmut,

Meine Aussage bezog sich auf die intitiale, also beginnende Therapie, um den Flare Up abzufangen.

Wenn Dein Arzt der Meinung ist, auch ständig zum GnRH-Hemmer ein Antiandrogen geben zu müssen, will er vermutlich das Testosteron abfangen, das aus den Nebennieren produziert wird.

Gruß

Hansjörg Burger

Lieber Hansjörg,
will deinen o.g. Beitrag nicht in Frage stellen, denn diesen Fehler "Flare Up" machen doch viele Urologen, nein, ich wollte damit sagen, daß man auch, wie bei Pauls Fall

Zitat von Ulla: Der 1. PSA-Wert 5 Wochen nach der OP = 1,90 / Testosteron 0,89
der 2. PSA-Wert 9 Wochen nach der OP = 0,39 / Testosteron 1,36
Wie kann man sich das umgekehrte Verhältnis erklären - auch in Bezug auf den Zeitabstand ?

eigentlich verfahren müßte. Das ist nur meine Meinung und sollte deine nicht untergraben! Hoffe nur, daß der Urologe, bei Paul jetzt eine andere Strategie aufwartet!
Gruß, Helmut

[paul007]

Hallo,

was ich vergessen hatte mit anzugeben:
Mein Mann bekommt außer der Hormonspritze Eligard auch noch Casodex 50.
Kann man mit diesen Angaben weitere Rückschlüsse ziehen ?

Gruß Ulla

[Helmut.2]

HILFE - Wer kann einen Rat geben ?

Hallo Ulla,

Hallo,

was ich vergessen hatte mit anzugeben:
Mein Mann bekommt außer der Hormonspritze Eligard auch noch Casodex 50.
Kann man mit diesen Angaben weitere Rückschlüsse ziehen ?

Gruß Ulla

hat Dein Mann am selben Tag als Er die Spritze bekam die Casodex eingenommen, dann würde sich ein Flare Up erklären

Zitat von Ulla: 2. PSA-Wert 9 Wochen nach der OP = 0,39 / Testosteron 1,36

in dem Fall auf 1,36 ng/ml. Das passiert natürlich erst recht wenn das Casodex erst Tage nach der Spritze eingenommen wird!

Habt Geduld, es wird wieder Fallen und bei den nächsten Blutwerte wird - denke ich- der Testos wieder im sinken sein!
Gruß, Helmut