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    Bericht ist da

    Hallo,

    gestern bekamen wir den Pathologischen Bericht. Leider kann ich damit nicht wirklich etwas anfangen. Kann mir evtl. jemand bei der Übersetzung helfen?

    Makroskopisch
    1. Re. apikal: 1,3cm
    2. Re. Mitte: 1,6 cm
    3. Re. basal: 1,2 cm
    4. Re. apikal: 1 cm
    5. Re. lateral: 1,3 cm
    6. Li. apikal: 1,5 cm
    7. Li. Mitte: 1,1 cm
    8. Li. basal (Tumor): 1,8 cm
    9. Li. apikal: 1 cm
    10. Li. lateral (Tumor): 1 cm
    (1. bis 10. EI)

    Mikroskopisch:
    1. bis 7.: Auf zahlreichen Schnittstufen Prostatagewebe mit knotigen fibromuskulären Arealen mit dazwischen gelegenen z. T. auch deutlich atropischen Prostatadrüsen mit zweireihiger Zellauskleidung. Abschnittsweise zeigt sich mäßige chronische peri- und intraglandulärer Entzündung mit Basalzellhyperplasie.
    8. Auf Schnittstufen auf 90 % der Fläche Infiltration durch ein gering drüsig differenziertes azinäres Prostatacarcinom mit mäßiggradiger Kernanaplasie.
    9. Auf Schnittstufen tumorfreies Prostatagewebe wie 1. bis 7.
    10. Auf Schnittstufen tumorfreies Prostatagewebe wie 1. bis 7. und 9.

    Begutachtung:
    1. bis 10.: Prostatastanzzylinder beidseits mit dem Bild einer nodulären adenomyomatösen Hyperplasie mit z. T. mäßiger Entzündungsreaktion und Basalzellhyperplasie sowie postentzündliche Atrophie, zusätzlich linksseitig (8. links basal) ein ausgedehntes gering drüsig differenziertes azinäres Prostatacarcinom mit mäßiggradiger Kernanaplasie (Grad II nach WHO).

    Malignitätsgrad: IIa (nach pathologisch-urologischem Arbeitskreis)
    Gleason score: 3+3=6

    Der Urologe hat eine Operation empfohlen. Was meint ihr?

    Liebe Grüße
    Monika

    #2
    Hallo Monika !

    Von Dir ein
    An der Prostata befindet sich auf der rechten Seite ein etwa 5 Mark Stück großer Tumor. Aussage des Arztes: Es ist Krebs
    Wenn ich diesen vorgenannten Satz richtig verstehe, konnte der Arzt den Tumor fühlen. In der Regel liegt der Gleason bei tastbarem Tumor höher !!

    Du solltest auf jeden Fall eine 2.Begutachtung des Biopsiematerials bei Prof. Helpap oder Prof. Bonkoff beantragen. Diese Untersuchung steht Euch zu. Adressen sind hier im Forum leicht zu finden.

    Gruß
    Bernhard A.

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      #3
      Hallo Bernhard,

      vielen Dank für den Tipp.

      auch der Urologe war der Meinung, dass er die Werte lt. seinem Tastbefund höher eingeschätzt hätte.

      Kann ich das Biopsiematerial einfach so anfordern? Wenn ja, wo? Beim Urologen, oder in der Pathologie? Fallen Kosten an?

      Liebe Grüße
      Monika

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        #4
        Hallo Monika,

        Glück im Unglück gehabt, kann man da nur sagen. Ihr Mann scheint einen Prostatakrebs im Anfangsstadium zu haben, der hohe Heilungschancen hat.

        Es sind nur 2 Stanzen befallen und der Gleason Score 6 ist ein Krebs, der nicht so aggressiv ist.

        In Anbetracht des jugendlichen Alters ist die OP die sicherste Mehthode. Das sagen auch die Kattan-Nomogramme im Falle Ihres Mannes. Setzen aber sofort die Brachytherapie (interne Bestrahlung) als sehr schonende Therapie an die 2. Stelle.

        Außerdem käme noch Active Surveillance für Ihren Mann in Frage. Da setzt man mit der Therapie durch laufende Kontrolle erst dann ein, wenn es unbedingt notwendig ist und erspart damit dem Betroffenen unter Umständen Jahre mit Nebenwirkungen aus einer Therapie.

        Mehr zu AS finden Sie bei der Stiftung Männergesundheit:



        An Stelle Ihres Mannes würde ich mir an einer guten urologischen Klinik, bevorzugt einem Prostatakarzinomzentrum oder einer Universitätsklinik eine zweite Meinung einholen und mich danach erst entscheiden.

        Alles Gute!

        Hansjörg Burger
        Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

        PS: Ein guter Weg führt auch über eine Selbsthilfegruppe, in der Sie mit Betroffenen Erfahrungen über die unterschiedlichen Therapien austauschen können.

        Kommentar


          #5
          Hallo Monika !

          Von Dir ein
          Kann ich das Biopsiematerial einfach so anfordern? Wenn ja, wo? Beim Urologen, oder in der Pathologie? Fallen Kosten an?

          Auf Deinen Wunsch hin muß der Erstpathologe, die Proben zu einem Referenzpathologen senden. Die Proben sind Dein Eigentum.
          Die beiden bekannstesten Referenzpathologen findest Du nachstehend :

          http://www.prostapath.org/deutsch/d-main.html

          Hegau Klinikum, Institut für Pathologie, Prof. Dr. Burkhard Helpap, Virchowstr. 10, 78224 Singen/Htwl.,Telefon: 07731/892100
          Telefax: 07731/892105


          Bei mir sind nur geringe Selbstbeteiligungskosten angefallen. (unter hundert Euro)
          Vom "Glück im Unglück" würde ich erst nach weiterer Diagnostik sprechen wollen.

          Gruß
          Bernhard A.

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            #6
            Hallo Bernhard,

            vielen Dank für die Info. Ich habe bereits Kontakt zu Prof. Helpap aufgenommen. Er wird die Proben noch einmal anschauen.
            Ich befürchte allerdings, dass sich mein Mann schon für eine OP entschieden hat, da der Urologe sagte, befallende Lymphen könne man nur dabei entdecken.

            Liebe Grüße
            Monika

            Kommentar


              #7
              Zitat von Monikaneu Beitrag anzeigen
              Hallo Bernhard,
              vielen Dank für die Info. Ich habe bereits Kontakt zu Prof. Helpap aufgenommen. Er wird die Proben noch einmal anschauen.
              Ich befürchte allerdings, dass sich mein Mann schon für eine OP entschieden hat, da der Urologe sagte, befallende Lymphen könne man nur dabei entdecken.
              Befallene Lymphknoten bei einem Gleason Score von 3+3=6 sind nicht zu erwarten, es sei denn der PSA sei bei 20 ng/ml (oder so) und das Tumorstadium cT3a...
              Aber hier haben wir eine einzige Probe mit Tumorbefall.
              Wenn der PSA unter 10 ist kann man sogar auf die Lymphknotenentfernung bei der OP verzichten, da das Risiko für einen Befall unter 5% liegt.
              Der Strahlentherapeut.

              Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                #8
                Hallo Monika,

                ich hätte mir bei diesem "gutmütigen" Anfangsbefund kein Zweitgutachten eingeholt.

                Die Zweitguterachter urteilen meist ein bißchen strenger und ich wette, dass aus dem "6er" ein "7er" wird.

                Falle also beim Zweitgutachten nicht aus allen Wolken, wenn der Gleason Score sich erhöht!

                Das müssen die Referenzgutachter wohl so machen, um ihren wissenschaftlichen Ruf zu festigen!

                Prof. Helpap ist jedoch ein gute Adresse. Er ist der Nestor unter den Prostatapathologen.

                Die Entscheidung Deines Mannes zur OP ist in Anbetracht seines jugendlichen Alters wohl der richtige und auch der sicherere Weg.

                Wahrscheinlich kann er sogar "Nerv erhaltend" operiert werden. Das würde ich aber dem Operateur überlassen, insbesondere nach dem Ergebniss des Schnellschnittes während der OP.

                Es gibt Männer, die fordern von Ihrem Chirurgen unbedingt eine "Nerv erhaltende" OP, unabhängig vom tatsächlichen Tumorstadium. Eine Haltung, die ich nicht ganz verstehen kann. Denn dann sollte man auf die OP verzichten und generell eine andere Therapie wählen!

                Herzliche Grüße

                Hansjörg Burger
                Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

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                  #9
                  Hallo Hansjörg,

                  lt. dem Urologen müssen die Nerven auf der linken Seite auf jeden Fall entfernt werden, möglicherweise können die Nerven rechts erhalten werden, das wird der Operateur entscheiden.

                  Ich wundere mich ein wenig, dass es ein "gutmütiger" Anfangsbefund sein soll. Der Dr. meinte, dass es ein vortgeschrittenes Stadium ist.

                  Liebe Grüße
                  Monika

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                    #10
                    Hallo Monika,

                    bei den Daten, die mir vorliegen, ist es wirklich ein Anfangsbefund:

                    Nur 1 oder 2 Stanzen befallen, dazu der relativ niedrige Gleason Score und ein niedriger PSA-Wert.

                    Der Urologe muss seine Meinung aus anderen Fakten beziehen. Vielleicht hat er bei der digitalen rektalen Untersuchung etwas getastet oder im Ultraschall verdächtige Areale entdeckt.

                    Die Biopsie gibt meines Erachtens mit allem Vorbehalt - ich bin ein medizinsicher Laie -, keinen fortgeschrittenen PK her.

                    Helpap wird bestimmt mehr und besser etwas dazu sagen können.

                    Daniel Schmidt hat ja in seinem Beitrag schon auf die niedrigen Risikofaktoren, speziell zum Lymphknotenbefall hingewiesen:

                    Zitat von Daniel Schmidt Beitrag anzeigen
                    Befallene Lymphknoten bei einem Gleason Score von 3+3=6 sind nicht zu erwarten, es sei denn der PSA sei bei 20 ng/ml (oder so) und das Tumorstadium cT3a...
                    Aber hier haben wir eine einzige Probe mit Tumorbefall.
                    Wenn der PSA unter 10 ist kann man sogar auf die Lymphknotenentfernung bei der OP verzichten, da das Risiko für einen Befall unter 5% liegt.
                    Also, wichtig ist, sich nicht verrückt machen lassen. Auch wenn Helpap nun einen "7er" diagnostieren sollte, geht die Welt nicht unter.

                    Ich hatte vor 10 Jahren nach meiner OP einen 7b (4+3) mit Lymphknotenbefall und unklarem Schnittrand und konnte mit Folgetherapien bis jetzt glücklicherweise den PK in Schach halten.

                    Alles Gute!

                    Hansjörg Burger

                    PS: Der einseitige Nerverhalt klingt doch gut. Wenn er gelingt, wird es noch unterstützende Maßnahmen zu einer ausreichenden Erektion benötigen wie PDE-5-Inibitoren (Viagra und Co.), oder der Pumpe oder der SKAT-Spritze.

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                      #11
                      Hallo Hansjörg,

                      in der letzten Zeit konnte ich mich nicht melden, da mein Mann im Krankenhaus war und die OP überstanden hat.

                      Am 06.10. ist er entlassen worden und bekam folgenden Befundbericht mit:

                      Therapie:
                      radikale retropubische Prostatovesikulektomie und Neuroloyse bds. am 24.09.09.

                      Histologie:
                      Prostatavesikulektomie mit einem mäßiggradig differenzierten acinären Prostatacarcinom mit mäßiger Kernanaplasie (Grad 2 nach WHO) in beiden Prostataseitenlappen (links> rechts) mit Kapseldurchbruch und ausgedehnten Perineuralscheideninvasionen. Carcinomausläufer erreichen unmittelbar die (schwarz markierte) Präparateoberfläche im Bereich des vesikalen Drittels im linken Prostataseitenlappen. Beidseits tumorfreie Samenblasen und Ductus deferentes. Tumorfreie übrige Resektatränder. Herdförmig das Bild einer bis mäßiggradigen prostatischen intraepithelialen Neoplasie (PIN II). Daneben das Bild einer benignen Prostatahyperplasie.

                      Postoperative Tumorklassifikation das Prostatacarcinoms:
                      pT3a NX MX l0 V0 G2 R1 (vesikales Drittel linker Prostataseitenlappen) (TNM 2002)
                      Gleason score: 3 + 4 (10%) = 7 Malignitätsgrad: IIa (nach pathologisch-urologischem Arbeitskreis)

                      Können Sie mir, insbesondere die Tumorklassifikation, erläutern?

                      Am 22.10. soll mein Mann zu einer AHB in die Klinik Dr. Schedel (nähe Passau). Ist die Klinik hier bekannt?

                      In Kürze werde ich mal unser Profil einstellen, leider kam ich noch nicht dazu.

                      Liebe Grüße Monika

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                        #12
                        Zitat von Monikaneu Beitrag anzeigen
                        Postoperative Tumorklassifikation das Prostatacarcinoms:
                        pT3a NX MX l0 V0 G2 R1 (vesikales Drittel linker Prostataseitenlappen) (TNM 2002)
                        Gleason score: 3 + 4 (10%) = 7 Malignitätsgrad: IIa (nach pathologisch-urologischem Arbeitskreis)
                        Der Tumor ist über die Kapsel hinausgewachsen, Lymphknoten wurden keine entfernt (somit weiss man nicht, ob doch nicht welche befallen sind), der Tumor ist nicht komplett entfernt worden (es liegen vermutlich mikroskopische Reste an einer Stelle vor) und der Gleason Score ist leider höher als vor der OP gedacht.

                        Mit anderen Worten nicht ganz das erhoffte Ergebnise, da der Tumor doch etwas aggressiver scheint zu sein, als bislang angenommen.

                        Nun kann man wieder sehr lange diskutieren ob man nach der Reha bestrahlen sollte oder den PSA-Verlauf abwarten sollte.
                        Ich würde eher zur Bestrahlung tendieren (auch bei tiefem PSA-Wert) sobald Ihr Mann kontinent ist. Die Bestrahlung sollte die Lymphbahnen miteinschliessen, da keine Lymphknoten bei der Operation entfernt wurden
                        (Ich dachte eigentlich der Urologe wollte Lymphknoten bei der OP entfernen, zumindest hiess es so in einem früheren Beitrag von Ihnen).
                        Der Strahlentherapeut.

                        Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                          #13
                          Hallo Monika,

                          Daniel Schmidt hat ja schon alles gesagt.

                          Ich würde auch zur sofortigen Bestrahlung tendieren, vielleicht deswegen weil ich nach meiner OP auch nicht den PSA-Verlauf abgewartet habe, sondern mich auf Grund der unklaren Schnittrandsituation sofort bestrahlen ließ.

                          Gruß

                          Hansjörg Burger

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                            #14
                            Die Krankenhauärzte empfehlen:

                            Wegen histologisch sehr knappen R1-Befund ein PSA-gesteuertes Vorgehen. Bei unzureichendem PSA-Abfall oder PSA-Anstieg sollte eine frühzeitige Radatio der Prostataloge erfolgen.

                            Ab wann kann man nach einer OP bestrahlen und wann ist frühzeitig. Vor- oder nach der Reha?

                            LG Monika

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                              #15
                              Hallo, Monika, wie Daniel oben schon gesagt hat, würde ich warten bis er wieder ganz kontinent ist, dabei aber den PSA beobachten, nur wenn der trotzdem steigt, müsst Ihr Euch Gedanken darüber machen, ob ihr dann bestrahlt und dann auch evtl. eine immerwährende Inkontinenz in Kauf nehmt.
                              Christine

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