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Kein Stillstand - Wirth kündigt eine "lebende Leitlinie" an

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    Kein Stillstand - Wirth kündigt eine "lebende Leitlinie" an

    Kein Stillstand - Wirth kündigt eine "lebende Leitlinie" an

    Prof. Manfred Wirth Fotoquelle: Bertram Solcher
    18.09.2009 – DRESDEN (BIERMANN) – Kongresspräsident Prof. Manfred Wirth und Prof. Lothar Weißbach, Urologe aus Fürth, die beide die S3-Leitlinie zum Prostatakarzinom gestaltet haben, sind sich einig: Die neue Leitlinie zum Prostatakarzinom muss eine "lebende Leitlinie" sein - das heißt, sie muss permanent erneuert werden. Bitte hier weiter lesen!

    Gruß, Helmut

    #2
    Lebende Leitlinie

    Lieber Helmut, vielen Dank für diese Zwischeninfo aus Dresden. Da auch Patienten noch bis zum 7. Oktober 2009 die Möglichkeit haben, Vorschläge für Verbesserungen oder Ergänzungen der S3-Leitlinien zum Prostatakrebs einzubringen, würde ich mich freuen, wenn auch Forumsbenutzer, die von der Notwendigkeit der zusätzlichen Malignitäts-Bestimmung des PCa durch die DNA-Zytometrie als Ergänzung zum Gleason-Score überzeugt sind, an die Leitlinien-Kommission ein entsprechendes Schreiben richten würden.
    Siehe auch diesen Link: http://www.prostatakrebs-bps.de/inde...492&Itemid=149

    "Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben"
    ((Einstein)

    Kommentar


      #3
      Zitat von Hutschi Beitrag anzeigen
      Lebende Leitlinie

      Lieber Helmut, vielen Dank für diese Zwischeninfo aus Dresden. Da auch Patienten noch bis zum 7. Oktober 2009 die Möglichkeit haben, Vorschläge für Verbesserungen oder Ergänzungen der S3-Leitlinien zum Prostatakrebs einzubringen, würde ich mich freuen, wenn auch Forumsbenutzer, die von der Notwendigkeit der zusätzlichen Malignitäts-Bestimmung des PCa durch die DNA-Zytometrie als Ergänzung zum Gleason-Score überzeugt sind, an die Leitlinien-Kommission ein entsprechendes Schreiben richten würden.
      Siehe auch diesen Link: http://www.prostatakrebs-bps.de/inde...492&Itemid=149
      Lieber Harald,

      der GS wäre ja schön und gut, wenn wir nicht wüssten, daß je nach Studie dieser Wert zwischen 36 und 78% (Prof. Bonkoff) falsch ist.

      Danach werden unsere PCaler Therapiert! Und das im Jahr 2009, unglaublich.

      Gruß Konrad

      Kommentar


        #4
        Lieber Konrad,

        Zitat von Konrad (HansiB)
        Lieber Harald, der GS wäre ja schön und gut, wenn wir nicht wüssten, daß je nach Studie dieser Wert zwischen 36 und 78% (Prof. Bonkoff) falsch ist. Danach werden unsere PCaler Therapiert! Und das im Jahr 2009, unglaublich. Gruß Konrad
        nicht nur mir ist das seit dem intensiven Auseinandersetzen mit dem Phänomen PCa längst klar geworden. Dieser Ablauf wurde aber einmal fixiert, und um das zumindest noch durch mögliche andere Untersuchungsmethoden abzufedern, bedarf es Überzeugungsarbeit an der Basis, weil nämlich die von Evidenz gesteuerten Entscheidungsträger freiwillig keine Bewegung in Richtung Ergänzung durch zusätzliche Malignitäts-Befundung auf sich nehmen möchten oder ganz einfach, möglicherweise aus Bequemlichkeit, nicht wollen. Es wäre allerdings fairerweise auf jeden Fall notwendig, das Salär für diese ergänzenden Befundungen zu erhöhen, damit überhaupt eine Motivation hierfür ausgelöst wird.

        P.S.: Nach meiner Kenntnis gibt es übrigens keine randomisierte Studie, die der Bestimmung des Gleason-Score alleinige verbindliche Richtigkeit in seinen Aussagen bescheinigt. Es handelt sich schlicht um eine absolut subjektive Beurteilung, die von vielen Imponderabilien - soll heißen Unwägbarkeiten durch unterschiedlich menschliches Abwägen - abhängig ist.

        "Falls Gott die Welt geschaffen hat, war seine Hauptsorge sicher nicht, sie so zu machen, dass wir sie verstehen können"
        (Einstein)

        Kommentar


          #5
          Lebende Leitlinie

          Auch ich habe nun einen sogar von Patienten erwünschten Kommentar an das "Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin" gerichtet:

          An das
          Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin - ÄZQ
          Wegelystr. 3 / Herbert-Lewin-Platz
          10623 Berlin

          Sehr gehrte Damen, sehr geehrte Herren, vor einigen Tagen erfuhr ich von einem Bekannten, der wie ich unter Prostatakrebs leidet, dass kürzlich neue urologische Leitlinien für alles, was mit diesem Männerkrebs zu tun hat, manifestiert wurden. Ich konnte über einen Internet-Kontakt Einblick in diese umfangreichen Leitlinien bekommen und habe dabei gleichzeitig erfahren, dass auch Patienten ihre Meinung hierzu kund tun bzw. sogar Hinweise auf möglicherweise fehlende Passagen abgeben können. Nach sorgfältiger Durchsicht ist mir dann allerdings aufgefallen, dass man zur Diagnosefindung bzw. Beurteilung der Malignität von Prostatatumorzellen nach vorgenommener Biopsie lediglich den sog. Gleason-Score als aussagefähige, aber leider nach meiner Ansicht doch subjektive Methode der Bewertung festgeschrieben hat. Ich vermisse die absolut objektive Auswertung der Stanzbiopsate auch durch eine DNA-Zytometrie. Diese biologische, neutrale, weil nicht von der alleinigen menschlichen Beobachtungsgabe eines Pathologen abhängige Diagnosefindung, deren Auswertung in Deutschland sogar Kassenleistung ist, gehört nach meinem Verständnis unbedingt als zusätzliche Malignitätsbeurteilung in die urologischen Leitlinien zum Prostatakarzinom. Abgesehen von der jederzeitigen Reproduzierbarkeit und der exakten Abschätzung der Proliferantionsrate erlaubt diese Methode auch relativ gute Aussagen über evtl. notwendige Therapien.

          Im Zusammenhang mit der in letzter Zeit immer mehr in den Vordergrund tretenden Entscheidung zu WW oder AS bietet sich zudem an, für die jährlichen Verlaufskontrollen neben der DNA-Zytometrie auch wieder die Feinnadelaspirationsbiopsie zu berücksichtigen, die nahezu nebenwirkungsfrei und vor allem fast schmerzlos, wie ich an mir selbst erfahren konnte, vorgenommen werden kann. Auch für die schon laufende HAROW-Studie, an der ich mich leider nicht mehr beteiligen konnte, ergäbe das eine sinnvolle Ergäzung, um die jährlichen Biopsien per Stanze auf ein Minimum zu reduzieren.

          Warum hat die DNA-Zytometrie bislang keine wissenschaftlich bestätigte Anerkennung gefunden und wurde deshalb wohl bislang noch nicht in die S3-Leitlinien einbezogen? Gibt es denn für das PSA und für den Gleason-Score Studienergebnisse, die deren absolute Aussagerichtigkeit unter Beweis gestellt haben? Ich würde mich über eine Antwort nicht nur zu meinen 2 Fragen sehr freuen, um auch meine zahlreichen Leidensgenossen informieren zu können.

          Mit freundlichen Grüßen H.H.

          Harald Hutschenreuter
          Wiesenstr. 25
          67141 Neuhofen

          P.S.: Beim Stöbern im Internet fand ich auch die Sonderausgabe Nr. 2/07 der Gesellschaftspolitischen Kommentare. Hier wird unter der Überschrift "Krebs(früh)erkennung ohne Mythos" auf Seite 23 dokumentiert:
          DNA-Zytometrie
          Einzig die DNA-Zytometrie wurde als viel versprechender Marker eingestuft, der in extensiven biologischen und klinischen Studien seinen Stellenwert als Prognosefaktor gezeigt hat. Insbesondere durch die Arbeiten von Tribukait (1993, 2006) konnte gezeigt werden, dass mit der DNA-Zytometrie die prognostische Einschätzung deutlich verbessert werden kann. Zusätzlich erlaubt sie auch eine Beurteilung, ob ein fortgeschrittener Krebs auf bestimmte Medikamente (z.B. Hormonentzugstherapie) anspricht oder nicht. Beides ist eine Voraussetzung für die im Einzelfall zu treffende, risikoadaptierte Therapieentscheidung. Dies hat auch die WHO anerkannt und empfohlen, dass neue Behandlungsmethoden für den Prostatakrebs nur unter Mitführung einer DNA-Zytometrie geprüft werden sollen (Schröder u.a. 1994). Die DNA-Zytometrie hat bislang allerdings nicht den Stellenwert erlangt, der ihr auf Grund der obigen Ausführungen zukommen sollte. Dabei ist sicherlich zu berücksichtigen, dass nicht ausschließlich medizinische Argumente eine Rolle spielen bei der Verbreitung von Untersuchungs- und Behandlungsmethoden. Fachliche Interessen und Vergütungsaspekte sind dabei oftmals auch entscheidend.

          Der letzte Satz irritiert mich. Es wäre für mich eine ganz traurige Botschaft, zur Kenntnis nehmen zu müssen, dass möglicherweise das zu geringe Entgelt sowohl für die Urologen als auch für die Pathologen für die bisherige nach meiner Meinung Blockade der DNA-Zytometrie als Diagnoseinstrument verantwortlich wäre.
          Hier der Link für die komplette Sonderausgabe: http://www.bv-pathologie.de/dokument...herkennung.pdf

          "Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann"
          (Antoine de Saint Exupèry)

          Kommentar


            #6
            Kein Stillstand - Wirth kündigt eine "lebende Leitlinie" an

            Lieber Harald, einfach super!
            Zitat aus der: Sonderausgabe Nr. 2/07 der "Krebs(früh)erkennung ohne Mythos" auf Seite 23 dokumentiert dabei ist sicherlich zu berücksichtigen, dass nicht ausschließlich medizinische Argumente eine Rolle spielen bei der Verbreitung von Untersuchungs- und Behandlungsmethoden. Fachliche Interessen und Vergütungsaspekte sind dabei oftmals auch entscheidend.
            es ist nicht die geringe Entlohnung, sondern vielmehr, daß die Urologen unbedingt operieren wollen und keine Interesse haben an WW od. AS!

            Wie oft denke ich an das Zitat von Uw Peters: Die Urologen ist eine M.....!

            Harald, dein Kommentar ist bestens dargestellt und man kann nur hoffen, daß er Früchte trägt, für alle jenen Männern die so eine Möglichkeit wie WW und oder AS von den Urologen auch angeboten werden und nicht immer nur ans Messer und Salär denken!

            Angenehmes Wochenende
            Helmut

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              #7
              Hallo Forumsfreunde,

              auf mein obiges Schreiben bekam ich am 28.9.2009 folgende Antwort:
              Subject: WG: S3-Leitlinien für das Prostatakarzinom

              Sehr geehrter Herr......

              vielen Dank für Ihren Kommentar zur PatientenLeitlinie "Lokal begrenztes Prostatakarzinom". Nach dem Ablauf der Konsultationsfrist werden alle eingegangenen Kommentare gesichtet, durch das Redaktionsgremium sorgfältig geprüft und gegebenenfalls in die Finalversion der Patientenleitlinie eingearbeitet. Vorschläge zu Diagnose- und Therapieverfahren können nur berücksichtigt werden, sofern diese auch in der aktuellen ärztlichen S3-Leitlinie empfohlen werden, auf deren wissenschaftlicher Grundlage die PatientenLeitlinie erarbeitet wurde.
              Die Konsultationsfrist der S3-Leitlinie hat bereits im August geendet und die Finalfassung ist inzwischen fertiggetsellt. S3-Leitlinie wie auch die Patientenleitlinie werden jedes Jahr aktualisiert.

              Mit freundlichen Grüßen

              Frau ....
              Wissenschaftliche Mitarbeiterin Medizinische Information
              Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin
              Wegelystraße 3 / Herbert-Lewin-Platz
              10623 Berlin
              Telefon 030 4005 2526
              Fax 030 4004 2555

              Neues aus dem ÄZQ
              online ab 25.05.2009
              Konsultation:
              bis zum 07.Oktober 2009 besteht die Möglichkeit zur Kommentierung des Patientenratgebers
              "Prostatakrebs I - lokal begrenztes Prostatakarzinom" http://www.aezq.de/edocs/pdf/schrift...tenreihe41.pdf

              Hier der Text einer weiteren E-Mail von mir am 1.10.2009:

              Sehr geehrte Frau......,

              ich hoffe auf Ihr Verständnis, wenn ich mit Ihrer Stellungnahme nicht so ganz glücklich bin. Es ist begrüßenswert, dass auch nach den Worten von Prof. Wirth anläßlich des diesjährigen DGU-Kongresses in Dresden die neuen S3-Leitlinien zum Prostatakarzinom als lebende Leitlinien angesehen werden dürfen, d. h. möglicherweise sogar in kürzeren Zeitintervallen Ergänzungen oder Verbesserungen erfahren könnten. Nun aber führen Sie auch aus, dass nur Kommentare gesichtet werden können, wenn die aus Sicht eines Patienten würdig in die Leitlinien aufgenommenen zu werdenden Hinweise zu Diagnose- und Therapieverfahren, solche Diagnose- und Therapieverfahren beträfen, die bereits in den ärztlichen S3-Leitlinien empfohlen werden. Ich sehe da einen gewissen Widerspruch. Mit meinen schlichten Worten würde ich meinen, wenn nur etwas gesichtet wird, was schon empfohlen wird, wie soll denn dann Neues dazu kommen, was längst hätte dazu gehören können?
              Bedauerlicherweise haben Sie mir auch meine 2 direkt gestellten Fragen unbeantwortet gelassen. Es ist sicher so, dass das nicht direkt zu Ihrem bestimmt umfangreichen Aufgabenbereich gehört. Ich würde mich daher sehr freuen, wenn Sie mir einen Ansprechpartner in Ihrem Hause benennen könnten, den ich selbst noch einmal direkt um eine Stellungnahme aus wissenschaftlicher Sicht bitten könnte. Vielen Dank im voraus für Ihre freundliche Unterstützung.

              Mit sehr freundlichen Grüßen

              Harald.....(Hutschi)

              Nun kam diese Antwort noch am 1.10.2009:

              Sehr geehrter Herr....,

              ich habe Ihnen in einem formalen Schreiben den Eingang Ihres Kommentares zur PatientenLeitlinie bestätigt. Wenn Sie das zu kommentierende Dokument - die PatientenLeitlinie zum lokal bgrenzten Prostatakarzinom - gelesen haben, wird Ihnen aufgefallen sein, dass wir mit dieser Schrift nichts anderes tun als die ärztliche S3-Leitlinie, die aktuell verabschiedet worden ist, in eine laienverstädnliche Form zu übersetzen. Damit wollen wir Patienten informieren, welche diagnostischen und therapeutischen Standards derzeit festgeschrieben sind, und wie sie im Hinblick auf Nutzen und Risiko zu beurteilen sind. Das soll Lesern der Information eine informierte Therapieentscheidung ermöglichen. Wir beziehen uns ausschließlch auf die Inhalte der ärztliche Leitlinie. Die Festlegung, welche Verfahren in dort aufgenommen werden, treffen die Autoren der ärztlichen Leitlinie nach gründlicher Evidenzrecherche und -bewertung im Konsens.
              Wenn Ihnen also daran gelegen ist, dass neue diagnostische Verfahren zum medizinischen Standard gehören sollen, richten Sie Ihre Frage bitte an die ärztlichen Experten. Ansprechpartnerin bei uns im Hause ist Frau Dr......, die das Verfahren koordiniert. Was die DNA-Zytometrie betrifft, ist das von anderer Seite bereits massiv geschehen. Die Konsultation für die ärztliche Leitlinie ist im August abgelaufen. Die Frage wird bei der nächsten Aktualisierung im Expertenkreis erneut recherchiert und die Evidenz hinsichtlich ihrr methodischen Güte beurteilt werden.
              Mit freundlichen Grüßen
              Frau......

              Am 2.10. 2009 schrieb ich dann an die mir benannte Frau Dr...... wie folgt:

              Sehr geehrte Frau Dr......,
              von Frau ..... bekam ich zu meinem unten stehenden Kommentar, in dem auch 2 Fragen enthalten sind, Zwischeninformationen, die jedoch leider mehr allgemeiner Natur waren, worüber ich nicht so ganz glücklich war. Ich gehe mal davon aus, dass Sie Kenntnis über diesen Schriftwechsel auch im Hinblick auf meine zweite E-Mail an Frau.... erlangen, ohne dass ich das hier mit einfließen lasse. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie vorrangig für meine 2 Fragen aufklärende Hinweise für mich hätten, und zwar besonders im Hinblick auch darauf, dass die DNA-Zytometrie bislang nicht in die Leitlinien für Prostatakrebs einbezogen wurde, weil die wissenschaftliche Anerkennung hierfür fehlen würde. Ist sie denn nun tatsächlich durch randomisierte Studien für das PSA + für den Gleason abgesichert?
              Schließlich würde mich auch noch Ihre Meinung zu meiner Vermutung, die DNA-Zytometrie könnte möglicherweise wegen des nicht kostendeckenden Entgelts hierfür ins Hintertreffen geraten sein, interessieren. Ich danke Ihnen schon im voraus für eine Stellungnahme.
              Mit freundlichen Grüßen Harald ..... (Hutschi]

              Heute (13.10.09) habe ich die erbetene Antwort höflich angemahnt:
              Sehr geehrte Frau Dr......, sicher gibt es bei Ihnen viel zu tun. Trotzdem erlaube ich mir nun heute, Sie noch einmal höflich um die Beantwortung meiner E-Mail mit dem unten stehenden Inhalt zu bitten.

              Nun kam schon heute um 16.09 Uhr von einer anderen Mitarbeiterin des ÄZQ diese letzte Stellungnahme:
              Sehr geehrter Herr.....,
              besten Dank für Ihr Interesse an der S3-Leitlinie Prostatakarzinom.
              Gerne haben wir Ihren Hinweis für die Bearbeitung des Themas DNA-Zytometrie für die Aktualisierung der Leitlinie aufgenommen.
              Wie Frau.... Ihnen bereits mitgeteilt hat, wurde dieses Thema bisher für die Leitlinie nicht wissenschaftlich aufbereitet, so dass wir zur DNA-Zytometrie sowie zum Vergleich derselben mit anderen Verfahren keine Aussage machen können. Auch Kostenfragen wurden im Rahmen dieser Leitlinie nicht wissenschaftlich aufbereitet.
              Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir aus den genannten Gründen Ihre Fragen nicht beantworten können.Darüber hinaus gehören Stellungnahmen zu vermuteten Kostenaspekten nicht zu unserem Aufgabengebiet.
              Mit freundlichen Grüßen
              Frau .....

              Immerhin doch erfreulich, dass man im ÄZQ wohl etliche Hinweise bekommen hat bzw. auch Fragen sehr unterschiedlicher Art beantwortete. Gut möglich, dass einige dieser Texte auch bis zu den Entscheidungsträgern gelangten und sich hierdurch für das Jahr 2010 günstigere Aspekte für das Dauerthema GS ja aber DNA-ICM zusätzlich ergeben.

              "Die Menschen stolpern nicht über Berge , sondern über Maulwurfshügel"
              (Konfuzius)

              Kommentar


                #8
                Es geht weiter!!

                Hallo überzeugte Anhänger einer neben dem Gleason-Score zusätzlichen DNA-Zytometrie. Auch unser langjähriger Forumsbenutzer Reinardo hat seine Meinung mit nachfolgendem Text kund getan:

                An das Aerztliche Zentrum fuer Qualitaet in der Medizin – AeZQ –
                Wegelystr. 3 / Herbert-Lewin-Platz, 10623 Berlin

                Qualitaet der medizinischen Behandlung bei Prostatakrebs Berlin, 15. Oktober 2009

                Sehr geehrte Damen und Herren,

                mir ist bekannt, dass das aerztliche Zentrum fuer Qualitaet in der Medizin Hinweise auf Verbesserungsmoeglichkeiten in der aerztlichen Versorgung auch von Patienten entgegen nimmt. Ich bin kein „unzufriedener Patient“, sondern moechte mit diesem Schreiben vielmehr auf generelle Defizite in der Versorgung bei Prostatakrebs aufmerksam machen.

                Bei mir wurde Prostatakrebs im November 2001 mit PSA = 8,9 und Gleason 2+3 festgestellt. Anders als in anderen medizinischen Fachbereichen, wo ich medizinische Versorgung von hoher Qualitaet beobachte und bei Behandlungen auch erfahren habe, hatte ich zu den von der Urologie angebotenen Therapien von Anfang an kein Vertrauen. und habe diese auch verweigert.
                Die Gruende liegen in der Art und Weise der Diagnostik, aber auch in der Qualitaet der Therapien.

                Zur Diagnostik: Bei erhoehtem PSA-Wert empfiehlt der Urologe in der Regel die Stanzbiopsie. Es handelt sich hierbei um einen traumatischen und potenziell gefaehrlichen Eingriff, da die Biopsie vom ungereinigten Darm aus erfolgt. Blutungen und Vernarbungen sind die Regel. Entzuendungen bis hin zu lebensgefaehrdender Sepsis sind moeglich. Das Ergebnis der Untersuchung ist zudem ungenau, da die Bestimmung des Gleason auf subjektiver Einschaetzung des Pathologen beruht.
                Die schonende Feinnadel-Aspirationsbiopsie (FNAB) wird nur von wenigen Urologen – Privataerzten - beherrscht und angeboten, Das gelegentlich vorgetragene Argument, dass die Stanzbiopsie zusaetzliche Informationen liefere, ist insofern irrelevant, als diese fast nie die Art der Therapie (in der Regel ohnehin die Prostatektomie) bestimmen.
                Mit einer Komplikationsrate von 0,9% ist die FNAB der Stanzbiopsie (Komplikationsrate 19,8%) ueberlegen und sollte in Behandlungsrichtlinien, welche sich am Wohl des Patienten orientieren, Beruecksichtigung finden

                Die DNA-Analyse der Krebszellen, bei anderen Krebserkrankungen selbstverstaendlich und unerlaesslich, wird bei Prostatakreb nicht angewendet. Dies ist ein kaum zu verstehender Anachronismus, da erst die DNA-Analyse eine objektive Bestimmung der Malignitaet erlaubt, so dass dem Patienten u. U. auch ein abwartendes Verhalten empfohlen werden kann. Die DNA-Analyse sagt auch klar aus, ob eine Hormontherapie sinnvoll ist oder bei fortgeschrittener Erkrankung sogar kontraproduktiv waere.

                Zu den Therapien: Bei der von Urologen in der Regel empfohlenen Prostatektomie handelt es sich um eine Massnahme von hohem chirurgischen Schwierigkeitsgrad. Die Prostatektomie ist fuer den Patienten risikoreich, erfordert eine Rehabilitation, da sie zu irreversiblen koerperlichen Behinderungen fuehrt. Sie ist auch unnoetig, da es im Falle gewuenschter radikaler Behandlung moderne Formen der Bestrahlung (IMRT, Protonen, Brachy) gibt, die in ihren Ergebnissen gleichwertig sind.
                Ich bin der Meinung, dass die Prostatektomie als Koeperverletzung gesehen und gesetzlich verboten werden sollte.

                Die Hormontherapie, adjuvant oder als Anschlusstherapie bei Rezidiven in Betracht kommend, wird exessiv und willkuerlich verordnet, ungeachtet der Tatsache, dass Hormontherapie nur selektiv auf niedriger maligne Krebszellen wirkt, so dass bei exzessiver Anwendung hoechste Malignitaeten sich entwickeln, die es im natuerlichen, unbehandelten Krankheitsverlauf gar nicht geben wuerde. Zu den schwersten Faelle von Prostatakrebs mit Todesfolge kommt es im Anschluss an Hormontherapien. Es erfolgt gar kein wirkliches Monitoring der Krankheitsentwicklung. Dies wuerde allerdings voraussetzen, dass neben den PSA-Werten auch Veraenderungen in der Malignitaet mittels FNABs und DNA-Analysen periodisch kontrolliert werden.

                Ich moechte auch anmerken, dass in anderen medizinischen Fachbereichen, z.B. in der Kardiologie, Ursachen der Erkrankung und promovierende Faktoren in die Therapien einbezogen werden. Wer an einer Herzerkrankung leidet, erhaelt gute Empfehlungen zur Kontrolle von Bluthochdruck und Umstellung in der Ernaehrung. Nichts von dem findet sich im Richtlinienkatalog der Urologie. Es ist aber bekannt, dass Prostatakrebs auf Umstellung in der Ernaehrung und Aenderung des Lebensstils reagiert. Es gibt eine Vielzahl von Nahrungsergaenzungsmitteln, die das Wachstum von Krebszellen verlangsamen, die Metastasenbildung verzoegern . Ich nenne nur Granatapfelextrakt, Selen, Vitamin E, OMEGA-Fischoel.

                Ich habe zu Beginn meiner Erkrankung im Jahre 2002 eine auf 13 Monate begrenzte Dreifache Hormonblockade (nach Leibowitz) gemacht, bin heute aber im Zweifel, ob diese wirklich notwendig war Mein letztgemessener PSA-Wert liegt bei 10. Ein Knochenszintigramm war negativ. Ich bin 77 Jahre alt und habe keine Beschwerden.

                Aufgrund meines familiaeren Umfeldes - mein Sohn ist niedergelassener Orthopaede, meine Tochter Zahnmedizinerin – und auch infolge meiner eigenen Erkrankung interessiere ich mich fuer Fragen der Gesundheitspolitik und der Medizin und glaube deshalb, dass ich kompetent bin, aus Sicht des medizinische Leistungen empfangenden Patienten ein Urteil ueber die Qualitaet der Behandlung von Prostatakrebs zu aeussern.
                Es waere zu begruessen, wenn ausserhalb der Urologie stehende Fachmediziner in Ihrem Zentrum die Qualitaet der Behandlung von Prostatakrebs begutachten wuerden.

                Mit freundlichen Gruessen


                Von mir hinzugezogene Literatur:
                1) Schriftenreihe zur Gesundheitsanalyse der Gmuender Ersatzkasse, Band 48, Alfred Boecking, Mit
                Zellen statt Skalpellen
                2) Band 41, Prognostische und therapeutische Bedeutung der DNA-Zytometrie beim
                Prostatakarzinom
                3) Gmuender Ersatzkasse, Broschuere Prostatakrebs: Diagnose und Prognose
                4) Steven B. Strum, Ein Ratgeber zum Prostatakrebs
                5) Karl Lauterbach, Gesund im kranken System


                Da Reinardo diese Darstellungen auf einer spanischen Tastatur bewerkstelligen musste, ist es sicher beim Lesen etwas gewöhnungsbedürftig.

                "Auch eine schwere Tür hat nur einen kleinen Schlüssel nötig"
                (Charles Dickens)

                Kommentar


                  #9
                  Bericht von Reinardo

                  Hallo Hutschi,

                  ich dachte der gute deutsche Herr Lehrer S.hätte sich hier abgemeldet mit seinen unermüdlichen Ergüssen gegen alles was er glaubt angreifen zu müssen.

                  Fungierst Du hier jetzt als R.S's Briefkasten?

                  Gruss,

                  Norbert

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo Norbert, hätte ich geahnt, dass ausgerechnet Dich es stören würde, wenn ich mich tatsächlich als Briefträger für Reinardo zur Verfügung gestellt habe, hätte ich vielleicht noch einen anderen Weg gewählt, um mit dieser Publizierung zu demonstrieren, dass Reinardo tatsächlich noch immer fit genug ist, um seine kritischen Stellungnahmen noch selbst zu verfassen. Reinardo hat sich hier aber nicht abgemeldet. Sein letzter eigener Beitrag stammt vom August 2009 und er ist seit 2006 hier registriert. Übrigens: Wenn es keine so vehementen Kritiker gäbe, läge sicher noch Manches mehr im Argen. Ich würde mich freuen, wenn eine Mehrheit hier im Forum das alles etwas toleranter sehen könnte. Die Darstellungen von Reinardo an das ÄZQ dienen letztlich irgendwann allen Betroffenen.

                    "Man sollte schon deshalb kein langes Gesicht machen, weil man dann mehr zu rasieren hat."
                    (Fernandel

                    Kommentar


                      #11
                      DNA FNAB in die Leitlinien

                      Hallo Freunde,

                      wenn man bedenkt was aus Zitat: "Bei mir wurde Prostatakrebs im November 2001 mit PSA = 8,9 und Gleason 2+3 festgestellt. Anders als in anderen medizinischen Fachbereichen, wo ich medizinische Versorgung von hoher Qualitaet beobachte und bei Behandlungen auch erfahren habe, hatte ich zu den von der Urologie angebotenen Therapien von Anfang an kein Vertrauen. und habe diese auch verweigert." für ein aggressiver PCa geworden ist, so sieht man wie falsch der GS 5 damals war und wie sinnvoll damals gleich eine DNA-Z gewesen wäre.

                      Gruß Konrad

                      Kommentar


                        #12
                        Reinardo

                        Hallo Hutschi,

                        Du weisst sicher ganz genau was ich meine (Du hast mir damals eine PN geschickt um zu schlichten - was nicht zu schlichten ist / war!)

                        So, wenn Du Dich aber dafür hergibst, dass Herr S. hier die RPE (die mich und viele andere jungen Betroffenen vermutlich gerettet hat!!!) als, ich zitiere:

                        "Ich bin der Meinung, dass die Prostatektomie als Koeperverletzung gesehen und gesetzlich verboten werden sollte."

                        bezeichnet, dann begibst Du Dich in eine Ecke - in der ich ich Dich bisher nicht vermutet habe. Solche Aussagen (die des Herrn S.) sind gefährlich, anmassend und schlicht dumm (ja Herr Lehrer, Sie lesen richtig: Dumm!)

                        Übrigens: In meiner Familie gibt es einen Verkehrspiloten - deswegen masse ich mir noch lange nicht an, dass ich vom Fliegen Ahnung habe.....!

                        Gruss,

                        Norbert

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                          #13
                          Eigenwillige Interpretation

                          Hallo Norbert, Dein Gedächtnis ist vorzüglich. Ich kann aber nicht nachvollziehen, dass ich wegen der Weiterverbreitung einer Meinung oder Ansicht eines anderen nun automatisch als mit dessen Meinung einverstandener Betroffener zu gelten habe. Jeder hat hier im Forum die Möglichkeit, seine Vorstellungen zu veröffentlichen. Genau so hast oder hattest Du ja auch immer die Chance, Deine gegenteilige Meinung zum Ausdruck zu bringen. Es ist auch nicht verboten, etwas als anmaßend oder dumm hinzustellen, wenn man das denn selbst so sieht. Deine spontane Reaktion kann ich total verstehen. Ich gehe mal davon aus, dass der von Dir gescholtene Forumsbenutzer selbst gelegentlich lesen wird, wie Du zu der in der Tat heftigen Aussage zur Prostatektomie stehst, noch dazu, weil Dich diese Therapievariante gerettet hat.

                          "Der Charakter ruht auf der Persönlichkeit, nicht auf den Talenten"
                          (Johann Wolfgang von Goethe)

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                            #14
                            Hallo Norbert !

                            Ich finde es fairer, wenn man
                            ......da es im Falle gewuenschter radikaler Behandlung moderne Formen der Bestrahlung (IMRT, Protonen, Brachy) gibt, die in ihren Ergebnissen gleichwertig sind.
                            Ich bin der Meinung, dass die Prostatektomie als Koeperverletzung gesehen und gesetzlich verboten werden sollte.
                            im Zusammenhang wieder gibt.
                            Reinado sagt in keiner Weise, daß die OP schlechtere Ergebnisse bringt wie die von Ihm angeführten Therapien !
                            Er sagt nur, daß Er die häufig sehr hohen Nebenwirkungen, für unnötig hält. Und da bin auch ich bei Ihm.

                            Gruß
                            Bernhard A.

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                              #15
                              Zitat von Hutschi Beitrag anzeigen
                              Jeder hat hier im Forum die Möglichkeit, seine Vorstellungen zu veröffentlichen. Genau so hast oder hattest Du ja auch immer die Chance, Deine gegenteilige Meinung zum Ausdruck zu bringen.
                              Eben! Deswegen braucht es auch niemanden, der die Beiträge anderer einstellt, wenn der Verfasser es doch selbst könnte.
                              Übrigens braucht auch kein Forumsteilnehmer jemanden, der ihn (kollektiv) tadelt, weil er zu einem bestimmten Beitrag keine Antwort verfasst, noch dazu zu einem Thema, das wohl zur Genüge diskutiert wurde und wird!
                              Kapier das mal!

                              Gruß
                              Wassermann
                              Die Prostata, des Mannes Drüse,
                              Dient den Spermien als Düse.
                              Doch will der Tumor sie zerfressen,
                              Liegt's im eigenen Ermessen,
                              Ob du lässt sie dir entfernen
                              Oder bestrahlen; gar mit Kernen?
                              Gehörst du zu den richtig Schlauen,
                              Die den Doktoren sehr misstrauen,
                              Bewahrst du dir deinen Hùmor.
                              Und stirbst glücklich mit dem Tùmor
                              Doch:
                              Egal ob Raubtier oder Haus-
                              tier,
                              so leicht kriegst du das nicht raus
                              hier.
                              Somit komm ich zu dem Schluss:
                              Der Krebs macht einigen Verdruss.

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