Einige im Forum kennen die Geschichte meines Vater, der Ende Mai 2007 mit einem Gleason von 4+5 und einem PSA von annähernd 800 mit akutem Nierenversagen per Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht wurde. Dort stellte sich eine Infiltration der Harnblase und disseminierte Knochenmetastasen heraus.
Nach sieben Monaten wurde der PK hormonrefraktär, er ist ohnehin nie unter 90 gesunken. Jetzt ist er trotz Chemo, die mein Vater gut verträgt, und die ihn fast völlig schmerzfrei macht, auf 405 angestiegen.
Meinem Vater geht es trotzdem gut. Er ist guter Dinge, sagt sich, keiner stirbt am PSA-Wert, sondern nur an den Folgen, die daraus resultieren. Er hat im Moment keine Schmerzen, er ist wegen seines HBs nur etwas müder als früher und bekommt EPO. Seine anderen Laborwerte sind alle gut. Die Knochenmetastasen im Bereich der Rippen sind im Vergleich zum Vorbefund vor einem Jahr unter Zometa zurückgegangen. Im rechten Bein haben sie etwas zugenommen. Es besteht nach wie vor keine Frakturgefahr.
Er geht einkaufen, fährt Auto, hat ohne größere Probleme meine Haustiere (ich wohne im 2. Stock ohne Aufzug) gefüttert, als ich mal ein verlängertes Wochenende nicht zuhause war. Im Sommer auf dem Campingplatz mähte er Rasen. Weitere Strecken zu Fuß sind anstrengend für ihn, weil er dann Rückenschmerzen bekommt. Aber im Großen und Ganzen läuft es. Wir hadern nicht. Es ist, wie es ist. Jeder Tag sollte genossen werden. Wir betreiben keine PSA-Kosmetik, sondern machen das, was meinem Vater gut tun. Wenn der PSA trotzdem steigt - was soll's? Wenn wir von Arzt zu Arzt wandern würden, raubt das nur die Kraft, die wir lieber ins Leben stecken. Wir lachen viel. Das Leben ist schön. Egal wie lange es dauert. Und noch sieht es nicht so aus, als würde mein Vater bald sterben.
Ich möchte allen Betroffenen und Angehörigen von Betroffenen Mut machen, nicht nur auf den PSA zu schauen. Vergesst das Leben darum herum nicht. Jeder schmerzfreie Tag, an dem man Dinge tun kann, die man gerne tun möchte, ist wundervoll.
Mal sehen, wie lange mein Vater mit seiner Einstellung überlebt. Er glaubt, dass er es lange schaffen wird, aber er ist kein Phantast, der die Augen vor der Realität verschließt. Er hat seine Dinge geordnet. Aber er hat sich vorgenommen, trotzdem lange zu leben.
Gruß, Melanie
Nach sieben Monaten wurde der PK hormonrefraktär, er ist ohnehin nie unter 90 gesunken. Jetzt ist er trotz Chemo, die mein Vater gut verträgt, und die ihn fast völlig schmerzfrei macht, auf 405 angestiegen.
Meinem Vater geht es trotzdem gut. Er ist guter Dinge, sagt sich, keiner stirbt am PSA-Wert, sondern nur an den Folgen, die daraus resultieren. Er hat im Moment keine Schmerzen, er ist wegen seines HBs nur etwas müder als früher und bekommt EPO. Seine anderen Laborwerte sind alle gut. Die Knochenmetastasen im Bereich der Rippen sind im Vergleich zum Vorbefund vor einem Jahr unter Zometa zurückgegangen. Im rechten Bein haben sie etwas zugenommen. Es besteht nach wie vor keine Frakturgefahr.
Er geht einkaufen, fährt Auto, hat ohne größere Probleme meine Haustiere (ich wohne im 2. Stock ohne Aufzug) gefüttert, als ich mal ein verlängertes Wochenende nicht zuhause war. Im Sommer auf dem Campingplatz mähte er Rasen. Weitere Strecken zu Fuß sind anstrengend für ihn, weil er dann Rückenschmerzen bekommt. Aber im Großen und Ganzen läuft es. Wir hadern nicht. Es ist, wie es ist. Jeder Tag sollte genossen werden. Wir betreiben keine PSA-Kosmetik, sondern machen das, was meinem Vater gut tun. Wenn der PSA trotzdem steigt - was soll's? Wenn wir von Arzt zu Arzt wandern würden, raubt das nur die Kraft, die wir lieber ins Leben stecken. Wir lachen viel. Das Leben ist schön. Egal wie lange es dauert. Und noch sieht es nicht so aus, als würde mein Vater bald sterben.
Ich möchte allen Betroffenen und Angehörigen von Betroffenen Mut machen, nicht nur auf den PSA zu schauen. Vergesst das Leben darum herum nicht. Jeder schmerzfreie Tag, an dem man Dinge tun kann, die man gerne tun möchte, ist wundervoll.
Mal sehen, wie lange mein Vater mit seiner Einstellung überlebt. Er glaubt, dass er es lange schaffen wird, aber er ist kein Phantast, der die Augen vor der Realität verschließt. Er hat seine Dinge geordnet. Aber er hat sich vorgenommen, trotzdem lange zu leben.
Gruß, Melanie
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