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Feinnadelaspirationsbiopsie per Ultraschall

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    Feinnadelaspirationsbiopsie per Ultraschall

    Eine genaue Beschreibung über den Ablauf einer FNAB mittels Sonografie kann eigentlich nur ein Urologe abgeben, der diese Prozedur kennt und vor allem selbst häufiger durchführt. Ich freue mich, dass ein SHG-Leiter einen Urologen ausfindig gemacht hat, der das nun wie folgt geschildert hat:

    Die Feinnadel ist im transrektalen Ultraschall darstellbar, man sieht sie meistens als hellen Reflex, der sich synchron bewegt. Mit einiger Übung kann man auf diese Weise den gesamten Entnahmevorgang verfolgen. Man sieht zunächst den Ansatz der Nadel an der Prostatakapsel, die ja durchstochen werden muss, bevor der Unterdruck aufgebaut wird. Beim Durchstechen dieser Kapsel sieht man auch indirekt, wie die Kapsel zunächst in Stichrichtung verschoben wird, bevor die Spitze in die Prostata eindringt. Man kann unter Sicht Einstichtiefe und Lokalisation der Nadel exakt definieren. Die Nadelspitze und meist auch ein Stück des Schaftes ist eigentlich immer in der Prostata deutlich erkennbar. Manchmal muß man nach dem Einstich den Nadelreflex im Gewebe neu suchen. Die Darstellung ist so deutlich, daß ich interessierten Patienten anbiete, den Eingriff im Ultraschallbild zu verfolgen. Dies wird meist sehr positiv aufgeommen, fördert die Zusammenarbeit und vermindert die Angst. Beim Ansaugen sieht man eine Bewegung im Bereich des Nadelverlaufes (Luftblasen im Nadelinneren (?)). Eine fächerartige Bewegung der Nadel während des Entnahmeprozesses findet auch bei Drehen und Schieben des äußeren Nadelanteiles nicht statt. Die Nadelspitze bewegt sich bei derartigen Versuchen immer an derselben Stelle. Deshalb kann ich auch nicht bestätigen, daß eine einzige Zellprobe die ganze Prostata repräsentieren kann (Dazu liegt ein konkreter Fall vor: negative FNB (mit gutem Zellmaterial) bei ausgedehntem intraprostatischen Tumor). Die Aussage, daß man die feine Nadel im Ultraschall nicht sieht, kann ich nicht nachvollziehen. Die Entstehung von Echos im (menschlichen) Körper ist nicht von der Dicke der Nadel abhhänig sondern von Grenzflächen mit unterschiedlicher akustischer Impedanz. Dieser Unterschied ist beim Übergang von Gewebe zu Metall sehr ausgeprägt, es entsteht eine Totalreflexion. Die Echos, die als "Bild" auf dem Schirm zusammengesetzt werden, repräsentieren allerdings dabei nicht die Größe der Nadel, da der Reflex durch Streuung und Beugung verbreitert wird. Aus diesem Grunde wird das Nadelecho geschwächt deutlich breiter dargestellt als die Nadel selbst. Das wirkt sich natürlich bei einem so kleinen Objekt wie einer Feinnadel stärker aus als z.B. bei einem Stein im Nierenbecken, wo gleichartige Ablenkungen stattfinden). Die technische Einrichtung ist die gleiche, wie bei der Stanzbiopsie. Der Finger kann nicht gleichzeitig mit dem Schallkopf eingeführt werden. Die eine Hand hält den Schallkopf, die andere hält den Spritzenhalter mit Nadel. Die digitale Führung ohne Ultraschall bleibt (bei mir) speziellen Fragestellungen, wie z.B. tastbarem Herd ohne sonografisches Korrelat vorbehalten, dies ist in den letzten Jahren allerdings nicht vorgekommen. Die Prostata kann durch den Bauchraum (transvesikal) dargestellt werden. Diese Darstellungsweise ermöglicht aber nicht die Abgrenzung zum Sphinkter oder zur membranösen Harnröhre. Auch ist regelmäßig der zonale Aufbau der Prostata nicht erkennbar. Einen Versuch, eine prostatische Punktionsnadel auch transvesikal darzustellen und zu kontrollieren, halte ich nicht für sinnvoll und habe ich nie unternommen. Die sonografische Kontrolle erfolgt immer transrektal. Ich nutze alle vorausgegangenen bildgebenden Verfahren sowie die Lokalisationsangaben der positiven Gewebezylinder, um bekannte oder verdächtige Herde gezielt anzugehen.

    "Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten"
    (Aus dem Chinesischen)
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