Broccoli sprouts - Brokkoli Sprossen, die sollten für uns PCa-Betroffene (gilt auch für Brustkrebs-Betroffene) zum "normalen" Frühstück dazu gehören.
Man nimmt Brokkoli-Samen und lässt sie keimen, wenn sie 1 bis 2 cm gewachsen sind, dann hinein damit.
Im Brokkoli sind Stoffe, die auch bei anderen Kreuzblütlern vorkommen, vor allem das Sulforaphan,
die direkt als eine Art Hormon- oder Anti-Androgen-Therpaie gewertet werden können. Der Androgen-Rezeptor wird runterreguliert. Das ist genau das, was z.B. ich, der ich aus einer ADT3 rauskomme, jetzt brauche.
Heute erhielt ich eine mail in meinem Google-Alert "Prostatakrebs" mit einem Verweis auf eine in PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America) veröffentlichte Labor-Studie, die ich hier im Abstract und in der redaktionellen Verarbeitung der NZZ wiedergeben möchte.
good night,
Rudolf
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Published online before print September 15, 2009, doi: 10.1073/pnas.0908908106
PNAS September 29, 2009 vol. 106 no. 39 16663-16668
Sulforaphane destabilizes the androgen receptor in prostate cancer cells by inactivating histone deacetylase 6
Angela Gibbs1, Jacob Schwartzman1, Vivianne Deng and Joshi Alumkal2
Author Affiliations
Division of Hematology and Oncology, Oregon Health and Science University, 3181 SW Sam Jackson Park Road, Portland, OR 97239
Communicated by Brian J. Druker, Oregon Health and Science University, Portland, OR, August 11, 2009
↵1A.G. and J.S. contributed equally to this work. (received for review November 10, 2008)
High consumption of cruciferous vegetables is associated with a reduced risk of prostate cancer in epidemiological studies. There is preliminary evidence that sulforaphane, derived from glucoraphanin found in a number of crucifers, may prevent and induce regression of prostate cancer and other malignancies in preclinical models, but the mechanisms that may explain these effects are not fully defined.
Recent reports show that sulforaphane may impair prostate cancer growth through inhibition of histone deacetylases, which are up-regulated in cancer.
Indeed, one of these enzymes, histone deacetylase 6 (HDAC6), influences the acetylation state of a key androgen receptor (AR) chaperone, HSP90.
AR is the central signaling pathway in prostate cancer, and its inhibition is used for both prevention and treatment of this disease.
However, it is not known whether the effects of sulforaphane involve suppression of AR.
We hypothesized that sulforaphane treatment would lead to hyperacetylation of HSP90 and that this would destabilize AR and attenuate AR signaling.
We confirmed this by demonstrating that sulforaphane enhances HSP90 acetylation, thereby inhibiting its association with AR. Moreover, AR is subsequently degraded in the proteasome, which leads to reduced AR target gene expression and reduced AR occupancy at its target genes.
Finally, sulforaphane inhibits HDAC6 deacetylase activity, and the effects of sulforaphane on AR protein are abrogated by overexpression of HDAC6 and mimicked by HDAC6 siRNA.
The inactivation by sulforaphane of HDAC6-mediated HSP90 deacetylation and consequent attenuation of AR signaling represents a newly defined mechanism that may help explain this agent's effects in prostate cancer.
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gemuese_gegen_prostatakrebs_1.3722383.html
30. September 2009, Neue Zürcher Zeitung
Gemüse gegen Prostatakrebs
Krebsfördernder Rezeptor gebremst
Der Konsum von mehr als 400 Gramm Gemüse und Früchte pro Tag sollen 20 Prozent aller Krebsarten verhindern können. (Bild: ATHAR HUSSAIN/Reuters)
Der Konsum von mehr als 400 Gramm Gemüse und Früchte pro Tag sollen 20 Prozent aller Krebsarten verhindern können. (Bild: ATHAR HUSSAIN/Reuters)
Gemüse wie etwa Brokkoli, Kresse oder Kohlrabi sollen besonders nützlich bei der Vorbeugung von verschiedenen Krebsarten sein. Nebst Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen wird der gesundheitsförderliche Effekt einigen chemischen Verbindungen zugeschrieben. Forscher haben nun den Wirkmechanismus einer dieser Verbindungen beschrieben.
Ralf Amstutz
Man ist, was man isst! Dieser Spruch wird durch zahlreiche Studien untermauert, die einen erhöhten Konsum von Früchten und Gemüse mit einem niedrigeren Erkrankungsrisiko für Diabetes Typ 2 oder Herz-Kreislauf-Krankheiten verknüpfen. Die meisten Hinweise auf eine solche Schutzwirkung liegen jedoch für Krebskrankheiten vor. Kreuzblütler wie etwa Brokkoli, Kresse oder Kohlrabi scheinen hier besonders nützlich zu sein und der Entwicklung von Brust-, Prostata-, Blasen- und Lungenkrebs vorzubeugen.
Sekundäre Pflanzenstoffe
Auf der Suche nach den Gründen dafür entdeckten Wissenschafter – nebst Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen – auch die sekundären Pflanzenstoffe: chemische Verbindungen, die zum Beispiel den Geruch und die Farbe von Pflanzen ausmachen. Anfangs als für den Menschen nutzlos oder gar giftig eingestuft, gelten auch sie heute als der Gesundheit zuträglich.
Kreuzblütler enthalten einen hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen, etwa in Form von schwefelhaltigen Glucosinolaten. Diese werden im Körper zu bioaktiven Substanzen umgewandelt – so auch zu Sulforaphan, von dem bekannt ist, dass es vor Erbgutschäden schützt. Ausserdem kann es die Teilung von Krebszellen hemmen und diese in den «Selbstmord» treiben. In Mäusen verhindert die Pflanzensubstanz dadurch die Entwicklung von Prostatakrebs.
In diesen Tumoren stimuliert das männliche Sexualhormon Dihydrotestosteron – über die Bindung an seinen Rezeptor – die Vermehrung der Krebszellen. In fortgeschrittenen Stadien ist der Rezeptor häufig hyperaktiv und in zu hohen Mengen vorhanden. Wie schon früher gezeigt worden ist, kann Sulforaphan die Produktion dieses Rezeptors in den Prostatakrebszellen drosseln.
Einen anderen Wirkmechanismus, der ebenfalls zur Senkung der Rezeptormenge führt, haben nun US-Forscher der Oregon Health and Science University aufgedeckt.¹ In Kulturen von menschlichen Prostatakrebszellen haben sie nachgewiesen, dass Sulforaphan diesen Effekt über die Hemmung eines Enzyms bewirkt, das normalerweise die Stabilisierung der dreidimensionalen Struktur des Rezeptors vermittelt. In Anwesenheit von Sulforaphan wird die Rezeptorstruktur instabil und das Hormon kann nicht mehr andocken.
Stellenwert noch unklar
Für die Krebszellen sind die Rezeptoren damit nutzlos; sie werden durch den zelleigenen «Protein-Schredder» abgebaut. Als direkte Folge davon fand sich in den Zellen ein verringerter Gehalt des Prostatakrebs-Markers PSA sowie eines Genregulators, der die Metastasierung der Krebszellen fördert und auch an der Umwandlung von normalen Prostatazellen in Krebszellen beteiligt ist. Welchen Stellenwert sekundäre Pflanzenstoffe wie Sulforaphan in der Krebsbehandlung spielen könnten, werden erst Studien am Menschen zeigen. Krebsforscher hoffen aber, dass sich mit ihnen Tumore behandeln lassen, die gegen Chemotherapeutika und Bestrahlung resistent sind.
Die gesundheitsfördernde Wirkung von Früchten und Gemüsen geht aber wohl mehr vom komplexen Gemisch aller bioaktiven Substanzen aus als von einem einzelnen Pflanzenstoff. Man schätzt, dass ein Konsum von mehr als 400 Gramm Gemüse und Früchte pro Tag mindestens 20 Prozent aller Krebsfälle verhindern könnte. Es gibt jedoch auch Hinweise, dass das Erkrankungsrisiko nicht bei allen Personen gleich stark gesenkt wird. Die Schutzwirkung kann nämlich durch Rauchen oder Fettleibigkeit geschmälert werden. Auch spielen genetische Faktoren eine Rolle. So werden Personen mit «schnellen» Versionen bestimmter metabolischer Enzyme weniger profitieren als solche mit «langsamen» Versionen.
¹ PNAS, Online-Publikation vom 15. September 2009.
Man nimmt Brokkoli-Samen und lässt sie keimen, wenn sie 1 bis 2 cm gewachsen sind, dann hinein damit.
Im Brokkoli sind Stoffe, die auch bei anderen Kreuzblütlern vorkommen, vor allem das Sulforaphan,
die direkt als eine Art Hormon- oder Anti-Androgen-Therpaie gewertet werden können. Der Androgen-Rezeptor wird runterreguliert. Das ist genau das, was z.B. ich, der ich aus einer ADT3 rauskomme, jetzt brauche.
Heute erhielt ich eine mail in meinem Google-Alert "Prostatakrebs" mit einem Verweis auf eine in PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America) veröffentlichte Labor-Studie, die ich hier im Abstract und in der redaktionellen Verarbeitung der NZZ wiedergeben möchte.
good night,
Rudolf
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Published online before print September 15, 2009, doi: 10.1073/pnas.0908908106
PNAS September 29, 2009 vol. 106 no. 39 16663-16668
Sulforaphane destabilizes the androgen receptor in prostate cancer cells by inactivating histone deacetylase 6
Angela Gibbs1, Jacob Schwartzman1, Vivianne Deng and Joshi Alumkal2
Author Affiliations
Division of Hematology and Oncology, Oregon Health and Science University, 3181 SW Sam Jackson Park Road, Portland, OR 97239
Communicated by Brian J. Druker, Oregon Health and Science University, Portland, OR, August 11, 2009
↵1A.G. and J.S. contributed equally to this work. (received for review November 10, 2008)
High consumption of cruciferous vegetables is associated with a reduced risk of prostate cancer in epidemiological studies. There is preliminary evidence that sulforaphane, derived from glucoraphanin found in a number of crucifers, may prevent and induce regression of prostate cancer and other malignancies in preclinical models, but the mechanisms that may explain these effects are not fully defined.
Recent reports show that sulforaphane may impair prostate cancer growth through inhibition of histone deacetylases, which are up-regulated in cancer.
Indeed, one of these enzymes, histone deacetylase 6 (HDAC6), influences the acetylation state of a key androgen receptor (AR) chaperone, HSP90.
AR is the central signaling pathway in prostate cancer, and its inhibition is used for both prevention and treatment of this disease.
However, it is not known whether the effects of sulforaphane involve suppression of AR.
We hypothesized that sulforaphane treatment would lead to hyperacetylation of HSP90 and that this would destabilize AR and attenuate AR signaling.
We confirmed this by demonstrating that sulforaphane enhances HSP90 acetylation, thereby inhibiting its association with AR. Moreover, AR is subsequently degraded in the proteasome, which leads to reduced AR target gene expression and reduced AR occupancy at its target genes.
Finally, sulforaphane inhibits HDAC6 deacetylase activity, and the effects of sulforaphane on AR protein are abrogated by overexpression of HDAC6 and mimicked by HDAC6 siRNA.
The inactivation by sulforaphane of HDAC6-mediated HSP90 deacetylation and consequent attenuation of AR signaling represents a newly defined mechanism that may help explain this agent's effects in prostate cancer.
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gemuese_gegen_prostatakrebs_1.3722383.html
30. September 2009, Neue Zürcher Zeitung
Gemüse gegen Prostatakrebs
Krebsfördernder Rezeptor gebremst
Der Konsum von mehr als 400 Gramm Gemüse und Früchte pro Tag sollen 20 Prozent aller Krebsarten verhindern können. (Bild: ATHAR HUSSAIN/Reuters)
Der Konsum von mehr als 400 Gramm Gemüse und Früchte pro Tag sollen 20 Prozent aller Krebsarten verhindern können. (Bild: ATHAR HUSSAIN/Reuters)
Gemüse wie etwa Brokkoli, Kresse oder Kohlrabi sollen besonders nützlich bei der Vorbeugung von verschiedenen Krebsarten sein. Nebst Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen wird der gesundheitsförderliche Effekt einigen chemischen Verbindungen zugeschrieben. Forscher haben nun den Wirkmechanismus einer dieser Verbindungen beschrieben.
Ralf Amstutz
Man ist, was man isst! Dieser Spruch wird durch zahlreiche Studien untermauert, die einen erhöhten Konsum von Früchten und Gemüse mit einem niedrigeren Erkrankungsrisiko für Diabetes Typ 2 oder Herz-Kreislauf-Krankheiten verknüpfen. Die meisten Hinweise auf eine solche Schutzwirkung liegen jedoch für Krebskrankheiten vor. Kreuzblütler wie etwa Brokkoli, Kresse oder Kohlrabi scheinen hier besonders nützlich zu sein und der Entwicklung von Brust-, Prostata-, Blasen- und Lungenkrebs vorzubeugen.
Sekundäre Pflanzenstoffe
Auf der Suche nach den Gründen dafür entdeckten Wissenschafter – nebst Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen – auch die sekundären Pflanzenstoffe: chemische Verbindungen, die zum Beispiel den Geruch und die Farbe von Pflanzen ausmachen. Anfangs als für den Menschen nutzlos oder gar giftig eingestuft, gelten auch sie heute als der Gesundheit zuträglich.
Kreuzblütler enthalten einen hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen, etwa in Form von schwefelhaltigen Glucosinolaten. Diese werden im Körper zu bioaktiven Substanzen umgewandelt – so auch zu Sulforaphan, von dem bekannt ist, dass es vor Erbgutschäden schützt. Ausserdem kann es die Teilung von Krebszellen hemmen und diese in den «Selbstmord» treiben. In Mäusen verhindert die Pflanzensubstanz dadurch die Entwicklung von Prostatakrebs.
In diesen Tumoren stimuliert das männliche Sexualhormon Dihydrotestosteron – über die Bindung an seinen Rezeptor – die Vermehrung der Krebszellen. In fortgeschrittenen Stadien ist der Rezeptor häufig hyperaktiv und in zu hohen Mengen vorhanden. Wie schon früher gezeigt worden ist, kann Sulforaphan die Produktion dieses Rezeptors in den Prostatakrebszellen drosseln.
Einen anderen Wirkmechanismus, der ebenfalls zur Senkung der Rezeptormenge führt, haben nun US-Forscher der Oregon Health and Science University aufgedeckt.¹ In Kulturen von menschlichen Prostatakrebszellen haben sie nachgewiesen, dass Sulforaphan diesen Effekt über die Hemmung eines Enzyms bewirkt, das normalerweise die Stabilisierung der dreidimensionalen Struktur des Rezeptors vermittelt. In Anwesenheit von Sulforaphan wird die Rezeptorstruktur instabil und das Hormon kann nicht mehr andocken.
Stellenwert noch unklar
Für die Krebszellen sind die Rezeptoren damit nutzlos; sie werden durch den zelleigenen «Protein-Schredder» abgebaut. Als direkte Folge davon fand sich in den Zellen ein verringerter Gehalt des Prostatakrebs-Markers PSA sowie eines Genregulators, der die Metastasierung der Krebszellen fördert und auch an der Umwandlung von normalen Prostatazellen in Krebszellen beteiligt ist. Welchen Stellenwert sekundäre Pflanzenstoffe wie Sulforaphan in der Krebsbehandlung spielen könnten, werden erst Studien am Menschen zeigen. Krebsforscher hoffen aber, dass sich mit ihnen Tumore behandeln lassen, die gegen Chemotherapeutika und Bestrahlung resistent sind.
Die gesundheitsfördernde Wirkung von Früchten und Gemüsen geht aber wohl mehr vom komplexen Gemisch aller bioaktiven Substanzen aus als von einem einzelnen Pflanzenstoff. Man schätzt, dass ein Konsum von mehr als 400 Gramm Gemüse und Früchte pro Tag mindestens 20 Prozent aller Krebsfälle verhindern könnte. Es gibt jedoch auch Hinweise, dass das Erkrankungsrisiko nicht bei allen Personen gleich stark gesenkt wird. Die Schutzwirkung kann nämlich durch Rauchen oder Fettleibigkeit geschmälert werden. Auch spielen genetische Faktoren eine Rolle. So werden Personen mit «schnellen» Versionen bestimmter metabolischer Enzyme weniger profitieren als solche mit «langsamen» Versionen.
¹ PNAS, Online-Publikation vom 15. September 2009.
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