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Was nach Docetaxel & Carboplatin?

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    Was nach Docetaxel & Carboplatin?

    Liebe Freunde:
    Hier die kurze Zusammenfassung des Leidensweges eines Freundes, dem ich beizustehen versuche. Er wusste wohl von seinem erhoehten PSA fuer Jahre, hat aber erst einen Arzt aufgesucht, wie es im Fruehjahr 2008 mit starken Schmerzen begann und zu spaet war.

    1. Seit May 2008/PSA 140, Zoladex, PSA kam runter bis auf ca. 40,
    Schmerzen 3-5 in Hueftgegend, leichte Schwaeche

    2. May 2009 PSA 140, kastrations-resistent, Docetaxel 5 x 3-woechentlich
    PSA runter bis ca. 40 aber Sept. 2009 schon wieder bei PSA 140,
    Schmerzen 4-7, Letzte Docetaxel Runde wegen Schwaeche abgesetzt.
    Durogesic 125 +++, Szinti zeigt massive Metastasen von Oberschenkel
    bis Schaedel. Starke Schwaeche. Aber bis jetzt keine Organkompli-
    kationen, -befall.

    3. Okt. 2009 bis heute 2 x 3 woech. Carboplatin Chemo, PSA faellt von 140
    auf 90, Sehr starke Schwaeche im ganzen Obertkoerper, immer muede,
    kann kaum mehr stehen oder gehen, Durogesic 150+++, spricht von
    Aufgeben und verweigert weitere Chemos mit Carboplatin, Gewichtsver-
    lust von ca. 5 Kilos, isst wenig.

    Ich fuehle mich mehr und mehr hilflos und weiss manchmal kaum wie mit den wechselnden Wuenschen, Aussagen und Traeumen des Freundes umzugehen.
    Besteht eine Chance, dass er je wieder fuer ein paar Wochen wenigstens einigermassen auf die Beine kommt, er moechte nochmal ans Meer fahren?
    Oder muss ich der Realitaet ins Auge sehen und "nur" noch eine gute Pflegestelle fuer meinen Freund suchen. Es ist ja auch keine Loesung, dass er praktisch behandlungslos viele Wochen in einem duesteren Spitalzimmer
    verbringt..?? Seine Aerzte sind anerkannte Spezialisten, machen aber natuerlich keine Prognosen, sagen aber, dass lediglich noch die Carboplatin Chemo uebrig sei.
    Kann man ueberhaupt die Zukunft etwas abschaetzen, dass ich seine Unterstuetzung etwas besser planen kann. Mein Freund will den Ernst der Situation nicht besprechen und schwankt zwischen Selbstmorgedanken und "Ich brauche bloss noch einen kleinen Schub und dann geht es wieder gut und wir koennen es nochmal geniessen", aber das seit vielen Wochen.

    Vielen Dank fuer alle Tips. Mike

    #2
    Hallo Mike, ich bin bei weitem keine Expertin auf dem Gebiet, ich kann dir nur sagen , wie es bei meinem Vater gewesen ist.
    Er hatte Anfang des Jahres seine Chemo, und war danach auch geschwächt. Eine Kur danach hat ihn wieder etwas auf die Beine gebracht, sodass er im Sommer mit meiner Mutter und Schwester nach Norwegen in den Urlaub fahren konnte. (das hat er sich sehr gewünscht).
    Leider wurden danach die Schmerzen so groß, dass er immer mehr Schmerzmittel nehmen musste, und dadurch auch immer sehr müde war.
    Ich würde an deiner Stelle vielleich mal mit den Arzt über den Abbruch der Chemo reden, und die Schmerzmittel (wenn möglich) so einstellen, dass die Schmerzen erträglich sind, aber die Nebenwirkungen nicht so groß. Damit würde dein Freund vielleich wieder etwas Mut fassen, und die Reise ans Meer wagen.

    Liebe Grüße und alles Gute
    Sandra

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      #3
      Hallo, danke fuer die Tips. Chemo ist bereits abgesagt. Nie mehr, sagt er zu diesem Zeitpunkt. Er ist auf 200mg Durogesic, Novalgin, Voltaren etc, etc. aber die Schwaeche ist so gross, dass er kaum aus dem Bett kommt und ein paar Schritte schon sehr anstrengend sind. Lt. Arzt hat er "bloss" Knochenbefall, die Organe sind frei von Metastasen. Aber das Szinti sieht schlimm aus. Diffuser, oseblastischer Befall von Oberschenkel bis Schaedel, allerdings im Schaedel wenig. Hat jemand Erfahrung wie sich das weiterentwickelt, ich denke, dass ich bald eine Hauspflege organisieren muss, da die Probleme immer schwieriger zu handhaben werden. Eines der Hauptprobleme dauerndetotale Verstopfung und kaum zu kontrollieren. Dann artet es wieder in 24 Durchfall aus nach Einsatz von Medis. Ein schwieriges Leben fuer meinen Freund. Da kann man wohl kaum noch von Qualitaet sprechen, ist mehr ein taeglicher Kampf und ein Dahinsiechen. Was kann ich tun um ihn auf die Beine zu bringen? Was erwartet ihn noch? Wenn ich da die Berichte kese von jahrelangem Leiden wird mir Angst. Vielen Dank fuer jeden Hinweis. Alles Gute. Mike

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        #4
        Zitat von Mike2009 Beitrag anzeigen
        Hallo, danke fuer die Tips. Chemo ist bereits abgesagt. Nie mehr, sagt er zu diesem Zeitpunkt. Er ist auf 200mg Durogesic, Novalgin, Voltaren etc, etc. Eines der Hauptprobleme dauerndetotale Verstopfung und kaum zu kontrollieren. Dann artet es wieder in 24 Durchfall aus nach Einsatz von Medis. Mike
        Hallo Mike,

        die Frage ist, sind die vielen Schmerzmittel erforderlich, bringen alle einen Vorteil? Alle Belasten den Körper, auch die Leber evtl.

        Gegen Verstopfung, bei mir nur kurzfristig zur Schmermedikation erforderlich, ist Movicol V, vermutlich relativ harmlos von den Nebenwirkungen her, bei mir mit gutem Erfolg.

        Ein Versuch ist auch der Verzehr von Apfelsaft oder Buttermilch. Überhaupt sind Milchsaure Produkte sehr zu empfehlen. Wie kann sich dein Freund noch ernähren?

        Ein großes Problem dürfte die "Vergiftung" auch durch die große Krebsmasse sein. Ich entsäure und entgifte mich seit Jahren. Ob es da eine Möglichkeit für deinen Freund gibt, ist die Frage.

        Eine Entlastung der Krebslast und den Schmerzen wäre eine Bestrahlung der "drückenden" Knochenmetastasen. Ob das möglich ist, ist fraglich, bei den vielen notwendigen Bestrahlungen und der Schwäche deines Freundes? Ich habe die 20 Bestrahlungen mit Erfolg angeschlossen.

        Viel Erfolg, Konrad

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          #5
          Hallo Konrad

          Vielen Dank fuer Deine Antwort. Selbst mit Durogesic 200 und den vielen Tabletten hat er noch Schmerzschuebe und muss 1-4 Morapid zusaetzlich nehmen.
          Gaebe es vielleicht noch etwas anderes zur Schmerzkontrolle? Morapid versetzt ihn in eine Halbwelt von Traum und Halluzinationen. Bestrahlen geht kaum, da die befallenen Flaechen riesig und total diffus sind. Auch verweigert er weitere aktive Behandlung. Essen ist verschieden, hin und wieder gut, kleine Mengen, aber meist sehr schlecht, muss ihn fast zwingen. Trinken ist gut, Urin gut, alle 30 Minuten...Stuhl sehr problematisch, aber vermutlich auch wegen der kleinen Menge die er isst.
          Er will immer mehr schlafen und ist sehr deprimiert.
          Ein weiteres Problem ist der Schlaf, die ganze Nacht raus und rein aus dem Bett....nicht ganz einfach fuer Pfleger, der tagsueber keinen Schlaf findet...Gibt es ein Schlafmittel, dass 6 Stunden durchschlafen laesst?
          Wie lange muss jemand leiden mit solchen Schmerzen? Sein Krebs steckt ja erst in den Knochen, was kann ich verbessern fuer ihn, die Aerzte haben ja auch kaum Antworten auf meine Fragen, das sind Betroffene oft besser geeignet fuer Ideen und den Verlaufsbeschrieb. Ich muss ja auch etwa abschaetzen lernen, wann ich weitere Schritte wie Pflegestation etc. organisieren sollte. Der Traum vom Meer ist wohl ausgetraeumt. Leider.
          Vielen Dank fuer alle Hinweise. M.

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            #6
            Hallo Mike!

            Dein Freund ist ein Fall für eine Palliativ-Station, wie es sie z.B. an der Uni-Klinik Mannheim gibt.

            Dort kann dein Freund bez. der Schmerzmittel und den Nebenwirkungen eingestellt werden.

            Siehe auch hier


            Gruß
            Günter
            "Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun"
            Johann Wolfgang von Goethe

            Meine Geschichte unter myProstate

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              #7
              Zitat von Mike2009 Beitrag anzeigen
              Hallo Konrad

              Vielen Dank fuer Deine Antwort. Selbst mit Durogesic 200 und den vielen Tabletten hat er noch Schmerzschuebe und muss 1-4 Morapid zusaetzlich nehmen.
              Gaebe es vielleicht noch etwas anderes zur Schmerzkontrolle? Morapid versetzt ihn in eine Halbwelt von Traum und Halluzinationen. Bestrahlen geht kaum, da die befallenen Flaechen riesig und total diffus sind. Auch verweigert er weitere aktive Behandlung. Essen ist verschieden, hin und wieder gut, kleine Mengen, aber meist sehr schlecht, muss ihn fast zwingen. Trinken ist gut, Urin gut, alle 30 Minuten...Stuhl sehr problematisch, aber vermutlich auch wegen der kleinen Menge die er isst.
              Er will immer mehr schlafen und ist sehr deprimiert.
              Ein weiteres Problem ist der Schlaf, die ganze Nacht raus und rein aus dem Bett....nicht ganz einfach fuer Pfleger, der tagsueber keinen Schlaf findet...Gibt es ein Schlafmittel, dass 6 Stunden durchschlafen laesst?
              Wie lange muss jemand leiden mit solchen Schmerzen? Sein Krebs steckt ja erst in den Knochen, was kann ich verbessern fuer ihn.
              Hallo Mike,

              Selbst ist falsch, nicht die Masse an Schmermedikationen macht es. Ich lasse alle Medikamente "testen". Von den 4 möglichen, relativ harmlosen Schmerzmitteln, waren 2 für mich ungeeignet. Somit reduziere ich die Medikation auf die Hälfte und auch die "Nebnwirkungen" (Verstopfung z.B.)

              Bestrahlen von einzelnen auch flächig von "drückenden" Metastasen geht. Auch ich habe früher oft gefragt, ist es möglich flächendeckend zu bestrahlen?

              Die Schmerzverursachenden Metastasen müssen festgestellt werden (MRT). Nicht alle sind so groß, dass diese Probleme machen. Bei mir wurden die 3-4 dadurch festgestellt und bestrahlt.

              Die Menge, die er isst, dürfte bei der Konsistenz und Regelmäsigkeit der Ausscheidung keine Rolle spielen. Der Stoffwchsel funktionirt nicht.

              Ich esse viel, halte mein Gewicht und habe manchmal 24 Std. keinen Stuhlgang, dann 4-5 mal pro Tag, ohne Medikation versteht sich.

              Ob ein Schlafmittel hilfreich ist, wenn man alle 1/2 Stdt raus muss bezweifle ich. Der Blasendruck lässt ihn aufwachen. Ich kenne das. Es ist gut, dass er liegen / schlafen kann, bei mir war das 2004 ein großes problem.

              Faktor AF-2 könnte hilfreich sein und Enzyme (aufbauend) und gegen den Schmerz wäre DMSO, ein Versuch wert.


              Viel Erfolg, Konrad

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