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Cyproteronacetat

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    Cyproteronacetat

    Hallo liebe Forums-Teilnehmer,

    Ein Mitglied (OP 1999, ST 2003; Jhg. 1936) unserer SHG hat mich gebeten, hier mal die folgende Frage zu stellen:

    ist es möglich, dass seine PSA - Zunahme teilweise oder ganz auf die Änderung des Medikaments Casodex 50 mg auf Cyproteronacetat GRY 50 zurüch zu führen ist?
    Hier die letzten Daten seiner PK - Historie:

    -------------------ab 4. 11. 04 Casodex
    7.12.04; PSA 0,94
    8.3.05;-------0,69
    7.6.05;-------0,81
    7.9.05;-------1,14
    2.12.05;------1,09
    28.2.06;------1,78
    1.6.06;-------2,47 Beginn mit Cyproteronacetat CRY 50
    8.8.06;-------4

    Der Urologe hat ihm keine weiteren Details zum Medikamentenwechsel gessagt.

    Weitere Details seiner PK - Historie sind zu finden unter
    www.shg-pk-geldern.de >> Pk - Verläufe von uns >> TeilnehmerF

    Mir ist klar, dass Cyproteronacetat einen anderen Wirkstoff enthält als Casodex und dass es wesentlich preiswerter ist (ca. Faktor 6).

    Merkwürdig finde ich, dass Cyproteronacetat hier im Forum bisher fast nicht erwähnt wurde. Was hat das zu bedeuten?

    Gruß und Dank

    Friedhelm
    Zuletzt geändert von Friedhelm; 10.08.2006, 16:52.

    #2
    Hallo Friedhelm !
    Nach meinen Kenntnissen ist Cyprteronacetat ein Östrogen und als solches kontraprotuktiv für eine Hormonblockade . Es kann daher für deinen PSA-Anstieg verantwortlich sein.

    Gruss Fr.R.

    Kommentar


      #3
      Hallo Friedhelm,

      zu Cyproteronacetat, ein steroidales Antiandrogen (Progesteronderivat) dieses -

      Wenn eine komplette Testosteronunterdrückung durch LH/RH Analogon erreicht werden soll, aber nicht wird, ist ein Antiandrogen (AA) notwendig. Die Entscheidung für ein steroidales AA oder ein nicht-steroidales AA resultiert theoretisch in keinem Therapievorteil hinsichtlich der Erreichung des Primärzieles.

      Wird zu einem LH/RH Analogon ein nicht-steroidales AA gegeben, verändert sich der Testosteronspiegel und somit der Östrogenspiegel nicht, und bleibt bei den typischen aber unterschiedlich stark auftretenden Nebenwirkungen der LH/RH induzierten Testosteronunterdrückung – Verlust an Muskelmasse, Hitzewallung, Knochenschmerz, etc. Wird ein steroidales AA zum LH/RH Analogon gegeben, z. Bsp. Cyproteronacetat, erhöht sich der Östrogenspiegel und die vorgenannten möglichen Nebenwirkungen des LH/RH Analogon werden gemildert oder verschwinden.

      f. s. Namenskürzel eines uns hier im Forum helfenden Urologe schrieb
      am 5. 6. 06, im Bereich Androgenentzugstherapien, Thema: Einsatz von Antiandrogene, das unten Aufgeführte. Eine Wirkungs-/Nebenwirkunsstatistik hat f. s. ebenfall hinzugefügt, die Du in seinem vorerwähnten Beitrag einsehen kannst.

      Günter Feick

      f. s.: "Die Auswahl des Antiandrogenes hängt in erster Linie vom Risikoprofil des Patienten ab.
      Danach werde ich zweitens abwägen, welches Medikament am Besten zu dem Patienten passt (unter dem von Aussen auferlegtem Gebot der Wirtschaftlichkeit).
      Auch Wünsche des Pat. sollten Berücksichtigung finden (z.B. erhaltene Erektion). Nartürlich hätte es eine Firma wie Astra gerne (daher die Studien), wenn jeder PK-Patient, auch der radikal Prostatektomierte, Casodex 150 für 10 Jahre nähme (EPC-Programm), aber das ist weder sinnvoll noch wirtschaftlich zu vertreten (würde etwa 1.5 Milliarden!! pro Jahr kosten).

      Also versucht man eine Balance aus Risikoprofil/Wunsch des Pat./Kosten zu erreichen".

      Gruss
      fs
      Zuletzt geändert von Günter Feick; 11.08.2006, 14:25.

      Kommentar


        #4
        Hallo Fritz, hallo Günter,

        herzlichen Dank für Eure Antworten.
        Besonders die Beiträge zum Thema "Einsatz von Antiandrogenen" vom 4. bzw. 5.6.06 haben für mich doch Licht ins Dunkel der Androgene gebracht.

        Alles Gute

        Friedhelm

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