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Tagebuch meiner Prostata-Entfernung (Bauchschnitt)

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    Tagebuch meiner Prostata-Entfernung (Bauchschnitt)

    Vorweg:
    Nach einigem Zögern setze ich den Bericht über meine Erfahrung mit der radikalen Prostata-Entfernung mittels Bauchschnitt ins Forum. Obwohl ich übergewichtig bin (vor der OP: 102 kg), was mir alle befragten Operateure als Handicap auslegten, zeigt meine Erfahrung, dass – bei vergleichbarer Diagnose - und überlegter Auswahl des Operateurs, eine erfolgreiche Operation und eine gute Heilung nicht die Ausnahme bleiben muss.
    Es existieren auch andere Therapiemöglichkeiten. Nach ausführlichen Recherchen, Lektüre der Forumsbeiträge sowie Befragung von Nutzern habe ich mich für die RRP entschieden. Zuvor hat man mir, gerade wegen meines Bauches, zu einer „Schlüsselloch-Chirurgie“ nach dem Da-Vinci-Verfahren geraten. Der betreffende Herr Professor hat sowohl einen Erhalt der Nerven als auch der Kontinenz ausgeschlossen. Meine Therapieziele waren – in der Reihenfolge - , im Anschluss erstens frei von Krebszellen, zweitens „trocken“ und drittens (wenn möglich) noch zur Erektion fähig zu sein.
    Mit Hilfe von Nutzern dieses Forums habe ich zu meinem Glück habe die Dres. Praetorius in Starnberg kennen gelernt. In einem offenen Gespräch und ausführlicher Beratung in Starnberg hatten wir, ich und meine Frau, in ihnen Ärzte gefunden, denen wir vertrauen konnten. Beide, Vater und Sohn, verfügen über eine große handwerkliche Erfahrung und ihr Interesse gilt vorrangig ihren Patienten. Sie nehmen sich Zeit für ihre Operationen und achten fürsorglich auf die Details. Selten habe ich auch nach dem Eingriff eine derart persönliche Betreuung erfahren.

    Helmut
    meine PCa-Historie: de.myprostate.eu

    #2
    14.10.09 - Ankunft

    Nach sechs Stunden Zugfahrt Ankunft im Klinikum. Zuweisung meines Ein-Bett-Zimmers. Zur Begrüßung erhalte ich auf der Station ein Schnäpschen (Abführmittel); anschließend ausführliches und entspanntes Gespräch mit dem Operateur. Wir sprechen die ganze OP noch einmal durch. Dr. P. wird sich Zeit nehmen (ca. 4 – 5 h); auch Lymphknoten entfernen; da einseitig Tumor an Kapsel heran reicht, und erstes Ziel die Tumorfreiheit ist, wird er vermutlich einseitig auch einen Teil des Nervengeflechtes entfernen müssen, aber generell möglichst Nerven erhaltend operieren; bei der Anastomose wird er die Harnröhre nicht direkt mit dem Schließmuskel vernähen, sondern die Nahtstelle erst hinter dem Muskel setzen, so dass der Schließmuskel unverletzt und voll funktionsfähig bleibt und so ungestört seine Arbeit tun kann; Dr. P. weist, weil ich übergewichtig bin und ein „Bäuchlein“ vor mir her trage, auf ein gewisses Infektionsrisiko im Fettgewebe der Haut hin, was die Wundheilung nach der OP verlängern könnte.
    Gegen 17 Uhr Henkersmahlzeit, bestehend aus einer Tasse Tee und zwei Suppentassen Brühe; werde ermahnt, ab 23 Uhr nichts mehr zu trinken;
    Um 19:30 Rasur vom Bauchnabel bis zu den Knien durch eine Schwester, was sehr lustig ist, aber kratzt; (verspätet) erhalte ich den Tipp, dass meine Frau mich am Vorabend zuhause in angenehmerer Atmosphäre hätte rasieren können. Danach komme ich noch in den Genuss eines Einlaufs. Die Nacht verläuft ruhig; ich bin durch die lange Anreise doch müde.
    Helmut
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      #3
      15.10.09. - Tag Null

      Anstelle des Frühstücks erhalte ich um 7:30 Uhr für den Enddarm ein Mikroklistier zum selbst Einführen. Danach Telefongespräch mit Mayk46, der exakt vor einer Woche operiert wurde und in der Residenz logiert. Er gibt mit einen Tipp, der sich in den nächsten Tagen nützlich erweisen wird, wegen der Schmerzen nicht den starken Mann zu markieren, sondern, wann immer ich meine Schmerzen einschätzen soll, die Stufe 10 anzugeben. Um 8:30 Uhr kurzer Besuch von Dr. P.; meine OP soll gegen 11 Uhr beginnen. Gegen 10 Uhr ziehe ich das OP-Hemd und die Stützstrümpfe an; dann eine Beruhigungstablette und Fahrt hinab in den Operationssaal, wo die laufende OP länger dauert als geplant; ich unterhalte mich nett mit der Narkoseschwester und dem Narkosearzt, erhalte ein Infusion ... und schlafe; später erfahre ich, dass meine OP gegen 12:30 begonnen und bis 17 Uhr gedauert hat; Dr. P. unterrichtet telefonisch meine Frau über den Erfolg. Ich wache gegen 19 Uhr im Aufwachraum auf; ich meine, eine riesigen Druck auf die Blase zu spüren; gegen die Schmerzen erhalte ich stets prompt eine weitere Infusion.; so dämmere ich dahin.
      Helmut
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        #4
        16.10.09 - Tag 1

        Irgendwann am Morgen reißen mich zwei energische Pfleger hoch, drehen mich auf die Seite und zerren mich hoch zum Aufstellen neben dem Bett; ich schreie vor Schmerz und protestiere, sie lassen mich in Ruhe; endlich um 11:30 beginnt mein Rücktransport auf die Station. Ich verschlafe den Tag. Am späten Nachmittag helfen mir zwei Schwestern behutsam aufzustehen;ich sitze am Bettrand, putze die Zähne und bin total fertig; zurück ins Bett. Am Abend stehe ich unter Assistenz einer Schwester noch einmal auf und mache einen Rundgang durchs Zimmer, der mir vorkommt wie ein Marathonlauf; danach zurück ins Bett und eine weitere Infusion gegen die Schmerzen. Abends besucht mich noch Mayk46 und wir führen ein Gespräch unter Leidensgenossen, d.h. er redet und ich höre zu; das Gespräch gibt neuen Mut; Mayk46 lässt mir Bonbons da für den Hals, denn zu husten ist brutal, aber der Reiz kommt immer wieder, da sind die Bonbons hilfreich; Visite von Dr. P.; auch von Dr. P. senior; ich bekomme nicht viel mit, werde aber zum nochmaligen Aufstehen ermuntert und starte einen weiteren Rundgang ums Zimmer. In der Nacht versorgt mich die Nachtschwester wunderbar und ich kann schlafen.
        Helmut
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          #5
          17.10.09 - Tag 2

          Werde gegen 7 Uhr geweckt; Aufstehen, minimale Morgentoilette am Waschtisch sitzend, dreimalige Umrundung des Zimmers; total fertig; später nochmaliger Rundgang: geht besser, tut aber auch gut weh. Am späten Vormittag Visite Dr. P.; neuer Verband (ich darf „helfen“, indem ich meine Fettschürze hoch halte); ein dritter Lymphschlauch wird ganz gezogen, die beiden anderen werden einige Zentimeter heraus gezogen, was etwas ziept; Dr. P. erklärt mit angenehmer und ruhiger Stimme alles, was er tut; noch eine Blutentnahme und fertig; ich verschlafe den Tag; nachmittags Besuch von Dr. P. sen.; er legt mir ans Herz, möglichst viel herum zu laufen; für mich noch eine Horror-Vorstellung; aber wie er gegangen ist, starte ich auf eigene Faust ein dritten Rundgang durch Zimmer; die Schmerzen sind immer besser auszuhalten.
          Abends kommt Mayk46 mit seiner Frau vorbei und verabschiedet sich; er fährt jetzt nach Hause; anschließend Visite von Dr. P: ich klage über neue Schmerzen in der Leiste; er erklärt mir, dass ich während der OP über einen Bock gespannt war: Bauch ganz oben, Oberkörper und Gliedmaßen nach unten, daher rühren die Verspannungen.
          Anschließend versuche ich die Zeit mit Fernsehen totzuschlagen; ich kann nicht einschlafen, eine Schlaftablette hilft nur zwei Stunden lang; aber die Versorgung mit Schmerzmitteln ist gut; eine Menge Winde treiben es in meinem Gedärm und produzieren jede Menge Fürze, die wahrscheinlich bestialisch stinken, was ich zwar nicht mitbekomme, aber die Nachtschwester reißt das Fenster auf.
          Helmut
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            #6
            18.10.09 - Tag 3

            Wache gegen 7 Uhr tatenfreudig auf und wasche mich lange und umständlich und binde ein sauberes „Fähnchen“ ums Katheder; gegen 10 Uhr erledige ich meinen ersten Stuhlgang nach der OP; danach erster Marsch durch die Station unter Obhut einer Schwester, Dauer ca. 15 min, dabei überraschend geringe Schmerzen; auch das Ins-Bett-Steigen (wie das Aufstehen) gelingt ohne reißende Schmerzen; ich habe das starke Gefühl, die Heilung wird kommen;
            bei der Morgenvisite zeigt mir Dr. P., wie ich für Hoden und Penis mit dem Saum des OP-Hemdes eine Hängebrücke baue, damit diese über den Oberschenkeln liegen; er tastet Bauch und Nierenregion ab und ist zufrieden: alles o.k.; ich erhalte anstelle der großen Beutel für die Lymphe kleinere komfortablere Behälter, die beim Gehen mit Clips am Hemd befestigt werden können; so fahre ich mit dem Stativ nur noch den Urinbeutel spazieren; mein Sonntagsmenü zu Mittag ist eine Schleimsuppe, zum Dessert wird ein Kräutertee gereicht; danach noch ein Marsch durch die Station – alleine; es klappt alles! Ich könnte meine Freude rausschreien: es geht aufwärts!
            Was stört, ist eine ständige Schleimbildung im Hals (wegen meines Asthmas), den Schleim muss ich immer wieder abhusten, was noch tüchtig schmerzt.
            Nachmittags Besuche sowohl von Dr. P. wie dem Senior: man hat mich durch die Station marschieren (wohl eher schlurfen) gesehen und ich erhalte dickes Lob; dann noch ein 20-minütiger Spaziergang; abends heftiger Hustenanfall (Asthma), gefolgt von starken Schmerzen im Bauch; erhalte ein wirksames Schmerzmittel und schlafe für ein paar Stunden; die Nacht über bin ich immer wieder wach; ich schmökere im mitgebrachten Krimi.
            Helmut
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              #7
              19.10.09 - Tag 4

              Ich stehe gegen 7 Uhr ganz alleine auf, wasche mich und laufe die Station rauf und runter; danach Frühstück, die erste richtige Mahlzeit in der Klinik; nachdem ich zwei volle Stunden aus dem Bett war, lege ich mich wieder hin; um 11 Uhr laufe ich noch einmal 30 Minuten; Mittagessen; Visite Dr. P.: er „muss mich noch etwas quälen“; es wird aber nicht arg; er zieht die Lymphschläuche noch ein Stück weiter heraus, was jeweils einen kurzen, dunklen Blopp ergibt, aber keine Schmerzen; beim Verbandswechsel entnimmt der Doktor eine Probe aus der Wunde wegen Verdachts auf Keimbildung, was meinen Optimismus ganz schön abbremst; ab sofort erhalte ich morgens und abends Antibiotika (das führt abends zu Sodbrennen, gegen welches ich einen Magentablette – mit gutem Erfolg); ein weiterer 35-minütiger Spaziergang durch die Klinik hilft mir über den Tiefpunkt.
              Noch besser geht es mir, als gegen 18 Uhr Dr. P. den histopathologischen Befund aus dem Fax der Station zieht: die Schnittränder sind tumorfrei!, Schließmuskel nicht befallen, Harnblase wie Samenblase tumorfrei, 22 Lymphknoten entfernt: krebsfrei; Tumor noch in der Kapsel verblieben, links allerdings ein kleinherdiger Wanddurchbruch, aber angrenzendes Gewebe auch tumorfrei; Klassifikation: „azinäres (drüsenartiges) Adenokarzinom der Prostata, pT3a, pN0 (0/22), pMX L0 V0; Gleason-Score 4+3=7; Stadium III; R0“; Dr. P. fasst zusammen: ich bin tumorfrei, soweit man das sagen kann; an der Stelle des punktförmigen Wanddurchbruchs hat er einen Clip aus Titan geklammert, der das Ziel für eine Bestrahlung markieren soll; Dr. P. empfiehlt mir „eigentlich eine Übertherapie“, damit ich ganz sicher sein könne, tatsächlich tumorfrei zu sein; er rät mir zu einer punktgenauen 3-D-Bestrahlung in 6 Monaten, denn er wie sein Vater seien „noch altmodisch“.
              Ich telefoniere anschließend mit meiner Frau und teile ihr die frohe Nachricht mit.
              Später besucht mich auch der Senior und spricht (aus seiner 39-jährigen Erfahrung heraus) die gleiche Empfehlung für eine externe Bestrahlung aus und rät zu einer Klinik bzw. einem Strahlentherapeuten mit gutem Ruf; er will dazu Prof. Molls, München „Rechts der Isar“, um eine Empfehlung im Umfeld meines Wohnortes bitten.
              Helmut
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                #8
                20.10.09 - Tag 5

                Heute war ich oft und lange unterwegs innerhalb der Klinik; Stuhlgang ist o.k.; ich meine, aus dem Beutel den Uringeruch zu riechen und kann das Ziehen des Katheders am nächsten Tag kaum erwarten; etwas Temperatur; Entlassung am Tag 8 wird unwahrscheinlich wegen der Keimbildung in der Wunde (Fettgewebe).
                Helmut
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                  #9
                  21.10.09 - Tag 6

                  Schmerzen im erträglichen Bereich – auch ohne Infusion; Stuhlgang nicht mehr so fest; viel Bewegung;
                  Dr. P. lange im Operationssaal; gegen 13 Uhr „erlöst“ mich der Senior; langes beratendes Zwiegespräch über die empfohlenen Bestrahlung: im Augenblick werde kein Tumor im Körper festzustellen sein, auch sei es unwahrscheinlich, dass einzelne Tumorzellen vorhanden seien; wenn aber doch, seien diese jetzt noch zu klein, d.h. nicht zu entdecken, aber lokal begrenzt, aber durch den gesetzten Clip genau zu orten; da der P-Krebs langsam wachse, verhielte sich das auch noch in 6 Monaten genauso; entschiede ich mich aber fürs Abwarten, bestehe eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass in zwei oder fünf Jahren ein Tumor nachzuweisen seien, dann aber nicht mehr lokal begrenzt, sondern verstreut; d.h. eine schonende, punktgenaue Bestrahlung wäre dann nicht mehr effektiv.
                  Dann stellt der Senior fest, dass sein Sohn heute wohl aufgehalten sei, deshalb – sagt er – werde er selber jetzt den Katheder ziehen. Dr. P. sen. macht ein Szintigramm, ist hoch zufrieden: „Passt, sitzt und wackelt!“ und Schwups! ist der Blasenkatheder gezogen, bevor ich es bemerkt habe; es folgt der obligate Hustentest – und: trocken!; der Doktor strahlt – ich natürlich auch.
                  Jetzt sitzen nur noch die beiden Lymphschläuche; gegen 16 Uhr kommt Dr. P. und zieht auch diese beiden – mit einem laut schmatzenden Geräusch rutschen der erste und dann der zweite aus dem Bauch; endlich schlauchfrei! In der Nacht muss ich häufig zur Toilette, weil der Harndrang sich (zunächst noch) schon bei geringen Mengen meldet; ich war sieben Mal unterwegs, bin aber Einlage und Bett bleiben trocken.
                  Ein erster Rückblick: Bisher ist meine Heilung exakt im voraus geplanten Zeitrahmen fortgeschritten; eine Entlassung übermorgen wird aber unwahrscheinlich; Dr. P. weitet die Wunde etwas, damit ein eventuell vorhandener Keim abgestoßen werden kann; das bedeutet natürlich eine längere Wundheilung; sonst alles o.k. Nachts wieder mehrfach auf der Toilette.
                  Helmut
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                    #10
                    22.10.09 - Tag 7

                    Ich fühle mich weitgehend schmerzfrei; um die / den Keim(e) aus der Wunde zu holen, wechselt Dr. P. den Verband zweimal täglich und legt mit Jod getränkte Gazestreifen in die Wunde; die ich morgens unter der Dusche mit dem Strahl der Brause gut ausdusche.
                    Auch heute wieder wie jeden Tag zwei Besuche von Dr. P. und einen seines Vaters.
                    Helmut
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                      #11
                      23.10.09 - Tag 8

                      Da ich praktisch keine Schmerzen mehr spüre und (wie mir später erst bewusst wird) die Wunde gar nicht sehe (mein Blick reicht nur bis zum Bauchnabel) fühle ich mich wie gesund und warte ungeduldig auf die Entlassung.
                      14 Uhr: Dr. P. näht mit drei Fäden unter lokaler Betäubung die Wundränder etwas näher zusammen; ansonsten wechselt er weiterhin zweimal täglich den Verband und legt jeweils Jod-Gaze ein. Er meint, mich am Montag, spätestens Dienstag entlassen zu können. Ein Urologe zu Hause solle die weitere Wundversorgung übernehmen.
                      Und jetzt rächt sich, dass ich zu Hause noch keinen Urologen gewählt habe; von dem ersten hatte ich mich ja getrennt; und dann ging alles rasant weiter, zwischen dem Vorstellungsgespräch bei Dr. P, und der Aufnahme in die Klinik lagen gerade sieben Tage:
                      Die weitere ärztliche Untersuchung durch Dr. P. ergibt: auch bei mehrmaligem Hustentest, entweicht kein Tropfen; ich bin trocken; die Ultraschalldiagnose ergibt: die Nieren sind o.k., die Nierenzugänge offen, es haben sich keine Lymphseen gebildet; die Laborwerte sind alle im Normbereich; Dr. P. bespricht mit mir die Einnahme von Cialis (alle 3 Tage 20 mg).
                      Abends spreche ich mit dem Senior noch einmal alles durch; er meint schnoddrig: „Ihre Wunde heilt, auch wenn sie gar nichts machen würden. Das können sie nicht mehr verhindern.“
                      Die Antibiotika (Amoclav) nehme ich weiter zweimal täglich, wegen des Sodbrennens abends eine Magenschutztablette (Pantozol). So vertrage ich das Antibiotikum beschwerdefrei.
                      Helmut
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                        #12
                        24.10.09 - Tag 9

                        Nach Ausduschen der Wunde und Verbandswechsel, sagt Dr. P. zu, dass ich übermorgen, am Montag, entlassen werden kann. Die tägliche Wundversorgung sollen wir selbst, d.h. genauer: meine Frau, übernehmen. Bis Mitte der Woche solle ich mir dann daheim einen Urologen suchen.
                        Tagsüber erkunde ich das Umfeld der Klinik. Sonst lese ich viel.
                        Helmut
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                          #13
                          25.10.09 - Tag 10

                          Ausduschen und Verbandswechsel wird zur Routine. Mittags kommt meine Frau. Wir spazieren draußen in der Sonne. Sie hat ein Zimmer in der Residenz bezogen; dort verbringen wir den restlichen Tag. Gegen 22 Uhr gehe ich durch den internen Verbindungsgang zur Klinik zurück in mein Zimmer.
                          Helmut
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                            #14
                            26.10.09 - Tag 11

                            Morgens beim Verbandswechsel durch Dr. P. ist meine Frau dabei, und er zeigt ihr, wie sie den Verbandswechsel vornehmen soll. Am Gesicht meiner Frau erkenne ich, dass die Wunde schlimmer ausschaut, als ich sie wahrnehme: sie ist gut 18 cm lang, wächst unten schon zu, aber im mittleren und oberen Bereich ist sie noch einige Millimeter weit offen und das Hautfettgewebe noch etwa einen Zentimeter tief offen; darunter ist die Muskelfaszie gut vernäht. Meine Frau ist tapfer und bereit, die Wunde zu versorgen. Nach einem letzten Gespräch verabschieden wir uns von Dr. P. und den Schwestern der Station, deren Freundlichkeit und Fürsorge ich nur rühmen kann.
                            Wir begeben uns auf die fünfstündige Heimreise im PKW und kommen auch wohlbehalten an; die Fahrt relativ schmerzfrei verlaufen.
                            Helmut
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                              #15
                              27.10.09 Zu Hause

                              Der Tag beginnt mit der Morgentoilette und dem Ausduschen der Wunde, danach Verbandswechsel durch meine Frau (gleichfalls am Abend). Tagsüber versuche ich, einen Termin bei einm Urologen zu bekommen. Ob mit die netten Urologen im Land es mir übel nehmen, dass ich mich auswärts operieren ließ? Ich weiß es nicht. Jedenfalls wird mir als frühester Termin ein Tag Ende November angeboten; der nächste Arzt ist im Urlaub, der übernächste hat auch keinen zeitnahen Termin frei, usw. - auch das Zauberwort „privat versichert“ hilft nicht wirklich. Schließlich erbarmt sich eine Praxis und ich erhalte einen Termin für Donnerstag, 29. Oktober.
                              Helmut
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