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    Ich bitte die Forum Gemeinschaft um Rat und Hilfe!

    Hallo Zusammen,

    zunächst mal möchte ich meinen Dank an dieses Forum aussprechen. Es ist für einen Laien und Betroffenen wirklich eine riesen Hilfe wenn man die Beiträge liest und sich so mit dem Thema langsam vertraut machen kann.

    Nun zu meiner Bitte um Hilfe.

    Mein Vater wird im Januar 70. Wir haben uns schon auf das Weihnachtsfest und eine schöne Geburtstagsfeier gefreut. Nun hat er aber letzte Woche vom Urologen die Diagnose Prostatakrebs bekommen. Wir sind alle erst mal schockiert.


    Ich habe eine Kopie der Befunde glücklicherweise von unserem Internisten erhalten (siehe unten). Ich habe mich das ganze Wochenende im Internet versucht einzulesen, aber je mehr man darüber liest, desto mehr Fragen tauchen auf.

    Hier die Diagnose:

    Diagnose:
    Prostatakarzinom T3/T4 Nx Mx, G3a, Gleason 9 (4+5).
    Z.n. Prostata- Stanzbiopsie 12/09.
    HWI, Leistenhernie rechts, Z.n. Herniotomie links '85.
    Z.n. Hemicolekomie rechts wegen Colon- Ca 10/84. Hypertonie.

    Histologie:
    Insgesamt 14 bis zu 1,3 cm lange Prostata- Stanzzylinder.
    Hierbei In allen Prostataantei­len mit einem Flächenanteil von bis zu 40% Nachweis eines wenig differenzierten Ade­nokarzinoms der Prostata G3a, Gleason 9.

    Anamnese:
    Seit ca. 10 Jahren erfolgten regelmäßige Prostata- Früherkennungs- Untersuchungen. Subjektive Beschwerden bestanden nicht. Unauffällige Miktionsverhältnisse. Guter Harnstrahl. Keine Dysurie. MF tags 6- 7, nachts 0.

    Befund:
    Guter AZ. Adipöser EZ. NL, HV beidseits und BR frei.
    Leistenhernie rechts, Bruchpforte links ge­schlossen.
    Hoden und Nebenhoden beidseits o.B.. Penis reizlos.
    Rektal mittelgroße Prostata, zweigelappt, links entwickelt, beidseits deutlich induriert und höckrig. Palpatorisch sicheres Karzinom.

    Urin:
    pH 5, Eiweiß 0,3. Im Sediment 12 L, reichlich Bakterien.
    Kulturell Nachweis von E. coli 106.

    Sonographie:
    Restharn 20 ml. Im transrektalen Ultraschall links entwickelte Prostata mit erhaltener zonaler Gliederung, ca. 35 g. Insgesamt jedoch sehr inhomogenes Parenchymreflexmuster mit z.T. beidseits unscharf begrenzen echoärmeren Arealen, insbesondere links basal. Unscharfe Organrandkontur. Samenblase links deutlich verplumpt, infiltriert.

    Labor: PSA 64,38 ng/l.

    Zusammenfassung:
    Seit ca. 10 Jahren erfolg­ten zwar regelmäßige Prostata- Früherkennungs- Untersuchungen jedoch wurde nicht regelmäßig der PSA Wert ermittelt.
    Trotz nachgewiesenen HWI bestanden keine Miktionsbeschwerden.
    Bereits rektal- palpatorisch, dann Nachweis einer eindeutig karzinomsuspekten Prostata, was sich auch im transrektalen Ultraschall sowie einem nachträglich nochmals bestimmten PSA- Wert bestätigte.
    Stanzbioptisch dann Nachweis eines hoch aggressiven Karzinoms in allen Prostataanteilen.
    Zunächst wird eine Hormontherapie eingeleitet. Der Prostatabefund ist leider nicht mehr kurativ operabel.


    Ich würde mich sehr über eine erste Einschätzung des Forums freuen!

    Mein Vater nimmt seit Freitag Hormontabletten (Flutamid AL 250, Antiandrogen 3x1 alle 8 Stunden) und zusätzlich soll er einmal pro Monat eine Spritze (Profact Depot 9,45 mg 3-Monatsimplantat, Buserelin) vom Arzt bekommen.
    Der Arzt meinte, dass solle erst mal den Krebs stoppen. Er hat morgen einen Termin beim Radiologen.



    Nun zu meinen Fragen:

    Im Laufe dieser Woche werden wir sehen, ob sich der Krebs auf die Knochen und Lymphknoten hinaus ausgebreitet hat.
    Was denken Sie, ist davon auszugehen?

    Ist der erste Ansatz einer Hormonbehandlung der richtige und ist die Medikamentenwahl hierbei die, die auch angemessen ist.

    Welcher „Handlungsdruck„ besteht unter Anbetracht der obigen Diagnose. T3/T4 Nx Mx, G3a, Gleason 9 (4+5) hört sich furchtbar an.

    Sind Metastasen im Körper vorhanden was dann? Chemo, Bestrahlung?

    Hat jemand Erfahrung mit den obigen Werten, welche Lebenserwartung hat mein Vater unter diesen Gesichtspunkten. Ist es noch zu früh für eine Einschätzung?

    Was halten Sie von der aktuellen Alpharadin (Phase III Studie) an der Uni Mainz bzw. Uni Marburg?

    Kann man sich da einfach anmelden, wie sind Ihre Erfahrungen mit solchen Studien?

    Muss man bei Kassenpatienten befürchten, dass nicht die effizientesten Medikamente/Therapien ermöglicht werden?


    Vielen Dank schon mal im Voraus für die Antworten,
    DL-Simpson

    #2
    Hallo,

    das ist in der Tat kein sehr erfreulicher Befund. Der Prostatakrebs Ihres Vaters ist nicht nur über die Kapsel hinausgewachsen, er hat wahrscheinlich schon Nachbarorgane befallen, wenn die Einschätzung T4 richtig ist.
    Da alle 14 entnommenen Proben befallen sind, scheint die Einschätzung eines lokal fortgeschrittenen Tumors richtig zu sein. Der PK ist außerdem sehr aggressiv mit dem Gleason Score 9. (Skala von 2 - 10!)

    Und nun zu Ihren Fragen:

    1. Metastasen?
      Bei dem hohen Ausgangs-PSA von 64,38 ist davon auszugehen.
    2. Hormonbbehandlung richtig?
      Ja. Ist Leitlinienkonform. In der neuen S3-Leitlinie wird unter Punkt 6.3 die Stadiengerechte Behandlung ihres Vaters abgehandelt.
    3. Handlungsdruck
      Ich wüßte nicht, was Ihr Vater außer der Hormonblockade im Augenblick tun könnte.
    4. Wenn Metastasen?
      Bei Knochenmetastasen werden Bisphosphonate eingesetzt z.B. Zometa. Bestrahlung oder Radium-
      Nuklid-Therapie ist ebenfalls möglich. Chemotherapie auch, wird aber meist erst eingesetzt, wenn Hormonblockade nicht mehr wirken sollte.
    5. Lebenserwartung
      Die weiß zum Glück nur der liebe Gott. Aber Ihr Vater ist offensichtlich in einem sehr ernsten Erkrankungsstadium, so dass ich ihm zu raten würde, seine Angelegenheiten zu regeln.
    6. Alpharadin-Studie
      Kommt für Ihren Vater (zum Glück) noch nicht in Frage, weil dort nur Patienten im hormonrefraktären oder kastrationsresistenten Stadium aufgenommen werden.
    7. Studien
      Für Studien kann sich jeder Patient melden. Es wird geprüft, ob er die Einschlusskriterien für die Studie erfüllt oder durch die Ausschlusskriterien nicht in die Studie aufgenommen werden kann. Bei den Alpharadin-Studien ist ein Einschluss-Kriterium der hormonrefraktäre PK.
      Unter www.studien.de finden Sie auf der Plattform der deutschen Krebsgesellschaft die wichtigsten Studien zum Prostatakrebs.
    8. Kassenpatient
      In Deutschland dürfen Sie davon ausgehen, dass im Notfall und bei ernsthaften Erkrankungen kein Unterschied in der Behandlung von Kassen- und Privatpatienten gemacht wird.

    So kann ich Ihrem Vater nur wünschen, dass die Hormontherapie anschlägt und der Prostatakrebs zu mindest gestoppt wird.

    Herzliche Grüße

    Hansjörg Burger
    Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

    Kommentar


      #3
      Vielen Dank Herr Burger,
      das hilft schon mal das einem einer klar die Wahrheit sagt. Wir müssen in der Tat erst sehen ob die Hormonbehandlung einschlägt.

      Falls nicht müssen wir weiter sehen.

      Gibt es darüberhinaus alternative Methoden?
      Haben Sie schon irgendwelche Erfahrungen mit Artemisiatee -Eisen-Therapie?

      Kann er neben der Hormonbehandlung mit weiteren Massnahmen, Granatäpfelsaft, etc. unterstützen?

      Wir müssen einfach alles tun um den Krebs zu stoppen.

      Danke nochmals für die schnelle Reaktion.
      Simpson

      Kommentar


        #4
        Hallo Herr Simpson,

        ich selbst stehe den komplementären Mitteln etwas skeptisch gegenüber.

        Eine seriöse, wissenschaftlich abgesicherte Information über die einzelnen Mittel und Methoden aus der alternativen Szene erhalten Sie beim KID, dem Krebsinformationsdienst des DKFZ unter der Rufnummer: 0800 420 30 40.

        Mit dem Granatapfelsaft macht Ihr Vater aber bestimmt nichts falsch. Auf jeden Fall schadet er im Gegensatz zu manch anderen Mitteln aus der Kräuterküche nicht.

        Ein guter Ratgeber für die Ernährung bei Prostatakrebs ist das Kochbuch "Essen fast wie gewohnt", das in Zusammenarbeit mit der Klinik für Tumorbiologie in Freiburg herausgegeben worden ist:



        Ein weiterer Ratgeber ist das Buch von der Onkologin
        Dr. Jutta Hübner, “Aloe, Gingko, Mistel & Co- Ergänzende Wirkstoffe in der Krebsbehandlung” Der Ratgeber für Patienten und Angehörige.
        Verlag Schattauer, ISBN-978-3-7945-2691-8, Preis 24,95 €.


        Herzliche Grüße


        Hansjörg Burger

        Kommentar


          #5
          Hallo DL-Simpson !

          Trotz der wirklich nicht guten Ausgangssituation Deines Vaters würde ich, an Deiner Stelle, mehr über die tatsächliche Ausbreitung, des PK, in und um die Prosta herum, wissen wollen. Der Pk kann sich schon seit längerer Zeit bis in die Knochen ausgebreitet haben. Dann ist eine kurative Therapie nicht mehr sinnvoll.

          Andererseits kann es auch möglich sein, daß es ein rasend schnell wachsender PK ist, der aber zur Zeit noch nicht weit über die Prostata hinaus gewachsen ist.
          Dann könnte eine Gute Bestrahlung noch eine kleine Erfolgsaussicht haben.

          Mit einem MRTs(rektale Spule) könnte weiter bildgebend die Quantität der Ausbreitung ermittelt werden. (auch mit Kassenrezept)

          Die Einleitung einer Hormontherapie war auf jeden Fall richtig.
          Über die Qualität-Wirksamkeit der HB-Medikamente müssen Dir Andere etwas sagen.
          Die HB gibt auch die notwendige Zeit für weitere Untersuchungen.

          Gruß
          Bernhard A.

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            #6
            1. Hormontherapie als Anfang war richtig.

            2. Die weitere Behandlung richtet sich nach den Untersuchungsergebnissen.
            a) Falls Metastasen sichtbar sind, dann wird erstmal die Hormontherapie ausgeschöpft und weitere Massnahmen erst bei Symptomen oder weiterem Wachstum eingeleitet.
            b) Falls keine Metastasen sichtbar sind, könnte man über eine lokale Strahlentherapie im Bereich des Beckens nachdenken. Dieses Vorgehen wäre eventuell mit einem längerem Gesamtüberleben als die alleinige Hormontherapie verbunden.
            Es gibt allerdings einige Strahlentherapeuten, die jenseits von PSA 50 ng/ml eine Strahlentherapie nicht mehr durchführen würden.

            Ich würde das Becken mit 46 Gy und die Prostata mit 74 Gy behandeln (2Gy/Tag).

            Mit der Strahlentherapie sollte man erst in ca. 6 Monaten beginnen, dann weiss man auch ob die Hormontherapie auch mittelfristig wirksam ist. Die Strahlentherapie macht auch nur dann Sinn, wenn dieser Tumor unter Hormontherapie zurückgeht. Sonst sollte sie nur zum Einsatz bei Symptomen kommen (Schmerzen, Blutungen, usw.).
            Der Strahlentherapeut.

            Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

            Kommentar


              #7
              Hallo Bernhard A.,
              hallo Daniel Schmidt,
              vielen Dank für Euren Beitrag. Wir werden in den nächsten Tagen erstmal sehen, wie die Untersuchungsergebnisse beim Radiologen aussehen. Nach der MRT werde ich mich dann wieder an das Forum wenden.

              Ich bin einfach dankbar für jeden Beitrag und Ratschlag. Es ist einfach zum Verzweifeln. Nach der Schockphase will man möglichst schnell Wissen aufbauen und die Kommentare von Euch helfen wirklich. Man selber hat zwar Vermutungen und Ansätze, dennoch hilft es ungemein diese Beiträge zu lesen.

              Danke das Ihr Euch die Zeit genommen hat.
              Liebe Grüsse
              Daniel Simpson

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                #8
                Hallo Daniel Simpson!

                Bisher macht iht nichts falsch. Der Arzt hat jetzt zunächst eine max. Hormonblockade eingeleitet:
                Flutamid ist ein Anti-Androgen, das die Rezeptoren an den Krebszellen blockiert. Hier könnte man alternativ Casodex einsetzen, das besser verträglich ist. Mit Profact wird die Entstehung von Testosteron unterbunden. Hier gäbe es als Alternative Plenaxis oder Degarelix, die keinen kurzzeitigen Testosteron-Anstieg herbeiführen.

                Diese Hormonblockade funktioniert aber nur eine bestimmte Zeit. Dann werden die Krebszellen kastrationsresistent und die Krebszellen erlangen die Fähigkeit, Testosteron selbst herzustellen. Folge: Der PSA-Wert steigt wieder. Erst in diesem Stadium kann ihr Vater in die Alpharadin-Studie aufgenommen werden. Das Problem der z.Zt. laufenden Phase-III-Studie ist, dass nur 66% Alpharadin erhalten und 33% ein Placebo. Alternativ würde sich dann auch eine Abiraterone-Studie anbieten.

                Die Hormonblockade kann durch Nahrungsergänzungsmitteln unterstützt werden:
                Granatapfelsaft: Gem. einer Studie scheint Granatapfelsaft die Zeit bis zur Kastrationsresistenz zu verlängern.
                Lycopin: Kommt in Tomaten vor und es gibt Hinweise, dass Lycopin vor Entstehung neuer Krebszellen schützt. Wichtig ist dabei, in welcher Form Lycopin eingenommen wird.
                Vitamin D und Kalzium: Da die Hormonblockade zu Osteoporose führen kann, ist die Zufuhr von Vit. D und Kalzium wichtig. Aber bez. Kalzium auf jeden Fall beraten lassen, da hier auch negative Effekte auf den Tumor auftreten können.
                Omega-3-Fettsäuren: In Form von viel Fisch (Makrele, Hering) oder in Form von Tabeltten oder Kapseln. Bei den Kapseln aber auf reine Omega-3-Fettsäuren achten, da die aus Fischöl hergestellten stark mit Giftstoffen belastet sind.

                Das kannst du in diesem Forum unter Nahrungsergänzung nachlesen.

                Mehr kann man momentan nicht machen. Es gibt eine hohe Wahrscheinlichkeit auf Metastasen. In diesem Fall sollte man beim dieser Therapie zunächst bleiben. Weiteres --> Daniel Schmidt

                Alles Gute
                Günter
                "Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun"
                Johann Wolfgang von Goethe

                Meine Geschichte unter myProstate

                Kommentar


                  #9
                  Danke Günter55,
                  und auch vielen Dank an alle anderen.


                  Heute war ein guter Tag.


                  Mein Vater hatte zwar die ganze Nacht Übelkeit, Erbrechen und Durchfall und konnte überhaupt nicht schlafen. Er wartete völlig mitgenommen, verängstigt und übernächtigt auf mein Kommen. Wahrscheinlich waren das die Nebenwirkungen der Hormontabletten, die Angst vom heutigen Tag oder aber auch die Folgen seiner falschen Ernährung. Er hatte sich am Vorabend ein Stück selbstgemachte Wurst von einem Freund gegönnt und musste nun die ganze Nacht dafür leiden. Wahrscheinlich war es die Kombination von allem drei.


                  Als wir dann beim Radiologen waren, war er völlig verängstigt und besorgt (ich auch). Kreidebleich warteten wir auf die Diagnose. Der Radiologe machte eine Skelettszintigraphie.

                  Als er uns dann die Diagnose - keine Metastasen sichtbar- mitteilte, sind wir uns nur noch in die Arme gefallen. Ich war so froh dass er nicht noch eine weitere Hiobsbotschaft verkraften musste. Er blühte geradezu auf und wollte nur noch nach Hause etwas essen und dann schlafen.


                  Was könnt Ihr uns als nächstes raten?


                  Wir sind am Freitag beim Urologen zwecks der Hormonspritze und er Besprechung des Befundes von heute.


                  Auf was soll ich hierbei achten?


                  Wie kann man am besten untersuchen welche Nachbarorgane evtl. befallen sind?


                  Vielleicht ist es tatsächlich zwar ein extrem aggressives Karzinom, das aber noch nicht weitere Metastasen gebildet hat.

                  Wann macht es Sinn einen Onkologen aufzusuchen?

                  Wann ist eine Protonenbestrahlung sinnvoll?

                  Zahlt die auch die gesetzliche Krankenkasse?

                  Viele liebe Grüße an alle, die unseren Fall lesen und an die, die uns ein Feedback gegeben haben.
                  DL Simpson

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo Daniel !

                    Ich habe Deine Fragen stehengelassen und meine Meinung in „blau“ schraffiert darunter geschrieben.

                    Als er uns dann die Diagnose - keine Metastasen sichtbar- mitteilte, sind wir uns nur noch in die Arme gefallen. Ich war so froh dass er nicht noch eine weitere Hiobsbotschaft verkraften musste. Er blühte geradezu auf und wollte nur noch nach Hause etwas essen und dann schlafen.


                    Das ist schon mal eine gute Meldung, aber bei Weitem noch keine Entwarnung. Mikrometastasen bis 2 mm kann das Gerät nicht erkennen !!

                    Was könnt Ihr uns als nächstes raten?


                    Überweisung vom Urologen für ein MTR mit rektaler Spule (evt. in Uniklinik Frankfurt-Prof.Vogel) – Mehr Info über die Ausbreitung des PK !


                    Laboruntersuchungen bzgl. Knochenmarker etc.(Hinweise/Marker später)

                    Wir sind am Freitag beim Urologen zwecks der Hormonspritze und der Besprechung des Befundes von heute.
                    Auf was soll ich hierbei achten?
                    Wie kann man am besten untersuchen welche Nachbarorgane evtl. befallen sind?
                    Vielleicht ist es tatsächlich zwar ein extrem aggressives Karzinom, das aber noch nicht weitere Metastasen gebildet hat.

                    Wann macht es Sinn einen Onkologen aufzusuchen?


                    Wenn eine heilende Therapie nicht mehr möglich sein sollte !

                    Wann ist eine Protonenbestrahlung sinnvoll?
                    Zahlt die auch die gesetzliche Krankenkasse?


                    Das ist ein super Therapie. Aber z.Z. müsstet Ihr noch ins Ausland fahren/fliegen !
                    GKK bezahlen diese Therapie mit bis zu 30.000 € vermutlich nicht !

                    Erst mal Informationen sammeln und dann über Therapie nachdenken.

                    Gruß
                    Bernhard A.




                    Kommentar


                      #11
                      Hallo, DL-Simpson, hallo an alle anderen,

                      seit zwei Tagen bin auch ich hier als Benutzer des Forums registriert, weil wir die gleiche Diagnose bei meinem Vater (73 Jahre) erhalten haben. Ich kann Ihnen sehr gut nachempfinden, welch ein Schock das ist, wenn man die Nachricht erhalten hat. Da ich sowieso sehr nah "am Wasser" gebaut bin, kommen mir immer wieder die Tränen. Mittlerweile - nachdem ich einige Threads hier gelesen habe - keimt doch wieder Hoffnung auf, weil es die wirklich gibt, auch wenn dieser schockierende Moment noch anhält.
                      Über die genauen Daten kann ich noch keine Auskunft geben, weil ich keine Kopie des pathologischen Befundes bei mir habe. Ich konnte mir nur merken, dass der Gleason-Score 7 war. Es wurden bei meinem Vater 24 Stanzproben genommen und auch hier weiß ich nur, dass 60 % befallen sind.

                      Ich hätte bzgl. der Ernährung eine Frage zu Marcomar-Patienten, zu denen mein Vater gehört. Deswegen darf er schon jetzt manche Produkte/Lebensmittel nicht so viel oder gar nicht essen, weiß jemand, ob man z.B. den Granatapfelsaft dann doch trinken darf?

                      Wäre schön, wenn ich eine Antwort bekäme. Ich muss DL-Simpson beipflichten, dass es wirklich sehr hilfreich und tröstend ist, Ihre Beiträge zu lesen. Aber man muss sich auch ein wenig einlesen in die ganze Materie, damit man alles versteht. Deswegen möchte ich auch bei den folgenden Arztbesuchen dabei sein, damit ich Näheres erfahre.

                      Morgen hat mein Vater den Termin beim Radiologen. Bitte drückt die Daumen, dass wir eine gute Nachricht erhalten!!! Ich werde mich wieder hier melden, sobald ich was weiß.

                      LG,
                      Daniela.

                      Kommentar


                        #12
                        Hallo Daniel !

                        Von mir ein Zitat:

                        Laboruntersuchungen bzgl. Knochenmarker etc.(Hinweise/Marker später)

                        Wie versprochen, die Tumormarker, die mir damals empfohlen wurden und die ich bei mir damals geprüft habe:(Vorne meine damaligen Werte, hinten die Referenzwerte)

                        Tumormarker vom Ende 06
                        AP…=79.U/l….......NW=40-130
                        CEA=<0,5.ng/ml..NW=< ..5,0
                        PAP(SPP)=1,2.ng/ml..NW=<.3,5
                        NSE=10,9.ng/ml...NW=<18,5
                        CGA=36ug/ml…….NW= <100


                        Unter nachstehendem Link kannst Du Dich weiter informieren:
                        http://www.laborlexikon.de

                        Noch eine Anregung: Um festzustellen ob der PSA-Wert richtig ist, könnte Dein Vater 14 Tage Antibiotika nehmen, um auszuschließen, daß gleichzeitig noch eine Prostataentzündung vorliegt, die den PSA auch erhöhen kann.


                        Gruß
                        Bernhard A.

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                          #13
                          Liebe Daniela,

                          für morgen alles, alles Gute für den Besuch beim Radiologen. Ich drücke Euch die Daumen und bete für Euch dass Ihr die gleiche Nachricht erhält wie wir gestern. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl wenn man keinen negativen Befund erhält, weil man einfach leider immer nur mit dem Schlimmsten rechnet. Man verliert sehr leicht den Optimismus in solchen Situationen aber genau den braucht man.
                          Ich habe mir zum Ziel gesetzt bei jedem Arztbesuch meines Vaters dabei zu sein, um einmal die "Qualität" des Arztes besser zu beurteilen und zum Anderen meinem Vater beizustehen und die richtigen Fragen zu stellen.
                          Hierbei helfen die Informationen aus dem Forum ausserordentlich. Lasst Euch auf jedenfall alle Befunde, Bilder, etc. als Kopie aushändigen, damit Ihr diese Daten mit den Forumsteilnehmern diskutieren könnt.
                          Viel Glück für Morgen
                          LG
                          Daniel L. Simpson

                          Kommentar


                            #14
                            Zitat von ela2105 Beitrag anzeigen
                            Ich hätte bzgl. der Ernährung eine Frage zu Marcomar-Patienten, zu denen mein Vater gehört. Deswegen darf er schon jetzt manche Produkte/Lebensmittel nicht so viel oder gar nicht essen, weiß jemand, ob man z.B. den Granatapfelsaft dann doch trinken darf?
                            Hallo Daniela,

                            zu Marcumar im Zusammenhang mit Granatapfelprodukten kann ich nichts Sicheres sagen. Mehr über Granatapfel im Zusammenhang mit Prostatakrebs kannst Du aber hier und hier nachlesen.
                            Das Antiandrogen Bicalutamid hat eine Wechselwirkung mit Marcumar. Antiandrogene werden beim Prostatakrebs im Zusammenhang mit sog. "Hormonbehandlungen" eingesetzt. Von dieser Wechselwirkung weiß möglicherweise nicht jeder Arzt etwas.
                            Unter http://www.prostatakrebse.de/ => "Erster Rat" findet Ihr zwei Texte, die sich speziell an Neudiagnostizierte und ihre Angehörigen wenden und die es sich zur Aufgabe gemacht haben, das nötige Grundlagenwissen zu vermitteln.

                            Ralf

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                              #15
                              Zitat von ela2105 Beitrag anzeigen

                              Ich hätte bzgl. der Ernährung eine Frage zu Marcomar-Patienten, zu denen mein Vater gehört. Deswegen darf er schon jetzt manche Produkte/Lebensmittel nicht so viel oder gar nicht essen, weiß jemand, ob man z.B. den Granatapfelsaft dann doch trinken darf?

                              LG,
                              Daniela.
                              hallo Daniela,

                              dein Vater kann alles essen oder trinken, auch wenn er Marcumar nimmt. Er muss "nur" die Marcumar-Dosis jeweils anpassen. Dann allerdings die Ernährungsweise durchhalten, um nicht schon wieder anpassen zu müssen. Ich selbst nehme seit einer Herz-OP 2001 Marcumar, messe die Gerinnung selbst und esse/trinke alles, was gerade auch im Rahmen der Krebs-Bekämpfung sinnvoll erscheint.

                              Grüsse,
                              Rudolf

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