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PSA steigt immer schneller

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    PSA steigt immer schneller

    Guten Abend,
    ich bräuchte einen Rat.
    Meine PSAVZ liegt aktuell bei 5 Monaten und steht zur Zeit bei 1,76 ng/ml.
    Weiteres in meiner Biografie.
    Das hier ein Rezediv vorliegt steht lt. Urologe und Onko/Radiologe fest.
    Nur wo?
    Mir wurde von meinem Urologen geraten bis PSA mind. 10 ng/ml zu warten und dann mit einer Hormonblockade zu beginnen.
    Das möchte ich aber nicht, da ich mit knapp 55 Jahren meine, dass dies nicht lange genug funktionieren wird.
    1. Wie sehen die erfahrenen Forumsteilnehmer meinen PSA-Anstieg.
    2. Was bringt mir beim aktuellen PSA-Wert ein Cholin-PETCT.
    3. Wenn PETCT, wo?
    4. USPIO, teuer aber wirkungsvoll?
    5. Sollte man in der jetzigen Situation mit Avodart und hochdosiertem Vitamin D beginnen um den PSA-Anstieg zu verlangsamen?

    Mit freundlichen Grüßen
    KlausS

    #2
    Hallo Klaus

    Nachdem Dein PSA-Wert nun auf 1,76 ng/ml angestiegen ist schließe ich mich der Meinung an, dass hier eindeutig ein Wiederauftreten der Erkrankung vorliegt.

    Für Dich stellt sich wahrscheinlich die Frage, "Lokalrezidiv" oder "systemische Erkrankung", nur sind leider beide kurative Optionen bereits ausgereizt.

    Der relativ hohe Ausgangs-PSA bei Diagnose und der in der Pathologie festgestellte Samenblasenbefall ist mit einem erhöhten systemischen Risiko assoziiert, allerdings sprechen -22-tumorfreie Lk eigentlich dagegen.
    Der Samenblasenbefall erfolgt grundsätzlich über eine exprostatische Ausdehnung, bei Dir einseitig, wobei auch auf der anderen Seite der Tumor die Kapselgrenze ebenfalls überschritten und das Fettgewebe infiltriert hat.
    Das heißt, das schon recht viel Tumor ausserhalb der Prostata unterwegs war.

    Die Bestrahlung ist zeitnah erfolgt und hat den PSA-Wert einen gewissen Zeitraum nach unten gedrückt. Es wäre gut möglich, dass die Bestrahlung nicht ausgereicht hat, um sämtliche im Bestrahlungsfeld liegenden Tumorzellen zu eliminieren und diese sich nunmehr weiter teilen.
    Wie hoch war eigentlich die Gesamtdosis ?
    Aber auch ein systemischer Progress muss in Erwägung gezogen werden, obwohl ich eher von einem erneuten Lokalrezidiv ausgehen würde.
    Nur die Konsequenzen, nämlich der Einsatz der Hormonblockade, sind letztendlich die gleichen.

    Pet-CT/UISPO ja oder nein ?

    Eine Frage zur gleichen Situation wurde von einem Betroffenen im Rahmen eines Patiententages im Berliner ICC gestellt. Prof. Miller konterte mit einer Gegenfrage, welche persönlichen Nutzen man aus dem Umstand ziehen würde, wenn im bildgebenen Verfahren ein oder zwei rote Punkte (vermeintlicher Lk-Befall) zu erkennen wären.
    Einen therapeutischen Nutzen sehe er nicht.
    Da ich ebenfalls in Deine Situation geraten könnte, nämlich dann, wenn trotz einer im August/September durchgeführten IMRT-Bestrahlung mein PSA-Wert weiter ansteigen sollte, würde auch ich wahrscheinlich bei einem Wert ab ca. 1 ng/ml ein PET-CT veranlassen, allerdings mit der Konsequenz, bei dann möglichen LK-Befall diesen unverzüglich entfernen zu lassen, sofern dies möglich ist.
    Dies wäre eine Minimalchance, die ich in meinem Alter noch vor dem Einsatz der Hormontherapie unbedingt ausschöpfen würde, um den PSA noch einmal unter die Nachweisgrenze zu senken.
    Es soll wenige Fälle geben, wo dies gelungen ist.

    Viel Glück

    Spertel

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      #3
      Hallo Klaus,

      die Ausführungen von spertel sind recht präzise und die Problemfelder sehr gut erläutert und nachvollziehbar.

      Meine Meinung:
      1. Wie sehen die erfahrenen Forumsteilnehmer meinen PSA-Anstieg.
      Lokalrezidiv nach RPE und IMRT möglich aber auch systemisch möglich. (pT3b)(Tumor hat einseitig die Kapselgrenze überschritten)

      2. Was bringt mir beim aktuellen PSA-Wert ein Cholin-PETCT.
      Läßt mit großer Sicherheit schon eine Aussage zu, wenn der PSA nicht infolge Finasterid/Dutasterid abgesenkt ist. Wohl aber Gewißheit über lokal oder systemisch ab PSA 2ng/ml.

      3. Wenn PETCT, wo?
      Eine klare Empfehlung möchte ich nicht aussprechen, manche fahren nach Ulm, Mannheim, Heidelberg, usw. aber es geht mittlerweile auch dort wo neuere Geräte stehen und ein Team von Strahlendiagnostiker zur Verfügung stehen.
      Es wäre evtl. noch die Überlegung wert, eine NAF18 zur Diagnostik im niedrigen PSA Bereich anzustellen. Diese dürfte etwas besser in der Aussage über die Lymphknoten/Metastasen sein.

      4. USPIO, teuer aber wirkungsvoll?
      Die Kostentragung ist ein Problem, Sinerem in Deutschland immer noch nicht zugelassen. Hier schließe ich mich spertel in seiner Darlegung sehr an.

      5. Sollte man in der jetzigen Situation mit Avodart und hochdosiertem Vitamin D beginnen um den PSA-Anstieg zu verlangsamen?
      Würde ich persönlich nicht tun um meinen PSA zu drücken, jedenfalls nicht, wenn eine Diagnostik erfolgen soll. Auf was soll denn Proscar/Avodart wirken? Deine Prostata ist weg.

      Es muß jetzt darum gehen, die Ursache zu finden und den Tumor zu finden, dann eine entsprechende, zielführende Therapie einzuleiten.

      Natürlich ist es wichtig, bei möglichst, niedrigem PSA die Tumormasse/zellen anzugehen, aber zur Diagnostik auch alles tun, um ein hohen Aussagewert zu erlangen. Ich weiß, dazu bedarf es Nerven. Zur Zeit befinde mich in gleicher Situation.

      Mir wurde von meinem Urologen geraten bis PSA mind. 10 ng/ml zu warten und dann mit einer Hormonblockade zu beginnen.
      Nach erfolgter RPE und IMRT - aus meiner Sicht - ein viel zu hoher Wert um einzugreifen.

      Ich glaube, dass du an einer AHT nicht vorbeikommst.

      Ob es sinnvoller gewesen wäre, die IMRT mit einer AHT im Vor/Nachlauf gemacht zu haben ist im Nachhinein immer müßig zu diskutieren.

      Ich wünsche dir baldige Gewißheit, gehe es an.

      Freundliche Grüsse
      Hans-J.
      Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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        #4
        Hallo Klaus !
        PSA Verdopplungszeit:

        Ich habe damals in ähnlicher Situation den PSA monatlich messen lassen um den Verlauf der Verdopplungszeit zu beobachten wie er sich unter:
        Ernährungsumstellung
        Sport
        Nahrungsergänzungsmittel
        verändert.
        Bei welchem PSA Wert soll man die tätig werden ?
        Im einstelligen Bereich hab ich NEM ausprobiert, vielleicht wären auch Pilzextrakte ein Versuch wert.? Kohlenhydratarme Ernährung ,ect. ?????

        Wäre wichtig das es hier im Forum viel mehr Erfahrungsberichte geben würde.
        -------------------------------------------------------------------------
        Außerdem find ich die Anstiegsgeschwindigkeit der PSA Verdopplungszeit wichtiger als die Zahl 6,7,8,9 oder 10.
        Und in Verbindung mit dem dafür verantwortlichen Rezidiv, falls man es im PET CT bei PSA ca. 2 schon findet, durch Biopsie oder Entnahme eine DNA Zytometrie erstellt,
        was alles in Allem zusätzlich helfen soll Das Unbekanne sichtbarer zu machen.
        Wie das natürlich (falls) in einem bestrahlten Gebiet zu behandeln ist wird nur der Arzt wissen.

        Operiert und bestrahlt ist natürlich nicht so gut. Aber dein PSA Anstieg ist relativ langsam. In den letzten 5 Monaten 3x bei ca. 200 Tage und jetzt 2x bei ca. 160 Tagen.
        Bei mir lag die Verdopplungszeit am Anfang bei ca. 70 Tagen und hat sich dann durch Ernährungsumstellung, Sport u. NEM auf ca. 100 bis 220 Tage erhöht.(siehe Profil).
        Wobei ich zwar einen hohen Gleason von 9 im Muttertumor hatte aber Krebszellen aus meinem Rezidiv laut DNA Zytometrie eine diploide Verteilung ergaben was für eine gute Prognose und gegen einen Progress spricht.

        Ich kann Dir nur raten so viel wie möglich an Infos über deinen Krebs zu sammeln und so viel wie möglich an dir selbst zu arbeiten um dir dann ein eigenes bestmöglichstes Bild von deiner Erkrankung zu verschaffen und danach selbst mit zu entscheiden.

        Alles Gute für Dich

        Gruß Klausi.

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          #5
          Guten Abend spertel, Hans-J und meni.li.,
          vielen Dank für die ausführlichen Antworten.

          @ spertl
          Ja, für mich stellt sich wirklich die Frage Lokalrezidiv oder systemisch. Aber was passiert wenn ich es dann wirklich wüsste? Ein Urologe den ich in Bayern aufgesucht habe sieht darin schon einen Sinn. Nämlich, sollte sich da was im kleinen Becken ergeben -was nahe liegen könnte- wäre dies mit einen Bestrahlung evtl. heilbar. Wer weiss. (Darum möchte ich PETCT)
          Ganz am Anfang ging man eigentlich schon davon aus, dass mit großer Wahrscheinlichkeit eine systemische Erkrankung vorliegt und nachdem ich mit 3 Prof. gesprochen hatte -LukasKrh. Neuss, Uni Düsseldorf und Prof. Altwein in München- hat man mir aufgrund meines Alters zu einer RPE geraten.
          Das habe ich auch bis heute bei guter Lebensqualität nicht bereut.
          Übrigens, die Gesamtdosis der Bestrahlung lag bei 66 Gry.

          @Hans-J.
          Was ist NAF18?

          @meni.li.
          Auch ich mache relativ viel Sport und achte allerdings nicht immer auf die Ernährung. Das Problem das ich vielleicht habe ist mich mit zu viel Arbeit zu beschäftigen. Bitte, was ist NEM?

          Mein derzeitiges Fazit aus Gesprächen mit Urologen sieht folgendermaßen aus.
          Man weiß nicht wo was ist. PET soll z.Zt. bei 2ng/ml evtl nichts bringen. Man möchte abwarten bis der Wert auf wenigstens 10 ng/ml angestiegen ist und dann mit einer intermittierenden Hormonblockade beginnen. Das Spielchen soll dann solange fortgeführt werden bis die Hormonblockade nicht mehr funktioniert. Und was dann? Darauf bekam ich dann keine Antwort.

          Ich kann mich mit knapp 55J. damit z.Zt. nicht anfreunden. Deshalb bin ja auch wieder dabei mich mehr einzubringen. Meine Balance zwischen beruflichem Engagement und mein Leben zu leben ist in letzter Zeit verloren gegangen und hat durch das Ansteigen des Wertes wieder Fragen aufgeworfen. Auf die ich auch hier im Forum Antworten suche.

          Schönen Gruß
          KlausS

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            #6
            Hallo Klaus !

            Am besten wir telefonieren mal da können wir ausführlich sprechen.
            Tel. 0177 8988484

            Gruß Klausi

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              #7
              Es wäre evtl. noch die Überlegung wert, eine NAF18 zur Diagnostik im niedrigen PSA Bereich anzustellen. Diese dürfte etwas besser in der Aussage über die Lymphknoten/Metastasen sein.
              NAF18-PET eignet sich nur zur Suche nach Knochenmetastasen und nicht nach Lymphknoten.
              Der Strahlentherapeut.

              Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                #8
                Hallo Klaus,
                ob sich daraus ein therapeutischer Nutzen ableiten läßt, kann vorher niemand sagen, aber allein die exakte Diagnose und Klarheit über die Ursache des Anstiegs rechtfertigt eine PT-CT.
                Erst danach kann definitiv beurteilt werden, ob eine weitere lokale Therapie noch Nutzen hat. Das jetzt schon auszuklammern, wäre die Flinte von vorherein ins Korn zu werfen.
                Wichtig: Die Kostenfrage solltest Du im Vorfeld mit Deiner Krankenkasse abklären. Die haben bereits PET-CT-Institute unter Vertrag, bei denen für die Untersuchung eine Kostenüernahme gemacht wird. Bei mir war das z.B. Tübingen.
                Viel Glück
                Peter

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                  #9
                  ..Hallo Klaus...ich schreibe dir hier, weil ich gerade in einer ähnlichen Situation bin, wie du vor 4 Jahren warst...bislang gehe ich den umgekehrten weg, heisst ich mache momentan ein 2-fach HB Therapie..bislang gehen die werte nach unten ...zusätzlich versuche ich momentan mit einer Keto-Diät..(fast Kohlehydratfrei) etwas zu erreichen, da ich eine op so lange wie möglich heraus zögern möchte, da meine Erkrankung eh schon systemisch ist.....denke das alle systemischen letztendlich eh nur die Chance haben über den Stoffwechsel an die Sache ranzugehen....falls du mehr darüber wissen möchtest kannst du mir ja ein pn zukommen lassen, wir können uns vielleicht auch mal trefffen und unsere Erfahrungen auszutauschen....as you like it....l.g. Uwe

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