Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Ansprechpartner/ Rat

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Ansprechpartner/ Rat

    Liebe Freunde,
    wie ihr aus meinem Profil erkenn könnt, geht es um meiinen Vater. Ich hatte schon in der Vergangenheit von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, von Eurem Fachwissen zu pofitieren.
    Kurz und Knapp. Mein Vater ist seit der PK Diagnose nicht mehr er selbst, und es wird immer schlimmer. Der PSA Wert ist z. Z. bei 0,93, Testosteron bei 1,1. Die Therapie hat sich seit der Diagnose bisher nicht verändert. Lt. meinem Vater steigt der PSA Wert alle 4 Wochen (so ist die BLutentnahme) um genau 25 %. Leider sind bei der letzten CT in der ersten Januar Woche eine neue Metastase in der Schulter und jetzt auch eine in der Leber festgestellt worden.
    Ich bin fachlich und auch persönlich total überfordert.
    Mein Vater hört bei den Ärzten nur das, was er möchte und hat nach der Kenntnis der neuen Metastasen jetzt absolut mit allem abgschlossen. An wen kann ich mich wenden, und wie ist Eure Meinung/ Erfahrung mit den Werten/ Metastasen !? Einige Ärzte sagen, alles gut, solange der PSA Wert im Griff ist, eini anderer sagt ihm ein schnelles schmerzhaftes Ende nur unter der Gabe von Morphium in zumindest absehbarer Zeit voraus. HIer liegen echt die Nerven blank. Ich glaube die Lebermetastase ist tatsächlich beunruhigend, wie ich bisher in Erfahrung barchte.
    Auch für eine persönliche Kontaktaufnahme wäre ich dankbar, da ich das Forum nicht mit meinen persönlchen Hilferufen überfrachten möchte.
    Vielen Dank schonmal für etwaige Antworten.
    Annabel

    #2
    Ich denke, dass ein Wechsel der Hormontherapie angebracht wäre.
    Die Vervollständingung mit Casodex wäre da vermutlich der nächste Schritt.
    Der Strahlentherapeut.

    Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

    Kommentar


      #3
      Zitat von Annabel Beitrag anzeigen
      Liebe Freunde,
      wie ihr aus meinem Profil erkenn könnt, geht es um meiinen Vater. Ich hatte schon in der Vergangenheit von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, von Eurem Fachwissen zu pofitieren.
      Kurz und Knapp. Mein Vater ist seit der PK Diagnose nicht mehr er selbst, und es wird immer schlimmer. Der PSA Wert ist z. Z. bei 0,93, Testosteron bei 1,1. Die Therapie hat sich seit der Diagnose bisher nicht verändert.
      Und nun gibts neue Metastasen, auch in der Leber. Also war die Therapie unvollständig oder es war Anfang 2008 eine Lage, für die nichts anderes anderes möglich war. Letzteres kann man mit Sicherheit ausschliessen. Dein Vater ist klar untertherapiert und das von Anfang an.

      Lt. meinem Vater steigt der PSA Wert alle 4 Wochen (so ist die BLutentnahme) um genau 25 %. Leider sind bei der letzten CT in der ersten Januar Woche eine neue Metastase in der Schulter und jetzt auch eine in der Leber festgestellt worden.
      Ich bin fachlich und auch persönlich total überfordert.
      Trotzdem postest du hier und setzt dich ein. Informationen, auch ganz gut aufbereitete, gibts im Netz in diesem Forum und dem drumherum (oben über dem Forum stehen Links auf die BPS-hompage, auf KISP usw.) sehr viele. Die Frage ist, in welchem Umfang du dir Lese-, Lern- und Diskussions-Zeit freischaufeln kannst?
      Aber das Hauptproblem scheint zu sein, dass dein Vater wohl gar nicht mehr kämpfen will?

      Mein Vater hört bei den Ärzten nur das, was er möchte und hat nach der Kenntnis der neuen Metastasen jetzt absolut mit allem abgschlossen.
      wir hatten in der Gruppe einen Mitbetroffenen, knochen- und lymphknoten-metastasiert seit mehreren Jahren, aber als er letzten sommer noch ne zusätzliche krebs-diagnose bekommen hat, Lungenkrebs, stürzte er für mehrere wochen völlig ab - freunde hatten ihm gesagt, das sei das ende. tatsächlich war das LungenCa nur ein ganz kleines Karzinom und gestorben ist er nicht daran.
      Dein Vater muss zuallererst aus diesem depressiven Loch wieder raus, notfalls mit anti-depressiva, besser ohne.

      An wen kann ich mich wenden, und wie ist Eure Meinung/ Erfahrung mit den Werten/ Metastasen !? Einige Ärzte sagen, alles gut, solange der PSA Wert im Griff ist,
      ärgerlicher quatsch!

      eini anderer sagt ihm ein schnelles schmerzhaftes Ende nur unter der Gabe von Morphium in zumindest absehbarer Zeit voraus.
      wenn man nichts tut, wird er am PCa sterben, aber auch das muss nicht unbedingt mit Schmerzen einhergehen.

      HIer liegen echt die Nerven blank. Ich glaube die Lebermetastase ist tatsächlich beunruhigend, wie ich bisher in Erfahrung barchte.
      Jürg hatte dir vor einem Jahr seine eigene Geschichte zum Vergleich anempfohlen - es geht um Chemo: Gegen Lebermetastasen könnte eine Kombination von Platin-Derivat-basierte Chemo mit weiteren Stoffen helfen. Lebermetastasen vom PCa (ist das biopsiert worden, dass die Leber-Metastase vom PCa kommt?) sind oft neuroendokrin, hier müssten weitere Labor-Parameter bestimmt werden.
      Aber ganz grundsätzlich muss die Situation der Unter-Behandlung aufgehoben werden. Gibt es nicht einen Arzt für deinen Vater, der bereit wäre, nochmal den Kampf aufzunehmen? Nicht nur dein Vater müsste wieder überleben wollen, es bedarf auch eines Therapeuten, der sich mit der schwierigen Situation, in der dein Vater steckt, konfrontiert.

      Rudolf

      Kommentar


        #4
        Liebe Annabel,

        die wesentlichen Antworten hast Du bereits bekommen. Die nützen allerdings leider wenig, wenn sich Dein Vater praktisch aufgegeben hätte. Falls Du ihn dazu bewegen könntest, einen bewährten Psychoonkologen/-onkologin aufzusuchen, wäre da sicher etwas zu gewinnen. Grössere Kliniken verfügen übrigens über solche Spezialisten.

        Angesichts der Entwicklung frage ich mich übrigens, ob nicht nur, wie Daniel Schmidt vorschlägt, die Medizin gewechselt werden sollte, sondern auch der Arzt. Ein positiv denkender Arzt mit breiter Erfahrung und psychischem Einfühlungsvermögen könnte vielleicht Deinen Vater wieder aufrichten. Womit (einmal abgesehen von der Untertheraoie) nichts gegen die Ärzte gesagt sei, die Deinen Vater bis dahin behandelt haben.

        Liebe Grüsse

        Jürg
        Meine vollständige PK-Geschichte findet sich hier:
        http://www.myprostate.eu/?req=user&id=37

        Kommentar


          #5
          Zitat von jürgvw Beitrag anzeigen

          Angesichts der Entwicklung frage ich mich übrigens, ob nicht nur, wie Daniel Schmidt vorschlägt, die Medizin gewechselt werden sollte, sondern auch der Arzt. Ein positiv denkender Arzt mit breiter Erfahrung und psychischem Einfühlungsvermögen könnte vielleicht Deinen Vater wieder aufrichten. Womit (einmal abgesehen von der Untertheraoie) nichts gegen die Ärzte gesagt sei, die Deinen Vater bis dahin behandelt haben.

          Liebe Grüsse

          Jürg
          Wenn Annabels Vater die Lebermetastase unter Androgenentzug entwickelt hat, ist die Fortsetzung der HB ein Problem. Neuroendokrine Entartung Richtung Leber entwickelt sich unter Androgenentzug. Siehe den Diskussionsfaden aus 2008.

          Natürlich müssen wir was "gegen die Ärzte" = gegen deren unzureichendes Verständnis von der Biologie fortgeschrittener Prostatakrebs-Tumoren sagen, wenn es denn angesagt erscheint. Bei Gleason 4+4, einem hohen PSA und Knochenmetastasen nur ne einfache HB zu machen und dann noch Zometa zu geben, ist schon diagnostisch zu wenig.
          Wurde CGA gemessen?
          Wie war der Knochen-AP-Verlauf? Selbst wenn die ursprünglichen Knochen-Mets durch den Hormonentzug getroffen wurden, heisst das nicht, dass nicht andere, aggressivere Populationen sich gerade unter der HB entwickeln können.

          Das Problem jeglicher HB ist die Herausbildung von Androgenresistenz.
          Wir haben mit Bonkoffs Darlegungen mittlerweile eine ausführliche Sicht auf diese Endstadium-Erkrankung, die eine völlig heterogene Erkrankung ist und deren Vorbeugung schon deshalb nicht mit einer linearen Behandlungseweise passieren kann: Erst HB, wenn die versagt, dann Chemo, dann könnenwirnichtsmehr.

          Wir haben schon mehrfach über Lebermetastasierung gesprochen.
          Angefangen mit Wil's Beitrag kurz vor seinem Tod im Februar 2004 über den Vortrag von Prof. Ricke auf der BPS-Versammlung 2006 in Magdeburg ( "Mikrotherapie in der Onkologie" ) bis hin zu kürzlichen Postings.

          Es gibt offenbar verschiedene Wege, Leber-Metastasen zu Leibe zu rücken. Und bei allen Verfahren sollte Mut machen, dass die Leber in einem unglaublichen Grade in der Lage ist, sich zu regenerieren.

          Carola hatte 2007 auf eine Dissertation hingewiesen. In einem Diskussionsfaden von Armin.

          Wir sollten Annabels Hilferuf zum Anlass nehmen, den Stand unseres Wissens bei Leber-Metastasen anzugleichen. Ich will hoffen, dass ich während des Wochenendes dazu komme, hier einen Beitrag zu leisten.

          Rudolf

          Kommentar


            #6
            Zitat von Annabel Beitrag anzeigen
            Leider sind bei der letzten CT in der ersten Januar Woche eine neue Metastase in der Schulter und jetzt auch eine in der Leber festgestellt worden.
            Ist es gesichert, dass es sich bei der Läsion in der Leber um eine Metastase handelt? Ich habe in letzter Zeit zweimal erlebt, dass sich in einem CT ein hochgradiger Verdacht auf Lebermetas als Hämangiom herausgestellt hat. Es scheint, dass Radiologen Schwierigkeiten haben, zwischen Lebermatastasen und Hämangiomen zu unterscheiden. Letztendlich bringt nur eine Leberbiopsie Sicherheit.

            JürgenS

            Kommentar


              #7
              Hallo,
              vielen Dank für Eure Beiträge. Ich denke über eine Leberbiopsie wird mein Vater nächste Woche mit dem Onkologen sprechen.
              Ich verstehe nicht ganz, was Ihr unter "untertherapiert" meint. Welche Medikamentation wäre denn noch zu empfehlen ? Es hatte ja den Anschein, bis zum letzten CT, dass der PK nebst Metastasen ganz gut im Griff war. Außerdem wäre ich für konkrete Vorschläge zu Antidepressiva - zumindest kurzzeitig - und Adressen dankbar, wo man einen "Psych.onkologen" findet.
              Annabel

              Kommentar


                #8
                Hallo Annabel,

                wie Du meinem Profil entnehmen kannst, befinde ich mich von der Ausgangslage her in einer ähnlichen Situation wie Dein Vater, wobei bei mir die Knochenmetastasen wesentlich weiter fortgeschritten sind. Zurzeit denke ich sehr stark über eine zusätzliche Chemo nach, dies ist wohl auch das, was zunächst als "untertherapiert" angesprochen wurde. Allerdings ist die Entscheidungsfindung dafür ziemlich kompliziert, gehen die Expertenmeinungen da doch etwas auseinander, allerdings scheint man zumindest hier im Forum etwas progressiver zu denken.

                Da ich bereits in meiner Vorgeschichte mehrmals sehr stark psychischen Belastungen (sprich starker Depressonen) ausgesetzt war, habe ich direkt mit Erhalten der Nachricht PC auch wieder eine Psychotherapie begonnen, allerdings jetzt nicht gerade bei einem Psychoonkologen. Deshlab zunächst zwei Hinweise, mit denen Du etwas weiter kommst:
                Hier findest Du entsprechende Adressen von Psychoonkologen (über das BPS, Suchbegriff Psychoonkologen):

                Desweiteren habe ich auch eine private Spedial-Klinik in Hürth gefunden, allerdings kannte ich bis dahin diese Klinik nicht. Da nicht genau ersichtlich ist, wo in NRW ihr wohnt, verweise ich auf deren Homepage (über das KISP, Suchbegriff wie oben):


                Ich denke, dass die psychische Betreuung jetzt wohl eines der entscheidensten Punkte ist, die ihr angehen solltet. Nur wenn Ihr es schafft, Deinen Vater zum Weiterkämpfen zu bewegen, ist auch wirklich Hilfe möglich. Auch muss er seklber Erkennen, dass er in einem Zustand schwerster Depression ist.
                Es ist bekannt, dass der Hormonentzug in der Regel depressiv wirkt, es ist schade, dass nicht von vornherein von den Ärzten darauf hingewiesen wird und therapiebegleitend Hilfe angeboten wird. Auch in meinem Fall wurde dies erst durch meinen expliziten Hinweis auf die Vorerkrankung weiter thematisiert. Und ich habe in Fall meines Vaters mitbekommen, wie schnell sich Selbstaufgabe dann auch auswirken kann.

                Zu einem konkretem Antidepressiva lässt sich gar nichts sagen, dazu sind zu viele unterschiedliche Medikamente auf dem Markt. Eventuell ist auch eine Kombination mit einem Neuroleptika zu befürworten, dies kann aber nur der entsprechende Arzt nach eingehendem Gespräch beurteilen. Außerdem ist die Kombination mit den bisherigen Medikamenten zu beachten. Eventuell sollte, in sehr weit fortgeschrittenem Zustand der Depression auch der Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik in Erwägung gezogen werden. Ich war damals in der LWL-Klinik fürt Psychiatrie in Münster, ich bin gerne bereit, über meine Erfahrung zu berichten (E-Mail).

                Ich selber nehme niedrig dosiert 75 mg Perazin (Neuroleptika), dies hilft mir meistens beim Einschlafen, seit einer Woche nehme ich zusätzlich Fluoxetin (Antidepressiva - Seretoninaufnahmehemmer - niedrig dosiert 20 mg), soll gegen die depressive Grundstimmung und gegen die Antriebslosigkeit helfen, die ich vor Weihnachten entwickelt habe, die Wirkung kann ich noch nicht beurteilen, braucht so ca. 2-3 Wochen. Ich hatte in 2006 bis 2008 Trevilor (Antidepressiva) in Verbindung mit Zyprexa bzw. Seroquel (beides Neuroleptika) genommen, das hatte damals sehr gut geholfen.
                Wichtig: alle diese Medikamente wirken langfristig, das muss man für sich akzeptieren, eine Verbesseruzng des Zustandes kann unter Umständen einige Wochen bis Monate dauern, deswegen ist eine begleitende Therapie unbedingt notwendig!!

                Für Deinen Vater alles Gute

                Detlev

                Kommentar


                  #9
                  Zitat von RuStra Beitrag anzeigen
                  Wenn Annabels Vater die Lebermetastase unter Androgenentzug entwickelt hat, ist die Fortsetzung der HB ein Problem.
                  Die Lebermetastase entstand unter einer einfachen Hormonblockade mit einem LHRH-Analogon. Wir wissen nicht, ob der Tumor hormonrefraktär ist. Er könnte tatsächlich gut auf Antiandrogene wie Casodex ansprechen.

                  Erst HB, wenn die versagt, dann Chemo, dann könnenwirnichtsmehr.
                  Chemotherapie ist auch nicht die Lösung für Alles. Ich darf Sie erinnern, dass Taxotere-Chemotherapie einen Überlebensvorteil von im Schnitt 3 Monaten bedeutet.
                  Da muss man ganz genau abwägen, ob man alle Nebenwirkungen haben möchte, um eben im Schnitt diese extra 3 Monate zu leben.

                  Chemotherapie kommt erst dann in Frage, wenn die Hormontherapie ausgeschöpft ist. Das sagen die aktuellen Richtlinien und das ist das Verfahren, was für die Patienten am verträglichsten ist.
                  Der Strahlentherapeut.

                  Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

                  Kommentar


                    #10
                    Liebe Freunde,
                    ich wollte Euch nur kurz den neusten Stand nach demm Gespräch mit dem Onkologen weitergeben. JürgenS, Du hattest mal wieder recht. Die Lebermetastase ist gar keine. Ich weiß nicht, ob wir lachen oder schreien sollen, natürlich sind das absolut gute Nachrichten, aber das emotionale Achterbahnfahren ist ein Horror, erst recht bei der sellischen Situation meines Vaters. Ich weiß nicht, was ich zu dem Radiologen sagen soll. Offensichtlich sind sich Mediziner - wobei das ja in vielen Berufen vorkommt - oft nicht im klaren darüber, was manche Aussagen für den Betroffenen bedeuten.
                    Insgesamt sind die Blutwerte nach Meinung des Arztes absolut super und acuh die "ostase" Werte sind sehr gut. Ich hoffe, mein Vater kriegt langsam den Dreh, die Forumbeiträge habe ichihm ausgedruckt, und ich hoffe sehr, dass er Eure starke Haltung auch mal für sich annehmen kann. Allen alles Gute - bis demnächst
                    Annabel.

                    Kommentar

                    Lädt...
                    X