Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

PSA Grenzwert nach Brachytherapie ?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    PSA Grenzwert nach Brachytherapie ?

    Hallo liebe Forum Freunde,
    das Thema PSA Werte spukt noch immer durch unser Gehirn...
    Nun ist der Wert meines Mannes auf 0,4 gestiegen.
    Frage dazu: nach einer Prostatektomie soll ja der PSAGrenzwert bei ca 0,0
    liegen(logisch wenn alles Gewebe entfernt wurde) Wie sieht der PSAGrenzwert bei einem Mann aus der mit Brachytherapie/ Afterloading und anschliessendem
    IMRT behandelt wurde. Das Gewebe ist ja noch da, nur vernarbt...
    Kann mir da einer von Euch näheres sagen ? (Das was ich darüber erfuhr lag
    irgendwie im nebulösen...)
    Habt schon jetzt vielen Dank !!!
    Eure Hanna

    #2
    PSA Grenzwert nach Brachytherapie ?

    Hallo Hanna und Eric,
    bei einer Brachy-Seedimplantation wurde mir gesagt, dass der Grenzwert bei oder um 0,3 liegen sollte. Ähnlich sollte es wohl auch bei der Brachy-Afterloading sein. Wichtig und gut bei dem bisherigen Verlauf ist, dass der niedrigste Wert schon einmal bei 0,13 gelegen hat.
    Bei dem jetzigen geringen Anstieg kann es sich auch um einen für Bestrahlung typischen PSA-Bump (Buckel) handeln, der auch noch nach mehreren Jahren mehrmals auftreten kann. Seht dazu in mein Profil.
    Also die nächsten PSA-Werte abwarten, die Ihr in gleichmäßigen Abständen (ca. 3 Monate) messen solltet.
    Wünsche Euch alles Gute
    MfG
    hajoke
    "Mein Profil und meine Geschichte" www.myProstate.eu

    Kommentar


      #3
      Hallo Hanna !

      Ich habe die Therapie Deines Mannes auch gemacht. Es gibt derzeit kein Grund zur Sorge. Nachstehend meine Werte:
      PSA- und Test.-Werte ng/ml
      ........................................
      5,50 ........ 2,38 ..... Mai 05
      0,06 ........ ----- ….. Dez 05
      0,02 ………. 0,43 ……..Jan 06
      0,02 ………. 0,52 …… .Feb 06
      0,05 ………. 0,44 …… .Apr 06
      0,10 ………. 1,19 …… .Jun 06
      0,16..........2,34.......Aug 06
      0,24..........3,73.......Okt 06
      1,09..........2,71.......Dez 06
      0,51..........2,69.......Jan 07 (nach Anti-Biotika)
      0,76..........4,09.......Apr 07
      0,96..........3,73.......Juli 07
      (in dieser Phase sagte mir ein Uro, daß meine Therapie versagt hätte und ich sofort mit einer dauerhaften HB beginnen solle - von einem "Bump" hatte Er wohl noch nichts gehört)
      1,07..........4,18.......Okt 07
      0,51..........3,60.......Jan 08
      0,38..........3,29.......Jun 08
      0,16..........3,26.......Dez 08
      0,09..........2,49.......Jun 09
      0,06..........3,72.......Dez 09

      Schau Die mal den PSA-Verlauf von Patrick an. Sein Verlauf macht deutlich, daß Du Dir im Moment keine Gedanken machen brauchst.

      Gruß
      Bernhard A.

      Kommentar


        #4
        Zitat von Eric.O. Beitrag anzeigen
        Wie sieht der PSAGrenzwert bei einem Mann aus der mit Brachytherapie/ Afterloading und anschliessendem IMRT behandelt wurde. Das Gewebe ist ja noch da, ...

        Kluges Kind, das weiß, dass der Kopf nicht nur dazu da ist, um auf ihn einen Hut aufzusetzen :-) Klingt eigentlich logisch. Von Dir könnten viele Urologen sogar lernen... :-)

        Für Bestrahlte (einschl. Brachy, also Seeds wie auch Afterloading) gilt die RTOG-ASTRO Phoenix definition 2005 (RTOG = Radiation Therapy Oncology Group, ASTRA = American Society for Therapeutic Radiology and Oncology), die lautet:

        Nadir + 2 oder mehr (ng/ml) = mögliches Rezidiv

        Wenn der Nadir Deines Mannes z.B. 0,3 ng/ml gewesen ist, muss er der Sache erst dann nachgehen, wenn sein PSA-Anstieg den Wert 2,3 ng/ml erreicht.

        Wenn der Nadir Deines Mannes z.B. 1,7 ng/ml gewesen wäre (bei vorhandener Prostata nichts seltenes), müsste er erst beim PSA-Anstieg auf 3,7 ng/ml von einem möglichen Rezidiv ausgehen und weitere Schritte vornehmen (evtl. eine weitergehende Diagnsotik in Angriff nehmen).

        Deshalb kann es bei nur bestrahlten Patienten auch keinen universellen "PSA-Grenzwert" geben, erhoben in Studien mit soundsovielen fremden Probanden - für Bestrahlte sind nur die eigenen Werte maßgebend, und die sind bei jedem Patienten wie auch bei jeder Krankheit / jedem Befund unterschiedlich. - Das ist gerade das, was Urologen nicht begreifen können oder wollen.

        Gilt auch für Brachy, nicht nur in Dtl., sondern weltweit, sogar auch in Brasilien:

        "Recent studies suggest the PHOENIX consensus as the best definition of biochemical disease recurrence."


        --------------------------------------------------------

        Siehe auch:

        "a rise by 2 ng/mL or more above the nadir PSA be considered the standard definition for biochemical failure after EBRT with or without HT;"

        In 1996 the American Society for Therapeutic Radiology and Oncology (ASTRO) sponsored a Consensus Conference to establish a definition of biochemical failure after external beam radiotherapy (EBRT). The ASTRO definition defined prostate specific antigen (PSA) failure as occurring after three consecu …


        ----------
        * EBRT = electron beam radiation therapy = a standard type of external radiation therapy used in the treatment of prostate cancer


        "Intensity modulated radiation therapy (IMRT) and 3 dimensional conformal radiation therapy (3D-CRT) are newer versions of EBRT that better achieve this goal. Proton beam therapy is becoming a more widely accepted treatment for prostate cancer, while neutron beam therapy is still in the experimental stages."

        --------------------------------------------------------

        S. auch Phoenix-Definition (RTOG & ASTRA 2005) bei Google-Books:


        --------------------------------------------------------

        Und wenn Du die deutsche Sprache bevorzugst:
        Vgl. die "Interdisziplinäre Leitlinie der Qualität S3 zur Früherkennung, Diagnose und Therapieder verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms", Kapitel 6 "Diagnostik und Therapie des rezidivierten oder metastasierten Prostatakarzinoms" auf S. 122:

        "Die frühere ASTRO-Definition eines PSA-Rezidives nach Radiotherapie: drei konsekutive Anstiege wurde vielfach kritisiert: weder war sie von ausreichender Prädiktion hinsichtlich weiterer klinischer Progression oder für das Gesamtüberleben, noch war sie bei Patienten unter/nach Hormontherapie von verlässlicher Aussagekraft. Überdies bestand die Möglichkeit einer Verfälschung von nach Kaplan-Meier berechneten krankheitsfreien Überlebensraten durch die Rückdatierung des Zeitpunktes einer PSA-Progression [500]. Unter den alternativ untersuchten Modellen, die retrospektiv in großen Kollektiven evaluiert wurden, zeigte sich die nunmehrige ASTRO-Definition: Nadir plus 2 ng/ml („Phoenix- Definition“) als sensitiver und spezifischer in der Erfassung eines PSA-Rezidives
        nach primärer Radiotherapie [505]. Die Datierung des Rezidivs wird dabei „at call“, d. h. zum dokumentierten Zeitpunkt des Überschreitens des Grenzwertes festgelegt. (Die zweite Messung ist im Abstand von ca. drei Monaten vorzunehmen). Diese Definition ist nach Tele- und Brachytherapie anwendbar und erwies sich auch als valide im Falle einer zusätzlichen (neo-)adjuvanten Kurzzeithormontherapie und/oder kürzerer Nachbeobachtungszeiten [506; 507]. Gegenüber der vorherigen Definition ist die „Phönix-Definition“ deutlich weniger empfindlich bezüglich falsch positiver Befunde, die beispielsweise durch den sogenannten „PSA-Bounce“ (= reversibler PSA-Anstieg nach Strahlen-Therapie) hervorgerufen werden können [508]."


        Ich sehe, Herr Dr. Daniel Schmidt ist immer noch in Urlaub.

        Die meisten dt. Urologen kennen dagegen die Phoenix-Definition gar nicht und selbst mit dem Begriff "ASTRO" (hat nichts mit Sternen zu tun.. ;-) ) können sie nichts anfangen, deshalb können sie auch nur "nebulöse" Informationen liefern. Sie begreifen einfach nicht, dass das immer noch vorhandene Organ weiterhin PSA produzieren muss, wenn es schon einmal da ist. Urologen gehen als gelernte Chirurgen idR stur von den Werten der Operierten aus, weil sie selbst nichts anderes kennen und deshalb nichts anderes unterstellen können; dabei verkennen sie die Tatsache, dass die Situation der Bestrahlten aufgrund der immer noch existenten Prostata ganz anders ist und sich anders entwickeln muss und daher mit derselben der Opreierten nicht vergleichbar ist, und versuchen schon bei Werten unter 1,0 ng/ml sofort ihre Gifte zu verkaufen. - Nach der primären ST ist es deshalb immer ratsam, bei solchen Fragen zusätzlich auch noch einen Strahlentherapeuten (aber nur solchen, der sich weiterbildet) zu konsultieren.

        Ich kenne den Nadir (= tiefster PSA-Wert, den man erreichte) Deinen Mannes zwar nicht, bei seinen aktuellen 0,4 ng/ml würde ich mich aber bequem zurücklehnen, die Glotze anschmeißen und bei einem Gläschen Burgunder "SOKO Leipzig" o. ä. genießen...

        Euch beiden wünsche ich alles Gute und Deinem Mann weiterhin gute Werte,

        Gruß, Alfred

        Kommentar


          #5
          Hallo Alfred, nach dieser überzeugenden Klarstellung würde zumindest mich interessieren, wie sich denn Dein Profil darstellt.

          "Viele suchen ihr Glück, wie sie einen Hut suchen, den sie auf dem Kopf tragen"
          (Nicolaus Lenau)

          Kommentar


            #6
            Der PSA-Wert ist in Ordnung.
            Abwarten und Tee trinken.
            Der Strahlentherapeut.

            Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

            Kommentar


              #7
              Hallo Freunde, habe herzlich gelacht...
              werde mich vielleicht als Fortbildungsmassnahme für Urologen verkaufen. ;-)
              Nur die schauen bei unseren vielen Fragen etwas kariert :-O
              Habt dank für die vielen Antworten !!!
              Wir werden nun also auch weiter Warten und Hoffen und hoffentlich Glück haben. War schön konkrete Antworten zu bekommen, so kann man wenigstens
              abwägen.
              Wir wünschen Euch alles Gute und trinken nun Tee und Burgunder auf Euch !
              herzlich
              Hanna

              Kommentar


                #8
                Hallo Hanna / Eric,

                weiter oben ist ja schon erwähnt das ich ebenfalls die Brachytherapie / Afterloading mitgemacht habe und auch t.w. einen extremen Anstieg des
                PSA hatte und schon an weitergehende Behandlungen gedacht hatte.

                Mittlerweile lebe ich aber mit dem Auf und Ab beim PSA ganz gut und ich würde wirklich erst zu weiteren Alternativen schreiten wenn es, wie hier erwähnt der PSA erheblich über dem Nadir liegen würde.
                Eines muss man auch erwähnen, scheinbar kommt es nach einer Strahlentherapie öfters einmal zu einer Prostataentzündung die natürlich auch ein falsches Bild des PSA ergibt.
                Geht mal davon aus, das bei euch alles i.O. ist und geniesst die Zeit.

                Kommentar

                Lädt...
                X