Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Ich kämpfe um mein Leben - Prostatakrebs - Ralph Siegel

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Ich kämpfe um mein Leben - Prostatakrebs - Ralph Siegel

    Ein weiterer Prominenter berichtet hier.

    #2
    Hallo liebe Mitstreiter,

    da fragt man sich doch wieder einmal, ob die nervschonende Op-Methode zu viel Restgewebe stehen lässt. - Klar, das ist nur eine in den Raum gestellte Vermutung, aber ich erinnere mich an die Aussage meines Operateurs, weil ich auch möglichst vollständige Nervschonung haben wollte, "die sicherste Methode den Krebs los zu werden, ist auf Nervschonung bei der OP zu verzichten." Aber wer will das schon! Auch die unvollständige Blasenhalsresektion, die bei einigen OP-Techniken anwendung findet, halte ich für ein weiteres Risiko ein lokales Rezidiv zu bekommen.

    Gruß Heribert

    Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
    myProstate.eu
    Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
    Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



    (Luciano de Crescenzo)

    Kommentar


      #3
      Kein Wunderdoktor

      Hallo,

      jeder neue Fall ist bedauerlich, auch wenn es "Prominente" betrifft.

      Dem Artikel ist auch zu entnehmen, dass die OP von dem an anderen Stellen im Forum so gefeierten Dr. Praetorius vorgenommen wurde. Ohne seine Fähigkeiten, die er sicher in seiner stolzen Bilanz unter Beweis stellen kann, und die von den Forumsmitgliedern eindrucksvoll bestätigt wurden, schmälern zu wollen, zeigt der Artikel, dass auch dieser Arzt keine Wunder vollbringen kann: Er hat nervenschonend operiert, dabei eine dreimonatige starke Inkontinenz verursacht und der Patient musste nach zwei Jahren ein Rezidiv erleiden. Das klingt LEIDER nach Alltag mit unserer Krankheit.
      Ich wünsche uns allen, egal von wem behandelt, mehr Glück!
      Beste Grüße
      Wassermann
      Die Prostata, des Mannes Drüse,
      Dient den Spermien als Düse.
      Doch will der Tumor sie zerfressen,
      Liegt's im eigenen Ermessen,
      Ob du lässt sie dir entfernen
      Oder bestrahlen; gar mit Kernen?
      Gehörst du zu den richtig Schlauen,
      Die den Doktoren sehr misstrauen,
      Bewahrst du dir deinen Hùmor.
      Und stirbst glücklich mit dem Tùmor
      Doch:
      Egal ob Raubtier oder Haus-
      tier,
      so leicht kriegst du das nicht raus
      hier.
      Somit komm ich zu dem Schluss:
      Der Krebs macht einigen Verdruss.

      Kommentar


        #4
        Zitat von wassermann Beitrag anzeigen
        "Prominente"
        Dr. Praetorius
        Du hast schon recht Wassermann. Auch die gefeierten, sogenannten Wunderärzte können keine Wunder vollbringen. Egal, wie sie heißen und egal welche Methode sie bei der RPE anwenden. Was mir an der ganzen Geschichte imponiert, ist die Aussage von Herrn Siegel "und drei Monate mit Windeln....". Wo das doch vielfach ein Tabu-Thema ist. Aber man sieht, die Krankheit nimmt vor niemanden Rücksicht!

        Grüße aus Oberschwaben

        Gerhard
        Gerhard

        Kommentar


          #5
          Prostatakrebs im schwersten Stadium

          Immerhin war auch dieser Befund im Bericht erwähnt. Da dürfte es dann auch dem besten Chirurgen nicht immer gelingen, auf eine erfolgreiche Ektomie zurückblicken zu können. Das mit dem Restgewebe, wie von Heribert angedeutet, könnte Auslöser für ein so rasches Wiederaufflammen des Tumors gewesen sein. Man kann nur für jeden Tag dankbar sein, der uns vor einem Rezidiv gleich welcher Art bewahrt. Niemand ist endgültig befreit von dieser ständigen Sorge, wenn es auch manchmal hin und wieder bei dem einen oder anderen hier so klingen mag, als wäre alles und für immer in Butter oder im grünen Bereich.

          "Man kann alles richtig machen und doch das Wichtigste versäumen"
          (Alfred Andersch)

          Kommentar


            #6
            Wunderärzte und Patientenwille

            Hallo Gerhard, ich klinke mich mal ein.
            Zitat von gerhard29 Beitrag anzeigen
            Du hast schon recht Wassermann. Auch die gefeierten, sogenannten Wunderärzte können keine Wunder vollbringen. Egal, wie sie heißen und egal welche Methode sie bei der RPE anwenden.
            Mir geht es nicht darum die Fähigkeiten des Operateurs anzuzweifeln. Es geht aber darum, dass der Behandelnde Arzt den Patienten eindeutig davon abzubringen hat, ihn zur nervschonenden OP zu zwingen. Ich habe mich mit verschiedenen Urologen unterhalten, die vom Patienten gesagt bekamen, wenn sie mich nicht nervschonend operieren, brauchen sie nicht anzufangen.

            Nervschonend ist sowieso eine etwas unglückliche Bezeichnung. Es muss eigentlich heissen nerverhaltend, weil eine wirkliche Schonung mit einem elektrothermischen Instrument, so nah am Neurovaskulären Bündel nur schwer möglich ist. Rein optisch ist das Bündel unverletzt, also erhalten, aber thermisch kann es zerstört sein.

            Gruß Heribert

            Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
            myProstate.eu
            Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
            Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



            (Luciano de Crescenzo)

            Kommentar


              #7
              Kein Glück gehabt - oder bewußt Risiko in Kauf genommen?

              Zitat von Heribert Beitrag anzeigen
              Hallo Gerhard, ich klinke mich mal ein.

              Mir geht es nicht darum die Fähigkeiten des Operateurs anzuzweifeln. Es geht aber darum, dass der Behandelnde Arzt den Patienten eindeutig davon abzubringen hat, ihn zur nervschonenden OP zu zwingen. Ich habe mich mit verschiedenen Urologen unterhalten, die vom Patienten gesagt bekamen, wenn sie mich nicht nervschonend operieren, brauchen sie nicht anzufangen.

              Nervschonend ist sowieso eine etwas unglückliche Bezeichnung. Es muss eigentlich heissen nerverhaltend, weil eine wirkliche Schonung mit einem elektrothermischen Instrument, so nah am Neurovaskulären Bündel nur schwer möglich ist. Rein optisch ist das Bündel unverletzt, also erhalten, aber thermisch kann es zerstört sein.

              Gruß Heribert
              Hallo Heribert
              Dem ist aus meiner Sicht fast nichts hinzuzufügen. Nur, dass wahrscheinlich die meisten Lokal-Rezidive die o. g. Ursache haben.

              Da fällt mir ein geschilderter Fall eines anderen Betroffenen ein:

              Mutter erkrankt mehrfach an Krebs.
              Vater stirbt mit 61 Jahren an Krebs.
              Trotzdem geht der Betroffene erst mit Ende 50 erstmalig zur Vorsorge.
              "Verdächtig" hohe PSA-Werte ab der ersten Messung.
              Die Konsequenz der endgültigen Diagnose (Biopsie) wird hinausgeschoben.
              Heilpraktiker und "Mittelchen" sollen helfen.
              Die Zeit vergeht - das PSA erhöht sich.
              Biopsie und CT mit 61 Jahren: Verdacht auf Kapselüberschreitung, GS 4+4=8.
              Entscheidung zur RPE ein Jahr später.
              Nur beim Chirurgen seines Vertrauens soll die RPE erfolgen.
              Wunsch des Betroffenen: Nerverhaltung.
              Antwort des Chirurgen: Schnellschnitt entscheidet über Nerverhalt.
              Befund nach OP: pT3b, GS 4+4, einseitiger Nerverhalt war möglich.
              Auf Grund des Befundes musste während der OP großzügig geschnitten werden.
              Leider konnte die völlige Kontinenz somit erst 3 Monate postoperativ erreicht werden.
              Der Betroffene lobte den Chirurgen trotz Allem, für die den Umständen entsprechend genial verlaufene OP.
              Der Chirurg empfahl - auf Grund des T-Status wie selbstverständlich - eine sofort anschließende RT, spätestens nach 6 Monaten, Kontinenz war ja nach 3 Monaten gegeben.
              Der Betroffene entsprach der Empfehlung nicht, schaute zu, wie der PSA-Wert langsam kletterte, und erfreute sich seiner Potenz.
              Ein Jahr nach der OP war der PSA-Wert dramatisch angestiegen.
              Nach weiteren 6 Monaten begann er mit einer RT.

              Er machte seinem Chirurgen nie einen Vorwurf, er sprach auch nie von mangelndem Glück...
              Gruß aus dem mittleren Neckarraum bei Stuttgart

              Frank


              Informationen und Wissen reduzieren
              Glück und Panik
              vor der Therapieentscheidung


              Kommentar


                #8
                Hallo alle Miteinander,

                Heribert hat es angesprochen. Es sollte jedem Patienten ( Schwerbetroffener ) klar sein, das die Forderung nach Nerverhaltung mit erhöhten Risiken eines Rezidives verbunden sind. Aber welcher Arzt spricht dieses offen klar und deutlich aus?

                Rein optisch ist das Bündel unverletzt, also erhalten, aber thermisch kann es zerstört sein.
                Bei thermischer Belastung des Neurovaskulären Bündelns bestehen gute Aussichten, auf Besserung im Zeitablauf. Aber eine Garantie gibt es nicht.

                Freundliche Grüsse
                Hans-J.
                Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

                Kommentar

                Lädt...
                X