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RPE und Nachsorge?

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    RPE und Nachsorge?

    Hallo,

    ich bin 58 und wurde vor 3 Jahren operiert (RPE). Der Gleason-Score war 3+3=6 und seit der OP ist mein PSA < 0,1.

    Meine Krebs-Nachsorge besteht darin, dass ich alle 6 Monate meinen PSA kontrolliere.
    Zur Blutuntersuchung gehe ich zu meinem Hausarzt und nicht zu einem Urologen. Beim Urologen störte mich die rektalen Untersuchungen, die er bei jedem Besuch machte. Ich frage mich, was gibt es da rum zu stochern, wenn die Prostata nicht mehr da ist und der PSA nicht messbar ist?
    Ich bin Kontinent, die Potenz könnte besserer sein, schlucke aber keine Viagras.
    Ansonsten fühle ich mich gut.

    Meine Frage ans Forum:
    Reicht meine halbjährige Blutuntersuchung (PSA-Wert) für eine Prostata-Krebs Nachsorge aus?

    Gruss
    Hans53

    #2
    Hallo,

    in den ersten beiden Jahren würde ich zur 3 monatigen Kontrolle tendieren. Nach gutem Verlauf kann man auf 6 Monate verlängern. Später auf 1 Jahr.

    Ich würde die Nachsorge beim Spezialisten, beim Urologen machen lassen. Die DRU dient dazu ein mögliches Rezidiv zu ertasten. Sie ist nicht überflüssig, da es leider eine Sorte von Prostatatumoren gibt, die kein PSA produzieren.

    Gruß

    Hansjörg Burger

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      #3
      Die digitale rektale Untersuchung ist auch nach OP Teil der Nachsorge.
      Ein (nicht PSA-produzierendes) Lokalrezidiv würde man tasten.
      Der Strahlentherapeut.

      Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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        #4
        Ich habe die Erfahrung machen müssen

        Hallo Hans53

        Unmittelbar vor meiner RPE wurde mein PSA-Wert mit 0,24 ! gemessen. Ohne den damaligen Tastbefund wäre mein Karzinom mit GS 7 nicht festgestellt worden.

        Das könnte sich theoretisch bei einem Lokalrezidiv - mit minimalsten PSA-Werten - wiederholen.

        Die DRU macht also schon aus diesem Grund weiterhin Sinn.
        Gruß aus dem mittleren Neckarraum bei Stuttgart

        Frank


        Informationen und Wissen reduzieren
        Glück und Panik
        vor der Therapieentscheidung


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          #5
          Muss der Finger wirklich sein?

          Hallo Bernet, Daniel schmidt und BurgerH,

          vielen Dank für den Hinweis auf die Bedeutung der DRU nach RPE. Ich habe das dreimal über mich ergehen lassen und mich dann seit mehr als zwei Jahren auf die PSA-Messung beschränkt. DIe Wahrscheinlichkeit eines Rezidivs, das kein PSA produziert, gleichzeitig aber ertastbar ist, schien mir vernachlässigbar, hat doch mein Primärtumor durchaus PSA hergestellt. Ich hielt die Prozeduren eher für eine willkommene Einnahmequelle der Urologen.
          Wie hoch schätzt man dieses Risiko in Fachkreisen denn ein?

          Beste Grüße
          Wassermann
          Die Prostata, des Mannes Drüse,
          Dient den Spermien als Düse.
          Doch will der Tumor sie zerfressen,
          Liegt's im eigenen Ermessen,
          Ob du lässt sie dir entfernen
          Oder bestrahlen; gar mit Kernen?
          Gehörst du zu den richtig Schlauen,
          Die den Doktoren sehr misstrauen,
          Bewahrst du dir deinen Hùmor.
          Und stirbst glücklich mit dem Tùmor
          Doch:
          Egal ob Raubtier oder Haus-
          tier,
          so leicht kriegst du das nicht raus
          hier.
          Somit komm ich zu dem Schluss:
          Der Krebs macht einigen Verdruss.

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            #6
            Wie hoch schätzt man dieses Risiko in Fachkreisen denn ein?
            Es ist sicherlich niedrig.
            Da allerdings die DRU eine einfache, nicht gefährliche Untersuchung ist, wird sie gemacht.
            Der Strahlentherapeut.

            Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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              #7
              Erlebniss mit Urologen

              Zunächst mal Danke für Eure Antworten!

              Vielleicht sollte ich meine „urologischen“ Erlebnisse etwas genauer beschreiben, damit meine Frage ans Forum besser verstanden wird. Nach meiner Prostata Operation besuchte ich regelmäßig einen Urologen, zunächst alle 3 Monate. Bei jedem Besuch führte mein Urologe eine rektale Untersuchung durch, allerdings nicht die „kleine Hafenrundfahrt“ mit dem Finger, sondern eine transrektale Ultraschall (TRUS) Untersuchung, hierbei wird eine Ultraschallsonde in den Mastdarm eingeführt.

              Meine letzte Untersuchung bei diesem Urologen war sehr unangenehm bis schmerzhaft. Anschließend zeigte er mir stolz seine tollen Aufnahmen und verkündete mir, dass an der Harnblase noch Reste von Samenblasen zu erkennen wären und ich sollte mir keine Sorgen machen, wenn mein PSA in der nächsten Zeit ansteigen würde.

              Das war vor 2 Jahren mein letzter Besuch bei diesem Idioten (Entschuldigung!).

              Seit dem besuche ich zur Nachuntersuchung den Arzt, der mir im Krankenhaus die Prostata heraus operierte. Er schaut sich meine Blutwerte genau an, nimmt sich Zeit und redet mit mir - das war’s. Dieser Chefarzt - eine international bekannte Koryphäe - hat bei mir bis heute noch keine rektale Untersuchung durchgeführt. Ich vermute, weil er es für nicht notwendig hält.

              Was sagt Ihr jetzt?

              Gruss
              Hans53

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                #8
                Hallo,

                ich muss mich korrigieren. Ich komme gerade von einer Fortbildungsveranstaltung unserer Hotline-Beratung und musste dort lernen, dass die neuen S3-Leitlinien bei Patienten ohne biochemisches Rezidiv (PSA-Rezidiv) keine DRU mehr in der Nachsorge vorsehen (Seite 156, Statement 7.9, Konsens 98%!).

                Du kannst also, wenn sie Dir unangenehm ist, unbesorgt darauf verzichten!

                Gruß

                Hansjörg Burger
                Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

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                  #9
                  Hallo Hansjörg,

                  danke für deine Information!

                  Grüsse
                  Hans

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                    #10
                    Hallo Hans,

                    da es in der Medizin selten eine "absolute" Wahrheit gibt, muss ich noch ergänzend hinzufügen:

                    Bei Männern die z.B. mit einem PSA-Wert <1 ng/ml die Diagnose PCa
                    erhielten, sollte dagegen nach OP routinemäßig eine DRU durchgeführt
                    werden, da das PSA als Indikator nicht verwendet werden kann.


                    Das ist dann notwendig, wenn der PK keinen oder nur wenig PSA ausschüttet und der PSA-Verlauf keine Aussage ergibt.

                    Gruß

                    Hansjörg Burger

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                      #11
                      Hallo,

                      mal ne Frage eines " Dummen ":

                      was ist DRU ?
                      DIES IST DIE ANSICHT EINES BETROFFENEN UND KEINE FACHÄRZTLICHE AUSKUNFT
                      Antworten beziehen sich nur auf meine eigenen Erfahrungen

                      Gruß vom Neckar und eine glückliche Hand bei der Wahl der richtigen Therapie,
                      Konrad

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                        #12
                        was ist DRU ?
                        siehe hier:


                        Gruß,
                        Horst

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                          #13
                          danke horst,

                          diese untersuchung nützt dem arzt was, aber nicht dem patienten.
                          kann ich aus eigener erfahrung sagen.
                          DIES IST DIE ANSICHT EINES BETROFFENEN UND KEINE FACHÄRZTLICHE AUSKUNFT
                          Antworten beziehen sich nur auf meine eigenen Erfahrungen

                          Gruß vom Neckar und eine glückliche Hand bei der Wahl der richtigen Therapie,
                          Konrad

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                            #14
                            Hallo Konrad,

                            für eine DRU bekommt der privat abrechnende Urologe nach der GOÄ Pos. 11 gerade mal € 8,04. Beim GKV-Patienten, wird diese Untersuchung mit der Quartalspauschale abgedeckt. Das zur Äußerung, "nützt nur dem Arzt was".
                            An anderer Stelle ist schon ausgedrückt worden, dass bei PSA-armen Tumoren nach RPE diese Tastuntersuchung die einzige Möglichkeit darstellt, ein Rezidiv an Anastomose oder in der Prostataloge zu erkennen.

                            Gruß Heribert

                            Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                            myProstate.eu
                            Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                            Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                            (Luciano de Crescenzo)

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