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PSA - Verlauf nach Strahlentherapie

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    PSA - Verlauf nach Strahlentherapie

    Liebe Kollegen!

    Es ist bekannt, dass das PSA - Verhalten nach einer Strahlentherapie sehr unterschiedlich verlaufen kann und häufig schwer zu bewerten ist. Ich möchte meinen eigenen Verlauf als Beispiel darstellen und hoffe auf Stellungnahmen - vielleicht auch von Daniel Schmidt.

    Im Herbst 2004 unterzog ich mich einer IMRT als Zweittherapie (vorher DHB).
    14 Monate nach Therapie - Ende stellte sich mit 0.98 der tiefste Wert (Nadir) ein; seitdem zeigt der PSA - Verlauf ständige Schwankungen, insgesamt jedoch eine leicht steigende Tendenz.

    Die letzte Messung ( 62 Monate nach Therapie - Ende! ) ergab einen Wert von 2.36, dazwischen gab es 5mal einen Abfall. ( Einzelheiten im Profil ). Die Verdoppelungszeiten schwankten zwischen 7.4 und 143 Monaten.

    Natürlich ist mir das Bounce - Phänomen und seine aktuelle Definition ( Nadir + 2 ) bekannt, aber allgemein wird dessen Auftreten 2 - 3 Jahre nach Therapie - Ende festgestellt. Gegen ein Rezidiv sprechen meines Erachtens die Schwankungen von PSA und PSAVZ.

    Daraus resultieren folgende Fragen:

    Gibt es einen "persönlichen" Nadir?

    Wie hoch kann dieser maximal liegen?

    Ist das Auftreten des Bounce - Phänomens auch nach Zeiträumen von 5 Jahren und mehr bekannt?

    Müsste ein Rezidiv nicht einen gleichförmigen PSA - Anstieg aufweisen?

    Wie verändert sich die PSA - Produktion einer Prostata durch eine Bestrahlung?

    Wie verändert sich der Anteil an der PSA - Produktion, der ins Blut diffundiert (Leckfaktor)?

    Ich muss gestehen, dass mich die Entwicklung nicht beunruhigt, da ich davon ausgehe, dass mir auch im ungünstigeren Fall für meine Rest - Lebenszeit keine ernsthaften Probleme mehr daraus erwachsen ( bin zwischenzeitlich 80! ).

    Aber ich bin daran interessiert, Zusammenhänge zu verstehen. Ich habe durch einen umfangreichen Bericht über die IMRT ( bei KISP hinterlegt ) Kontakt zu Hunderten von Interessenten bekommen und erhalte noch heute immer wieder Nachfragen nach meinem Befinden oder besorgte Anfragen bei Unkenntnis des Bounce - Phänomens.

    Aus diesem Grund wäre ich an Stellungnahmen zu dieser Problematik oder entsprechenden Erfahrungen sehr interessiert.

    Vielen Dank und Grüße im Voraus.
    Helmut

    #2
    1. Jeder hat einen persönlichen Nadir. Dabei spielen z.B. die Grösse der Prostata und die Dauer der Hormontherapie eine Rolle.

    2. Gute Frage. Ich kenne Patienten ohne Hormontherapie mit einem Nadir um die 2 ng/ml.

    3. Mir wäre das nicht bekannt.

    4. Nicht zwangsweise.

    5. Sie fällt ab.

    6. Wie bei 5).
    Der Strahlentherapeut.

    Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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      #3
      Hallo Helmut,

      erstmal Gratulation das du die Einstellung hast die Sache mit dem PSA-Bounce gelassen zu sehen. Ggf. die Weisheit des Alters. Ich bin noch "etwas" jünger wie du, aber nach dem
      ersten starken Anstieg des PSA und die dann erfolgten Gespräche mit meinem Strahlentherapeuten haben mich die jetzt vergangenen 5 Jahre nach meiner Therapie ohne größeres
      Kopfzerbrechen überstehen lassen.
      Der PSA-Verlauf nach einer Strahlentherapie scheint wirklich individuell sehr verschieden zu sein. Mein behandelnder Urologe hat mir gesagt das nach der Strahlentherapie öfters eine
      Prostataentzündung auftreten kann. Ich merke das meistens daran das sich dann bei mir der "überfallartige" Harndrang bemerkbar macht. Dann ist meistens der PSA auch höher, nach
      Antibiotika Einnahme ( Tavanic ) läuft es meist wieder in normalen Bahnen.
      Nervös würde ich wirklich nur werden wenn der Anstieg kontinuierlich wäre ohne zwischenzeitlichen Rückgang. Solange dies nicht der Fall ist mache ich mir - Gott sei Dank - momentan
      keinerlei Gedanken über PSA Entwicklung, Hintergründe, Ursachen und Auswirkungen. Denn sollte ich mich einmal mit der Thematik wieder beschäftigen müssen, dann ist es immer noch früh genug.
      Dir noch viel Erfolg bei deinen "Studien" aber lass es ruhig angehen und geniess die Jahre die du noch hast ohne dich jetzt noch verrückt zu machen.

      Viele Grüße

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        #4
        Hallo Helmut, ich kann dir nur mit einem Artikel aus Strums schlauem Buch dienen:



        Gruss Ludwig
        Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

        https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

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          #5
          Meinung eines Strahlentherapeuten

          Lieber Helmut, inzwischen konnte ich mich mit einem Radiatio-Onkologen über die von Dir gestellten Fragen unterhalten.

          Frage 1 (Nadir): nein.

          Frage 2: Je niedriger desto besser, typischerweise (ohne Hormone) unter 2 ug/l. Ich betreue jedoch auch Patienten mit einem PSA von konstant 8 ug/l seit ca 10 Jahren ohne Rezidiv.

          Frage 3: Möglich, jedoch zunehmend seltener. Das Maximum liegt bei 1.5 – 3 Jahren.

          Frage 4: Muss nicht, es kann wellenförmig verlaufen.

          Frage 5: Wird insgesamt reduziert.

          Frage 6: Keine wirklich verlässlichen Daten vorhanden.

          Ich wünsche Dir, lieber Helmut, wie schon nachträglich zu Deinem 80. Geburtstag formuliert, dass Du auch zum Neunzigsten wieder ähnlich beschauliches Gedankengut aufs Papier resp. die Mattscheibe zu bringen vermagst.


          "Unser Leben ist das Produkt unserer Gedanken"
          (Marc Aurelius)

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            #6
            PSA-Verlauf 6-Jahre nach Seedimplantation

            Hallo Helmut(i),
            ich habe in meinem Profil über 6 Jahre fast aller 3 Monate meinen PSA-Verlauf nach einer Seedimplantation dargestellt.
            Ich ziehe daraus die nachfolgenden Schlussfolgerungen:
            1. Bei der inneren Bestrahlung muss der sogenannte "Erstschlag" sitzen, d.h. der PSA-Wert muss in den
            ersten von Wochen deutlich nach unten gehen.
            2. Es kommt im Verlauf zu mehreren PSA-Bumps, die auch noch nach 4-5 Jahren zu beobachten sind.
            3. Auch eine sehr spät, d.h. 5 Jahre nach Seedimplantation durchgeführte TURP kann durch die
            Gewebe-Entnahme den PSA kurzzeitig auf ein neues niedriges Niveau senken.
            4. Das einmal bestrahlte Prostatagewebe heilt nach einer TURP wenige schnell. Es kann auch noch
            nach 3-5 Monaten nach dem Eingriff zu Blutungen kommen.
            5. Altersbedingt erholt sich die Prostata wieder und vergrößert sich gutartig, was sich auch in einer
            normal ansteigenden PSA-Produktion bemerkbar machen kann.
            Wenn ich mir deinen letzten PSA-Anstieg ansehe, so scheint mir dieser durch die Stetigkeit nicht nach
            einem Bump auszusehen, sodass wohl noch einmal eine weitere Biopsie angebracht wäre.
            Alles Gute
            Hajoke
            "Mein Profil und meine Geschichte" www.myProstate.eu

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