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Protonentherapie oder andere??

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    Protonentherapie oder andere??

    Protonentherapie oder welche andere??

    Bin 'Neuling' - Erstdiagnose 11/09. Details siehe Profil.
    Denke an Protonentherapie, BEK lehnt Kostenübernahme ab.
    Kann jemand hierzu einen Rat / Hinweis geben?
    Urologe will OP, scheue hiervor zurück aufgrund schlechter
    Erfahrungen mit Darm OP vor 3 Jahren.
    Vielen Dank für jede Info.
    Dieter

    #2
    Hallo Dieter, wenn das Volumen Deiner Prostata kleiner als 50 ccm ist, hättest Du die Voraussetzungen, um mit einer Brachy-Therapie Deinen Tumor zu bekämpfen. Für die Bezahlung der Behandlung mit einer Protonen-Radiatio bedarf es langwieriger Verhandlungen mit den Krankenkassen. Bitte, hier lesen zu Brachy-Therapie.

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      #3
      Protonentherapie

      Hallo Hutschi,
      vielen Dank. Brachy habe ich hier in Offenbach im Gespräch.
      Hier machen die es mit 3 x 2 Nächte Krankenhaus, d.h. 3 'Sitzungen'.
      Protonentherapie (die ich vorziehen würde ) hat die BEK zunächst abgelehnt, obwohl es
      bei AOK und anderen angeblich Kassenleistung ist.
      Muss mal sehen, ob ich hier Widerspruch einlege, aber das zieht sich ja dann vermutlich
      ewig und die 19000 € müsste ich selbst bezahlen (wenn ich sie denn so in der Portokasse hätte) in der Hoffung, sie irgendwann zu bekommen. Und ein halbes Jahr möchte ich
      nicht warten zur Therapierung.
      Gruß
      Dieter

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        #4
        LDR-Brachy

        Hallo Dieter, Dein Tumorstadium befindet sich wohl nicht mehr in dem Bereich, wo eine LDR-Brachy-Therapie in Frage käme. Bitte, hier lesen. Ob die Protonen-Radiatio letztlich für die von Dir erwähnten 19.000 € wirklich zu haben ist, solltest Du vorher abklären. Es wurde auch schon über weit höhere Beträge berichtet. Bitte, vergiß auch nicht die Kosten für Hotelübernachtungen etc., die meist von den Kassen nicht übernommen werden. Von Wartezeiten hast Du sicher auch schon gehört. Wenn Du Dich also nicht mit langen Wartezeiten anfreunden magst, mir würde das auch nicht liegen, solltest Du noch einmal versuchen umzudenken. Im übrigen stünde ja auch der Weg zu der von mir favorisierten IGTR gesteuerten IMRT noch zur Verfügung.

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          #5
          Danke für die Reaktion.
          In Offenach ist von HDR Monotherapie die Rede.
          Von München habe ich aufgrund einer persönlichen Vorstellung Kostenvoranschlag über den genannten Betrag vorliegen.
          Im Moment wohl auch noch ohne nennenswerte Wartezeit - vermutlich aufgrund der schwierigen Kassenreaktionen.
          Mit IGTR gesteuerten IMRT muss ich jetzt mal befassen - komme aus dem kaufmännischen Bereich und das übersteigt
          im Moment noch alles mein ''Fassungsvermögen''. Ich fürchte , ich muss da noch tiefer einsteigen.
          Gruss
          Dieter

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            #6
            Kandidat auch für Seedimplantation

            Hallo Dieter,
            wenn Du in mein Profil und auch bei "MyProstate.eu" unter LDR-Patienten nach siehst, dann wärest Du auch ein Kandidat für die Seedimplantation . Schau hier rein www.brachytherapie.de, ein Anruf bei Frau Stein und Anmeldung bei Dr.med.Kahmann würde ich auf jeden Fall empfehlen.
            Gruß
            Hajoke
            "Mein Profil und meine Geschichte" www.myProstate.eu

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              #7
              Hallo Hajoke, hallo Dieter, es ist immer zu begrüßen, wenn man seine eigenen guten Erfahrungen hier anderen Betroffenen vermittelt. Ich neige auch eher dazu, über die manchmal vorgebenen Richtlinien hinauszugehen. Nur der Ordnung halber hier ein Originalauszug aus den S3-Leitlinien zum Prostatakarzinom:

              Als ideal geeignet für die LDR-Monotherapie werden Patienten mit einem PSA-Wert
              unter 10 ng/ml, einem Gleason-Score unter 7 sowie einem cT1c bis cT2 Tumor
              angesehen. In den Studien von Beyer 2000, D’Amico 1998, D’Amico 2003, Kupelian
              2004, Sharkey 2005, und Zelefsky 1999 [131; 295; 316-319] (Kohortenstudien des


              Evidenzgrades 2+
              ) wurden PSA-rezidivfreie Überlebenszeiten erzielt, die denen

              anderen Monotherapieverfahren (RPE, RT) vergleichbar sind. In der retrospektiven


              Kohortenstudie von Kupelian 2004 [295] zeigten sich hinsichtlich des 5- bzw. 7-

              Jahres biochemisch rezidivfreien Überlebens keine signifikanten Unterschiede
              zwischen den Therapiemodalitäten RPE, perkutane Strahlentherapie über 71 Gy,
              LDR- und HDR-Brachytherapie. Randomisierte Studien liegen zur Fragestellung des
              Vergleichs mit anderen Monotherapien nicht vor. Die Patienten der genannten





              Studien wiesen überwiegend Tumoren des niedrigen Risikoprofils auf.


              Dann sollte Dieter das wohl trotzdem mit seinem Urologen noch einmal abstimmen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, wenn auch das mit unserem PK wahrlich kein Lotteriespiel ist, obwohl es manchmal eines sein könnte.

              P.S: Die Wiedergabe des obigen Auszuges ist etwas unübersichtlich, daher bitte hier
              anklicken und ab Seite 72 lesen.

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                #8
                Hallo Dieter,

                meiner Erfahrung nach werden erstmal alle Kassen die Protonentherapie ablehnen. Die meisten beslassen es dann dabei und suchen sich eine andere Therapie. Meine Kasse wollte am Anfang gar nichts zahlen und hat nach einigen Monaten dann 100% bezahlt. Die Nebenkosten könnte man über das Krankentagegeld finanzieren.

                Die viel Glück und Kopf hoch, Thomas

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                  #9
                  Ein interessanter Artikel zur Protonentherapie

                  Daniel Schmidt hat ihn in einem anderen Thread eingebracht.

                  Kommentar


                    #10
                    Also ein paar Fakten:

                    Aufgrund des Gleason Score 3+4=7 leiden Sie an einem Tumor mit intermediären Risiko.
                    Standardtherapien wären in diesem Stadium:
                    a) OP
                    b) kurzzeitige (6 Monate) Hormontherapie und externe Bestrahlung (ggf. in Kombination mit Brachytherapie)

                    Für eine alleinige Brachytherapie mit Seeds ist eigentlich der Gleason Score 7 etwas zu hoch. Einige Gruppen bieten auch bei GS7 LDR-Brachytherapie an, Langzeiterfahrungen fehlen dazu.
                    Eine alleinige HDR-Brachytherapie ist eine Option, allerdings keine Standardtherapie nach Richtlinien. Offenbach ist sicherlich diesbezüglich eine sehr gute Adresse. Ob diese Therapie irgendwelche Vorteile hinsichtich Erfolg im Vergleich zu den anderen Verfahren hat, ist fraglich. Langzeitergebnisse fehlen.
                    Eine Protonentherapie klingt zwar modern und schick, bietet allerdings auch keine gesicherten Vorteile. Aus diesem Grund muss auch die Krankenkasse die Kosten auch nicht übernehmen.

                    Was mich persönlich an der ganzen Protonengeschichte stört, ist das diese Behandlung zurzeit für Prostatapatienten nur von einer privaten Klinik ausserhalb von Studien angeboten wird. Wenn man die Protonentherapie für "besser" als die herkömmliche Bestrahlung erklären will, muss man das auch beweisen. Und das gelingt nur in Studien. Daran ist aber diese private Klinik wohl nicht interessiert.
                    Der Strahlentherapeut.

                    Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

                    Kommentar


                      #11
                      Wenn man die Protonentherapie für "besser" als die herkömmliche Bestrahlung erklären will, muss man das auch beweisen.
                      Daß die Protonentherapie bei PK nicht besser ist, ist ebensowenig bewiesen.
                      Wie hätte man es denn gerne:
                      10-jähriges oder 15-jähriges rezidivfreies Überleben oder krankheitsspezifisches Überleben?
                      Mit welchem Sample? 50, 100 oder 500 Patienten?

                      Eine so junge Therapie wie die Protonentherapie kann den geforderten Beweis noch gar nicht erbringen. Dies gilt auch für andere innovative Therapien. Die Evidenzreiterei muß vorsichtig sein. Politisch würde man sagen, sie hat was Reaktionäres, tendentiell gegen Fortschritt Gerichtetes an sich.
                      Nochmal: Daß die Protonenbestrahlung nicht besser ist, ist auch nicht bewiesen.
                      Gruß
                      Hartmut
                      Grüße
                      Hartmut

                      Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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                        #12
                        Zitat von hartmuth
                        Nochmal: Daß die Protonenbestrahlung nicht besser ist, ist auch nicht bewiesen.
                        Wie naiv muss man eigentlich sein, um solchen Wortspielereien zu folgen? Daniel Schmidt hat doch ganz klar nicht die fertigen Beweise gefordert, sondern die fehlenden Bemühungen moniert. Komplettes Zitat:

                        Zitat von Daniel Schmidt
                        Was mich persönlich an der ganzen Protonengeschichte stört, ist das diese Behandlung zurzeit für Prostatapatienten nur von einer privaten Klinik ausserhalb von Studien angeboten wird. Wenn man die Protonentherapie für "besser" als die herkömmliche Bestrahlung erklären will, muss man das auch beweisen. Und das gelingt nur in Studien. Daran ist aber diese private Klinik wohl nicht interessiert.
                        Außerdem finde ich es wenig fair und wenig sachdienlich, einen einzelnen Satz aus dem Kontext zu lösen, um damit dann eine ziemlich abstruse Argumentation aufzubauen.

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                          #13
                          Zitat von hartmuth Beitrag anzeigen
                          Daß die Protonentherapie bei PK nicht besser ist, ist ebensowenig bewiesen.
                          ...
                          Eine so junge Therapie wie die Protonentherapie kann den geforderten Beweis noch gar nicht erbringen.
                          Und deswegen muss auch keine Krankenkasse sie bezahlen.

                          Dies gilt auch für andere innovative Therapien. Die Evidenzreiterei muß vorsichtig sein. Politisch würde man sagen, sie hat was Reaktionäres, tendentiell gegen Fortschritt Gerichtetes an sich.
                          Schauen Sie auf jedes Chemotherapeutikum, das neu auf den Markt kommt. Bevor die Krankenkasse die Kostenübernahme gewährt, müssen Phase-III-Studien laufen, die ein positives Resultat erbringen. Sonst wird nichts bezahlt.
                          Ähnlich sollte es auch bei der Protonentherapie sein.

                          Nochmal: Daß die Protonenbestrahlung nicht besser ist, ist auch nicht bewiesen.
                          Dass Weihrauch nicht besser ist, ist auch nicht bewiesen. Sollte dann die Krankenkasse die Kosten dafür auch übernehmen, bis das Gegenteil bewiesen ist?
                          Jede neue Therapie muss sich erst beweisen, bevor sie zum Standard erklärt werden kann. So läuft es eben.
                          Der Strahlentherapeut.

                          Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                            #14
                            Zum Artikel von Dieter aus Husum bzw dem Strahlentherapeut, grundsätzlich spricht Prof Zimmermann als größte Nachteile die Kosten und den Zeitaufwand an "bei nicht erwiesenen" Studien. Diese Ansicht kann ich nur teilen und finde das, auch wenn es keine Studien mit Stempelchen und Unterschrift gibt, doch hervorragend wenn ich mir die ganzen Protonen Patienten anschaue die dafür auch KEINE Nebenwirkungen haben! Bitte, dies ist aber auch meine persönliche, laienhafte Sicht. Ferner habe ich auch von noch keinem Protonen Patienten gehört der zur Behandlung eine Vollnarkose bekommen hat wie bei Prof Zimmermann geschrieben. Dies wird auch garantiert nicht in Loma Linda bei PCA so gehandhabt, wie es in München ist kann ich nicht beurteilen. Ferner kenne ich auch keinen Protonen Patienten bei dem die PK nicht bezahlt hat, das dauert zwar lang und der Weg ist steinig (bei manchen) aber im Resultat bezahlen sie doch. Gruß Thomas

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                              #15
                              wenn ich mir die ganzen Protonen Patienten anschaue die dafür auch KEINE Nebenwirkungen haben!
                              Hallo Thomas, grundsätzlich darf man sagen: Keine Wirkung ohne Nebenwirkung. Das gilt bestimmt auch für die Protonentherapie.

                              Die Protonentherapie wird gerne so dargestellt, als wäre sie den anderen Techniken weit überlegen. Nachfolgendes besagt aber etwas anderes:



                              Auch die Beweglichkeit der Prostata verringert erheblich den Präzisionsvorteil bei der Protonenbestrahlung. Das ist meiner meiner Meinung nach der Grund, weshalb man im Institut der Eidgenossen keine Prostatabestrahlungen mehr mit Protonen durchführt.

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