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bin 42 und habe prostatakrebs.

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    bin 42 und habe prostatakrebs.

    Hallo
    habe schon tagelang hier alles rauf und runter gelesen. Bei mir ist routinemässig der PSA Wert kontrolliert worden. 8,36 beim Hausarzt. Kontrolle erfolgte beim Urologen, wobei ich da den abend vorher Verkehr hatte, der Wert lag dann bei über 9. zweite kontrolle Hausarzt 12 stunden nach rektaler Untersuchung :8,99 .
    habe dann am 17.02 nochmal abnehmen lassen beim hausarzt und vorher alles vermeidet was den Wert verfälschen könnte : 7,43 und QPSA 0,17
    War dann im Prostatazentrum Hannover Im Vinzenz KKH bei Dr. Burmester und dort erfolgte dann am 18.11 eine 12 Stanzen Biopsie. Ergebnis eben telefonisch erhalten: Krebs an drei Stellen. rechts am rand. einmal links und einmal rcihtung schliessmuskel. T1c und Gleason Faktor 3+3.
    Dr. Burmester erklärte mir das ich bei Faktor sechs nichts überstürzen muss sondern mir ganz genau in Ruhe überlegen soll was gemacht werden soll. Er empfiehlt eigentlich schon eine totale Entfernung, wobei er sagt das es gleichgültig sei auf welche art . Man sollte nur einen erfahrenen Operateur suchen. Er sagt ich hätte alle Behandlungsmethoden offen. Zur brachytherapie sagte er nur das es da später probleme geben könnte wenn sich ein rezidiv bildet und das sollte man beachten und es würden langszeitstudien dazu fehlen. cholin Pet hält er für nicht erforderlich weil die chance auf streuung derzeit bei 3 % liegen würde. habe angst die falsche entscheidung zu treffen. werde mich in hannover wegen der brachytherapie etc. erkundigen und will mich zeitgleich in der martini klinik Hamburg vorstellen.
    Ich wäre sehr dankbar für Ratschläge. Habe vor allem Angst vor den OP Folgen.
    Inkontinenz und vor allem Potenz.
    Dr.Burmester sagt. man kann auch nicht ausschliessen das sich der Krebs auch ohne OP sehr sehr langsam entwickelt. er hatte eher einen höheren Gleason Faktor vermutet aufgrund meines Alters.
    Zur Aufmunterung sagte er das ich jeder operateur um mich schlagen würde, jung gross und schlank, keine voroperationen, deshalb sollte ich auch nicht zu grosse angst vor den Folgen haben.
    wäre nett wenn ich paar fundierte Ratschläge bekommen könnte. Aber bitte nicht noch mehr Angst machen als schon da ist. danke

    #2
    Hallo Rembert,
    Gleason 6 ( 3+3) ist in der weiteren Prognose ein günstiger Wert. Es ist eine Grössenordung bei der man die Gewebeveränderungen überhaupt erst erkennt. Und auch der PSA Wert hat eine Grössenordung bei der eine sehr hohe Wahrscheilichkeit vorliegt, dass das Geschehen organbegrenz ist. Also weder eine Ausbreitung in das "System"( Blutbahn/Lymphe) als auch ein wachsen aus dem Organ ( prostata) erfolgt ist. (siehe auch Partintabellen).

    D.h. mit der Entfernung des Organs ist eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit einer Heilung verbunden.

    Ich selbst war 48 bei der Diagnose bei ähnlichen PSA Werten (siehe meine Porfil).Ich hab mich für die OP entschieden
    dann einige Gespräche geführt mit den Operatueren die unterschiedliche Ansätz wie Bauchschnitt (retrobubisch),Dammschnitt (perinal) und laporokopsische ( Schlüssellochtechnik) ausführen. Ich hab mich dann für die retrobubisch Variante nervschonend mit Entnahme von Lymphkoten entschieden.

    Kontinenz war sofort gegeben. Potenz hat sich entspr. der Nerveregeneration zwar langsam aber wieder gut entwickelt. Entschieden ist wie es Dein Arzt auch sagt, das können des Operatuers.


    Alles alles Gute
    Wolfgang

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      #3
      Hallo Rembert, es ist eine gute Ausgangssituation, dass der Dich betreuende Urologe Dich nicht unter Entscheidungsdruck setzt. In Anbetracht Deines jugendlichen Alters käme wohl kaum AS = active surveillance in Betracht. Hierzu ist auch ein gutes Nervenkostüm erforderlich. Wenn das Prostatavolumen sich im normalen Bereich befindet, käme sehr wohl eine Brachy-Therapie mit Seeds in Betracht. Etliche Forumsbenutzer sind damit bislang gut gefahren. Du hast wirklich keine Veranlassung hektisch zu reagieren und von Angst, nachdem die Biopsie geschafft ist, kann wohl auch keine Rede mehr sein. Du hast Glück, dass der Tumor sehr frühzeitig entdeckt wurde. Ich wünsche Dir ein glückliches Händchen bei den zu planenden Therapiewegen, und Entscheidung macht frei.

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        #4
        Hallo Rembert,
        wenn Hutschi schreibt:
        Wenn das Prostatavolumen sich im normalen Bereich befindet, käme sehr wohl eine Brachy-Therapie mit Seeds in Betracht
        ...
        dann wär da ein Wert unter 50 ccm gemeint.
        "Mein Profil und meine Geschichte" www.myProstate.eu

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          #5
          danke euch schon mal für die antworten. Prostatavolumen ist 31 . es ist einfach sehr sehr schwer sich für eine sache zu entscheiden. bei der brachytherapie spricht eigentlich alles dafür , gerade wenn ich an die möglichen Folgen denke hinsichtlich inkontinenz und potenz, aber immer kommt der Hinweis: nicht bei jüngeren Patienten.. liegt das nur an den fehlenden Langzeitstudien ??
          soviel ich gelesen habe bilden sich rezidive eh meist ausserhalb der prostata. furchtbarer tag heute.
          man könnte ja auch hier vorher die lymphknoten untersuchen lassen. weiss jemand ob die martini klinik für brachytherapie auch geeignet ist?? ansonsten weiss man ja ohnehin wozu sie einem raten werden.

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            #6
            Hallo rembert,
            schau Dir mein Profil an. Ich bin in der UKE HH operiert worden. Eine gute Adresse. War mit der OP sehr zufrieden. Leider hat sich ein Rezidiv
            gebildet (ist vor handen). Mein Operateur mit dem ich noch in Verbindung bin sagt mir, bei meinen Werten ist das ein kleiner Prozentsatz, ich
            bin halt dabei. Ich mache dem UKE keine Vorwürfe, bereite mich zur Zeit auf eine Bestrahlung vor.

            Ich wünsche Dir die Richtige Entscheidung.

            Manfred
            https://de.myprostate.eu/?req=user&id=107

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              #7
              Hi Rembert

              Der Umstand, dass Du Dich mit allen Möglichkeiten der Therapie auseinandersetzt, ist natürlich richtig. Trotzdem bleibt aus meiner Sicht allein schon aus Gründen des Alters nur die Option der OP übrig.
              Selbstverständlich ist die Brachytherapie als eine kurative Therapie anzusehen, nur setzt dies voraus, dass Du auch einen entsprechend geeigneten Tumor dafür hast, um es einmal ganz salopp auszudrücken.
              Oftmals gibt das Ergebnis der Biopsie eben nicht den Ist-Zustand der Erkrankung wieder, sie ist lediglich ein Ausschnitt, nicht aber ein Ergebnis, auch nicht was die Bewertung des Gleason-Scores angeht. Aus dem Gleason-Score meiner Biopsie 2+3 wurde postoperativ ein 4+4.
              Das muss bei Dir natürlich nicht so sein, zumal die Anzahl der verwendeten Stanzen bei Dir ein deutlich repräsentativeres Bild geben dürfte als es bei mir der Fall gewesen ist.
              Die Problematik im Fall eines Rezidiv bei einer durchschnittlich verbleibenden Lebenserwartung von 30 Jahren ist nicht von der Hand zu weisen.
              Tritt nach einer Brachytherapie ein Rezidiv auf ist zwar eine OP durch einen sehr guten Operateur möglich, diese ist aber mit einem erhöhten Risiko für eine bleibende Inkontinenz verbunden. Kurz gesagt, eine Brachy wäre in Deinem Fall geeignet ........wenn Du 65 Jahre alt wärst.

              In der Martini-Klinik dürftest Du gut aufgehoben sein, Du solltest Dir dort einen Termin reservieren, weitere Diagnostiken halte ich persönlich nicht für erforderlich.

              Alles Gute aus dem sonnigen Las Vegas

              Spertel

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                #8
                lieber spertel, danke dir für deine antwort . habe von dir hier schon sehr viel lernen können. wäre auch lieber in Vegas...rufe morgen gleich in hamburg an.
                habe einfach unheimlich panik vor der drohenden impotenz sonst würde ich überhaupt nichts anderes in erwägung ziehen, als eine totale op.

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                  #9
                  Hallo Rembert,
                  Spertel's Beitrag deckt sich auch mit meiner Meinung.
                  Ich war vor fast drei Jahren in der selben Situation mit dem Unterschied das mein PSA wesendlich höher war
                  Nach dem Abwegen sämtlicher Möglichkeiten habe ich mich damals 46Jahre alt für die OP endschieden.

                  Vor 3 Jahren gab es das Prostatazentrum Hannover Im Vinzenz KKH noch nicht. Ich hatte die Option Friderikenstift (Dr.Conrad) oder Laproskopie im MHH.
                  Aufgrund der Befürchtung eines Urologen in Celle, das der PK in meinem Alter oft agressiver ist habe ich mich für eine Op mit sentinell Lymphadenektonomie in Kiel entschieden.
                  Falls Bedarf zu einem persönlichen Gespräch besteht sende ich dir meine Tel. Nr. in einer privaten mail.

                  Alles Gute Joachim
                  Weitere Info und Aktualisierungen auf meiner Homepage
                  http://prostata.lima-city.de/
                  oder auf:
                  http://www.myprostate.eu/?req=user&id=53

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                    #10
                    Noch ein Nachtrag zum Thema Potenz...

                    Es wird natürlich nichts mehr so sein wie früher, alles andere wäre wohl übertrieben. Nur hat es uns in einem Alter erwischt, wo sich die Nerven nach einer OP offensichtlich besser regenerieren können als bei älteren Betroffenen. Ich hatte das "große Glück" zum Zeitpunkt der Diagnose eine frauenfreie Zeit gehabt zu haben; habe mir ausser um meine Genesung (und meinen Kindern bis zur Volljährigkeit einen gesunden Papa zu erhalten) keinerlei Gedanken gemacht. Im Nachhinein muss ich allerdings zugeben, dass mich eine derartige Diagnose zu einem anderen Zeitpunkt auch umgehauen hätte.
                    So war alles als Glück im Unglück.....ich stand nicht unter selbst auferlegtem Druck funktionieren zu müssen.

                    Nun hab´mal keine Panik, mein Zustand zur Zeit ist ausgesprochen gut. Meine Orgasmusfähigkeit ist nahezu uneingeschränkt erhalten geblieben, die Erektionsfähigkeit ist auch, wenn auch nur sehr zögerlich zurückgekehrt, so dass heute einer normalen Beziehung nichts im Wege stehen würde. Da ich aber zu oft auf Achse bin und auch nicht die Absicht habe dies zu ändern gibt´s nun andere Hindernisse, sei´s drum.
                    Allerdings ist die Spontanität auf der Strecke geblieben.....vielleicht würden hier die besagten Tabletten weiterhelfen. Diese möchte ich aber nicht nehmen.

                    Lass´die Angelegenheit in der Martini-Klinik aus der Welt schaffen, und Du wirst sehen, in einem halben Jahr sieht die Welt schon ganz anders aus.

                    Bei Fragen, ruhig mailen, Zeit habe ich hier genug........

                    Reinhard

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                      #11
                      Hallo Rembert,
                      es ist doch erstaunlich, dass Dir Spertel so gute Aussichten zur Brach-Seedimplantation macht, aber dann auch wieder den heute nicht mehr zutreffenden Bezug auf das Alter erwähnt.
                      Da die Seedimplantation in Deutschland gegenüber den USA noch nicht die Patientenzahlen vorweisen kann, denn auch das Durchschnittsalter der in Deutschland mit Seeds behandelten Patienten liegt bei uns bei ca. 68 Jahren, zeigt meine Erfahrung , dass auch in diesem Alter keine negativen Auswirkungen auf die Potenz ohne jegliche Hilfsmittel zu verzeichnen sind.
                      Dies sollte Dir die Angst nehmen und den Weg zur Seedimplantation bahnen. Bei dieser Therapie, wo nach meiner Erfahrung wohl viel geringere Rezidivraten zu verzeichen sind, hättest Du im ungünstigsten Fall immer noch die Möglichkeit einer späteren Total-OP.
                      Ich wünsche Dir ein gutes Händchen.
                      Hajoke
                      "Mein Profil und meine Geschichte" www.myProstate.eu

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                        #12
                        hallo hajoke, die angst auf impotenz nach radikal op lässt mich über eine Brachytherapie nachdenken, aber bin ganz froh, dass in hamburg alles unter einem dach ist und ich hoffe mal da zeitnah einen termin zu bekommen. vielen dank für die vielen antworten erstmal.

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                          #13
                          Werter Hajoke

                          Du bist 76 Jahre alt und hast mit Deiner Therapie sicher alles richtig gemacht; Rembert ist 42. Würde sich bei Dir ein Rezidiv einstellen dürfte es Dir ohne jegliche Therapie gelingen, den Kamerad Prostatakrebs bis zum Ende Deiner Tage-und zwar ohne körperlichen Einschränkungen- im Zaum zu halten. Dafür gebührt Dir Respekt !
                          Meine Bedenken bezogen sich nicht auf die Entwicklung der Potenz, die kann ich bei der Brachytherapie überhaupt nicht beurteilen, nach meiner Einschätzung müßten hier sogar bessere Ergebnisse zu verzeichnen sein.

                          Hier geht es ausschließlich um die Gefahr, dass man einen Tumor, den man in seiner Ausdehnung und Agressivität unterschätzt, einer falschen Behandlung zuführt. Die Folgen dieser Fehleinschätzung sind umso größer, je jünger der Betroffene ist.
                          Dies bedeutet nicht automatisch, dass die RPE in jedem Fall zum Erfolg führt.

                          Rembert entscheidet immer noch selbst, ich überrede ihn nicht und bin weder enttäuscht noch frustriert, wenn er sich in eine andere Richtung entscheidet.

                          Gruss

                          Spertel

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                            #14
                            Werter Spertel,
                            schön, dass wir uns in einigen Punkten verstehen. Den Potenz- und Inkontinenzvorteil der Seedimplantation gegenüber der RPE kann ich an meiner Person nur bestätigen (6 Jahre). Leider wird es in Deutschland keine langzeitlichen randomierten Studien geben, wo alle derzeitigen Prostata-Therapien nach einheitlichen Qualitätskriterien verglichen werden. Dies war auch das Ergebnis der aufwändigen HTA-und IQWiG-Studien.
                            Das von Dir angesprochene Problem der nicht richtigen Beurteilung des Turmorstadiums und der Agressivität gilt unabhängig von der Therapieform. Wenn es-wie in den USA und anderen Ländern- gelingen würde ein PSA-Screening einzuführen, dann könnten meiner Ansicht nach viel mehr Tumore im Frühstadium entdeckt und einer sicheren Heilung zugeführt werden.
                            Wegen der bekannten Fehleinschätzungen sollte man bei der Therapiewahl und dies gilt bei Kapseldurchbrüchen für beide hier diskutierten Verfahren auf Nummer sicher gehen.
                            Beste Grüße
                            Hajoke
                            "Mein Profil und meine Geschichte" www.myProstate.eu

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                              #15
                              Absolute Zustimmung, Hajoke !!

                              Gruss zurück !

                              Spertel

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