Kontinenzprobleme bei Blechbläsern nach Op bzw. Brachytherapie?

[FelixV]

Wenn man liest, dass häufig ein unfreiwilliger Urinabgang bei intensiver sportlicher Betätigung nach Behandlung des Prostatakarzinoms bleibt, frage ich mich ob ich bei meinem Hobby Posaunespielen ebenfalls mit Problemen rechnen muss??

[Hajoke]

Kurze Antwort

Hallo FelixV,
nach der Brachy-Seedimplantation dürftest Du nach meinen Erfahrungen keine Probleme haben, da ja zur Sicherheit gegen den unfreiwilligen Harnabgang noch 2 Ventile (Schließorgane ) vorhanden sind. Bei der Total-OP aber nur noch 1 Ventil.
Vor welcher Entscheidung stehst Du denn?
Gruß
Hajoke

[FelixV]

Hallo Hajoke,

geplant ist (in Kürze) eine suprapubische RPE, von Seeds hält der Chef der Klinik (die zwar beides anbietet) nichts wegen der Schädigung der Umgebung. Ich habe bereits eine suprapubische Adenomektomie (gutartiges Prostataadenom) hinter mir. Deine Geschichte auf myProstate.eu hatte ich schon gelesen, die motiviert einen ja auch nicht unbedingt zur Brachytherapie....
Gruß
FelixV

[SAGI00]

Hallo FelixV,
kann natürlich sein, dass bei intensivem Luftstoss (wenn das beim Posaunespielen so ist) ein ''Tröpferl'' ab geht.
Je sauberer die OP gemacht wird, umso sicherer bist Du danach. Ausserdem wirst du schnell merken bei welchem Ton
die Lage kritisch wird. Dies kannst Du dann auch trainieren. Jedoch denke ich, dass nach OP und ''Dichtprüfung'' noch weitere
3 Monate ohne Posaunespielen ins Land gehen werden.
Gruss
Sigi

[Hajoke]

Hallo FelixV,
zur Bewertung meiner Seedimplantation dürfte Dir trotz des Umweges über die TURP nicht entgangen sein, dass ich nach den niedrigen PSA-Werten zu urteilen als völlig vom PCa geheilt zu bezeichnen bin. Obwohl ich nur zu den 1% der Seedpatienten gehöre, bei denen es zu einem länger andauernden Harnverhalt kommen kann, wird sich auch dieses Verfahren in Deutschland als mit der Total-OP jetzt schon gleichwertiges Verfahren immer weiter durchsetzen, wobei die wesentlich geringeren Nebenwirkungen sowie die ambulante Durchführung und Wegfall von Nachsorgungen (AHB/Reha) eine große Rolle spielen.
Gruß
Hajoke

[Hans-J.]

Hallo Felix,

bei den Blechbläser wird sowohl der Kopf, die Lungen/Zwergfell als auch durch die ansatzmäßige Pressung des Luftstromes und deren kontrollierten Ausströmung durch das Mundstück ein gewisser Druck auf das Zwergfell ausgeübt.

Das bleibt auch bei der Blase nicht ohne Folgen.
Je mehr der Schließmuskel wieder trainiert wird und dicht ist, kannst du davon ausgehen, dass es auch mit dem Blasen wieder funktioniert ohne Abgang.

Zungenstöße oder Stakkato solltest du während der Heilungsphase vermeiden.
Alles andere gibt sich wieder, aber etwas Geduld solltest du haben.

Hans-J.

[silver dollar]

Moin Felix,
kontaktiere mal den Betroffenen Tubaspiele hier im Forum

[FelixV]

Hallo Guenther,

also Du spielst Tuba? Und wie sind nun Deine Erfahrungen?

Gruß Felix

[Pinguin]

Hallo Felix, den Tubaspieler findest Du hier, und wenn Du auf den Namen klickst, kommst Du ins Profil von Tubaspieler und kannst ihm eine persönliche Nachricht zusenden.

[corvus]

Also ich möchte den Deubel nicht an die Wand malen, aber wenn ich bei mir merke das schon das schnäuzen der Nase gewaltig in die Hose gehen kann, mag ich mich nicht als Blechbläser vorstellen ... aber dies lässt bei mir langsam nach und kann auch nicht verallgemeinert werden und ich hoffe für Dich das Beste.

[tubaspieler]

Hallo Felix,
da ich nicht an der Prostata operiert wurde, sondern nur an den Hoden (Ausgeschält) und ich dadurch keine Inkontinenz hatte, habe ich auch keine Problem mit dem Tubaspielen. Mir hatte man letztes Jahr im Juli in der Mainzer Uni-Klinik gesagt, dass man mir bei diesen Werten diese Operation ersparen wolle.
Man hatte mir sowieso keine große Hoffnung gegeben. Ich sehe das aber mittlerweile anders, da meine PSA von 6600 bzw. 6481 auf mittlerweile 0,74 gefallen ist.
Du hast vielleicht Glück, wenn Du Posaune spielst, da ist der zu erzeugende Luftdruck nicht so hoch, wie bei einer Trompete.
Viele Grüße
Georg

[artisun51]

Hallo Corvus,

mach Dich nicht verrückt. Mein Uro meinte zwar, es wäre die harte Tour wie ich es gemacht habe (ab 1.11. einfach die Vorlagen weggelassen, jetzt muss ich aufpassen -das mache ich auch-, ist aber finde ich auch bequemer), aber mit der Zeit habe ich mich auf diese Art daran gewöhnt, beim schnäuzen der Nase mittlerweile recht unbewußt den äußeren Schließmuskel ein wenig anzuspannen (ein Hauch genügt wirklich), eine zeitlang üben und dann geht nichts mehr in die Hose. Klappt natürlich nicht auf Anhieb, aber auch ich habe es erlernt.
Genau so wichtig ist für mich, beim essen ein wenig aufzupassen. Ein zu voller Magen bzw. Darm, evtl. auch noch Blähungen - das tut mir einfach nicht gut. Da muss ich höllisch aufpassen, dass nichts in die Hose geht. Ich war gestern auf einer Sitzung, habe mächtig Wasser reingeschüttet - nichts ist passiert. Habe mich nur diebisch gefreut als ich auf die Toilette ging: Wasser marsch wie bei einem jungen! Aber ich passe dann auch beim essen ein wenig auf. Ist gut für die Linie und für die Trockenheit.

Ich wünsche Dir Geduld, Zuversicht und Trockenheit