Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

So schnell kann es gehen.

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    So schnell kann es gehen.

    Innerhalb von 4 Wochen ist die Welt total auf den Kopf gestellt.

    Wie ich schon unter „Ich lese hier immer von PSA Werten zwischen 1und 12? „

    berichtete bin ich nichts ahnend aus heiterem Himmel mit einem verdammt hohen PSA Wert konfrontiert worden.

    Der Urologe bei dem ich zu der Zeit war meinte es sei wahrscheinlich das schon eine Streuung vorläge.

    Ich habe in der Urologie eines mir empfohlenen Hospitals die Biopsie machen lassen.
    14 Stanzungen zahlreiche Treffer Griesenscore 5+4 (wie ich jetzt weiß ein äußerst agressiver Krebs).

    Die anschließende Knochen Cyntographie und das CT (Beckenabdomen) ergaben sensationeller weise keine Auffälligkeiten.

    Ich nehme seit 14 Tagen Casodex und werde am 18.03. operiert.

    Die Prostata ,die Lymphen und alles was da mit den Samenblässchen etc. zusammenhängt werden entfernt.

    Der Operateur hat um die 500 Prostataoperationen durchgeführt und hat mit mir Klartext gesprochen.

    Die Operation ist wohl das Schwierigste im Bereich Urologie. Operationsdauer 2Std früher 6Stunden. Ein wahrhaft blutiges Spektakel.

    Die Fakten die er mir realistisch an die Hand gegeben hat sind 100& Impotenz, na Ja 97 % Inkontinenz 7% davon können nie mehr das Wasser halten die restlichen 90% kommen mit zwischen 1+3 Vorlagen aus.

    Meine Frage an die, die es hinter sich haben.

    Wie lange dauert es bis ich die Folgen der Operation nicht mehr spüre?

    Sind Impotenz und Inkontinenz die einzigen Handycaps ?

    Wird meine Leistungsfähigkeit darüber hinaus eingeschränkt sein, darf ich mich noch anstrengen (ich habe eine Menge Arbeit rund ums Haus und meine Frau ist selbst froh das sie lebt.)

    Gruß Quadro

    #2
    Hallo Quadro,

    das ist ein Horrorszenario, das Du da entwirfst. Ich bin vor 10 Jahren mit einem fortgeschrittenen Prostatakrebs (T3b, N1 und RX) operiert worden und vollständig kontinent.

    Die Inkontinenz liegt zwischen 2 und 7% Risiko, wobei das nicht genau definiert ist, da viele Operierte noch lange eine Sicherheitsvorlage benutzen, obwohl sie gar keine mehr bräuchten.

    Die Impotenz ist auch differenziert zu sehen. Auf jeden Fall bist Du nach einer Prostata-OP zeugungsunfähig. Das zweite Problem ist die Gliedversteifung. Sofern eine Nervschonende OP nicht glückt, werden die Erektionsnerven geschädigt, so dass nur mit Hilfsmitteln, es gibt insgesamt 5 Möglichkeiten, eine Erektion wieder hergestellt werden kann.

    Was bleibt ist Orgasmusfähigkeit, also das "nervliche" Glücksgefühl. Diese Nerven werden nämlich bei der OP nicht tangiert. Da gilt dann das hessische Sprichwort "Heb ich noch Mund und Hend, bin ich net impotent"!

    Wenn Du Dich mit einem klassischen Bauchschnitt operieren läßt, ist die körperliche Leistungsfähigkeit ca. 1/2 Jahr eingeschränkt. Du darfst keine schweren Lasten heben etc..

    Wie Du Dich verhalten sollst, erfährst Du am besten in einer AHB, einer Anschlussheilbehandlung, in der auch ein Kontinenztraining (Beckenbodentraining) absolviert wird.

    Mit der modernen da-Vinci-Methode, bei der nur 5 Löchlein im Bauch geöffnet werden, wirst Du schneller leistungsfähiger nach der OP sein.

    Gruß

    Hansjörg Burger
    Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

    Kommentar


      #3
      Hallo Quadro !

      Willst Du Dich ernsthaft bei der Diagnose operieren lassen ? Die noch vorhandene Chance auf Heilung kannst Du mit gleicher Wirkung durch eine IMRT- oder HDR-Brachy-Bestrahlung erreichen. Nur mit dem großen Unterschied, daß in der Regel nur sehr wenig Nebenwirkungen auftreten.
      Eine adjuvante Bestrahlung würde bei Dir auf jeden Fall nach der OP angeordnet. Noch vor wenigen Jahren hätte Dich jeder Urologe in Deiner Situation ausschließlich zur Bestrahlung geschickt. Du mußt leider einkalkulieren, daß jede kurative Therapie letztenlich doch nur der Tumorreduzierung gedient hat ! Und dafür würde ich nicht die von Deinem Urologen angekündigten Nebenwirkungen in Kauf nehmen. Viele Radiologen sind sogar der Meinung, daß eine Komb.-Bestrahlung im Hochrisiko-Bereich höhere Erfolgsaussichten hat, wie OP mit RT.

      Gruß
      Bernhard A.

      Kommentar


        #4
        Nachsatz:

        Bei dem hohen Gleason-Score von 9 ist die OP, auch wenn der PK schon fortgeschritten sein sollte, aus meiner Sicht die richtige Entscheidung!

        Gruß

        Hansjörg Burger

        Kommentar


          #5
          Hallo Quadro, das war Dein letzter Beitrag im vor Dir eingeleiteten Thread. Auf Deine primäre Frage, wie sich das alles nach der nun am 19.3.2010 vorgesehenen Prostatektomie incl. Lymphknoten etc. darstellt, gibt es keine allgemein gültigen Antworten. Es gibt aber Erfahrungswerte. Die möglichen Nebenwirkungen Impotenz + Inkontinenz hast Du so einfließen lassen, als wenn Du Dich damit schon fast abgefunden hast. Wenn alles reibungslos abläuft und keine tumorösen Schnittränder verbleiben, solltest Du von nun an eine ganze Weile nach dem Abklingen der Operationswunden Ruhe haben und solltest auch sehr bald wieder beruflich belastbar sein. Ich wünsche Dir, dass alles so klappt, wie das nicht immer aber immer häufiger auch der Fall ist.

          Kommentar


            #6
            Hallo Quadro !

            ich sehe das wie Bernhard A. Mit 95% Wahrscheinlichkeit wird der REP eine RT folgen. Dann hättest Du die Nebenwirkungen beider Therapien kombiniert. Im High-Risk Bereich ist, meiner Meinung nach RT + HDR-Brachy erfolgversprechender ohne die LQ zu sehr einzuschränken.

            Das weitere Vorgehen sollte aber an ein paar mehr Indizien festgemacht werden. Wir waren doch alle beim Strum im Vortrag: Staging & Therapie, also erstmal Diagnose, da vermisse ich z.B. die Blutmarker AP, Ostase, NSE, CGA, CEA. Weiterhin DNA-Zytometrie und Bonkhoff Marker. Dann sieht man klarer.

            Andi

            Kommentar


              #7
              Hallo Quadro,

              schaue in meinem Profil von meinen Mann, alle Ärzte haben damals abgeraten von einer Operation bei dem hohen Gleason-Score von 9
              Es gibt noch andere Möglichkeiten.

              Viele Grüße
              Monalisa

              Kommentar


                #8
                Hallo Monalisa !

                Ich hatte die gleiche Therapie. Mich würde interessieren: Wo hat Dein Mann sich behandeln lassen?

                Gruß
                Bernhard A.

                Kommentar


                  #9
                  @BurgerH
                  Bei dem hohen Gleason-Score von 9 ist die OP, auch wenn der PK schon fortgeschritten sein sollte, aus meiner Sicht die richtige Entscheidung!
                  An das habe ich mich erinnert:


                  Auch die Beiträge davor und dahinter lesen.

                  WernerS

                  Kommentar


                    #10
                    Eine primäre Strahlentherapie, begleitet von einer antihormoneller Therapie ist eine gute Option bei diesem aggressiven Tumor. Eine Operation bräuchten Sie dann nicht.
                    Der Strahlentherapeut.

                    Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

                    Kommentar


                      #11
                      Vielen Dank für eure Beiträge.

                      Ohne den Informationsfluß über das Internet hätte ich mich nur in Gottes Hand begeben können (bezw. in die Hand des Weißkittels)
                      Ich wäre gezwungen gewesen das zu tun was mir mein Urologe sagt, denn der hat ja das Wissen.

                      Festgestellt habe ich aber nun auch,das sicher wirtschaftliche Interessen eine Rolle mitspielen.
                      Das fing bei der Biopsie schon an , ich wollte stationär mein Urologe der auch operiert wollte das ambulant machen und verweigerte die Einweisung.
                      Ich habe mir die stationäre Biobsie über den Hausartzt erzwingen müssen.

                      Bei der Wiedervorstellung mit Befunden zu Besprechung des Procedere wurde nur von Operation gesprochen ,das Alternativmethoden möglich wären darüber wird vorsorglich nicht gesprochen.

                      Also für mich hieß daß ich habe keine Wahl , entweder ich willige ein oder auch nicht und sterbe.

                      Das mit den Alternativmethoden habe ich erst hier im Forum gelesen.

                      Bin dann heute mal schnell zur Krankenkasse AOK um mich über IMRT- oder HDR-Brachy zu informieren . Da wird eine halbe Stunde mit verschiedenen Sesselfurzern rum telefoniert mit dem Ergebnis Brachy wird nicht erstattet und haltet euch fest IMRT kann man nicht finden ist nicht bekannt.

                      Ich bin nach Hause sofort an den PC um den Leuten von der Krankenkasse mal ein paar Links zu schicken zwecks Weiterbildung, dabei stoße ich doch ganz zufällig auf den Link eines neuen Strahlenzentrums das ebenso zufällig nur 60Km von meinem Wohnort entfernt ist und bekomme tatsächlich kurzfristig nämlich am 10.03. einen Termin (OP Termin 18.03.) zwecks zweite Meinung.

                      Hatte direkt eine zuständige Ärtztin am Hörer die mir versicherte, das der Greasen score nicht ausschlaggebend ist für diese Behandlung.

                      Übrigens IMRT wird auch nicht erstattet darum wird über einen anderen Begriff abgerechnet . Deshalb konnte man das sicher bei der AOK nicht finden.

                      Kommentar


                        #12
                        Hallo Quadro !

                        Du hast nach meiner Meinung zur zeit im Bestrahlungs-Bereich zwei Wege:

                        1) Hormonblockade(ca. 74 GY) + IMRT
                        oder
                        2) Hormonblockade + Äußerer Bestrahlung(50.4 GY) + HDR-Rachy (3x7,5 GY)

                        Alle vorgenannten Leistungen sind ganz sicher gesetzliche Kasserleistunen. Das Regeln die Krankenhäuser schon für Dich. Nur wenn Du in einer Privatklinik (wie ich) HDR-Brachy anwenden läßt, wird diese von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt. Laß dich nicht ins "Boxhorn jagen".

                        Gruß
                        Bernhard A.

                        Kommentar


                          #13
                          Hallo, noch ne Frage.

                          Da-Vinci Methode ist ja wohl eine Computergesteuerte OP durch 5 Löcher in der Bauchdecke.

                          Mein Nachbar ist kürzlich operiert worden durch drei Löcher,was ist das denn für eine Methode? und welche ist eventuell zu bevorzugen?

                          Sollte ich mich doch operieren lassen würde ich gern auf den Bauchschnitt verzichten.

                          Kommentar

                          Lädt...
                          X