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Professor Hackethal

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    Professor Hackethal

    Hallo zusammen,

    Ich bin ein 23jähriger Medizinstudent aus Würzburg und schreibe gerade meine Doktorarbeit über Julius Hackethal. Darin befasse ich mich vor allem mit den Gründen für das Abweichen Hackethals von "schulmedizinischen Behandlungsparadigmen" , sein EUBIOS- Krebsbehandlungskonzept mit Schwerpunkt Prostatakarzinom, seinen generellen Konzepten von Krankheit und Krebs sowie mit den Gründen für seine Popularität.
    Ein weiterer Hauptpunkt meiner Arbeit sollen "Zeitzeugenberichte" ehemaliger Patienten werden. Dabei soll es weniger um eine detaillierte Krankengeschichte als vielmehr um generelle Erfahrungen mit der "Schulmedizin" auf der einen und mit der "Praxis Hackethals" auf der anderen Seite gehen.

    Über ein anderes Diskussionsforum hatte ich bereits längeren E-Mail-Kontakt mit einer ehemaligen Patientin, die mir für meine Arbeit sehr geholfen hat und ich wäre sehr froh wenn es vielleicht auch in diesem Forum Menschen gibt, die Hackethal persönlich kennengelernt haben und bereit wären mir ein bisschen über ihre Erfahrungen zu berichten.
    Dazu habe ich einen kleinen Fragenkatalog erstellt und jeder wäre so frei selbst zu entscheiden wieviel und worauf man auf die einzelnen Fragen antworten möchte. Anonymität ist natürlich gewährleistet!

    Wenn Sie also bereit wären, mir für meine Arbeit zu helfen, wäre es am besten, Sie kontaktieren mich über eine persönliche Nachricht.

    Ich würde mich wirklich sehr über den ein oder anderen Erfahrungsbericht freuen,

    Liebe Grüße aus Würzburg,

    MartinS

    PS: Meine jetzigen Quellen sind die Bücher Hackethals, Zeitungsberichte (Stern, Spiegel, Bild), einige EULALIA- Klinikzeitschriften und Sekundärliteratur. Es würde mich aber natürlich ebenfalls freuen, wenn Sie mir mit weiterem "Insider- Material" helfen könnten.

    #2
    Zitat MartinS:

    wenn es vielleicht auch in diesem Forum Menschen gibt, die Hackethal persönlich kennengelernt haben und bereit wären mir ein bisschen über ihre Erfahrungen zu berichten.
    Dazu habe ich einen kleinen Fragenkatalog erstellt und jeder wäre so frei selbst zu entscheiden wieviel und worauf man auf die einzelnen Fragen antworten möchte. Anonymität ist natürlich gewährleistet!


    Hallo MartinS,

    habe Prof. Hackethal persönlich kennengelert und helfe Dir gerne bei Deiner Doktorarbeit. Meine E-mailadresse poste ich als private Nachricht.

    Liebe Grüße zurück

    GeorgS
    Bei www.myProstate.eu ist meine Geschichte hier einsehbar.

    Kommentar


      #3
      Zitat von MartinS Beitrag anzeigen
      .....
      PS: Meine jetzigen Quellen sind die Bücher Hackethals, Zeitungsberichte (Stern, Spiegel, Bild), einige EULALIA- Klinikzeitschriften und Sekundärliteratur. Es würde mich aber natürlich ebenfalls freuen, wenn Sie mir mit weiterem "Insider- Material" helfen könnten.
      Hallo MartinS, zu den von Dir genannten Quellen möchte ich eine weitere hinzufügen:

      Zitat von DIE ZEIT 11/1986:

      Künstliche Hormone können jeden Krebs heilen, sagt Deutschlands umstrittener Krebsarzt. Unser Autor, Gynäkologe in Hamburg, widerlegt ihn.

      WO HACKETHAL SICH IRRT

      Falsche Hoffnung statt fundierter Therapie
      (Bräutigam, Hans Harald)

      Nicht gerade selten lesen oder sehen wir sensationelle Berichte über Krebsheilungen. Dies ist verständlich, denn es gibt allzu viele Betroffene. Den Medien, die hiervon berichten, kann man dies nicht vorwerfen, denn das Thema der Krebserkrankung und Krebsheilung verliert nie an Interesse. Gewiß sollte manchmal die Aufmachung nicht so sensationell sein, und natürlich wünschten wir Ärzte, daß der Berichterstattung solide Fakten und seriöse Daten zugrunde lägen. Oft ist aber der Verkünder einer aufsehenerregenden Methode angeblicher Krebsheilung ein Arzt und kein Guru oder "Heiler".

      Mitteilungen über dramatische Krebsheilungen werden bevorzugt abgedruckt, weil sie lieber gelesen werden, als die trockenen und meist auch unverständlichen Berichte über Erfolge naturwissenschaftlich begründeter Heilmethoden beim Krebs. Der Beweis, daß Operationen, die zur Geschwulstverkleinerung oder gar Ausrottung führen, erfolgreich sind, manchmal in Verbindung mit Röntgenbestrahlung oder einer medikamentösen Behandlung mit Zellgiften, der Chemotherapie, ist längst schon erbracht. Manche Krebsformen werden vollständig ausgeheilt; der Blutkrebs gehört hierzu. Bei anderen Krebserkrankungen sind die Behandlungserfolge dürftig. Im wesentlichen liegt das auch daran, daß diese Krebsarten zu spät entdeckt werden.

      Ärztliche Vorsorgeuntersuchungen, die zur rechtzeitigen Entdeckung beispielsweise von bösartigen Veränderungen an der Gebärmutter führen, haben diese Krankheit heilbar werden lassen.

      Nun wettert leider der Chirurgieprofessor Julius Hackethal gegen Vorsorgeuntersuchungen schon lange. Mit seinem Rat, Ärzte wie die Pest zu meiden, hat er wohl auch dazu beigetragen, daß heute weniger Frauen das Vorsorgeuntersuchungsangebot annehmen. So wissen Gynäkologen, daß jetzt immer häufiger erst fortgeschrittene Krebserkrankungen des Gebärmutterhalses in Behandlung kommen. So ist es eigentlich schon auffallend, daß jetzt gerade Hackethal sich der Krebstherapie widmen will. Er hat kürzlich lauthals berichtet, daß er den Schlüssel zur Krebsheilung gefunden habe, und ein von ihm als neuartig bezeichnetes Behandlungssystem bei allen Krebskrankheiten der Öffentlichkeit vorgestellt.

      Um es gleich vorweg zu sagen: Keiner wird bezweifeln, daß Hackethal es mit den Krebskranken gut meint. Und jeder wird gewiß begrüßen, daß er hoffnungslos Schwerkranken wieder Lebenshoffnung machen will. Aber: Sollten nicht gerade Erwartungen und Hoffnungen, die Ärzte wecken, auch durch korrekt erhobene Befunde und Daten begründet sein? Ärzte sind gewiß nicht reine Naturwissenschaftler wie Chemiker oder Physiker. Erst Zuwendung zum Kranken macht aus dem Mediziner den Arzt, aber dabei darf der Arzt naturwissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse nicht vernachlässigen.

      Wie sieht es nun mit den objektivierbaren, weil nachweisbaren naturwissenschaftlichen Grundlagen der Hackethalschen Krebstherapie aus? Er nimmt für sich in Anspruch, mit einer Hormonblockade eine erfolgreiche Behandlung aller Krebsformen gefunden zu haben. Daß diese Hormonblockade nicht von Hackethal erfunden, sondern bereits im Jahre 1973 von den amerikanischen Nobelpreisträgern Andrew Schally und Roger Guillemin erstmals beschrieben wurde, sei nur am Rande erwähnt. Diesen beiden Wissenschaftlern ist es unabhängig voneinander gelungen, aus der Hirnanhangsdrüse Hormone zu isolieren, die die körpereigene Produktion von Sexualhormonen bewirken. Das von Schally und Guillemin gefundene Neurohormon, als LH/RH−Faktor bezeichnet, reguliert die Fruchtbarkeit. Es ist gelungen, diese Hormone im Labor synthetisch herzustellen. Sie sind hundertfach wirksamer als die natürlich vorkommenden, haben aber nur eine kurze Wirkdauer und müssen daher täglich genommen werden.

      Bei einer entsprechend hohen Dosierung dieser Substanzen kann es zu einem vollständigen Erliegen der körpereigenen Produktion an Geschlechtshormonen kommen. Mit dem Einsatz dieser Hormonpräparate kann die chirurgische Entfernung der Eierstöcke der Frau oder der Hoden des Mannes ersetzt werden. Sie werden daher auch als Mittel zur medikamentösen Kastration verwendet. Es ist lange bekannt, daß die Ausschaltung der Hormonproduktion im Eierstock oder Hoden bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen der Prostata, der Gebärmutterschleimhaut oder der Brust zumindest vorübergehend erfolgreich sein kann.

      Soweit hätte Hackethal also recht, wenn er den Einsatz dieser Hormonblockade nur bei diesen Krebsformen vorschlüge. Aber dieser Vorschlag ist keineswegs neu. Schon lange vor ihm haben deutsche, amerikanische und englische Krebsforscher die Hormonblockade in ihre Strategie bei der Behandlung des Brustdrüsenkrebses oder des Prostatakrebses eingebaut.

      Sind also Buserelin oder Nafarelin − dies sind die chemischen Bezeichnungen für die Neurohormone − die neuen Wunderdrogen? In der Bundesrepublik wird dieses Präparat unter dem Namen Suprefact von den Behringwerken produziert und ist bereits in die Behandlung des Prostatakrebses eingeführt. Studien über die Anwendung von Suprefact bei Brustkrebsen laufen noch. Eine Wunderdroge wäre Suprefact, wenn es bei allen Krebsformen einsetzbar wäre, was jedoch nicht der Fall ist. Eine Blockade der Produktion körpereigener Sexualhormone funktioniert bei der Behandlung von Brustkrebs oder Prostatakrebs nur dann, wenn die Krebszellen in diesen Organen auch auf die Wachstumsimpulse von Hormonen anspre− chen.

      Der Brustkrebs gehört zu den Geschwülsten, die manchmal hormonabhängig sind. Denn nur im Gewebe einiger Brustkrebse können Strukturen nachgewiesen werden, die als Empfänger oder Rezeptor von Hormonen stimuliert werden. Es sind vier verschiedene Klassen von sogenannten Steroidhormonen, die hierzu in der Lage sind: Eierstockhormone, Hormone der Nebennierenrinde und Testosterone, die im Hoden gebildet werden. Wenn nur diese Hormone von den Drüsen in die Blutbahn abgegeben werden, so werden sie von bestimmten Eiweißkörpern im Blut aufgenommen und mit diesen sogenannten Transportproteinen auch zu den Krebszellen geführt. Dort entfalten sie dann ihre oft verheerende Wirkung auf das Krebswachstum, indem sie die Krebszellen zum Wachstum anregen.

      Daß viele Brustkrebse tatsächlich hormonabhängig sind, läßt sich an einigen Beobachtungen nachweisen. In der Bundesrepublik Deutschland erkranken jährlich 12 000 bis 15 000 Frauen neu an Krebs. Sechs Prozent aller Frauen bekommen im Laufe ihres Lebens Brustkrebs. Nach dem 40. Lebensjahr ist das Risiko zu erkranken besonders hoch. Ein zweiter Gipfel findet sich bald nach dem Eintritt in die Wechseljahre, also zwischen dem 50. und 55. Lebensjahr. Und schließlich sind Frauen um das 65. Lebensjahr für Brustkrebs häufiger anfällig.

      Wird aus dieser Altersverteilung ein Rückschluß auf Risikofaktoren gezogen, so ist es der auf die unterschiedliche, altersabhängige Produktion von körpereigenen Sexualhormonen. Frauen, die sehr früh geschlechtsreif werden, also schon im jungen Alter die erste Monatsblutung erleben und auch spät in die Wechseljahre gelangen, haben ein höheres Krankheitsrisiko als Frauen, die später geschlechtsreif werden. Auch soll die Zahl von Schwangerschaften eine Rolle spielen. Frauen erkranken häufiger an Brustkrebs, wenn sie kinderlos sind oder erst spät ein Kind geboren haben. Wenn sie ihr Kind nicht stillen und die Milchproduktion durch Hormone unterdrücken, soll häufiger Krebs entstehen.

      Nach Untersuchungen aus den Vereinigten Staaten soll sogar der Abbruch einer ersten, frühen Schwangerschaft das Risiko an Brustkrebs zu erkranken, erhöhen.

      Neben den beschriebenen hormonalen Einflüssen ist auch die erbliche Belastung für das Entstehen von Brustkrebserkrankungen von Bedeutung.

      Halten wir fest: Manche, aber nicht alle Brustkrebse hängen mit der körpereigenen Hormonproduktion zusammen. Nur Brustkrebse, die in ihren Zellen die Empfänger für Hormonstimulation aufweisen, sind auch durch Hormongaben in ihrem Wachstum beeinflußbar.

      Diese Erfahrung nutzen die Ärzte schon lange aus. Etliche kontrollierte Studien haben gezeigt, daß ein gezielter Hormoneinsatz die Krankheit zum Stillstand bringen kann. Diese "Remission" ist hochdosierten Hormongaben zu verdanken. Bei empfängerreichen Krebszellen hält die Remission länger an als bei den rezeptorarmen.

      Dennoch steht die operative Entfernung der Krebsgeschwulst an erster Stelle und bleibt die wichtigste Maßnahme der primären Behandlung. Bei hormonabhängigen Geschwülsten ist die begleitende Behandlung mit Hormonpräparaten richtig und auch schon Routine. Die Kombination vieler Verfahren, der Operation, der Bestrahlung, der Chemotherapie und der Hormonbehandlung, führt zu besseren Erfolgen. Daß diese nachweisbar sind, ist auch ein Erfolg der von Hackethal so verteufelten Statistiken.

      Die Statistiken könnten freilich noch besser und damit aussagefähiger werden. Nicht einmal eine bundesweite Erfassung von Krebserkrankungen ist möglich. Gesetze, die die Einführung eines Krebsregisters möglich machen, werden von vielen bekämpft. Nur das Saarland verfügt über ein solches Gesetz. In Hamburg wird eine gesetzliche Regelung vorbereitet, aber ein falsch verstandener Datenschutz steht diesem Vorhaben auch hier im Wege. Nur mit sorgfältig geführten Statistiken lassen sich Erfolge, Mißerfolge und Irrwege erkennen.

      Hackethal glaubt, daß seine ärztlichen Berufskollegen Statistiken fälschen. Es mag sein, daß nicht alle Ärzte ihre Patienten über Mißerfolge aufklären. Aber von aufrichtigen Ärzten habe ich noch nie die Mitteilung vernommen, daß sie in der Lage seien, mit welchen Medikamenten auch immer, Krebsknoten innerhalb von fünf Tagen zum Verschwinden zu bringen. Nur Julius Hakkethal nimmt für sich in Anspruch, Krebsknoten "wie Butter an der Sonne schmelzen zu lassen".

      Um diese dramatischen Erfolge zu erreichen, benötigt er nur seinen Zeigefinger, das teure Hormonpräparat "Suprefact" und zum Beweis noch zwei Polaroid−Photos. Aufgenommen vorher und nachher. Für die werbende Anpreisung von Waschmitteln akzeptieren wir dies. Aber was würde vor Jahren der streitbare Gutachterchirurg Julius Hackethal wohl zu diesen Beweismitteln gesagt haben?

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        #4
        Dieses Versprechen dürfte, nein sollte doch aber für alle Zeiten Gültigkeit haben.

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          #5
          Sieh auch hier und da und dort

          Sieh auch hier und da und dort

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            #6
            Super! Vielen Dank für die nützlichen Links, v.a. der Artikel aus der Zeit ist echt gut und ich kann ihn gut in meine Arbeit integrieren, aber auch die anderen Links sind echt hilfreich!
            Danke für die Hilfe und liebe Grüße aus Würzburg,
            Martin

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              #7
              Hallo Martin. Leider habe ich Hackethal persönlich nicht kennengelernt, aber seine Bücher gelesen. Zu Prostatakrebs hatte er eine dezidierte Meinung. Er würde Prostatakrebs nur palliativ behandeln, weil es keine vernünftige Therapie gibt. Ganz so kann man das heute nicht mehr sagen, aber viele der Hackethal'schen Thesen sind auch heute noch richtig. Ich wäre Dir dankbar, wenn Du mich in den Kreis derjenigen aufnehmen könntest, die den Fortschritt Deiner Dissertation gerne begleiten und vom der fertigen Arbeit eine Kopie erwerben, ggfls. kaufen würden.
              Dir alles Gute, Reinardo

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